Wie an neue Songs rangehen?

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Hallo Liebes Board!

Erstmal zu meinen groben Daten: Ich spiele seit ca. einem 3/4 Jahr E-Gitarre, zwar regelmäßig und seit ca. 2 Monaten in einer Anfängerband in der wir allerdings noch nicht so oft zum Proben gekommen sind..
Lied mäßig kann ich meine Band Teile: Schrei nach Liebe (Lead-Guitar+solo) und In the End (natural harmonics da nur) und einiges an ich nenne es mal geplänkel also Stairway hier bisschen TnT dort und was man nicht alles so spielt:D
Mein Problem ist allerdings, dass ich keines dieser Lieder, abgesehen von den Bandliedern werder nach original Lied, noch nach Metronom spielen kann was zum Teil eher meine Faulheit war/ist mich damit auseinanderzusetzen, da sich das was ich gespielt hab für mich gut angehört hat (eher nur für mich :eek:) und mir auf jeden Fall Spaß gemacht hat und mich technisch weiter gebracht hat.

Nun zu meinem Problem/meiner Fragestellung:

Wie geht ihr an ein neues Lied ran?
Teil für Teil lernen oder jeden Teil so einigermaßen und dann versuchen alles durchzuspielen?
Woher nehmt ihr eure Tabs?
Was haltet ihr von Guitar Pro als 'Vorbereitung' fürs Original (eher tempo-mäßig um aufs korrekte Spiel zu achten)?
Erwarte ich zu viel wenn ich mit z.B. vornehme Iron Man, allerginds ohne Solo, in ca ner Woche so weit zu haben, dass ich annähernd durchgehen mitspielen kann?
Habt ihr ggf. weitere Tipps oder z.B. Lieder mit einfacher Lead-Guitar für mich?

Nochmal zum Iron Man: Ja, mir ist klar, dass das ohne regelmäßiges Üben nichts wird ;)


Mfg
Chayn
 
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Ist schwer zu beantworten, aber ich versuche es mal.

Ich gehe das ganze immer Partweise, also Intro, Strophe usw., durch.
1. Ersten Part anschauen und ohne alles trocken und sehr langsam auf der Gitarre spielen, dabei vor allem erstmal die Anschläge beachten.
2. Den Part zum Metronom probieren, auch sehr langsam.
3. Den Part 5 min so üben, auch mal etwas schneller, wenn es geht.
4. Den nächsten Part anfangen.

So mache ich meist je nachdem wie schwer das Lied ist 1-3 Parts von davon und lasse danach erstmal etwas Zeit verstreichen. (Wenn ich früh gespielt hab dann Abends nochmal, ansonsten am nächsten Tag.) Die Methode dauert länger als wenn man alles am stück schnell "durchlernt", aber ich hab das Gefühl das ich mir die Sachen besser und frustfreier merke, wenn ich meinem Hirn Zeit gebe neue Dinge zu verarbeiten.
Wenn ich dann alle Parts langsam kann spiele ich das Lied dann auch gesammt, aber langsam. Ich steigere dann mit der Zeit, immer wenn ich merke das die aktuelle Geschwindigkeit locker von der Hand geht. Allerdings auch da nur in 5-10 bpm-Schritten.

Zum "Lied lernen in einer Woche":
Ja, das ist möglich, aber immer je nach Anspruch. Bei Iron Man sollte das gehen. Mozarts Türkischer Marsch dagegen braucht, öhm, etwas länger. ;) Aber Musik ist kein Wettbewerb, also immer schön langsam. Lieber 2 Wochen gelernt und man kann es richtig (wenn auch vielleicht nicht auf Original-Geschwindigkeit, das kommt dann mit der Praxis) als das man es nach einer Woche leidlich beherrscht aber bei den schweren Parts dann doch immer wieder Fehler macht die sich, leider, auch schnell einprägen.

Mfg Sadic
 
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Wie geht ihr an ein neues Lied ran?
Teil für Teil lernen oder jeden Teil so einigermaßen und dann versuchen alles durchzuspielen?


Also, ich gehe mal davon aus, daß du die Stücke als Vorbereitung für die Band erarbeiten willst:

Ja, Stück für Stück lernen, nicht alles auf einmal, sonst kommt man nur zu schnell durcheinander. Hat mein Vorredner ja schon gut erklärt.

Dann die Übergänge flüssig hinbekommen. Ist manchmal gar nicht so einfach, wenn man sich z.B. auf einen anderen Rhythmus einstellen muß oder spezielle Griffwechsel vorkommen usw.

Danach den Ablauf, welche Wiederholungen wie oft mit welchen Variationen usw.

Diese Sachen kann man getrost mit GP oder dem Originalsong zusammen spielen.
Wenn das klappt, sollte man den Song aber auch nur mit Klick üben. Wenn man sich nicht mehr am mitgespieltem Song "festhalten" kann, muß man selber wissen, wo man ist. Das ist ganz wichtig, wenn man mit anderen spielen will.
Wirst du ja sicher wissen....

geka
 
Ganz wichtig, zwischendurch sacken lassen.
Wie Sadic schrieb, entweder am Abend oder am nächsten Tag wiederholen.

Du wirst merken das es flüssiger wird, weil es sich im Hirn festigt und dafür Zeit
braucht, wundere mich auch immernoch das es dann auf einmal wesentlich
besser und flüssiger läuft.
 
Ich glaube ich hab die Frage auch ein wenig umständlich gestellt...
Ich wollte mich jetzt was Iron Man anging nicht zeitlich messer oder sonstwas, eher hab ich das Gefühl ich will zu schnell zu weit raus ..
 
Habt ihr ggf. weitere Tipps oder z.B. Lieder mit einfacher Lead-Guitar für mich?
PS3 & Rocksmith:D

Vor dem Üben sollte einem erst mal klar sein was man eigentlich will.
Mittlerweile hab ich für mich den Anspruch einen Song möglichst nah am Originalbacking zu begleiten.
Das war nicht immer so, meist hab ich die interessantesten Paarts eines Songs gespielt und dann ab zum nächsten.

Das wichtigste hast du, eine Band.

Das ist wohl wie mit dem kochen, tust du das nur für dich must du dich immer wieder motivieren.
Kommen Gäste, wirst du dein bestes geben.

Jeden Tag üben, wenn ich mal 2 Tage aussetze hab ich einen großen Teil wieder vergessen.
Also alles wieder von vorn.
Methodisch wurde hier ja schon alles erwähnt.

Na ja, und mit einem 3/4 Jahr bist du noch ein Gitarrenbaby. Das braucht auch allles seine Zeit.

Ach so, mein Fehler war früher auch das ignorieren von Störfaktoren während dem Üben. Fernseher lief, Freunde zu besuch.....
 
Hallo Chayn,

wie ich dir schon bei eurem Hörbeispiel "Schrei nach Liebe" geschrieben habe ist es neben der ganzen Technik, die natürlich Elementar ist, wichtig sich die Songstruktur bzw. die Rythmik des Songs anzuschauen.
Wenn ích einen neuen Song lerne höre ich mr den immer und immer wieder an und versuche so den Song zu erfassen. Sprich was ist bei dem Song wichtig. Es ist nicht immer nur das Solo das den Song ausmacht. Häufig sind es auch kleine Läufe die man am Anfang gar nicht so wahrnimmt.
Der Rest ist eigendlich wie oben beschrieben. Stück für Stück üben und dann zusammenfügen.
 
Heyho Chayn,
es ist ja schon so ziemlich alles geschrieben worden. Ich persöhnlich mache es immer so, das ich mir den Song immer wieder anhöre - sollte ich ihn nicht kennen. Einfach um ein Gefühl für ihn zu bekommen (Rhythmik, Akzente, Breaks, Melodie etc.), um ihn einfach besser "kennenzulernen". Wenn ich ihn dann im Ohr habe und im "Geiste" mitspilen kann, dann setz ich mich erst hin und versuche die Akkorde bzw. erstmal die Grundtöne herrauszuhören, so das ich ihn z.B. mit Powerchords begleiten kann. Du könntest dir ja auch die Akkorde von diversen WebSites ausdrucken klar (mach ich hin und wieder auch), aber es bleibt ungleich mehr hängen, wenn du dir selber die Arbeit machst! Dadurch festigst du schon mal den Ablauf des Ganzen Songs - außerdem bringt es dir auch `ne Menge. So wie "Sofadudler" schon geschrieben hat:
Na ja, und mit einem 3/4 Jahr bist du noch ein Gitarrenbaby. Das braucht auch allles seine Zeit.
;)
Sobald das dann sitzt und du den Song mit einfachen Powerchords begleiten kannst, gehts eben immer mehr ins "Eingemachte" - wie ist der Gitarrensound und was werden wirklich für Akkorde gespielt (moll,dur,7,sus, what ever). Das wir mit unter schon ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dann gehts an die Soli`s etc.. Aber bei deiner Erfahrung wirst du logischer Wesie nicht in der Lage sein irgendwelche Soli`s "nachzuspielen" - selbst bei vielen vielen Akkorde wirst du noch schnell an deine Grenzen stoßen - ein 3/4 Jahr ist eben noch nicht sehr lange ;)
Sobald das alles sitzt heißt es... spielen spielen spielen - vorher allerdings... hören hören hören - iss echt sehr wichtig !
Versuch also deine "eigene Faulheit" abzustellen - geht nich anders ;)

Viel Spass
Mojo
 
Ja, es wurde vieles gesagt, aber ich möchte das mit dem Tempo nochmal betonen :) *herrliche Zweideutigkeit*

Ich denke soooo vorsichtig muss man als Anfänger nicht sein, wenn man es langsam angeht.
Ich empfehle einfach alles auszuprobieren, was man gerne hört. Man sollte sich da nicht so einschränken.

Wie man so schön sagt: "Man wächst mit den Aufgaben!"

Mit etwas Übung klappt alles!!! Man muss nur langsam beginnen.

Zum Beispiel kann man im Windows Media Player die Geschwindigkeit von den Originalsongs herabsetzen.
->rechte Maustaste -> Erweiterungen -> Einstellungen für die Wiedergabegeschwindigkeit
oder mit Guitar Pro o.ä. geht es sowieso langsamer einzustellen.
 
Ja, im Prinzip ist alles wichtige gesagt worden!

Ich will hier noch mal auf YouTube hinweisen, ich gucke mir auch immer noch ein paar Live Videos an oft bekommt man ein paar Tricks mit wie der entsprechende Gitarrist das Lied spielt.
Ansonsten gibt es natürlich unendlich viele Guitar Lessons dort...
 
rocksmith is zum songs üben schon sehr geil. allerdings eher für die grundlage und um ne ganz gute idee vom song ansich zu bekommen. der feinschliff muss danach schon noch "manuell" erfolgen.
 
Hier mal meine Methode:

1. Zuerst die Songs raussuchen, die man lernen möchte. Dies hört sich banal an, ist aber sehr wichtig. Du solltest Dir einerseits im klaren darüber sein, warum Du einen Song lernen möchtest. Möchtest Du eine bestimmte Technik erlernen, Dein Bandrepertoire erweitern, andere damit beeindrucken, oder magst Du den Song einfach? All diese sind völlig legitime Motive, du solltest sie immer vor Augen halten. Wenn Du z. B. - was ich mal vermute - Iron Man magst, dann lerne den Song (er ist übrigens sehr gut spielbar und klingt fast immer gut). Nebenbei sind gerade die Songs auf den frühen Sabbath-Alben sehr effektiv, wenn Du etwas über Rock und Metal lernen möchtest: Tony Iommi ist ein ausgezeichneter Rhythmusgitarrist mit einem sehr natürlichen Gefühl dafür, was der jeweilige Song braucht, und gerade Einsteiger können unglaublich viel von ihm lernen.

2. Als zweites solltest Du Dir einen Überblick über die Struktur des Songs verschaffen. Höre ihn Dir einige Male an und versuche, Dir die verschiedenen "Kapitel" und den gesamten Aufbau des Songs zu merken. Z. B. so: Intro - Grundriff - Strophe - Riff 2 - Riff 3 - Solo, etc. Einigen hilft es hier, sich ein Blatt Papier zu nehmen und aufzuschreiben, wie lang der jeweilige Teil ist (z. B. 4 Takte Intro - 8 Takte Strophe, etc.). Dieser Schritt ist sehr wichtig, da Du sonst Gefahr läufst, am Ende den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen, Dich so zu verzetteln und das richtige Feeling für den Song zu verlieren.

3. Danach geht es an das Eingemachte: das große Ganze, über das Du Dir vorher einen Überblick verschafft, muss nun in möglichst kleine Stückchen zerschnibbelt werden. Je kleiner diese sind, desto leicher wird es sein, sie zu lernen. So ein kleines und sehr leicht zu spielendes "Stückchen" ist z. B. das berühmte Grundriff von Iron Man oder das zweite Riff gegen 1.14. Du musst jedes Stückchen genau analysieren und Dir gedanken darüber machen, wie es am besten zu spielen ist: verwendest Du nur Downstrokes oder Wechselschlag? Palm Muting oder nicht? Welcher Sound? In welcher Lage des Griffbretts spielst Du es? Was für einen Fingersatz verwendest Du?

4. Jetzt spielst Du das Stückchen etwa 10-15mal ohne Metronom sehr, sehr langsam - so langsam, wie nur möglich. Achte auf korrekte Fingersätze und auf den richtigen Anschlag mit Deiner rechten Hand. Auch solltest Du bereits hier dynamisch spielen und versuchen, die Töne gut klingen zu lassen.

5. Nimm danach das Metronom und stelle es sehr langsam ein. Spiele nun die Noten, und achte darauf, dass Du Rhythmisch sehr präzise - also im Einklang mit dem Metronom - spielst und keine Fehler machst. Auch hier solltest du immer versuchen, die Noten mit dem richtigen Feeling und der richtigen Dynamik zu spielen. Denke immer daran: Du wirst live so spielen, wie Du zuhause geübt hast. Wenn Du präzise und dynamisch übst, wirst Du auch so spielen. Hören sich Deine Übungen hingegen luschig an, wirst Du auch live schlecht klingen.

6. Wenn Du den Part schon selbstsicher und fehlerfrei spielen kannst, dann erhöhe das Tempo ein wenig (!). Wiederhole dies so oft, bis Du die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hast.

7. Wenn Du das amtliche Tempo erreicht hast, dann versuche, den Part noch etwas schneller, aber trotzdem fehlerfrei zu spielen. Dadurch bekommst Du einen kleinen "Überschuss" an Übung, und Du wirst live beim amtlichen Tempo selbstsicherer spielen können.

8. Nachdem Du so mehrere Parts gelernt hast, stellst Du das Metronom wieder viel (!) langsamer ein und versuchst, die Parts in der richtigen Reihenfolge hintereinander fehlerfrei zu spielen. Auch hier: Tempo steigern, wenn Du selbstsicher genug spielen kannst.

9. Hast Du so den ganzen Song drauf, dann versuche, ihn zu spielen: zuerst zusammen mit der Originalaufnahme, dann mit Backing Track und auch - ganz wichtig - nur für Dich allein. Achte hier darauf, "Dir selber beim Spiel zuzuhören", und versuche, objektiv zu beurteilen, ob Du mit dem zufrieden bist, was Du hörst.
 
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Also einen BESSEREN Leitfaden kann wohl keiner mehr verfassen :)

Wenn es dich beruhigt : Dieser Zeitaufwand schwindet mit der Zeit erheblich.

Der meiner Meinung nach wichtigste Punkt ist, dass du die Songs kennst und innerlich mitsingen / mitspielen kannst. Das ist die halbe Miete!
 

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