Welche Art von Aktivboxen für Zuhause?

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Guten Morgen Gemeinde,

Ich bin grad dabei mich equipmentmäßig umzu orientieren.
Ich würde gerne zuhause übers Eleven Rack spielen und evtl mal aufnehmen.
Jetzt würden mich eure Erfahrungen zu aktiven Monitoren für Zuhause interessieren.
Mir stellt sich nämlich grad die Frage welche Boxenanschaffung die "bessere" wäre und warum.
Die Wahl steht zwischen aktiven PA Monitorboxen und aktiven Nahfeldmonitoren, die ja bekanntlich kleiner sind.
Rein optisch und Platztechnisch würde ich eher zu zweiterem tendieren.

Wäre echt dankbar über Anregungen und Tipps.
 
Eigenschaft
 
Du weisst aber schon das es Unterschiede zwischen einem PA Monitor und Nahfeldmonitoren gibt.
Letztere werden wie der Name schon sagt in unmittelbarer Nähe zum Gehörgang eingesetzt, sie stehen meist in Kopfhöhe auf dem Arbeitsplatz. Um möglichst wenig Schall zu reflektieren und so etwa gewisse Frequenzen auszulöschen, ist die Abstrahlung in der Vertikal eingeschränkt. Beim Nahfeldmonitor geht es nicht darum einen guten Klang im Raum zu erzeugen, es geht nur darum ein unverfälschtes Signal ans Ohr zu schicken.
Die PA Box hat genau gegenteilige Aufgabe, sie soll möglichst großflächig abstrahlen um den Raum "auszufüllen".
Hier stellt sich also ganz einfach die Frage welchen Einsatz der Boxen verfolgst du?
 
Du weisst aber schon das es Unterschiede zwischen einem PA Monitor und Nahfeldmonitoren gibt.
Nein... Deswegen frag ich ja...
Aber danke schonmal für die ausführliche Erklärung.

Den Einsatz hab ich ja oben erklärt. Ich will halt weg von EVH + orange PPC 212 Zuhause. Will aber dennoch nen annehmbaren Sound übers 11rack haben.
 
Wenn Du zu Hause auch aufnehmen willst und das ganze vielleicht früher oder später in Richtung Homerecording gehen soll, dann wäre es sinnvoll, sich auf Nahfeldmonitore auszurichten. Vom Feeling und der Signaltreue her sind Nahfeldmonitore - wie bergadler schon geschrieben hat - was anderes als normale Hifi/PA-Lautsprecher und erst recht etwas anderes als eine Gitarrenbox.
Der Vorteil zu Hause ist - meinem Empfinden nach - auch die reduzierte Lautstärke. Der "Sweet Spot" für den Hörer befindet sich recht nah an den Boxen und wenn man sich so positioniert, muß man lautstärketechnisch nicht den ganzen Raum beschallen. Das freut die Nachbarn und man kann auch nach der Abendruhe noch mit gemäßigtem Pegel den Yngwie machen, ohne halbwegs Dampf im Sound.
 
Einen guten Sound erzielst du sowohl mit guten PA, als auch mit guten NFM, aber nichts geht über einen reinen Gitarrenamp;)
Wir Gitarristen haben ja einen Hang dazu möglichst laut und einnehmend zu klingen, vorallem wenn wir alleine spielen.;)

Wenn du dir eine PA Box in den Raum stellst, kannst du grob gesagt dich in alle Ecken des Raumes quetschen und du hast immer gleichen Klang, du kannst die PA Box aufdrehen bis du freiwillig den Raum verlässt, bei den Nahfeldmonitoren musst du zentral vor ihnen sitzen um maximalen Soundgenuss zu haben (ein Kopfdrehen hat schon enormen Einfluss auf die Qualität), sie können und sollen auch längst nicht so laut werden, dafür erhält man ein unverfälschtes Signal.
Zum Recorden sind ganz klar die Nahfeldmonitore zu empfehlen.
 
Also danke erstmal für eure Mühen.

Prinzipiell will ich in erster Linie das Teil anmachen und losrocken können.
Oder halt auch mit EZ Drummer und ProTools spielen evtl sogar aufnehmen.
Also wäre ich wohl besser mit ner PA Box beraten. Ist zwar für den Hausgebrauch sehr klobig aber der Sound soll ja auch gut sein Zuhause ;)
Würde eurer Meinung nach eine reichen? Auch im Hinblick auf das spielen mit gleichzeitig laufendem EZ drummer?
 
Vielleicht solltest du dich fragen, warum du von einem Amp zu einer PA Box wechseln willst?
Platzgründe könne es nicht sein, ob du nun eine 212er Gitarrenbox mit Top dastehen hast, oder 1-2 PA Monitore...
Der Gitarrensound wird über deine Orange auch wesentlich authentischer sein, ich dachte zunächst der Fokus würde auf dem Recording liegen, daher wundere ich mich jetzt gerade ein weing über dein Vorhaben.
 
Ich habe aber so momentan keine möglich zusammen mit nem drumloop zu spielen, was ich wesentlich netter finde als alleine vor mich hin zu daddeln. Daher wollte ich umsteigen.
 
Also ich habe zu Hause ein paar krk rookit 8 und spiele über ein Interface.
Gehe dann meist direkt in Cubase wo ich meine Drums ebenfalls mit EZ Drumer mache und über Amplitube die Gitarrensounds modele.
Durch das Softwaremodeling und die Studiomonitore klingt der Sound in meinen Ohren wirklich klasse. Und gebraucht sin die krk8 oft günstig zu bekommen.

Probe mittlerweile zu Hause nur noch so. Viel flexibler und auch bei leiser Lautstärke viel besser im Klang, als alle "Übungsamps" die ich bislang hatte.
 
Gut, ich würde Nahfeldmonitore anschaffen.
So hast du erstmal das Thema Recording abgedeckt und brauchst da keine weiteren Anschaffungen.
Weiterhin kannst du ja trotzdem, wenn du Bock drauf hast, dein EVH auspacken und die Gitarre über deine Orange jagen und deine backtracks über den PC->Monis schicken.
Wenn du Amp und Box weg lässt, kannst du immer noch mit einem guten Sound Gitarre spielen.
Wenn du dir eine PA Box holst, wirst du spätestens beim Thema Recording mit der Qualität unglücklich sein.
 
bergadler schrieb:
Letztere werden wie der Name schon sagt in unmittelbarer Nähe zum Gehörgang eingesetzt, sie stehen meist in Kopfhöhe auf dem Arbeitsplatz. Um möglichst wenig Schall zu reflektieren und so etwa gewisse Frequenzen auszulöschen, ist die Abstrahlung in der Vertikal eingeschränkt. Beim Nahfeldmonitor geht es nicht darum einen guten Klang im Raum zu erzeugen, es geht nur darum ein unverfälschtes Signal ans Ohr zu schicken.
Die PA Box hat genau gegenteilige Aufgabe, sie soll möglichst großflächig abstrahlen um den Raum "auszufüllen".
Sorry, aber das ist physikalisch Unsinn.
Wann bündelt ein Schallwandler? Wenn die Membran im Vergleich zur Wellenlänge groß ist. In PA-Lautsprechern kommen in der Regel größere Chassis und damit auch größere Schallwände zum Einsatz. Diese strahlen schon bei niedrigeren Frequenzen gebündelt, im Vergleich zu kleineren Lautsprechern. Im Hochton wird das Bündelungsverhalten zusätzlich von Schallführung (Waveguide, Horn) beeinflusst, falls vorhanden. Bei PA-Boxen findet man horizontale Abstrahlwinkel zwischen 100° und 40°, eine Kalotte ohne Schallführung strahl schon mal breiter ab (wenngleich auch abnehmend mit steigender Frequenz). Vertikal verhält es sich ähnlich, wobei bei vielen PA-Boxen der vertikale Abstrahlwinkel kleiner ist, als der horizontale. Ein Monitor ohne Schallführung (gibt es genug) strahlt aber auch vertikal recht breit.
Eine PA-Box soll gezielt Bereiche beschallen und braucht dafür ein präzises Abstrahlverhalten. Reflexionen an Decke und Wänden braucht man hier genausowenig, wie beim Recording.
Bei einer PA-Box, die nicht als Koax aufgebaut ist, braucht man einen größeren Hörabstand für ein optimales Klangbild. Denn auf Grund der größeren Chassis, sind diese auch weiter voneinander entfernt. Dies macht sich im Nahfeld negativ bemerkbar.

Die Auswahlkriterien sollte meiner Ansicht nach in diesem Fall sein:
- benötigte Lautstärke
- Budget

Eine PA-Box kann viel lauter, als ein durchschnittlicher Monitor. Allerdings muss man für eine halbwegs brauchbare Aktiv-Box auch mindestens 600€ hinlegen und dann sind wir noch nicht bei wirklich gut klingend. Wenn der Klang im Vordergrund steht, bekommt man bei Hifi/Monitoren wesentlich mehr für sein Geld.
 
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Ich hab wahrscheinlich einfach zu wenig erzählt von dem wie ich mir das vorstelle.
Also hier die complete story ;)
Hab mich aus Zeitgründen von meinen Bands getrennt und habe in nächster zeit nicht vor, auch aus Lust gründen, wieder in einer zu spielen. Jetzt steht bei mir Zuhause ein EVH, eine riesige PPC 212 closed, ein riesen Board mit den drei großen strymons und Co und halt Mikros. Finde ich aber für Zuhause brachiale Verschwendung. Daher war ich auf der Suche nach etwas wo ich spielen kann wenn ich Bock hab, wo ich zu drumloops zocken kann und auch bei Lust und Laune aufnehmen kann. Also im Prinzip so wie grimmels das macht. Dass das 11rack nicht den mega Sound liefert wie mein halfstack ist mir schon klar... Aber für Zuhause wie gesagt einfach zu overpowered.

sry bin grad nen bissl kurz angebunden weil ich nebenbei noch Maschinen repariere gerade ;)
 
Wenn dem so ist, hab ich halt auch wieder was gelernt. :)
Hifi-Boxen zur Gitarrenabnahme aber nicht wirklich.
 
ich finde, dass eine gute Kombi aus Preamp, 19"-Amp oder ein gutes FX-Board im Zusammenwirken mit guten Monitoren ab 5" es zuhause durchaus mit einem Tube aufnehmen können.
Der große Nachteil der Tubes ist, dass die ab 12" Pappen ja auch erstmal bewegt werden müssen, bei meinen geht das egal welches Fabrikat erst bei Vol an 2 3/4 -3 los und dann ist es schon laut. D. h. ohne Soak wird das auf Dauer nichts, daher halte ich die Äußerung "das ist nicht so gut wie ein Amp" in den meisten Fällen für falsch. Bei der Auswahl der Monitore ist m. E. n. entscheidend, was mein Schwerpunkt sein soll. Wenn Recording und Abmischen zwar gemacht wird, aber nicht der Schwerpunkt ist, hat das den Vorteil, dass auch Monitore in Frage kommen, die für Gitarren und Gesang richtig knorke und fett (!!) klingen aber nicht in der Liga ab 700€ für Mischer mitspielen. Somit kann man für geringen Aufwand kaum gebrauchte sehr günstig bekommen. Ich habe seit 20 Jahren die Fostex 6301 als unkaputtbaren Allrounder; für Gitarrenspieler mit Räumen zwischen 10 - 55 qm würde ich die Fostex PM 0,5 (oder höher aber nicht kleiner) empfehlen; viele semipfessionelle Mixer können mit denen nur begrenzt was anfangen und nutzen sie als Zweitmonitorpaar, aber für den Gitarristen sind die ein Geheimtipp. Frisch gebraucht dürfte so ein Pärchen für unter 200.-€ zu kriegen sein, was ein Witz ist. Ich benutze die Dinger auch für kleine Feste oder Minigigs, bspw. auch zuhause in einem Raum mit 140cbm und beschalle damit noch den Nebenraum von 50 - 60cbm, manchmal nehme ich noch eine 12" PA-Box dazu, ist aber eigentlich nicht notwendig, weil die auch schon so einen guten Bass haben. Damit liefere ich i. d. R. ein deutlich besseres Erhebnis ab, als mit 1X12 oder 2x12 Amps. Man sollte sich einfach eingestehen, dass gute Lautsprecher im Bereich 5 - 8" deutlich vielseitiger sind als ein modifizierter Tube, den ich versuche für zuhause zu zähmen. Wichtig ist, dass die Monitore schwer sind, das ist das einzige was m. M. n. allgemeingültig für die Boxenwahl ist. Was gut ist, habe ich ich noch nie mit leichtem Gewicht gefunden.
In einem andere Thread schrub ich schonmal, dass ich noch mehre PAs habe und somit hinreichend den Unterschierd zwischen guter 12"-Aktiv, 2x8" + 15"Sub, und den Abhörmonitoren im Verhältnis zu meinen Verstärken testen konnte. Ich bin über die Jahre bei den 5" - 6,5" Abhörmonitoren hängegeblieben. Die sind nicht schlechter als als eine Combo, ordentliche Singnalkette und Mischpult vorausgesetzt. Denn mal ehrlich - wie oft und wieviel Minuten in der Woche dreht man seinen Amp zuhause wirklich auf?
 
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Danke an alle für die Tipps und Erläuterungen. Ich denke dass ich ersteinmal Monitore (NFM) bestellen werde. Sollten sie mir nicht gefallen besteht ja immernoch ein Umtauschrecht und ich kann die PA Boxen testen. Aber danke fürs in die richtige Richtung schubsen :great:
 
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