Welcher POD: 2.0 oder XT?

[tom181]

Hallo,

ich möchte mir einen POD (oder ein vergl. anderer Hersteller) zulegen. Momentan verwende ich ein Zoom G2, hier gefallen mir aber die Zerrsounds nicht so gut. Meine Anforderungen:

- Primär für das Üben daheim mit Kopfhörer
- wenn möglich Anschluß einer externen Soundquelle (nicht unbedingt nötig, könnte auch den POD via LineIN an meine Anlage anschließen
- soll auch als Backup für meine Livehardware dienen (direkt in die PA)
- ggf. zur Not bei einem kleinen Auftritt ohne große Schlepperrei über die PA
- MIDI In zum Presetwechsel (FCB1010 ist vorhanden)
- Sound: Clean/Crunch/Verzerrt für Rocksachen (kein HighGain)
- Effekte: ein wenig Delay + Hall
- Standalonebetrieb ohne Laptop möglich
- nicht so viele Knöpfe - ich will lieber spielen und nicht schrauben
- 19" nicht notwendig

Reicht hier ein (gebrauchter) POD II aus oder sollte ich in die nächst höhere Klasse (POD XT bzw. X3) investieren? Der POD II ist ja schließlich schon 9 Jahre alt.... Bei meinem Zoom G2 stört micht z.B. die fehlende Dynamic (die Zerre bleibt trotz geringerem Anschlag/Volumenpoti immer gleich). Vermutlich bin ich aber nur röhrenverwöhnt

Wie gut klingt ein POD II im Vergleich zum XT. Ich möchte klanglich schon einen unterschied im Vergleich zu meinem Zoom G2 erleben

Mein Preislimit liegt bei 150,- Euro

Gruß

Tom

 

[Coachinger]

Hallo Tom,

die Frage ist halt, welche Ansprüche du an den Sound stellst. Qualität des XT und des X3 erst recht ist der des 2.0 schon überlegen. Dies äussert sich m.E. aber mehr in Feinheiten und Nuancen wie zB der Reaktion auf das Spiel an sich als an der Soundqualität. Zwar klingt auch diese etwas "echter" oder "natürlicher", aber nicht in einem Maße, wie man vielleicht vermuten könnte. Ich hab hier daheim immer noch meinen alten 2.0 in Gebrauch, für Heimanwendungen wie Üben (bei mir dann meist verstärkt über die Studiomonitore an meinem Recording-PC, hin und wieder aber auch mit guten Resultaten via Kopfhörer) oder zum Festhalten von musikalischen Ideen ist das Teil absolut klasse. Ich nutze ihn auch als Livebackup für meine Cover-Sideband, egal ob direkt in die PA oder über ne Ampendstufe habe ich genügend Vertrauen in das Teil, um es im Falle eines Falles auch live einzusetzen. Ich hab selber auch die FCB1010 und mit der lassen sich alle Funktionen des Pods problemlos steuern. Der 2.0er hat beim Presetwechsel per Midi ne minimale Verzögerung, das ist wirklich nur minimal (ca. ne Zehntelsekunde), aber man bemerkt beim Wechsel immer eine kleine "Lücke".

Den direkten Vergleich in Punkto Soundqualität zum XT habe ich ständig über meinen HD147, der ja die XT-Sounds intus hat. Wie oben geschrieben, da liegen keine Welten dazwischen, im Gegenteil finde ich manche Sims wie zB die des JCM800 im 2er sogar gelungener als bei den XT-Sounds, auch das Soldanomodell braucht sich vor den Brot und Buttersounds des 147er/XT nicht zu verstecken.

Auf das Anschlagverhalten reagiert der XT etwas feinfühliger als der 2er, allerdings fällt mir gerade im Vergleich zu analogen Amps immer wieder ein Punkt auf: es ist keineswegs so, dass die Pods dynamisches Spiel nicht abbilden, aber sie geben es anders wieder. Ich würde es in etwa so beschreiben: die Dynamikabbildung eines (guten) analogen Amps ist stufenlos und bildet daher mehr Nuancen ab, währen die Pods die Dynamik eher in kleineren "Sprüngen" abbilden. Klingt vielleicht blöd, ich kanns anders aber nicht in Worte fassen. Als störend empfinde ich persönlich das nicht, allerdings bin ich auch kein Blueser, Jazzer o.ä.

Den Vergleich zu deinem Zoom habe ich leider nicht, wenn ich die Ampsounds des 2.0ers mit denen des alten Zoom-Flagschiffs GFX-8 (welches ja ein vergleichbares Alter hat) vergleiche, dann liegen da aber Welten dazwischen. Deine Anforderungen sollten jedenfalls alle Pods erfüllen. Mein Tipp: besorg dir doch einfach mal nen 2.0 gebraucht (va. 70 Euro) und teste ihn ausgiebig. Sollte er dir nicht taugen, bekommst du ihn für die Knete locker auch wieder los. Und wenn er passt: "Das ist ein Bingo!"

Gruß
Coach