Was machen Muskeln beim Spielen?

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MadBonsaiJr
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Hey, ich habe eben in einem anderen Thread gelesen, dass man beim schnelleren Spielen kleinere Muskeln benutzt. Kann mir das eventuell jemand mal genauer und ausfĂŒhrlich erklĂ€ren? Ich wĂ€re da nĂ€mlich sehr interessiert, da ich beim Spielen bei schnellen Sachen oder Jazz, wo man mal schneller, mal langsamer spielen muss, oft merke, dass ich dann meine Oberarmmuskeln anspanne, was sich nicht gut anfĂŒhlt. Außerdem kann ich dann nicht durchgehen schnell spielen. UngefĂ€hr so verhĂ€lt es sich auch beim Spielen der BD. Kann ich mir das "abgewöhnen" bzw lernen mit den kleineren Muskeln zu spielen? Ich habe momentan keinen Lehrer, der mir das zeigen kann, daher wĂ€re das sehr toll.
Zur Info: Ich spiele 1,3 Jahre Schlagzeug und bin 14 ;)
 
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Hallo MadBonsai und herzlich willkommen an Board!

Hmmm, ich kann mir vorstellen, dass du eventuell Folgendes meinst: wenn du schneller spielst, verwendest du gezwungenermaßen andere Techniken. Das heißt, beispielsweise wenn du mit einer Hand langsam und eher laut spielen willst, dann kannst du aus dem kompletten Arm oder Unterarm heraus spielen. Je schneller du wirst, kannst du natĂŒrlich nicht mehr den kompletten Arm bewegen, sondern spielst eher aus dem Handgelenk heraus, wobei der Rest vom Arm (also Ober- und Unterarm ruhig bleiben). Wenn du richtig schnell spielen willst, beispielsweise Triple-Strokes im Jazz, dann wird dir das Spiel aus dem Handgelenk heraus auch zu langsam sein und du wirst eine andere Technik anwenden (siehe Video), damit du das schnellere spielen ökonomischer (also mit weniger Aufwand) hinbekommst. Je nachdem, ob du jetzt mit dem kompletten Arm ausholst, um ein Becken anzuschlagen, oder normal aus dem Handgelenk heraus spielst, mit den Fingern oder gar, wie im Video beschrieben, den Stick irgendwann nur noch zwischen 2 Fingern hĂ€ltst und den Rebound nutzt (und damit vll gerade mal den Unterarm ein bisschen hebst, sonst den Arm/Hand aber komplett ruhig hĂ€ltst), benutzt du natĂŒrlich andere Muskelgruppen. Dazu musst du natĂŒrlich verschiedene Techniken lernen, das ist klar.
Bei den Beinen ist es genau das gleiche. Wenn du bspw. Heeldown spielst, also der komplette Fuß beim Spiel auf dem Pedal steht, dann spannst du beim Spielen sehr stark einen Muskel an, der am Schienbein entlang lĂ€uft und den du (am linken Bein links unterhalb des Knies und beim rechten Bein rechts unterhalb des Knies, der Muskel tritt hervor, wenn du den Fuß nach oben anziehst, du kannst ihn dann auch spĂŒren) spĂŒrst und der irgendwann ,wenn du untrainiert bist, anfangen kann, weh zu tun oder verhĂ€rtet. Wenn du Heelup spielst, also das komplette Bein beim Spielen anhebst, dann wird dieser Muskel natĂŒrlich weniger beansprucht, weil du den Fuß nicht nach oben anziehen musst. In dem Fall geht das dann eher auf den Oberschenkenmuskel.
Wie gesagt, es hĂ€ngt eigentlich alles komplett von der Technik ab, die du spielst. Bei schnellerem Spielen aus der Hand heraus werden dann eben kleinere (?) Muskeln in der Hand bewegt und kein großer Oberarmmuskel, wie bei SchlĂ€gen aus dem Arm heraus (als Beispiel).

(das Video ist jetzt schon etwas Àlter, die Info am Anfang des Videos ist demnach nicht mehr ganz korrekt)
 
Okay, danke fĂŒr die Info. Also das in dem Video werd ich die nĂ€chste Zeit mal ausprobieren, sieht sehr gut aus! Und wie ist das nun, wenn man lernen will schneller zu spielen, du erwĂ€hntest ja, dass man dann ne andere Technick nehmen MUSS, erlernt man die so von selbst? Ich bin nicht darauf versessen in 1 Jahr der schnellste Drummer zu werden, aber ich wĂŒrd mich gerne informieren ;) Und Danke fĂŒr das Willkommen!
 
Was heißt mĂŒssen... es geht halt nicht anders ;)
MĂŒssen tust du gar nichts, aber du wirst halt irgendwann einfach nicht mehr schneller. Stell dir mal vor, du spielst aus dem kompletten Arm heraus. Spiel das mal schneller und immer schneller. Irgendwann wirst du merken, dass es erstens zu anstrengend ist, das auf dauer schnell zu spielen und zweiten wirst du irgendwann bei höheren Geschwindigkeiten die Masse deines Arms nicht mehr so schnell bewegen können, dass du noch schneller wirst. Also hast du eigentlich keine andere Wahl, als die Technik umzustellen (wie im Video glaube ich auch beschrieben ist, wenn ich mich recht entsinne).
FĂŒr reines Schnellerspielen kannst du Fingercontrol nehmen, wo du den Stick halt (ist glaube ich auch im Video beschrieben zwischendrin) halt nur mit den Fingern spielst. Auch da wirst du irgendwann an deine Grenzen stoßen. Johnny Rabb hat eine Technik erfunden, die so genannte Freehand Technique, bei der du den Rim der Snare benutzt und dadurch extrem schnell mit einem Stick spielen kannst, alternativ gibt es auch den Gravity Blast (Ă€hnlich der Freehand Technique), schau dich einfach mal nach diesen Techniken um, sind nicht zwingend notwendig zu spielen, aber auch nicht sinnlos.
 
:D ich hab MÜSSEN groß geschrieben, weil ich betonen wollte, dass ich das verstanden habe, is natĂŒrlich klar, das mann den ganzen Arm irgendwann nicht mit bewegen kann. Also ich hab jetzt mal 10 minuten die Technick geĂŒbt, es klingt auch nach was, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob es nur so klingt oder ob es auch so wie im Video ist.
 
Du kannst das ganze ja gerne mal aufnehmen mit ner Kamera und hochladen, dann kann man sich ein Bild davon machen und evtl. verbessern. Wobei ich sagen muss: das ist die Technik, wie ich selbst sie mir beigebracht habe. Ich weiß nicht, ob die Technik korrekt ist, aber sie ist einfach zu erlernen, finde ich (da einfach nur Stick fallen lassen und nach einer bestimmten Zahl an SchlĂ€gen den Stick wieder "einfangen") und spielt sich gut. Falls dir also ein Lehrer irgendwann mal sagt: Jung, wat spielst du denn da fĂŒr einen Krampf, wer hat dir das denn beigebracht??? Dann sag bitte nicht: der MJ aus dem Musiker Board ist schuld :D
 
Okay, könnt ich dann noch deinen Wohnort erfahren? Damit er dich dan verprĂŒgeln kann ;) Also ich hab jetzt nochmal ne Stunde geĂŒbt und mir fĂ€llt besonders bei diesem einfachem Jazz-Rhytmus auf, dass ich darauf achten muss, wie sehr ich den Stick mit Daumen und Zeigefinger dĂ€mpfe, also wie fest ich zudrĂŒcke. Denn wenn ich fest zudrĂŒcke, dann schlĂ€gt er schneller wieder zurĂŒck. Also: Langsam = Wenig Druck | Schnell = Viel Druck. Zumindest hab ich das heut so gemerkt. Aber bevor ich groß Lobe oder Mecker, je nachdem, werd ich das mal ne Woche ĂŒben :D

Dumm bei mir ist nur, dass ich 1 Jahr lang Gruppenkurs hatte und unser Lehrer hat weniger auf die Technick geachtet, sondern uns nur den Rhytmus hingeklatscht. Ich mein, diesen Jazz-Rhytmuss mit 2 Monaten Erfahrung zu spielen find ich etwas zu viel des guten. Naja, im November hab ich dann endlich wieder Unterricht und jemanden, der darauf achtet :cool: Wie gesagt, ich schreib in ner Woche wie's aussieht! Danke

Edit: Das John Riley Video ist auch nicht schlecht.
 
@ Threadstarter: naja, wenn man schneller spielt, dann quetscht man den Stick automatisch mehr zwischen die Finger, damit man ihn nicht verliert, das ist normal. Im Normalfall sollte er allerdings schon recht locker zwischen den Fingern liegen, denn sonst, wie du schon erkannt hast, ist der Rebound nicht so gut und es hört sich ehrlich gestanden auch etwas gepresst an. Der Vorteil, wenn du den Stick lockerer hÀltst ist auch, dass du viel mehr (!) Kontrolle hast. Wenn du extrem presst, dann kann es gut sein, dass du schon 4 oder 5 SchlÀge durch hast und dann erst den Stick wieder einfÀngst. ;)
 
Relax ist das Zauberwort. Bei allen grossen Schlagzeuglehrer (Gruber, Chapin, Weckl, Fomularo, usw) ist das der Grundtenor. Gerade bei Techniken, die den Rebound ausnutzen (z. B. Möller) geht ohne entspannte Griffposition gar nix.

Ich hab anfangs auch die Sticks zu fest gehalten weil ich Angst hatte sizu verlieren. Sehnen- und Gelenkprobleme waren die Folge.
Lieber locker halten. Und selbst wenn man man die Stecken verliert. So what, das passiert auch Profis. Immer noch besser als sich Arme und HĂ€nde zu ruinieren.

Weckls Reihe "Natural Evolution" und Derrick Pope's Abhandlung ĂŒber Möller-Technik haben mir viel gebracht.
http://www.youtube.com/watch?v=GUPu9yA_-7Q
http://www.youtube.com/watch?v=MhSURjNmKRo&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=ukAHwdcJc4s&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=_HSVhDsO9jc
 
Hey, ich bins nochmal. Ich hab ein wenig geĂŒbt, VIEL hab ich noch nich raus. Ich bin da ein wenig unsicher, benutzt der Herr bei Exercise #2 diese Methode? Denn ich schaff das einfach nicht. Jedes mal, wenn ich versuche durchgehend zu spielen:
(RRLLRRLL)
spiele ich aber eher
(RR-LL-RR-LL)
"-" Soll hier eine gÀhnende Leere darstellen.
 
Dann ĂŒb langsamer. Erst die Kontrolle, dann die Geschwindigkeit.
 
Hi,

um techniken zu ĂŒben braucht man viel diziplin, denn sehr oft neigt man dazu zu schnell anzufangen bzw. zu schnell zu steigern. man brauch eine bremse bzw. eine orientierung. solche sachen sollte man mit dem metronom ĂŒben,
jetzt nicht nur wegen dem timing sondern als fĂŒhrung beim spielen.
die schnelligkeit erreicht man, wenn man die schlagzahl erhöht.
ein gutes tempo ist 60-70 bpm. erstmal 2 schlĂ€ge pro hand, das macht dann so 1 minute, dann erhöht man um einen schlag wenn man merkt man hat das tempo noch nicht geht man wieder zurĂŒck auf 2 schlĂ€ge und tastet sich langsam vor
hat man die schlagzahl im griff erhöht man wieder um 1. usw.
wichtig ist dabei auch mit mehreren dynamiken zu ĂŒben also nicht immer nur voll power
dieses system kann man dann mit allen techniken machen die man erlernen möchte.
bevor man irgendwelche andere sachen probiert mĂŒssen erstmal die extremitĂ€ten funktionieren das kann man auch mit den beinen machen
oder beine und hÀnde zusammen.
Lg
DT
 

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