Wenn Harley-Benton "GPA-100" zu leise, ist der "MiniStomp Magnum D.I." die beste Lösung?

Brazolino
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Wir hatten ja bereits einige Threads zur "GPA-100". Um das Problem oder vielleicht auch einfach die Konfusion, die rund um diese kleine Endstufe zu existieren scheint, kurz auf den Punkt zu bringen: Die möchte einen Input auf Line-Level haben, aber Thomann drückt sich da sehr ungeschickt aus. Das führt dazu, dass Leute, die keine Geräte besitzen, die einen dedizierten Line-Level-Ausgang haben, streckenweise nicht so wirklich wissen, was jetzt bitte wie und wo und "Preamp" hier und "Effektpedal" da. :ugly:

Meine Tests mit zwei angeblich sehr ähnlichen und als Preamp (*) genutzten Pedalen, dem "Blonde" von Tech-21 sowie dem "American TrueTone" von Joyo/Harley-Benton, haben zu dem überraschenden Ergebnis geführt, dass der "Blonde" ein sehr starkes Signal ausgeben kann, während der "American TrueTone" sich offensichtlich mehr im Dunstkreis des sog. Instrumenten-Levels bewegt: die Auswirkung auf die Lautstärke der "GPA-100" sind echt drastisch.

(*) Apropos Preamp: Ich glaube, ein Teil der Verwirrung hat damit zu tun, dass "Preamp" mittlerweile zu einem Allerweltswort verkommen ist, das schlicht alles mögliche bedeuten kann. Selbst bei Thomann findet man Preamps an zwei Orten: Einmal unter "E-Gitarren-Verstärker" und einmal als Effektart unter "Sonstige E-Gitarren-Effekte". Da gibt es x verschiedene Pedale mit bestimmten Preamp-Charakteristiken, die man zur Soundfärbung verwenden kann, aber was im Zusammenhang mit der "GPA-100" konkret erforderlich ist, ist ein "Preamp", der tatsächlich in dem Sinn ein "Amp" (= Verstärker) ist, dass er das Gitarrensignal deutlich lauter macht.

Nun bin ich durch die Rezension eines Thomann-Kunden (vielen Dank an dieser Stelle :great: ) auf ein kleines Pedal aufmerksam geworden, das dieses Problem offenbar beseitigt. Es handelt sich um diese aktive DI-Box (natürlich wieder Joyo mit anderem Label drauf) ...

Harley Benton MiniStomp Magnum D.I.


... mit der Möglichkeit, das Eingangssignal um 20dB anzuheben (das scheint sehr selten zu sein, ich habe mir x DI-Boxen angesehen, fast alle konnten das Signal nur abschwächen). Ich habe mir das Ding gekauft, über mein Pedalboard mit Strom versorgt und direkt vor die "GPA-100" gesetzt. Zwar macht es vermutlich kein echtes Line-Signal (also impendanz-technisch), aber dieser 20dB-Boost reicht aus, um die "GPA-100" heftig lauter zu machen. Für mich ein großer Vorteil, denn die Lösung mit dem "Blonde" bringt das Problem mit sich, dass z. B. ein gewisses Hall/Echo-Pedal, das ich besitze, empört zu krächzen anfängt, wenn es hinter dem Blonde sitzt und ich den voll aufdrehe. Es ist also besser, bis ganz zum Schluss auf Instrumenten-Level zu bleiben.

Also: 20 Euro, klein, lässt sich über das Pedalboard mitversorgen, "always on, fire and forget". Ist das die ideale Lösung des Problems oder fällt euch noch etwas ein, um ähnlich günstig und unkompliziert das Gitarren(-Effekt-)Signal entsprechend anzuheben?
 
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So günstig und kompakt nicht. Aber ich hätte es mit einem EQ, wie den Boss GE-7, probiert das Signal entsprechend zu boosten. Ich habe allerdings schon gehört, dass EQ Pedale bei Anhebung des Gains anfangen zu rauschen. Also eventuell auch nur eine suboptimale Lösung.
 
Ist Dir denn bekannt, dass die GPA 100 an 'ner 4 Ohm Box die meiste Leistung liefert? Ich hab die GPA 100 an verschiedenen Boxen getestet (4, 8 und 16 Ohm) - die Unterschiede sind erheblich!
 
Ich habe allerdings schon gehört, dass EQ Pedale bei Anhebung des Gains anfangen zu rauschen. Also eventuell auch nur eine suboptimale Lösung.
In "richtig laut" werde ich das Rauschverhalten auch noch mal in ein paar Wochen im Proberaum testen. Ich hatte es zuhause in moderater Lautstärke gemacht und zum Vergleich den "Toneblock 202" von Quilter herangezogen, der hervorragend mit Instrumenten-Level klar kommt. Die zusätzlichen 20dB haben bei der "GPA-100" wirklich den Unterschied gemacht zwischen "etwa zu einem Viertel aufdrehen" (ohne) und "vorsichtig ein bisschen aufdrehen" (mit).

Ist Dir denn bekannt, dass die GPA 100 an 'ner 4 Ohm Box die meiste Leistung liefert? Ich hab die GPA 100 an verschiedenen Boxen getestet (4, 8 und 16 Ohm) - die Unterschiede sind erheblich!
Ja. Ich hatte für meinen kleinen Test eine 1x10 und eine 1x12 mit jeweils 8 Ohm mit dem Cab-Merger parallel verschaltet. Und du hast natürlich recht, die Unterschiede sind erheblich, insbesondere wenn du dann auch noch entsprechend effiziente Speaker hast (in meiner 1x10 werkelt z. B. ein Eminence "Ramrod", der ziemlich laut kann).
 
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Mir würde z.B. noch der Sonicake Super Sonic Master einfallen. Das wären dann 0-12dB regelbar. Nur, falls wie beschrieben "heftig lauter", also die +20dB, eventuell schon zu viel wäre - lässt sich jetzt so nicht rauslesen, ob dir aktuell noch ein sinnvoller Regelbereich bleibt.

Wenn es aber passt und auch nirgends zerrt wo es nicht sollte, ist das mit dem Magnum D.I. sicher die günstigste Möglichkeit.
 
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Das GPA-100 ist meiner Meinung nach perfekt zum Verstärken von MultiFX/Modeller/Profiler usw. Die bringen in der Regel Line-Level aus dem Ausgang, wenn man das nicht umstellt. Will man ein klassisches Pedalboard (ohne Preamp) verstärken, sollte man schon den Pegel etwas anheben.

Das GPA-100 hat eine Signal LED. Wenn das Signal meist grün leuchtet und die Peak LED aus bleibt, ist das Signal vom Pegel her optimal.
 
Mit Verlaub ... gelobt sei, wer lesen kann ;)

Das Dingens wird bei Thomann eindeutig als Overdrive beworben


und das Dingens hier als Preamp (hat ja auch einen symmetrischen XLR-Ausgang)


Und das Tech-21 Blonde (das Ur-Pedal) ist wohl nicht mehr neu zu kaufen und auch "nur" ein Overdrive.

Bei Overdrives kann man nicht davon ausgehen, dass diese ein so hohes Ausgangssignal haben, das ausreicht, um eine Endstufe voll auszusteuern. Und man darf auch nicht automatisch davon ausgehen, dass Pedale mit 5 Reglern (Gain,Hi,Mid,Low,Master) Preamps sind.

Aber falls man sich überlesen hat, ist es gut, dass es so kleine Helferlein, wie das von @Brazolino gezeigte Harley Benton MiniStomp Magnum D.I. gibt.
 

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