Weiterführende Musiktheorie

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Hallo Leute,

ich spiele seit ca. 3,5 Jahren Gitarre, nachdem ich das Klavierspielen habe sein lassen, und dachte mir, dass es neben dem Covern von existenten Stücken vielleicht mal an der Zeit wäre, eigene Songs zu schreiben.

Ich höre/spiele/schreibe etwas, das ich größtenteils als Metal bezeichnen würde, jedoch meistens clean.
Okay, bevor ich euch jetzt langweile, zu meinem Problem:

Ich habe gehört, dass Metal auf recht fortgeschrittene Musiktheorie zurückgreift, bei mir hört es allerdings nach dem Quintenzirkel auf. Das meiste, was ich noch weiß ist aus dem Klavierunterricht oder aus dem Musikunterricht in der Schule :D

Jetzt mal so die Frage in die Runde: Wenn ich komponieren will (u.a. auch komplexere Dinge; ich orientiere mich an Tool, Dream Theater, Beethoven, Tchaykovsky), wie viel muss ich dann über die Theorie bescheid wissen, oder soll ich es einfach nur nach dem Motto: "wenn's gut klingt, dann passt's" machen?

gruß,
Shreddinger
 
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Wenns gut klingt, dann passt , das stimmt.

Grade in Klassik und Prog wirds allerdings vermutlich Sachen geben , auf die du von selbst nicht kommt. Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Beschäftigung mit Theorie inspirierend sein kann und den Fortschritt ungemein beschleunigt. Andere werden das vll efahrungsgemäß anders sehen. Grad Prog Stilistiken sind aber in der Regel nichts was man einfach so durch zuhören und nachmachen versteht. Manche wenige vll .
Daher empehle ich an dieser Stelle einfach ein paar Bücher....

Prog nimmt meiner Meinung nach vor allem auch Einflüsse aus Jazz und Kassik.

Warum fährst du nicht zweigleisig und schaust dir das ganze von der Klassik und der Jazz Seite her an...?

Ich habe selber folgendes gelesen und kann es empfehlen:

Frank Sikora : Die neue Jazz Harmonielehre. Ein Standardwerk im Jazz . Das Wissen aus diesem Buch ist aber für sämtliche Stilistiken gut zu gebrauchen. Interessante Kapitel auch über Form von Stücken , Tipps zum effektiven Üben , Gehörbildung !!!! , und vieles mehr.

Die Beispiele stammen halt aus dem Jazzbereich...

Hermann Grabner: Handbuch der funktionellen Harmonielehre.

Das ist ein strikt klassisches Harmonielehre Buch. Der Ansatz ist dabei auch durchaus ganz anders als bei Sikora. Es geht hier eher um Klassische Satzlehre im Chord/Orchester. Man legt mehr Wert auf die bewegung einzelner Stimmen als komletter Akkorde. Die Begrifflichkeiten sind auch anderer... Sämtliche Beispiele sind hier aus der Welt der Klassik....
Ergänzend dazu kann man auch seine "Allgemein Musiklehre" lesen , wenn man mit klassischen Begrifflichkeiten vertrauter werden will....

Ein ganz gutes Buch , das Systematisch so ziemlich alles mögliche an Akkorden auf dem Griffbrett durchgeht , und sehr hilft dieses zu verstehen:

A Chordal Study , von Peter O' Mara , ein Jazzgitarrist, aktuell Professor in München. Hat aber mit Jazz nicht viel am Hut , sondern ist in erster Linie mal eine fein strukturierte Akkordsammlung für die Gitarre......

Wenn du dich mit Prog beschäftigst , finde ich persönlich Rhythmik sehr wichtig (DT, Tool , Zappa etc )

Da hilft es immer sich bei Schlagzeugern umzusehen . Auch Rhythmussprachen wie z.b. Konnakol haben mir z.b. geholfen bei Odd-Time Sachen.

Polyrhythmik ist nach wie vor ein Thema , in den ich nicht richtig fit bin ....Kommt aber im Prog und Progmetal durchaus vor....

Die Rhythmiklehre von Eddy Marron ist hier für Instrumentalisten ganz cool. Wenngleich vom Layout etwas unübersichtlich und nicht mehr so Zeitgemäß. ( ist ein äteres Buch ) , aber gut....


grüße b.b.
 
Danke für die Antwort.
Hab mir die Bücher mal (im Internet) angeschaut, und soweit ich das beurteilen kann, ist da viel verwertbares für mich drin. Ich glaub das gute Stück von Sikora kauf' ich mir :D
 
Hi,

alles von Ted Green und Mickey Baker. Ist bei mir aber schon einige Jahre her.
 
Hallo,
wenn Du schon etwas Quintenzirkel Wissen hast, dann kannst du Dir ja eigene Harmonien analog heraussuchen.
Mein Tipp ist immer: Kurze bekannte Werbemelodien nachspielen und dann harmonisieren, also Grundtonart, denn die IV Stufe die V. und die parallele Molltonart dazu ....
Klingt so einfach gell versuch's doch mal ? *edit by C_Lenny:Textpassage gelöscht - Bitte einmal lesen *

Viel Erfolg
Klaus || |||
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey Shreddinger,

BB hat ein parr echt nette emmpfehlungen an Büchern gegeben.

Tonumfang ist aber nicht sooo entscheident, bzw soviel anders als in anderen Musikrichtungen. Bei Dream Theater z.b. triffst du meist auf die diversen kirchentonleitern oder mal einen gänzlich chromatischen part. (der so exakt nicht zwingend regeln unterliegt).
Da wird auch nur mit wasser gekocht. Wenn du dich an die vorschläge von BB hällst biste locker dabei.
Jazz ist oft was die tonhöhe angeht meist noch etwas komplexer aber zugleich auch relativ restriktiv. Je komplexere chords ich verwende desto weniger möglichkeiten habe ich am ende z.b. für eine melodie, da mir der chord schon sehr viel vorgibt. Auch muss ein tonlagen wechsel eher überlegt sein, die progressiv bands sind was das angeht oft noch etwas frecher.

Mein vorschlag wäre, sich mehr mit dem rythmus zu beschäftigen, davon lebt die musik ja letzten endes. Und da gibts wirklich viele interessante Systeme.

Z.b.
Schauh dir mal an wie die den kompletten ersten Song Harmonisch und rythmisch aufgebaut haben. Ich bring hier mit absicht nen echt simples beispiel. Da fängts aber schon an, rythmisch ist das für heutige popmusik ja eher untypisch.

Dazu z.b. mal einen einstieg:
https://en.wikipedia.org/wiki/Septuple_meter
Unten findet man auch eine Liste mit interessanten Songs die das prinzip gänzlich oder teilweiße verwenden - die idee findest du heute auch bei Dream Theater die ja auch deutlich von diversen Genesis oder Emerson,lake and palmer etc. inspiriert sind.

Hier z.b. 7/8 (Allerdings auch einige taktwechsel im intro.) Das stück ist dann schon um einiges komplexer, schauh dir aber mal exakt an wie da die taktarten verwendet wurden und was da musikalich dann (melodie + drums) gemacht wurde damit es wie aus einem guss ist.

Für mich persönlich sind solche komplexen Sachen erst dan wirklich klasse wenn man nichtmehr hört das es so komplex ist. Natürlich hörst du die taktwechsel bei Dream Theater - aber extrem harte brüche sind für den hörer eher uninteressant.

Grad Prog Stilistiken sind aber in der Regel nichts was man einfach so durch zuhören und nachmachen versteht. Manche wenige vll .
Ha ich fühle mich geschmeichelt. Zumindest fast, ich seh den Punkt nämlich leider(mich betreffend ;P) etwas anders. Ich denke gerade hier ist hören und ein Gefühl für diese Taktwechsel zu gewinnen geradezu essenziell.

Was polyrythmic angeht so kommt das im Prog bereich vereinzelt zum Einsatz (es gibt ja quasi dafür schon ein eigenes genre ;P) - das Prinzip ist auch schnell verstanden (google) - allerdings brauchts einige Zeit um das sinnvoll zunutzen.

Lg
Max
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt mal so die Frage in die Runde: Wenn ich komponieren will (u.a. auch komplexere Dinge; ich orientiere mich an Tool, Dream Theater, Beethoven, Tchaykovsky), wie viel muss ich dann über die Theorie bescheid wissen, oder soll ich es einfach nur nach dem Motto: "wenn's gut klingt, dann passt's" machen?

... im prinzip musst du zum komponieren keine theorie beherrschen; es schadet natürlich nicht und macht es hier und da auch einfacher, aber in der praxis geht man doch eher nach dem gehör. an buchempfehlungen würde ich auch den "sikora" nennen und die neue harmonielehre von haunschild (gerade band I für die basics) sind gut. vor allem ab die gehörbildung nicht vergessen. ist für die praxis noch entscheidender
 

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