Was ist Klang?

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Seit ich mich in diversen Foren zum Thema Gitarre herumtreibe, begegnet mir mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder die gleichen Diskussionen.

Eine besonders beliebte Diskussion beschäftigt sich mit dem Thema "Klang" von Gitarre, Verstärker oder Tonabnehmer. Häufig gewinne ich den Eindruck, daß da ein unterschiedliches Verständnis von "Klang" im Spiel ist.

Ich glaube, es ist Zeit, einmal genau zu definieren, was unter Klang eigentlich zu verstehen ist.

Also liebe Leute, schreibt hier auf, was Ihr unter Klang versteht.

Was hier allerdings nicht rein soll, sind die Vergleiche Git. A vs. Git. B oder ähnliches, denn es geht nicht um einen Klangvergleich, sondern um die Frage, was "Klang" ist.

So, nun bin ich gespannt auf die Beiträge von Jung und Alt.

An die Tasten, fertig tipp!

Ulf
 
Eigenschaft
 
Das ist mal en origineller Thread. Im ersten Moment fiel mir ein, Klang ist einfach das was aus den Boxen kommt. Aber eigentlich ist der Klang ( damit meine ich das Geräusch das man beim SPielen hört ) ein Produkt der individuellen Wahrnehmung. Ein Geräscuch ensteht ja erst durch die Verabeitung der Signale, die vom Ohr ans Gehirn gesendet werden. Somit nimmt auch jeder ein und dasselbe Geräusch unterschiedlich war. Deswegen bringen Vergleiche wie z.B. Amp A klingt besser als Amp B etc. nicht allzuviel, da jeder das anders wahrnimmt. Dem einen gefällt eben der Sound besser, dem anderen ein anderer Sound.
 
SaitenSchamane schrieb:
Im ersten Moment fiel mir ein, Klang ist einfach das was aus den Boxen kommt. Aber eigentlich ist der Klang ( damit meine ich das Geräusch das man beim SPielen hört ) ein Produkt der individuellen Wahrnehmung.
Dein Statement ist also: Die individuelle Wahrnehmung spielt eine Rolle.

Aber das, was aus den Boxen kommt, ist bei zwei unterschiedlichen Systemen ja auch messtechnisch schon unterschiedlich. Wie sieht es damit aus?

Ulf
 
Brockhaus schrieb:
Klang, ein Gemisch aus Tönen, bei dem die Frequenzen der einzelnen Töne ganzzahlige Vielfache (Obertöne) der Frequenzen des tiefsten im Klang vorhandenen Tones (Grundton) sind. Anzahl und Stärke der Obertöne geben jedem Klang eine Charakteristik

Klang ist eine Reihe von Frequenzen, die aus dem ständig um uns herumschwirrenden Matsch am stärksten "durchschimmern".

Jeder empfindet Klang anders, Klang ist also subjektiv, demnach gibt es bestimmte Frequenzbereiche, die manche Menschen mehr "mögen" als andere.

Klang ist eigentlich auch schon wenn ich jetzt was auf der Tastur klimpere, Vögel zwitschern etc. . Alles ist Klang, und was nicht direkt mit Klang zu tun hat so beeinflusst es doch den Klang zumindest.

Bestes Beispiel: Unterwasser
Kommt man aus der gewohnten "Luft"-Klangumgebung heraus so ändert sich auch die "Durchlässigkeit" der Frequenzen, subjektiv "klingt" etwas anders.

Das interessante ist ja das der Klang durch andere Umgebungen, Signalverarbeitungen etc. anders "gefärbt" ist, soll heißen das bestimmte Frequenzen wohl (wie eben beschrieben) "bevorzugt" und andere "vernachlässigt" werden.

Schönes Beispiel: Transitor vs. Modeler vs. Röhre

Alles "klingt" auf seine Weise anders.

Auch wichtig ist der psychologische Aspekt: wenn man denkt etwas zu hören oder gesehen hat das das so klingen soll geht man voreingenommen heran, der Klang verändert sich.

Die Beschreibung des Klanges als "warm", "voll","dünn","nasal" etc. beruht auf vergleiche von Klängen aus unserer Umgebung, hervorgerufen durch die (tatatata) Frequenzen.

Ich weiß zwar nicht mehr ob das alles jetzt in sich einen Sinn ergibt, aber ich bin zu faul mir das jetzt noch einmal durchzulesen und auf logische Fehler zu achten.

Zusammengefasst gesagt:
Klang ist für mich eine subjektive, durch verschiedene Frequenzen hervorgerufene Assoziation, die durch das Unterbewusstsein beeinflusst werden kann und auf persönlichen Vorlieben aufbaut.

mfg,
elven_king

P.S.: Das Zitat habe ich erst nach meiner Ausführung rausgesucht, Unterschiede und Übereinsstimmungen sind rein zufällig und nich gewollt und dürfen nicht strafrechtlich verfolgt werden. ;)
 
Das was aus den Boxen kommt und mit einem bestimmten System erzeugt wird, ist sicherlich eine Komponente des Klangs, aber das endgültige Produkt wird erst im Gehirn erzeugt.
 
Ich hab mal in nem Biobuch gelesen, dass grundsätzlich zwischen 3 verschiedenen Schallarten unterschieden wird:

1. Ton: reine Sinusschwingung
2. Klang: Sinusschwingung mit Obertönen
3. Geräusch: Komplexere Schallereignisse

hehe :D
 
elven_king schrieb:
Auch wichtig ist der psychologische Aspekt: wenn man denkt etwas zu hören oder gesehen hat das das so klingen soll geht man voreingenommen heran, der Klang verändert sich.
Also eine Art "Placebo-Effekt". Das ist sehr interessant!

SaitenSchamane schrieb:
Das was aus den Boxen kommt und mit einem bestimmten System erzeugt wird, ist sicherlich eine Komponente des Klangs, aber das endgültige Produkt wird erst im Gehirn erzeugt.
Heißt das, zwei unterschiedliche Schallquellen können im Gehirn als gleichen "Klang" wahrgenommen werden?
Dementsprechend muß ich mir bei einer Strat nur vorstellen, daß es eine Paula ist und dann klingt sie auch wie eine Paula oder?

@EmersonBrady

Kurz und knapp, wie es die Ingenieure lieben. :great:

Ulf
 
Also rein physikalisch gesehen ist ein Klang die Überlagerung mehrerer Töne. Es überlagern sich mehrere sinusförmige Schwingungen zu einer nicht sinusfürmigen. Der Ton mit der niedrigsten Frequenz bestimmt die Tonhöhe der gesamten Schallempfindung, die anderen(Obertöne) verursachen den Eindruck der Klangfarbe. Zum Beispiel das E am XII.Bund der E-Saite hat eine andere Klangfarbe als das E am II.Bund D-Saite.

Durch Akkorde kann man die "Tiefe" des Instruments feststellen, also das Frequenzband, ob jetzt mittig oder höhenlastig. Richtig guten Klang hört man dann bei singenden modulierten Leadsounds...
...und das alles ist schon (fast) wieder Geschmackssache, bzw. Hörempfinden. Das Hörempfinden von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt Leute, die einen Gehörschaden haben, gerade Musiker. Somit hat eigentlich jeder eine andere Auffassungsgabe.

Aber generell, wenn der Ton lange stehen bleibt, natürlich ausklingt, viele Obertöne beinhaltet und in die "tiefe" geht, dann spricht man von "Die Gitarre hat einen schönen Klang".

@EmersonBrady:
4.Knall(, ein kurzzeitig und starker Schalleindruck).
 
EmersonBrady schrieb:
Ich hab mal in nem Biobuch gelesen, dass grundsätzlich zwischen 3 verschiedenen Schallarten unterschieden wird:

1. Ton: reine Sinusschwingung
2. Klang: Sinusschwingung mit Obertönen
3. Geräusch: Komplexere Schallereignisse

hehe :D

Hi,

alles an Klängen basiert auf Sinusschwingungen.... jedem Ton, Klang etc. lilegt der Sinus zugrunde..... Bis auf (weisses oder rosa) Rauschen....
 
Ne ich denke sicherlich sind da durch Frequenzbereiche Grenzen gesetzt, man wird z.B. wohl das Geräusch eines Panzers nicht mit dem eines Vogels vergleichen. Was ich damit sagen will, das das Geräsch bspw. einer Strat bei jedem unterschiedliche Empfindungen auslöst, d.h. der eine mags, der andere net so. ( Gut kenn jetzt niemand der den Strat Sound net mag, vielleicht kann man da als Beispiel en Fuzz Effekt oder sowas nehmen ).

Wahrnehmung hat auch immer mit Erfahrungen, Vorlieben, Assoziationen etc. zu tun und deswegen denke ich dass zwei Individuen ein und dasselbe Geräusch nicht absolut identisch wahrnehmen.
 
mnemo schrieb:
...Richtig guten Klang hört man dann bei singenden modulierten Leadsounds...
Was ist ein "guter" Klang?

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Also liebe Leute, schreibt hier auf, was Ihr unter Klang versteht.

Rein technisch: siehe Post von Emerson.

Umgangssprachlich: völlig subjektives Hörempfinden. Was einem schlichtweg zusagt, ist "guter Klang". Und wer nen crispen Fender-Coil mag, für den hat ein Tone Zone einen schlechten Klang :)
 
DerOnkel schrieb:
Was ist ein "guter" Klang?

Ulf

Hat mnemo ja schon geschrieben:

mnemo schrieb:
Aber generell, wenn der Ton lange stehen bleibt, natürlich ausklingt, viele Obertöne beinhaltet und in die "tiefe" geht, dann spricht man von "Die Gitarre hat einen schönen Klang".

Könnte man jetzt vielleicht noch hinzufügen: Die Obertöne müssen möglichst zumindest annährend ganzzahlige Vielfache des Grundtons sein.
(Ich glaub, wenns zu exakt ist, klingt's immer zu steril.)
"Natürlich ausklingen" heisst wohl vor allem, dass die Obertöne zuerst, aber auch nicht zu schnell, nacheinander ausklingen und der Grundton am längsten stehen bleibt.

Alles andere ist dann wirklich nur noch subjektiv.
 
Je mehr Obertöne denk ich doch mal. Desto wärmer, desto mehr Obertöne, denn die Oberschwingungen beeinflußen die Klangfarbe. Und damit hats eigentlich am meisten zu tun,... fast, denn es gibt auch Leute die nicht nach einen "warmen" Sound suchen(siehe bestes Beispiel: "Dime"). Aber zu 80% der Gitarristen empfinden einen guten Klang, wenn
...der Ton lange stehen bleibt, natürlich ausklingt, viele Obertöne beinhaltet und in die "tiefe" geht, dann spricht man von "Die Gitarre hat einen schönen Klang".
:D
Aber ich denke es liegt eigentlich einfach am Menschen selbst, ob das nun einen guter Klang ist oder nicht. Jedoch hilft hier verschiedene Instrumente/Amps/Boxen/Kabel/Zusatzgeräte/Saiten/Plektren spielen und seinen Geschmack finden.
 
mnmemo schrieb:
Aber generell, wenn der Ton lange stehen bleibt, natürlich ausklingt, viele Obertöne beinhaltet und in die "tiefe" geht, dann spricht man von "Die Gitarre hat einen schönen Klang".
Also ist ein "guter" Klang auch ein "schöner" Klang!?

Rauschen, egal ob weiß oder Rosa, hat auch viele Frequenzen. Ist Rauschen jetzt ein "schöner" Klang?

EmersonBrady schrieb:
Könnte man jetzt vielleicht noch hinzufügen: Die Obertöne müssen möglichst zumindest annährend ganzzahlige Vielfache des Grundtons sein.
Das klingt nach dem Brockhaus.

EmersonBrady schrieb:
"Natürlich ausklingen" heisst wohl vor allem, dass die Obertöne zuerst, aber auch nicht zu schnell, nacheinander ausklingen und der Grundton am längsten stehen bleibt.
Also spielt das Ein- und Ausschwingen beim Klang auch eine Rolle?

Ulf
 
Klang ist, wie ich einen Sound letzten Endes empfinde. Dabei spielt nicht nur das Gehör eine Rolle, auch visuell lässt man sich beeindrucken oder z.B. bekommt man ein angenehmes Gefühl, wenn die Bässe den Bauch durchschütteln. Hat man gute Laune, "klingt" die Gitarre oft gleich viel besser... ;) Leider ist das Gehirn nicht besonders objektiv oder genau...

Alles, was aus den Boxen kommt oder was das Ohr aufnimmt lässt sich noch mit Formeln und Kurven beschreiben, Klang entzieht sich diesem Vorgehen zum großen Teil völlig. Ist wie mit anderen Gefühlen auch: für Symphatie/Liebe/Hass etc. gibt es auch keine Formeln.

Zugegeben, ich mach es mir einfach.... :D
 
DerOnkel schrieb:
Rauschen, egal ob weiß oder Rosa, hat auch viele Frequenzen. Ist Rauschen jetzt ein "schöner" Klang?

Rauschen fällt ja wohl unter Geräusch! ;)

DerOnkel schrieb:
Das klingt nach dem Brockhaus.

Eigentlich ist das von Lemme :D

DerOnkel schrieb:
Also spielt das Ein- und Ausschwingen beim Klang auch eine Rolle?

Öhm..hmmm..joaa!

Man sollte vielleicht zwischen stehendem und dynamischen Klang unterscheiden.

Auf was willst du jetzt eigentlich hinaus?
Los, verrat's uns endlich!
 
EmersonBrady schrieb:
Rauschen fällt ja wohl unter Geräusch!
Hat viele Frequenzen und fällt, nach Deiner Definition, somit unter "schöner" Klang. Oder stimmt Deine Definition nicht ganz?
EmersonBrady schrieb:
Eigentlich ist das von Lemme
Auch gut.
EmersonBrady schrieb:
Man sollte vielleicht zwischen stehendem und dynamischen Klang unterscheiden.
Oder besser den Begriff "Klang" durch eine Eigenschaft ergänzen?
EmersonBrady schrieb:
Auf was willst du jetzt eigentlich hinaus?
Los, verrat's uns endlich!
Immer langsam mit den jungen Pferden! ;)

Ulf
 
EmersonBrady schrieb:
Auf was willst du jetzt eigentlich hinaus?
Los, verrat's uns endlich!

Ich seh es schon: Klang ist zwar (jetzt bitte eine Definition einfügen), jedoch gibt es keine Verallgemeinerung, testet selber.

Und: WIR BRAUCHEN MEHR SOUNDFILES

mfg,
elven_king
 
elven_king schrieb:
Ich seh es schon: Klang ist zwar (jetzt bitte eine Definition einfügen), jedoch gibt es keine Verallgemeinerung, testet selber.

Und: WIR BRAUCHEN MEHR SOUNDFILES
Dazu ein ganz klares Nein!

Ulf
 

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