Welches VST toppt das TC M350?

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Geschätzte Mixenden,

ich mische meine Musik unter Linux mit Ardour, allerdings mit viel nerdistischer Mühe mit Support für 32bit Windows-VSTs. Das tut schon seit einiger Zeit ganz gut und ich werde immer zufriedener mit meinen Produktionen.

Ein großer Schritt war für mich allerdings, auf das TC M350 als Hallgerät zu setzen. Das hat die Qualität deutlich verbessert. Nur ist das eben Outboard-Equipment und mühsam in der Handhabung, u.A. kann ich beim Bouncen nicht mehr einfach den Knopf drücken, ich muss den Mix abspielen und vom Pult wieder aufnehmen. Dank einem Digitalpult und komplett digitaler Verkabelung geht das immerhin ohne "Reibungsverluste".

Für ein Hall-Plugin, das so angenehm natürlich wie das billige TC M350 klingt, würde ich durchaus Geld auf den Tisch legen. Allerdings sollte es eine Demo-Version haben, damit ich Sound und Linuxfähigkeit vorher einschätzen kann...

Was sind Eure Empfehlungen? Welches VST schlägt TC?

Beste Grüße
SubbrSchwob
 
Eigenschaft
 
Die linuxdsp-Plugins haben einen sehr guten Ruf und sind auf jeden Fall mal einen Blick wert.

Check die drei mal.

http://www.native-instruments.com/de/products/komplete/effects/reverb-classics/
http://www.valhalladsp.com/valhallavintageverb

Allerdings weiß ich nicht, wie die in deiner Konfiguration unter Linux laufen.

Topo :cool:

Komplete läuft normalerweise sehr gut unter Linux mit Wine. Von daher gehe ich mal davon aus, dass auch das Reverb laufen sollte.

Mein Tipp wäre aber auch Valhallas VintageVerb, wenn Du auf Lexicon stehst. Das Plugin ist zwar keine direkte Kopie aber es bietet sehr schöne dichte Hallräume, läuft problemlos unter Linux mit Wine und kostet nicht viel (eine Demo gibt es auch).
 
Liebe Leute,

danke schon mal für die Anregungen. Gestern hab ich den Hall von ToneBoosters getestet. Das TrackEssentials-Paket kostet 25€. Allerdings konnte er in der Natürlichkeit mit dem TC M350 nicht mithalten. Und das ist auch das Problem bei allen kostenlosen Plugins und auch den nativen Linux-Plugins. Das "Stereo Reverb" aus der LADSPA-Sammlung ist z.B. auch recht gut, kommt aber auch an das M350 nicht ran. Vor allem bei Stimmen und akustischen Instrumenten finde ich die Natürlichkeit wichtig. Bei elektronischer Mucke nicht so, da würde eventuell das Stereo Reverb reichen.

Mixbus ist im Prinzip eine gute Idee, kickt aber den Windows-VST-Support. Der ist nämlich nie ein offizielles Feature von Ardour gewesen. Das Gverb+ von denen scheint es nicht ohne MixBus zu geben. Das Plugin von LinuxDSP werde ich aber mal testen. Auch die Valhalla scheint einen Test Wert. Das Zeug von Native Instruments... nunja, das ist preislich schon recht schmerzhaft, abgesehen davon, dass ich auf dieser Vintage-Welle nicht so recht mitschwimme. Und der Vollständigkeit halber sollte ich wohl noch das kostenlose Plugin von Voxengo anschauen, die machen zumindest bei den Kompressoren recht gutes Zeug.

Vielleicht ist das Erstaunliche an der Sache eher, wie gut das M350 für den Preis ist. Ich habe auch noch ein Lexicon MX200, das verwende ich live für verschiedene Schwurbel-Effekte bei experimenteller Musik, dessen Hall finde ich aber weniger gelungen.

Weitere Killer-Anregungen in Sachen natürlich klingende VST Reverbs werden gerne angenommen. :)

Viele Grüße
SubbrSchwob
 
IK Multimedia habe auch äußerst gute Reverbs. Google mal danach, die sind auch nicht so teuer.
 
IK Multimedia sah sehr vielversprechend aus, der "Custom Shop", ohne den man die Plugins aber nicht installieren kann, läuft unter Linux nicht wirklich im Windows Emulator. Die Goodie-VSTs, die mit dem Custom Shop mitkommen, laufen aber schon irgendwie. Also so richtig Freude macht das nicht - IK Multimedia könnte sich hier mal an Voxengo ein Vorbild nehmen, die machen viel weniger Bimborium drumehrum.

Valhalla funzt nicht. So bleibt mir nun noch als letzter Kandidat LinuxDSP übrig. Aber alles zu seiner Zeit.

Die Calf Plugins bringen auch einen Reverb mit (unter KXStudio einfach zu installieren als LV2-Plugin), der ist jetzt nicht schnell aber eben auch so in der Klasse des LADSPA "Stereo Reverb". Alles immer irgendwie schon gut, aber zum billigen TC m350 fehlt eben allen günstigen oder kostenlosen Plugins noch ein Stück.

Immerhin, für den Rest ist man unter Linux mittlerweile kostenlos schon gut ausgestattet: Kompressoren (SC4 oder Calf) und EQs (EQ10Q, Hammer!) gibt es vernünftige, ein schnörkelloses aber gutes Gate (LADSPA) ist vorhanden. Beim Mastering Limiter greife ich zum Voxengo Elephant (Windows-VST, Payware). Nur richtig schweinegeile Delays und Reverbs fehlen in der Liste eben bisher.

Grüßle
SubbrSchwob
 
Monate sind ins Land. Was ist nun mein Ergebnis? Es heißt TC M-One-XL. (Und in meinen Träumen eine der wirklich teuren Hall-Maschinen von TC). Damit bin ich also von Plugins für Hall wieder weg gekommen. Die Geräte von TC klingen besser als alles, was ich unter Linux zum Laufen gebracht habe. Sie haben einen guten Wiederverkaufswert und sind gut zu bedienen. Wer ab und zu mal live mischt, wobei man sowieso keinen Software-Hall nutzen kann, sollte sich das durchaus überlegen.

Leider hat sich unterdessen rausgestellt, dass der Voxengo Elephant in Linux-Ardour als WindowsVST nicht so stabil läuft, wenn man mehrere davon in einem Projekt hat. (Genauer: Er läuft stabil, aber manchmal braucht ein Projekt einige Anläufe zum Laden, was jedes mal das Adrenalin hochtreibt, weil ich Angst bekomme, dass es gar nicht mehr lädt.) Der Elephant macht sich gerade auf Signalen mit zackigen Attacks (Drums, Akustik-Gitarre und cleane E-Gitarre) auch in einzelnen Kanälen sehr gut. Er klingt brilliant und musikalisch, ohne dass man sich an den Einstellungen totschraubt - ein Traum! Doch ein Ersatz für Linux nativ ist nicht in Sicht. Voxengo möchte auch keine Linux-Version rausbringen.

Grüßle
Schwob
 
Voxengo möchte auch keine Linux-Version rausbringen.

Wie so ziemlich jeder andere, kommerzielle Hersteller auch nicht. Linux ist nun mal ein Minderheitenbetriebssystem, was sehr schade ist, da es eigentlich von Haus aus gut für Echtzeitanwendungen geeignet ist. Das die Hersteller nicht noch Aufwendungen in Entwicklung und Support stecken wollen, ist wohl verständlich.

Das wäre so, als würde Bentley in die Massenproduktion gehen. :D
 
Nunja, es ist ein Henne-Ei-Problem. Linux hat Unterstützung für viele erstklassige Audio-Interfaces, mit Ardour steht eine DAW zur Verfügung, die ziemlich ausgewachsen ist und die man mit oder ohne Spende herunterladen kann. Was ist also das Problem? Nun, es gibt nicht viele Plugins, die was taugen. Die meisten sind böswillig gesagt von nerdigen Physikern programmiert, die ein DSP-Handbuch auswendig gelernt haben. Sie klingen weder gut noch sind sie benutzerfreundlich. Ohne gute Plugins nun gibt es aber wenig User - und mit wenig Usern haben die Hersteller nicht die Motivation, was zu machen. Wobei es mit LinuxVST gar nicht so schwer wäre, Plugins von Windows zu portieren, wenn die Leute sich mit ihren monsterfetten GUIs nicht so sehr von Windows abhängig gemacht hätten. Genau das ist übrigens das Problem mit Windows-VSTs unter Linux: Die VST-Schnittstelle läuft meist wie geschmiert, aber der Zugriff auf die Grafik über den Windows-Emulator sorgt immer wieder für Ausfälle. Hätten die Hersteller der Plugins von vorn herein z.B. auf QT als Grafik-Bibliothek gesetzt, dann wäre das ganze viel einfacher.

Ergänzung: Wer Plugins für AU und VST rausbringt, muss sowieso eine plattformübergreifende Grafik-Bibliothek verwenden... Windows-GUI-Code geht auf OS X einfach garnicht. :cool:
 
Das ist kein Henne-Ei Problem. Wie gesagt: Es geht nicht darum, das Linux dafür nicht sogar geeigneter ist als Windows. Es geht um eine rein kostenstrategische Sache. Warum Kosten für eine verschwindent geringe Minderheit aufwenden, wenn die Welt Win oder MacOS spricht. Besonders im Professionellen Bereich.
Das es Unterstütung für diverse Audiointerfaces gibt, liegt ja nicht an den Entwicklern, sondern an der Linux Community, die dies bewerkstelligt hat. Das ist also nicht offiziell so geschehen.
Wärend Windows und besonders MacOS in ihrem Kern überall gleich sind und die Entwickler besonders bei Windowsbetriebssystem ja schon das Problem der unterschiedlichen Hardware und somit auch unterschiedlicher Treiber zu kämpfen haben, treibt es Linux da ja auf die Spitze. Es gibt eine so große Diversität an Linux Distributionen und die Tatsache, dass selbst ein und die selbe Distro auf jedem Rechner unterschiedlich sein kann, weil ja jeder am Kernl rumschrauben kann und sich das Betriebssystem zusammenfummeln kann, wie er gerade lustig ist. Alleine die vielen verschiedenen Fenstermanager bei Linux sind schon schwierig. Das macht den Support bei Problemen und das Debugging zur Gewährleisung einer reibungslosen Funktionalität fast unmöglich.
 
Nunja, die für Audio-Plugins essentiellen Schnittstellen sind über verschiedene Distros hinweg durchaus stabil, so ist es ja nicht.

Generell tut sich Linux als Community schwer mit Software, die von Minderheiten benutzt wird. Audio ist definitiv so ein Fall, auch unter Windows und Mac. Gerade musste ich zum Beispiel meine Statistik-Software erst mal wieder in Gang bringen. Da die Mehrheit der Benutzer kein Psychologen-Paket braucht, ist es auch schlecht gewartet. Open Source ist gut, bringt aber keine Entwickler-Basis für Minderheiten-Interessen auf die Reihe. Hier kämen dann eben kommerzielle Produkte ins Spiel. Auch auf anderen Betriebssystemen sind die ja oft richtig teuer, weil sie keine breite Masse erreichen und das ist auch in Ordnung so.
 

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