Wenn die Gitarre schnarrt und schlecht intoniert ist man vielleicht einfach selber schuld

Etna
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Moin!

Ich hatte um die Weihnachtszeit - wie wahrscheinlich viele andere auch - Besuch daheim und da blieb es nicht aus der ein oder anderen Jam Session beizuwohnen. Dabei habe ich etwas tolles beobachtet. Meine eigenen und mMn hervorragend eingestellten Instrumente hatten in fremder Hand die tolle Eigenschaft zu schnarren und zum Teil schlecht zu intonieren. Sobald ich die Instrumente in der Hand hatte: NICHTS! Kein schnarren, alle Akkorde korrekt intoniert und als es um Spieltechnik ging wurden Köpfe plötzlich rot. Ich weiß, dass viele sich ein Instrument autodidaktisch beibringen. So bleibt es aus vom Lehrer auf die Finger geschaut zu bekommen und das falsche Haltung korrigiert wird. Man sollte nicht nur optisch richtig greifen, sondern auch so, dass es klanglich korrekt ist.

Hier im Forum geht es oft um korrektes Setup der Gitarre und dieses Thema wird regelmäßig - gerade von Anfängern - wiedergekäut. Es geht um korrekte Einstellung der Intonation und der Saitenlage. Auf der einen Seite ist ein Schnarren bei E-Gitarren völlig normal. Dies stärt auch nicht, solange es nicht im Amp auch schnarrt. Mein Gitarrenlehrer hatte damals eine stark schnarrende PRS und das störte ihn nicht, da im Amp nie etwas durchklang. Auf der anderen Seite möchte ich an dieser Stelle anregen korrekte Fingerstellung zu üben, damit jede Saite frei schwingen kann. Denn an dieser Stelle sehe ich mitlerweile das größte Problem: Man greift falsch. Und durch diese Fehlgriffe kann es nicht nur zu Schnarren kommen, sondern auch zu einer falschen Intonation. Selbst wenn die Gitarre nicht komplett perfekt intoniert ist, sollte man in der Lage sein durch unterschiedliche Fingerdrücke auf die Saite die Tonhöhe zu beeinflussen.

Also: Wenn man alles an der Gitarre misst und es klingt trotz korrekter Einstellung Mist, ist vielleicht die eigene Technik Mist.

Nur so als Anregung...

Schicken Gruß,
Etna

P.S.: Und falls die Saite ständig reisst, dann sollte man vielleicht auch seinen Anschlag hinterfragen.
 
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Du sprichst da ein sehr wahres Thema an! Die richtige Technik lernt man am besten mit einem Lehrer - und lieber am Anfang, bevor man sich alle möglichen Fehler angewöhnt hat.
Das mit der Intonation merk ich an meiner Tele besonders stark. Je nachdem wie ich spiele und greife passt es oder nicht. Schön zu hören am offenen G-Dur Akkord. Der kann fürchterlich falsch klingen. Dann stimm ich die Gitarre noch mal. Kein Problem. Oktavreinheit ebenfalls kein Problem und soweit ich das beurteilen kann ist der Sattel auch in Ordnung.
Und dann, ohne dass ich viel ändere (ausser stimmen) passt der G-Dur und hört sich vollkommen harmonisch an. Der Unterschied? Wahrscheinlich greife ich ein wenig anders, ich hab das noch nie so bewußt beachtet. Aber in dem Fall muss ich wirklich sagen: bevor ich an der Gitarre ewig herumschraube und gar zum Gitarrenbauer gehe, schadet es nicht die eigene Technik anzusehen, ob's nicht daran liegen könnte!
 
Welch ein Zufall. Gerade war bei mir ein bekannter mit seiner Ibanez (er meinte so ein 200€ Ding), ich solle doch mal drüber schauen da sie unsauber und schief klingt. Intonation hat das Ding noch nie gesehen und der Bananenhals ist mir direkt ins Auge gesprungen. Alles gerichtet, Bünde poliert, Griffbrett geölt, Potis gereinigt. Das volle Programm!
Dann habe ich sie probegespielt und alles war gut. Dann hat er sie gespielt und gerade war das nicht.
Dann kam vom ihm der Satz: "wenn du sie spielst, klingt sie so schön und gut" und ich sagte es ist Technik.
Meiner Meinung nach braucht man dafür nicht zwingend einen Lehrer, den hatte ich auch nicht. Gehör,Wille,Wissensdurst!

Liebe Grüße
 
Das ist ja alle Gut und Richtig was hier geschrieben wird. Natürlich hat das viel mit der persönlichen Spieltechnik zu tun und zwar nicht nur mit der Art des Greifens sondern auch damit wie fest/stark ich die Saiten anschlage und wie dick mein Plektrum ist etc. Wenn jemand gewohnt ist etwas brachialer zu Werke zu gehen wird die Gitarre eines "feingeistigen" Spielers nur noch scheppern.

Aber ebenso klar ist, dass die Gitarre kein perfektes Instrument ist. Da stimmt man das Instrument und stellt fest, dass ein A Akkord in den hohen Lagen nicht ganz so sauber klingt wie in den unteren Lagen, da stimmt man noch ein bisschen nach, justiert noch ein bisschen den Steg oder nimmt sonstige Maßnahmen vor und ist dann irgendwann (mehr oder weniger) zufrieden.

Rein von der Konstruktion kann es nicht perfekt funktionieren. Die Geigen-, Cello-, Bratschen- und Kontrabassbauer wussten schon vor Jahrhunderten warum sie auf eine Einteilung des Griffbretts mit Bünden verzichteten. Und auch heutige Gitarrenbauer unternehmen viel um das Problem wenigstens etwas zu mildern (z.B. Buzz Feiten, FGN etc.).

Im Endeffekt muss man aber mit der Unzulänglichkeit der Gitarre leben und geben wir es doch zu, wir leben gerne damit denn was ist schöner als Gitarre spielen?

Gruß
 
Einstellarbeit muss immer auf die individuelle Spielweise abgestimmt werden. Darüber hinaus gibt das Instrument auch jeweils Grenzen vor, und Änderungen sind nur innerhalb einer bestimmten Bandbreite möglich. Wenn man sich innerhalb dieses Rahmens nicht zurechtfindet, ist entweder das Instrument eine Gurke oder die eigene Spielfähigkeit ungenügend.
 

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