Welche Kondensatoren wofür?

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Hallo!
Ich bin jetzt immer öfter am Effekte bauen und fange jetzt langsam an, mich von den Bausätzen zu entfernen und selbst zu bauen/modifizieren.
Eine Frage habe ich dabei noch nicht gelöst:
Welche Kondensatoren (Kerami, Folie, Elektrolyt, ...) nimmt man wozu? Klingen die anders?

Ich hoffe, irgendwer kann mir weiterhelfen...
Gruss
Dongle
 
Eigenschaft
 
Hallo,

hier sind die verschiedenen Arten von Kondensatoren ein wenig beschrieben. Bei Wikipedia steht auch noch ein wenig zur Anwendung der verschiedenen Kondensatortypen.

Der Kondensator ist und bleibt ein spannendes Thema.
Jede Bauart hat seine Vor und Nachteile. Gaaaannz pauschal kannst Du folgendes festlegen:

Anforderung Gleichspannung und hohe Kapazitäten: Elektrolytkondensator.
Wechselspannung bei niedriger Frequenz bzw. lange Lebensdauer und thermische beständigkeit: Folienkondensator
Hochfrequenz und kleine Kapazitäten: Keramikkondensatoren

aber das ist wie schon gesagt nur ganz pauschal...... .Es gibt z.B. eine abart des Elkos für Wechselspannung in Frequenzweichen.

Gruß + viel Spass beim Basteln

Fish
 
Hallo!

Wie Fish schon schrieb, hat jede Art seine Vor- und Nachteile bzw. kommt es auf die Anwendung an in der der Kondensator betrieben werden soll.
Dient er als Ladeelko zur Glättung gleichgerichteter Wechselspannung, als Ein/ Auskoppelkondensator in z.B. Verstärkerschaltungen, als Filter in z.B. Hoch/ Band und Tiefpass oder als Impulskondensator wo hohe Impulsförmige Spannungen auftreten ( Ablenkstufen von Bildröhren TV´s ).

Wie man erkennt sind die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig.

Anbei eine kleine Auflistung der Einsatzgebiete der entsprechenden Typen.


Ungepolte Kondensatoren:

Keramikkondensator

Anwendung: Temperaturkompensation in frequenzstabilisierten Schwingkreisen

Metallpapierkondensator

Anwendung: Entstörkondensator

Kunststofffolienkondensator

Anwendung: in Filterschaltungen

Blockkondensator

Anwendung: Spannungsstabilisierung bei schnellschaltenden ICs

Gepolte Kondensatoren:

Aluminiumelektrolytkondensator

Anwendung: Energiespeicher, Sieb-, Koppel- und Glättungskondensator

Tantalelektrolytkondensator

Anwendung: überall dort, wo kleine Bauformen, lange Lebensdauer und kleine Temperaturabhängigkeit gefragt sind

Variable Kapazitäten:

Drehkondensator

Anwendung: Veränderung der Resonanzfrequenz in Schwingkreisen ( z.B. in Empfangsteilen wie Tuner, Receiver etc. )

Trimmkondensator

Anwendung: Abgleichen von Toleranzen ( s.o. )



Welche Kondensatoren (Kerami, Folie, Elektrolyt, ...) nimmt man wozu? Klingen die anders?

Einen Unterschied wirst du nicht feststellen, zumindest nicht in Anwendungen für Gitarre/ Bass.
Thema Verzerrungen/ Klirrfaktor. Im High End Audio Bereich sieht das allerdings wieder anders aus.

Grob gesagt kommt es bei dir nur darauf an wann und wo gepolte oder ungepolte Typen zum Einsatz kommen müssen und welche Toleranz und Spannungsfestigkeit von nöten sind.

Wie gesagt das ist ein Umfangreiches Thema und so auf die schnelle nicht zu beantworten.

Hoffe aber trotzdem ich konnte dir helfen.

Gruss Speedlick


P.S. Sollte ich auf die schnelle was übersehen, falsch oder vergessen haben, bitte erweitern oder verbessern.
 
Leute!!!
Das sind ja super Antworten! Vielen Dank!

Ich ziehe daraus den Schluss, dass ich machen kann was ich will (also den günstigsten ;) ), wenn ich nicht gerade Spannungen glätte... (dann Elko..)

Ich schmeiss ne Runde Keckse...
Gruss
Dongle
 
Ich weiß nicht, ob das Thema noch aktuell ist, aber es sei noch etwas zu den Kondensatoren gesagt:

Fürs Signal selber (also nicht die Stromversorgung) würde ich ausschließlich Keramik Klasse 1 benutzen und da vielleicht auf Mikrophonie schauen (gerade direkt an den OPAmp-Eingängen kritisch). Das hat mir schon mal mit nem billigen Klasse 3 Keramik eine Schaltung sehr Trittschallempfindlich gemacht.
Wenn hohe Kapazitäten erwünscht sind und Gleichspannung anliegt, macht es manchmal Sinn, einem Elko einen Folien oder Keramikkondenser parallel zu schalten, da Elkos nicht gerne Hohe Frequenzen übertragen (einfach ausgedrückt).
Ich bin dazu übergegangen im Zweifel FolienCs zu nehmen, die paar Cent Mehrpreis sind für den Selbstbastler eh unentscheidend und ersparen im Zeifel einen Neuaufbau der Platine. Aber bloß nicht diese Mundorf und wie sie alle heißen VoodooHiFi Dinger ;)
 
Ich ziehe daraus den Schluss, dass ich machen kann was ich will (also den günstigsten ;) ), wenn ich nicht gerade Spannungen glätte... (dann Elko..)
Nee, nee, so einfach ist das leider doch nicht!

Fürs Signal selber (also nicht die Stromversorgung) würde ich ausschließlich Keramik Klasse 1 benutzen...
Aber bitte nicht für Audio-Anwendungen, da keramische Kondensatoren nichtlineare Effekte aufweisen! Besser sind in jedem Fall gute Folienkondensatoren!

...und da vielleicht auf Mikrophonie schauen (gerade direkt an den OPAmp-Eingängen kritisch). Das hat mir schon mal mit nem billigen Klasse 3 Keramik eine Schaltung sehr Trittschallempfindlich gemacht.
Stimmt, aber bei "Folie" kommt Mikrofonie in der Regel nicht vor!

Wenn hohe Kapazitäten erwünscht sind und Gleichspannung anliegt, macht es manchmal Sinn, einem Elko einen Folien oder Keramikkondenser parallel zu schalten, da Elkos nicht gerne Hohe Frequenzen übertragen (einfach ausgedrückt).
Jo! Gerade bei Transistorschaltungen mit geringem Impedanzniveau sind große Koppelkapazitäten erforderlich. Wer dann nicht unbedingt "Bauklötze" in Form von Folienkondensatoren einsetzen will, kommt um einen Elko leider nicht umhin!

Ich bin dazu übergegangen im Zweifel FolienCs zu nehmen, die paar Cent Mehrpreis sind für den Selbstbastler eh unentscheidend und ersparen im Zeifel einen Neuaufbau der Platine. Aber bloß nicht diese Mundorf und wie sie alle heißen VoodooHiFi Dinger ;)
Volle Zustimmung!

Ulf
 
Das Thema war immer noch aktuell...
Danke Euch beiden! Ich werd ees dann also auch so hanhaben wie ihr, und Folien oder Elkos nutzen.
Gruss
Dongle
 
Ich möchte dafür nicht extra einen neuen Thread aufmachen:

Ich suche nach einem Dreh-/ Trimmkondensator mit einer Kapazität von etwa 10 nF. Gibt es so etwas in vernünftiger Größe, sodass ich ihn z.b. zum Feinabstimmen der Resonanzfrequenzen meines ToneStacks verwenden kann? Wäre doch cool wenn man den Klangcharakter des Amps ein wenig verschieben könnte...Blackstar ISF mäßig, nur nicht ganz so patentiert :)
 
Drehkos sind megaout, und Trimmkos eher im kleinen pF-Bereich angesiedelt. Darüber hinaus sind Trimmer nur für äußerst seltene Betätigung (Wartung, Service) gedacht und dementsprechend ohne Achse.
Bevor du endlos nach nem Drehko suchst, solltest du dich eher nach Alternativen umsehen:
  • Kapazitätsdiodenschaltung
  • VCO gesteuerte PLL-Schaltung
  • Stufen-Drehschalter 1x12 ohne Endanschlag (z.B.) und an jedem Abgriff nen anderswertigen Kondensator anlöten. Ist dann zwar nicht stufenlos regelbar, aber ohne viel Hirnschmalz zu realisieren. :D

Gruß, Michael
 
Okay, vielen Dank...
Stufendrehschalter klingt gut! :D
 
Ist halt sehr groß... Plan genug Raum ein!
 

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