Wer kann helfen bei dem Texten eines dĂŒsteren Depri-Songs?

  • Ersteller Souljacker
  • Erstellt am
Souljacker
Souljacker
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.10.25
Registriert
27.10.13
BeitrÀge
107
Kekse
1.082
Ort
Nienburg
Hallo!

Ich brauche Hilfe! :D
Bereits seit Monaten trage ich eine Lied-Idee mit mir herum, die ich einfach nicht zu einem Abschluss bringen kann.
Die ersten beiden Strophen stehen und die HĂ€lfte des Refrains auch. Danach bin ich nicht mehr weitergekommen. Mir fehlt der letzte Kick um den Song weiter zu spinnen. Vielleicht könntet ihr mich da etwas unterstĂŒtzen. Ich wĂŒrde mich ĂŒber Anregungen freuen.

Der Song ziemlich...ZIEMLICH dĂŒster! Also Obacht. :p
Er handelt von einem Typen, der mit Selbstzweifeln kĂ€mpft und daher quasi BeziehungsunfĂ€hig ist. Wenn er dann doch mal eine potentielle Partnerin findet, versucht er in seine verquere Sichtweise hineinzuziehen, um sie zu entwerten, sie von ihm abhĂ€ngig zu machen und sein eigenes Ego an ihr zu befriedigen. Das Lied soll "Swamp Thing" heißen. Wo kann es textlich noch hingehen? Fallen euch irgendwelche abgedrehten, lustigen Metaphern ein, um etwas FĂŒrchterliches zu beschreiben? Ist das Thema vielleicht nicht fĂŒr einen 3 Minuten-Depri-Popsong geeignet?

Hier ne vorlÀufige Hörprobe:


Behind every flowery word I speak
Hides a terrible lovecraftian monstrosity
With itÂŽs quivering tentacles wrapped around your ankles
It pulls you down...

...through the creepiest crevices of my septic brain
I will wait in the dark at the end of the drain
ThereÂŽs just me to cling on to
And then there is nothingness

Some people have a heart
I have a swamp
And you got stuck inside it



Übersetzung:
Hinter jedem rosigen Wort das sich spreche
Versteckt sich ein grauenerregendes, lovecraft-mĂ€ĂŸiges Monster
Mit seinen zitternden Tentakeln die sich um deine Knöchel wickeln
Zieht es dich runter...

...durch die gruseligsten Spalten meines fauligen Gehirns
Ich werde in der Dunkelheit warten, am Ende des Bachs, den du heruntergehst (das Wortspiel lĂ€sst sich nicht so gut ins Deutsche ĂŒbersetzen)
Dort kannst du dich nur an mir festhalten
Ansonsten gibt es dort nur nichts

Manche Leute haben ein Herz
Ich hab einen Sumpf
Und du bist darin stecken geblieben

Gruß
Daniel
 
Eigenschaft
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Idee finde ich spitze und einige richtig starke Zeilen hast du da am Start.

Sowas dĂŒsteres kommt bei meinen Texten eigentlich auch fast immer raus, von daher hĂ€tte ich durchaus Lust, Ideen beizusteuern. Leider hab ich die nĂ€chsten Tage wohl wenig Gelegenheit dafĂŒr, aber ich beobachte mal, was sich hier so tut. Vielleicht kann ich ja noch etwas beitragen, wenn ich wieder etwas mehr Luft und Muße hab.

Bleib auf jeden Fall dran! :great:
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi souljacker,
flasht mich auch gerade ... so dĂŒstere texte mache ich normalerweise nicht, aber zufĂ€lligerweise habe ich seit einiger Zeit Lovecraft wiederentdeckt und zwar als hörbĂŒcher (gibtÂŽs etliche auf youtube).

Deine Sprache paßt auf jeden Fall hervorragend und fĂŒr mich ist auch der Anschluss an den lovecraftschen Mythenkreis spĂŒrbar und gelungen, Deine Stimme finde ich auch sehr gelungen dafĂŒr ... kann zwar momentan mit den von dir angesprochenen, witzigen Metaphern wenig anfangen (willst Du damit dem dĂŒsteren Schrecken etwas entgegensetzen oder ihn steigern?) ... und wĂŒrde eher in lovecraftschen Sinne weitermachen ... also mit der Schilderung, dass das Wesen (im Wesen des Lyrischen Ich) das arm MĂ€dchen vollends verschlingt, verdaut etc. als dritter Strophe ...

... und nun mĂŒĂŸte noch im lovecraftschen Sinne erstens eine Steigerung des Grauens kommen und zweitens eine grauenhafte, teilvorhersehbare Wendung, ein "twist" am Ende ...

Die Steigerung wĂŒrde ich ĂŒber die Schilderung des Verdauens / Eingehen des Opfers sowie eingebaute Perspektivwechsel machen ... Perspektivwechsel 1 wĂ€re aus Sicht des MĂ€dchens, das zunĂ€chst erschrecktes, sich wehrendes Opfer ist, aber zunehmend gelĂ€hmt wird bis es schließlich selbst diese grauenhafte Vereinigung will und herbeisehnt (zumindest ein Teil von ihr), Perspektivwechsel zwei ist das gespaltene Lyrische Ich, dessen menschlicher, okkupierter Teil hilflos mit ansehen muss, was mit dem MĂ€dchen passiert ...

Die grauenhafte Wendung kann realisiert werden durch:
a) das MĂ€dchen wird nach erfolgreicher Okkupation durch das grauenhafte Wesen zu dessen Handlangerin und muss hilflos miterleben, wie es ihm seinerseits neue Opfer zufĂŒhrt;
b) wir als Hörer erfahren am Ende, wodurch das arme MĂ€dchen zur Beute des grauenhaften Wesens wurde: es hörte nĂ€mlich genau diesen song und verfiel der Stimme und Suggestionskraft der Musik, mußte wie hypnotisiert den song immer wieder hören und geriet dabei unrettbar in die FĂ€nge des schrecklichen Wesens: wir als Hörer erfahren als Offenbahrung, dass wir die nĂ€chsten Opfer sind und können nichts dagegen tun ...

Zeit, das gerade sprachlich umzusetzen habe ich nicht, mich wĂŒrde momentan eher interessieren, ob diese Gednken und möglichen Entwicklungen fĂŒr Dich passen - möglicherweise ist ja auch dadurch ein Ansatzpunkt entstanden, selbst weiter zu schreiben ...

Ich merke gerade, dass ich als Setting habe: ein Lyrisches Ich, das gespalten ist in ein menschliches Wesen, das von einem grauenhaften Wesen okkupiert wurde sowie das arme MĂ€dchen, dann den/die Zuhörer ... es geht natĂŒrlich auch so: ein grauenhaftes Wesen, ein armes MĂ€dchen, die Zuhörer ...
Und es gibt natĂŒrlich noch einen anderen twist: das angeblich arme MĂ€dchen ist in wirklichkeit ein noch viel grauenhafteres Monster als das grauenhafte Wesen und verschlingt dieses am Ende mit Genuss, verwandelt sich wieder in ein armes MĂ€dchen und begibt sich erneut auf die Jagd ...

herzliche grĂŒĂŸe

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wow, @x-Riff, so sieht es wohl aus, wenn jemand von einem Songtext inspiriert wurde :great:
 
Oha!
Vielen Dank fĂŒrs Reinlesen...vor allem an @x-Riff wegen der Ideen. :)

Eigentlich habe ich nie geplant, der Lovecraft-Mythologie treu zu bleiben. Auch deshalb nicht, weil ich nie eine Geschichte vom Hans-Peter (dafĂŒr steht doch H.P., oder?) gelesen habe.
UrsprĂŒnglich hatte ich das Bild im Kopf von einem Plakat eines 50er-Jahre-B-Movies. Eine knapp bekleidete Dame wird am Bein von einem Tentakel-Monster in die Untiefen des Meeres hinein gerissen. Darum habe ich den Rest des Liedes gebastelt. Was hat noch Tentakel? Cthulhu! Außerdem hab ich die Song-Demo unter dem Namen "Anime Porn" abgespeichert. :D

Wie gesagt, ich wollte mich eigentlich nicht so auf Lovecraft fokussieren, aber deine Ideen haben mich auch auf ne Idee gebracht.
Ist es in seinen Horror-Romanen nicht so, dass die Protagonisten immer Wahnsinniger werden, je mehr Einsicht sie in eine Sache bekommen? Sowas könnte man vielleicht irgendwie in das Lied mit einarbeiten. Die Frau wird immer verrĂŒckter, da sie den SĂ€nger besser kennen lernt, bzw. immer mehr mit ihm zusammenwĂ€chst. Sie verschmilzt mit ihm vollstĂ€ndig und gibt sich selbst auf. Hmmm...ziemlich kranker Mist. Eigentlich schreibe ich nicht so pessimistische, ausweglose Texte. Was ist los mit mir? :D

LG
Daniel
 
Hi,
man muss nicht speziell den H.P.Lovecraft-Mythenkreis anzapfen - der Kerl hat halt nur eine unglaubliche Gabe, eine Sogwirkung herzustellen - und die hat damit zu tun, dass er immer Andeutungen macht, man also eine Vorahnung bekommt, die aber unscharf ist und die sich im Laufe der ErzĂ€hlung, wo meistens der Protagonist immer mehr abdriftet, die Leser aber dabei mitreißt ...

Es geht mir eher um diese Sogwirkung, die sozusagen mit einer dosierten Entfaltung der Wahrheit (oder Phantasie) einher geht - die Katze wird halt nicht direkt aus dem Sack gelassen ... So ein Sog entsteht auch, wenn man verschiedene Perspektiven aufbaut, aus dem heraus die Geschichte erzĂ€hlt wird ... da paßt das schon total gut, was Du da am Wickel hast. Bei Lovecraft ist halt typisch ein Twist am Ende, wodurch die Schreckensscala noch mal eine Schraube weitergedreht wird ... das ist halt dieser Twist (der in den genialen, schwarzen Kurzgeschichten/krimis von Roald Dahl auch immer vorkommt), den ich meinte.

Übrigens:
Howard Phillips Lovecraft
http://www.hplovecraft.de/

x-Riff
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du hast `ne echt tolle Stimmfarbe :)
 
Hmmm...vielleicht:

"My hypnotic words wil make you sacrifice yourself into the depths of my gorging throat"

...ich kenne nur "From Beyond" von HPL - die Schwingungen dort bringen die Figuren ja "quasi freiwliig" um den Verstand :cool:=
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben