Wer schreibt/arrangiert bei euch die Stücke?

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In einem anderen Thread kam gerade die Aussage, dass die Stücke der Band nur noch von einzelnen geschrieben werden, nicht mehr zusammen. Quasi als Indiz, dass es mit der Band nicht mehr so richtig klappt.

In meiner kleinen Jazz-Combo haben wir bisher keine eigenen Stücke, aber die Standards werden arrangiert. Zum Teil direkt in den Proben - da wird meist nur die Reihenfolge und Besetzung festgelegt ("Wir spielen Teil A zwei mal, dann springen wir zu C. Bei Teil A begleitet die Gitarre, bei Teil C das Piano" oder so ähnlich).
Dann gibt es komplexere Arrangements, mit einem Intro, evtl. ausnotierten Soli etc. Die mache meist ich, allein, zuhause. Für mich ist das ein komplexer Vorgang, da wird ausprobiert was klingt, geändert, Zitate eingebaut etc. bis es gut ist. Irgendwie kann ich mir das in der Gruppe schwer vorstellen. (Vielleicht auch, weil bei uns keiner so fit ist, das aus dem Ärmel zu schütteln?)
Natürlich wird es in der nächsten Probe der Gruppe vorgestellt und dann oft auch noch mal geändert, das 'Grundgerüst' ist aber Einzelarbeit.

Wie ist das bei euch? Stücke komponieren/arrangieren als Gemeinschaftsprojekt, das die ganze Gruppe zusammenhält? Oder als 'Dienstleistung' eines einzelnen?

Grüße,

Kokopelli
 
Wie ist das bei euch? Stücke komponieren/arrangieren als Gemeinschaftsprojekt, das die ganze Gruppe zusammenhält? Oder als 'Dienstleistung' eines einzelnen?

Ich würde das Thema gerne als Gemeinschaftsprojekt angehen, aber wenn nichts kommt, geh ich halt in Vorarbeit.
Das wird aber auch nicht so wohlwollend aufgenommen....
Aber wie gesagt es kommt halt Nichts. Weder gestern noch heute.
Ja, bei mir läufts aktuell nicht so mit Band...

Ansonsten habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass beide Varianten gut funktionieren können.
 
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Hallo,
wir sind eine 3 er Rock Blus Combo (Gitarre, Drums und Sängerin) ab und an ein Bassist dabei.

Denke das Songwriting ist unterschiedlich und einen Bruch der Band daraus abzuleiten ist schwer ohne das Bandgefüge zu kennen. Bei uns ist es oft so, dass einer eine Idee hat, diese Idee mehr oder weniger ausgearbeitet mit Akkorden/ Drums / Vocals mit in de Probe bringt und wir dann gemeinsam probieren. Es kostet viel Zeit und Mühe. Oft auch ohne zufrieden stellendes Ergebnis.

Aber es kommen auch oft gute Ergebnisse raus die wir dann weiterverarbeiten. So ein Prozess geht über etliche Probenr. Nach einer Probe hatten wir es noch nie dass uns ein Song gefiel. Aufgenommen wird Grundsätzlich alles. Und so ergeben sich dan Songs die wir gemeinsam entwickelt aben.

Es kommt aber auch vor dass einer ne fertige Idee mitbringt und genau weiss wie es klingen soll. Dann wird das probiert und für gut oder schlecht befunden.

Klar gibt es mal Zoff - aber wir verdienen kein Geld damit und am Ende der Probe ist es auch wieder gut!

Bei uns ist es oft so dass ich (Gitarre) recht fertige Ideen einbringe (und auch 80% der Ideen) und die Sängerin dann oft nur noch den Text so anpassen muss, dass er singbar ist für sie. Allerdings habe ich den Vorteil, dass unser probenraum mit Aufnahme bei mir Zuhause im Keller ist. Also kann ich Drum Spuren usw recht easy programmieren.

Die Sängerin bringt ab und an Texte mit und hat eine Vorstellung ob es rockig, balladig oder bluseig klingen soll.

Bei uns sind alle froh wenn ich was bringe. Oft gefallen ihnen meine Ideen aber auch nicht, dass muss ich dann auch so akzeptieren und bin auch nicht sauer wenn nix kommt wie man es besser machen könnte. Wir sind eben keine Profis.

Wir sind seit etwa 5 Jahren zusammen und heraus gekommen sind etwa 10 Songs die wir dann im Probenraum studiomässig eingespielt haben. Also mehrere Spuren Gesang und Gitarre usw.

Die Stücke dann von "Studio" nach "live" zu arrangieren fällt uns sehr leicht. Da gab es irgendiwe noch nie Diskussionen wer was wann spielt und wie lange das Solo ist usw....

Gruß
Michael
 
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Bei uns ganz simpel. Wir sind ein Trio bestehend aus Gesang/Git; Bass/Backgroundgesang und Drums.

Der Gitter kommt mit mehreren Parts die er für die Gitarre geschrieben hat und ner groben Idee für die Struktur. Bass und Drums überlegen sich was dazu.
Dann wird das ganze als Intrumentalsong fertig gebastel und ggf. überarbeitet. Anschließend liefert der Gitter nen Songtext und das ganze wird nochmal überprüft, angepasst und abschließend final festgehalten.

Wenn der Song die nächsten drei Monate ohne Änderungen überlebt und alle zufrieden sind, wird er fest ins Set aufgenommen.

Das Ganze ist für uns ein Hobby, ganz entspannt.
 
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Ich würde das auch gerne mit allen zusammen machen. Aber die wenige Zeit die wir haben müssen wir effizient für's Proben verwenden, somit ist es nicht möglich da auch noch ausufernd Ideen auszuarbeiten. Das Songwriting liegt zu etwa 25% beim Basser und zu 75% bei mir - auch wenn ich es gerne anders hätte, aber es kommt einfach nichts von "den anderen". Und das ist eigentlich auch ok für mich letztendlich, denn so kann ich mich da eben ausleben - und da alle scheinbar doch sehr zufrieden sind mit dem Ergebnis ist die Vorgehensweise doch ganz gut so? Ich kann die Band quasi so ausrichten wie ich es möchte (da ich gleichzeitig auch mit allen anderen kreativen Dingen sozusagen alleine gelassen werde) und es hängen sich alle dran. Und zwar soweit eigentlich ziemlich gerne. Das ist aber wie gesagt eigentlich ganz ok so, denn ich habe eine ziemlich klare Vorstellung davon wie eine Band in unserer Richtung wirken soll. Und dank unseres Arrangements tut es das auch so ziemlich.

Wenn alle damit glücklich sind ist es doch ok wenn nicht alle von Grund auf "kreativ" sind. Manche wollen es auch schlichtweg nicht. Besser so als daß welche dabei sind die es wollen, dann aber nicht können.
 
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Deine Einstellungen gefällt mir!
Was aus meiner Sicht wichtig ist: Offen bleiben für Veränderungen. Im Laufe der Zeit können sich viele Dinge bei den anderen Bandmitgliedern ändern: man entwickelt im Laufe der Zeit mehr skills, fängt vielleicht an, sich für andere Instrumente, Musikrichtungen, Bereiche (Organisation, Marketing, Texte ...) zu interessieren, hat mehr Zeit und Bock ...

Dann ist es gut, dem mal Gelegenheit zu geben und offen für neue Impulse zu sein.

x-Riff
 
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Als ich noch eigenes Zeug gemacht habe, hat es sich so ergeben, dass ich mit dem damaligen Keyboarder gut befreundet war und wir und blind verstanden haben. Er hatte damals schon ein Homerekording Studio und wir haben die meisten Stück dort zusammen vorproduziert. Ideen für die Stücke haben er oder ich mitgebracht und zusammen haben wir das zu Songs ausgearbeitet. Ich habe auch die meisten Texte geschrieben und den Gesang gemacht, obwohl ich da „nur“ der Gitarrist war
Die Vorproduktionen gingen dann als Tape vor dem Proben an Basser, Schlagzeuger und Sängerin.
Während der Proben wurde dann aus dem Rohentwurf in (gleichberechtigter) Gemeinschaftsarbeit die Endversionen erarbeitet.
Das hatte sich als sehr effizient erwiesen (viele Meinungen/Ideen brauchen halt auch viel Zeit, ausgetauscht und ausprobiert zu werden). Die Arbeitsweise passte auch gut zu den Fähigkeiten/Talenten und Ambitionen der Bandmitglieder.

Heute geht es in meinen Bandprojekten nur noch um Arrangement. Wobei es mehr um Abläufe geht. Fokus ist meist schnell, viel zu erarbeiten, weil die Probenzeit kostbar ist. Aber dennoch ist auch da der Arbeitsstil von Personen geprägt. So habe ich dass Glück, dass in einer meiner Bands, einer dort von jeher die Leadsheets für alle vorbereitet und Änderungen gewissenhaft und zeitnah nachpflegt und verteilt (heute via Clouds leicht möglich). Manchmal helfe ich auch dabei und korrigiere die Transkribtionen wenn nötig.
 
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Wenn's was ist, was Melodie + Akkorde auf der Gitarre erfordert, muss ich mir das selber arrangieren, Bass und Percussion suchen sich was dazu.
Häufig sind das dann auch eher Stücke, die als Gitarrensolo funktionieren würden, bei denen ich dann im Kontext den Bass ausdünne, um dem Bassisten seinen Raum zu geben, den er auch zuverlässig gut füllt.

Aber das ist nur ein Teil.

Viele Stücke beginnen mit einer Idee, werden ausprobiert, manche auch mal ganz anders interpretiert. Derjenige mit der Idee des Stücks gibt mal was vor.
"Moon Dance" war ein Vorschlag vom Percussionisten, der das auch singt. Dann haben wir das so arrangiert, dass es mit einem Bass-Solo beginnt und mit Percussion. Die Gitarre setzt recht spät ein und begleitet mit "kleinen" Akkorden, oft nur 2-3 der höheren Saiten angeschlagen. Dann kamen wir drauf, dass sich die Strophen auch von der Begleitung unterscheiden soll. Das wurde dann ein dezentes Arpeggio, das dem Bass folgt.

Sehr vieles wird gemeinsam entwickelt. Manche Stücke werden ganz schnell was und entwickeln sich brauchbar, bei anderen kann es sein, wir haben das Gefühl -ok, aber muss nicht sein oder ist nichts besonderes, oder wird nicht recht- dann fliegt ein Stück auch wieder raus.

Messlatte ist, ob das, was wir entwicken auch für das Publikum gut ist.

Was auch hilfreich ist: verschiedene Interpretationen eines Stücks bei Youtube anhören. Manchmal kommen einem dann Ideen für die eigene Interpretation.

Bei "After You've Gone" hat unser Percussionist uns das Video (ab 1:27 geht's los) geschickt - eher um uns zu foppen (das ist so was von weit über unserem Niveau):

Ich habe verschiedene andere Cover gefunden und prägend war in dem Fall das hier:

Une jetzt spielen wir das mit der Ukulele (Jazz-Swing) aber schon in einer eigenen Fassung.

Aber pauschal kann man das nicht sagen, jedes Stück ist anders und hat seine eigene Geschichte.
 
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Derzeit habe ich keine Band, habe aber schon in vielen Bands gespielt, es kam auf unterschiedliche Weise zu Songs.

Idealerweise kommt die Band zur Probe, alle haben richtig Bock drauf, es wird gejammt. Es gibt einen Riff, oder eine Gesangslinie. Daraus wird an diesem Abend/Tag ein Song.
Bei mir war/ ist es oftmals auch die Drums, die einfach loslegt, ich darüber irgendetwas spiele, der Bass einsteigt.
Wenn gute Ideen entstehen, wird das ausgearbeitet, der Sänger bringt das nächste mal den Text mit.
Das ist aus meiner Sicht ein Idealzustand einer Band, die wirklich zusammen arbeitet.
Es kann aber auch so laufen, dass jemand eine ausgearbeitete Idee hat, einen kompletten Song, der dann mit der Band, banddienlich zerpflückt wird, oder auch nicht, weils auch so passt, idR kommt der Text vom Sänger, weil halt sein Part.

Anders ist es, wenn man in eine bestehende Band einsteigt, da wird erstmal vorhandenes Material vorgelegt, muss man sich draufschaffen, es gibt aber die Freiheit der Verbesserung.
 
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