Welche Einstellungen fürs Rock-Piano?

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hattrick
hattrick
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Hallo Leute

Ich habe mittlerweilen 4 Gigs mit dem RD 700SX von Roland gespielt und immer wieder am Pianosound "gebastelt", weil ich nie richtig zufrieden war. Irgendwie komme ich nicht weiter. Was stelle ich mir vor? Einen Rock-/Blues-/Boogie-Piano-Sound, der sich im Gesamtsound einer ziemlich lauten Blues-/Rockband gut durchsetzt. Ich spiele (auch mit dem Piano) viele Soli, dazu "Rhythmus-Piano" und je nach dem Fills. Das heisst wohl, ich brauche erst einmal ziemlich viel Höhen. Die Mitten und auch Bässe habe ich eher zurückgeschraubt, damit nicht mit dem Gesang bzw. Bass ins Gehege komme; die Effekte (Chorus, Hall) habe ich ausgeschaltet. Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich durchsetzen kann im Gesamtsound (ohne dabei unverhältnismässig laut zu werden), desto weniger ähnelt der Klang einem Piano-Sound. Die wirklich wunderbaren Pianosamples (welche über Kopfhörer traumhaft tönen), haben für meinen Geschmack im Gesamtkontext schlicht keinen Biss und gehen unter. Kann mir jemand(Einstellungs-) Tipps geben?

Ich habe übrigens bisher ein Rhodes MK-80 gespielt. Das hat sich wunderbar durchgesetzt, aber die Piano-Presets haben halt nicht wirklich nach Piano geklungen...

Gruss und Dank

Hattrick
 
Eigenschaft
 
So wie sich das anhört, Hattrick, ist es nicht nur eine Frage der Einstellung Deines Roländers; vermutlich mehr ein Problem Deines Umfeldes, vor allem des Drummers, Rhythmusguitarreros (Powerchords ?) und Bassisten.

Kommt Ihr Euch in den mittleren und unteren Lagen ins Gehege ? (Du schreibst, daß Du vor allem den Bass 'rausgedreht hast - was Dir die schöne Badewannenkurve versaut.)

Wie sieht es klangmäßig mit Verstärkung und Schallwandlung aus?
 
Hmm.. ich kann nur von meiner Erfahrung mit dem P120 sprechen, wie ich jenes "rockig" hinbekomme.
Ich persönlich halte nichts davon, so dolle an den Pianosamples rumzuschrauben, daß sie spitz und nicht mehr wie ein echtes Piano klingen. Für optimale "Rockigkeit" genügt es nicht, einfach die Höhen raufzuschrauben, denn das hört sich irgendwann ziemlich synthetisch an. Wichtig ist, daß man mit einem Forte bis Fortissimo-Anschlag spielt - denn der klingt hell, aber die Helligkeit hat eine natürliche Ursache, es klingt also immer noch glaubwürdig. Ich stelle bei mir daher den Anschlag auf "Soft", sodaß die f- und ff-Samples leichter erreichbar sind, ohne daß ich mir die Finger wund haue. So hat das Instrument mehr Drive ohne unnatürlich spitz zu klingen, setzt sich wunderbar durch und vor allem hat man trotzdem noch für leise Passagen einen sanften Sound, ganz einfach indem man dann gewohnt zart anschlägt, wodurch die Standard p-Samples wiederum ausgenutzt werden. Ich denke, daß der Superior Grand-Patch auf dem RD700SX hell genug ist, um diesen Trick auszunutzen.
Ich würde mich dabei auch nicht scheuen, das Gerät ruhig laut zu stellen. Wenn man mit Drive spielt, ist das nun mal laut. Ich finde es sowieso eine Unsitte, daß bei Rockmusik meist das Piano bis zur Unkenntlichkeit leise geschraubt und ungnädigst von Gitarre und Schlagzeug übertüncht wird. (Manche tun's nicht nur bei Rock - Warnung an alle Jazz- und Funkpianisten: laßt euch niemals von einem Tanzmusik/Pop-DJ abmischen! Ich spreche da aus Erfahrung! :rolleyes: )

Achso, erzähl mir mal demnächst von deinen Erfahrungen mit dem RD700SX diesbezüglich, ich will es mir vielleicht auch holen.
 
Sticks schrieb:
So wie sich das anhört, Hattrick, ist es nicht nur eine Frage der Einstellung Deines Roländers; vermutlich mehr ein Problem Deines Umfeldes, vor allem des Drummers, Rhythmusguitarreros (Powerchords ?) und Bassisten.

Kommt Ihr Euch in den mittleren und unteren Lagen ins Gehege ? (Du schreibst, daß Du vor allem den Bass 'rausgedreht hast - was Dir die schöne Badewannenkurve versaut.)

Wie sieht es klangmäßig mit Verstärkung und Schallwandlung aus?


Mit dem Gitarrero habe ich keine Probleme, eher mit dem Gesang: den soll ich anscheinend mit zu vielen "Mitten" zudecken". Ich spiele das Roland Teil über den Roland KC 550 Verstärker und geh von dem ins PA.



lucjesuistonpere schrieb:
Hmm.. ich kann nur von meiner Erfahrung mit dem P120 sprechen, wie ich jenes "rockig" hinbekomme.
Ich persönlich halte nichts davon, so dolle an den Pianosamples rumzuschrauben, daß sie spitz und nicht mehr wie ein echtes Piano klingen. Für optimale "Rockigkeit" genügt es nicht, einfach die Höhen raufzuschrauben, denn das hört sich irgendwann ziemlich synthetisch an. Wichtig ist, daß man mit einem Forte bis Fortissimo-Anschlag spielt - denn der klingt hell, aber die Helligkeit hat eine natürliche Ursache, es klingt also immer noch glaubwürdig. Ich stelle bei mir daher den Anschlag auf "Soft", sodaß die f- und ff-Samples leichter erreichbar sind, ohne daß ich mir die Finger wund haue. So hat das Instrument mehr Drive ohne unnatürlich spitz zu klingen, setzt sich wunderbar durch und vor allem hat man trotzdem noch für leise Passagen einen sanften Sound, ganz einfach indem man dann gewohnt zart anschlägt, wodurch die Standard p-Samples wiederum ausgenutzt werden. Ich denke, daß der Superior Grand-Patch auf dem RD700SX hell genug ist, um diesen Trick auszunutzen.
Ich würde mich dabei auch nicht scheuen, das Gerät ruhig laut zu stellen. Wenn man mit Drive spielt, ist das nun mal laut. Ich finde es sowieso eine Unsitte, daß bei Rockmusik meist das Piano bis zur Unkenntlichkeit leise geschraubt und ungnädigst von Gitarre und Schlagzeug übertüncht wird. (Manche tun's nicht nur bei Rock - Warnung an alle Jazz- und Funkpianisten: laßt euch niemals von einem Tanzmusik/Pop-DJ abmischen! Ich spreche da aus Erfahrung! :rolleyes: )

Achso, erzähl mir mal demnächst von deinen Erfahrungen mit dem RD700SX diesbezüglich, ich will es mir vielleicht auch holen.


Ich habe den Anschlag auf "medium" im Moment, werde aber deinen Vorschlag ("soft") bei nächster Gelegenheit ausprobieren. Eigentlich war ich bisher der Meinung mein harter :D Anschlag würde genügen ("trainiere" immerhin auf einem richtigen Yamaha-Piano mit ziemlich hartem Anschlag), aber wenn's dem Sound dient, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Ich werde bei Gelegenheit berichten.

Gruss und Danke für die Tipps

Hattrick
 
hattrick schrieb:
Mit dem Gitarrero habe ich keine Probleme, eher mit dem Gesang: den soll ich anscheinend mit zu vielen "Mitten" zudecken".
... was weder ungewöhnlich noch ursächlich sein dürfte. :D
hattrick schrieb:
Ich spiele das Roland Teil über den Roland KC 550 Verstärker und geh von dem ins PA.
Unter anderem dort könnte der Hase im Pfeffer liegen. Was für Gitarren-Abnahme per Mikro (Mittenbetonung, Mitnahme der Effekte) gut und richtig ist, gilt nicht gleichzeitig für Key-Sounds. Probier mal, direkt, ggf. über Submischer / DI-Box, in die PA zu gehen.
hattrick schrieb:
Ich habe den Anschlag auf "medium" im Moment, werde aber deinen Vorschlag ("soft") bei nächster Gelegenheit ausprobieren. Eigentlich war ich bisher der Meinung mein harter :D Anschlag würde genügen ("trainiere" immerhin auf einem richtigen Yamaha-Piano mit ziemlich hartem Anschlag), aber wenn's dem Sound dient, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Da ist dem, was Luci ausgeführt hat, absolut zuzustimmen.
hattrick schrieb:
Ich werde bei Gelegenheit berichten.
Wir bitten darum..
 
Sticks schrieb:
... was weder ungewöhnlich noch ursächlich sein dürfte. :D
Unter anderem dort könnte der Hase im Pfeffer liegen. Was für Gitarren-Abnahme per Mikro (Mittenbetonung, Mitnahme der Effekte) gut und richtig ist, gilt nicht gleichzeitig für Key-Sounds. Probier mal, direkt, ggf. über Submischer / DI-Box, in die PA zu gehen. Da ist dem, was Luci ausgeführt hat, absolut zuzustimmen. Wir bitten darum..

Moment: Der KC 550 ist doch explizit ein Keyboardverstärker! Ich geh mit den Jack-Kabeln dort Stereo rein und dann per XLR aufs PA. Andere Instrumente gehen nichht über diesen Verstärker (für die Hammond habe ich ja meine Leslies :D ). Somit übernimmt er doch gerade auch noch die Funktion einer DI-Box. Oder habe ich das was falsch verstanden?
 
Die Geschichte mit dem Roland-Amp. würde ich auch eher negativ ansehen.

Ich bin der Meinung ein Stagepiano gehört ohne Amp direkt in Submixer/DI-Box oder Pult.

Ich hatte mal eine Zeitlang einen Peavey-Keyboardamp, der war schweinelaut und machte einen Mörder-Basser, aber wirklich gut geklungen haben meine Piano-Sounds darüber nicht....

Micha
 
Hallo,

ich spiele selbst ein Roland RD-700 mit der Erweiterung SRX-11. Die Sounds dieser Karte sollen angeblich identisch mit denen des RD-700 SX sein. Ich habe an den Standardsounds fast nichts verändert, nur den Bereich um 2 KHz ein wenig angehoben. Laut Aussage meiner Bandmitglieder ist der Sound zienlich rockig. Ich würde an deiner Stelle ebenfalls den EQ nicht zu stark verbiegen.

Ich nutze als Monitor einen Peavey KB 100. Da dieser Verstärker sehr baßstark ist, muss ich die tiefen und die tiefmitten Frequenzen dort sehr zurücknehmen, sonst müllt er uns auf der Bühne ziemlich voll. Vielleicht hast du ein ähnliches Problem, der Roland-Amp hat ja ebenfalls einen 15-Zöller? Oder tritt die Überlagerung eher im PA-Mix auf?

Gruss
Michael
 
hattrick schrieb:
Moment: Der KC 550 ist doch explizit ein Keyboardverstärker! ?
Stimmt! Klingt aber, sagen wir mal: "Na, ja... so la, la" (mit Rücksicht auf die Roland-Fraktion, der ich ja auch angehöre.) Ich saach nur: probier's aus. :)
 
Michael-Pianoman schrieb:
Ich nutze als Monitor einen Peavey KB 100. Da dieser Verstärker sehr baßstark ist, muss ich die tiefen und die tiefmitten Frequenzen dort sehr zurücknehmen, sonst müllt er uns auf der Bühne ziemlich voll.
Dito. Bei kleineren Sessions und Kneipengigs ohne PA ist er bei mir auch Amp, nicht nur Monitor. Wenn man die Bässe etwas rausdreht, ist er für den Bandeinsatz schon ganz tauglich. Trotzdem werde ich wohl demnächst auf einen Aktivmonitor umsteigen.

Das Durchsetzungsproblem kommt bei uns manchmal vor, wenn wir mit zwei E-Gitarren spielen (normalerweise eine E und eine A), und diese dann beide noch einen sehr breiigen Sound verwenden (z.B. mit Bottleneck). Da ist es wirklich schwierig, eine richtige Abstimmung zu finden.
 

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