Wie Bass direkt aufnehmen

Fantus
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hallo Leute,
ich versuche meinen Bass direkt mit einem USB Interface ( und Softwareseitig Cubase+compressor+Bass amp Emulation) aufzunehmen.
Das klappt eigentlich ganz gut habe nur bei einem Song das Problem, das ich die Seiten mit einem Schlag auf die die Seiten abdämpfe. Ich möchte dieses perkussive eigentlich auch aufnehmen.
Der Bass ist so für sich gut ausgesteuert nur bei diesem Schlag geht das USB Interface auf Rot.

Was würdet ihr da machen? Rain am Interface runter das es passt? dann wird aber der normale Bass schon derbe leise. Gain runter und den Software Compressor schärfer stellen? einen Hardware Kompressor zwischen Bass unter Interface? oder einfach den Clip beim Stoppen ignorieren?
 
Eigenschaft
 
anscheinend dämpfst du die Saiten mit dem 'Schlag' nicht, sondern erzeugst ein neues Signal...
noch dazu ein heftiges
Ich habe das jetzt so interpretiert, dass da ein Schlusspunkt gesetzt werden soll
... dann die Sache entweder weglassen oder weniger dramatisieren :D
Falls damit eine andere, trommelartige Spieltechnik gemeint ist: einfach den gain am Instrument etwas reduzieren
der Dynamik-Umfang eines Basses ist nun mal relativ hoch, wenn du die Grenzen mit reinnimmst

cheers, Tom
 
ja, ich will diesen perkussiven Schlag mit drauf haben, das ist kein Schluss Punkt nur eine sehr starke Betonung an der Stelle, oder wie du es sagst "eine trommelartige Spielweise :D"

genau dieser Dynamikumfang macht mir zz zu schaffen, das kenne ich von meinen Gitarren nicht so :D
Also wenn ich dich richtig verstehen Gain runter und das normale Spiel mit dem Softwarekompressor anheben?
 
Du kannst natürlich auch einen Hardware-Kompressor oder besser noch Limiter benutzen. Muss halt einer von der schnellen Sorte sein.
 
Nein, das 'gain runter' hat sich darauf bezogen, dass eine solche Passage folgt.
Für eine einzelne 'Note' wäre das eher unpraktisch.
Du solltest aber zunächst nicht an eine perfekte Aufnahme denken, sondern die Fähigkeiten des Interface ausloten.
Speziell wenn es um so heftige Einsätze geht. Das kann nicht jedes Interface verarbeiten.
(einen gemütlichen walking bass dagegen schon)
Auch Software-Kompressoren hissen gern die weisse Fahne, wenn es um tieffrequente Attacks geht.
Das gibt dann die gleichen Clicks wie bei den Boss Limiter Pedalen. Sehr hässlich.
Wie man da vorgeht ist stark von der Musikrichtung abhängig.
Kritisch sind vor allem Frequenzen unterhalb der leeren A-Saite.
Wenn du die im 1.Bund etwas dämpfst und 'Impulse' spielst müsste das einen guten Eindruck vermitteln.
Dasselbe für die E-Saite wäre noch kritischer.
Gibt das Interface die Sachen sauber wieder, ist das schon mal ein guter Ansatz.
(mit dem level musst du dafür natürlich merklich runter)

cheers, Tom
 
hmm ja, aber ich vermute das Problem was ich habe ist hochfrequent, wie gesagt, das ist ein flacher Schlag mit der rechten Hand, der musikalisch an der Stelle einfach richtig ist und sich auch so gut anhört und einfach nach Schappp klingt . Das später mit einer Snare oder so nachzustellen widerstrebt mir :)
Ich bin durchaus bereit noch einen Treter zu kaufen der vor das Interface kommt, nur was? Kompressor .. Limiter oder besser ein EQ bzw Tiefpass?

was ich an der Stelle genau spiele ... eine leere E Seite, Hammering auf F# und dann dann die flache Hand auf alle Saiten. Der Clip ist erst beim Schlag (solange ich die E Saite nicht schnalzen lasse)

aber der Clip ist heftig, ich müsste da echt gewaltig mit gain runter
 
Nimmst du mit 24bit auf? Dann einfach den Gain runter, Headroom ist da mehr als genug. Spielt so gut wie keine Rolle, da müsste man schon das Gras wachsen hören. Selbst mit 16bit Auflösung sollte das kein besonders großes Ärgernis darstellen, die niedrigere Auflösung kommt fast nur bei extrem dynamischen Werken wie irgendwelchen klassischen Geschichten zum Tragen.
Ein weiteres Vorschaltgerät braucht man an sich nur, wenn man genau den Charakter des Gerätes einfangen will. Klar, ist ganz nett, sich auf einen Compressor/Limiter verlassen zu können, aber wie gesagt, gerade bei 24bit Auflösung kann man auch ganz prima einfach das Gain runterregeln ohne anderweitige Verluste in Kauf nehmen zu müssen.

- Der Sack
 
ja ich nehme 24 Bit auf, meist echt das langt? ich werde es testen
 
Bei 24bit Aufnahmen hast du theoretisch einen Pegelspielraum von 144dB. Das ist deutlich besser als das, was so gut wie alle erhältlichen Wandler liefern. Selbst wenn du am Eingang ganz extrem mit der Aussteuerung aufpasst, kann da nichts anbrennen.

- Der Sack
 
Mephisto sagt: doch grau mein Freund ist alle Theorie... :D
in der Praxis sieht das so aus:
Der Nebengeräuschpegel des in der Ecke stehenden Instruments liegt im besten Fall um -65dB fs.
(was schon einen recht guten Preamp voraussetzt, ein Interface dürfte eher im 50db Bereich liegen)
Den minimalen Pegel eines sanft angeschlagenen Tons habe ich nie gemessen.
Aber das Maximum 1 Saite kann aber problemlos 400 mV erreichen.
(je nach PU und Saiten - wer will mag es in dB umrechnen)

in dem Beispiel mit der flachen Hand sind aber 4 Saiten aktiv.
Wenn die Hand nicht gerade am Halsfuss aufliegt, entstehen massiv tiefe Töne, auch wenn die Höhen auffälliger sind.
In jedem Fall ist es ein heftiger Pegelanstieg, der den Wandler 'irritieren' kann.
Das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich den Preci direkt an ein Alesis Interface anschliesse.
Die klassischen AKM Wandler einer PCI Karte wirken da deutlich robuster.

Nebenbei: Interface Wandler arbeiten (grosszügig betrachtet) bestenfalls bis 20 bit linear
(aber da werde ich auf keine Grundsatzdiskussion einsteigen - die Suchfunktion oder Google liefern genug)
Hier nur deshalb erwähnt, weil eine pegelmässige Reserver suggeriert wird, die nicht vorhanden ist.
Und das lässt sich durch Hören verifizieren - zumindest wer einen Bass und Aufnahmesoftware hat. ;)

wenn das Interface einen relativ guten Rauschabstand hat und den schnellen Pegelsprung 'schafft', dann kann man über Software-Begrenzung nachdenken. Das wird allerdings bei tiefen Tönen (imo unterhalb von A) zunehmend kritisch wegen der Periodenlänge des Signals bei kurzen Regelzeiten.
Ich kenne da definitiv Knacken und Verzerrung in der Software.
Andernfalls wäre ein Hardware Kompressor/Limiter obligatorisch - wobei ich die gängigen BOSS LMBs ausschliessen würde.
Aber so ein Gerät vor der Wandlung färbt natürlich den Sound...
Bei der speziellen Frage nach dem 'Schlag' ist eine analoge Verzerrung aufgrund der kurzen Dauer eher unkritisch.

cheers, Tom
 
Sag mal hast du vor der Aufnhame, sprich auf deinem Eingangsbus den Kompressor + Bass amp sim, verstehe ich das richtig?
Das wär suboptimal :s
Bei der speziellen Frage nach dem 'Schlag' ist eine analoge Verzerrung aufgrund der kurzen Dauer eher unkritisch.
Aus diesem Grund würde ich in deiner Stelle vor der Wandlung analog leicht vorverzerren. Sprich Näherungsweise nicht wie bei GTR Verstärkereinstellung sondern wie beim Limiter. Das ist die beste Möglichkeit der Spitzenpegelkontrolle ohne Regelvorgänge vor der Wandlung. Natürlich solange der jwlg. Analogverstärker nicht aus ner für den Zweck unpassenden Transistor Kombi besteht, zum Beispiel FETs. Dann könntest du dir die ampsim fast schon sparen ;)
Du müsstest natürlich gucken, dass dein Signal vor der Wandlung wieder auf einen Wert irgendwo im -6dB Bereich reduziert wird.
 
danke für die ausführliche Antwort, Ich denke ich werde das jetzt wohl das mit einer Kombination aus allem versuchen. Gain etwas runter und ein nicht ganz so harter Kompressor Limiter davor. Komme aber heute wohl nicht mehr zum einkaufen

---------- Post hinzugefügt um 12:43:53 ---------- Letzter Beitrag war um 12:42:34 ----------

das ist auch eine gute Idee das anzuzerren, habe da noch gar nicht dran gedacht. werde ich auch probieren, danke

Sag mal hast du vor der Aufnhame, sprich auf deinem Eingangsbus den Kompressor + Bass amp sim, verstehe ich das richtig?
Das wär suboptimal :s

Würde in deiner Stelle vor der Wandlung analog leicht vorverzerren. Das ist die beste Möglichkeit der Limitierung. Natürlich solange der jwlg. Analogverstärker nicht aus ner für den Zweck unpassender Transistor Kombi besteht, so zum Beispiel FETs. Dann könntest du dir die ampsim fast schon sparen ;)
Du müsstest natürlich gucken, dass dein Signal vor der Wandlung wieder auf einen Wert irgendwo im -6dB Bereich reduziert wird.


---------- Post hinzugefügt um 12:55:28 ---------- Letzter Beitrag war um 12:43:53 ----------

oder ich erschlage das Problem ganz und besorg mir einen vernünftigen Preamp ....*grübel*
 
Du kannst ja Limiter und Zerre jeweils gleich einstellen, dass das Signal exakt gleich limitiert wird und gleichen (DAW-)Eingangspegel hat. Denn später vergleichen.
Übrigends, Headroom bekommst du auch indem du die Frequenzen von 1 bis 20 (oder höher) Hz an Erde schickst. Und paar extra harmonische Subtilitäten als Gruß des Hauses :great:
 
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...oder ich erschlage das Problem ganz und besorg mir einen vernünftigen Preamp ....*grübel*
das ist immer ein guter Ansatz, allerdings dürfte auch dieser der Physik des Problems nicht ganz gewachsen sein ;)

der von pH vorgeschlagene low-cut könnte aber ordentlich was bringen.
Der Schlag als breitbandiges 'Geräusch' hat so tiefe Anteile...

Ich hab übrigens das passende Kistchen für das Problem hier liegen (schon einige Zeit)
Bin nur noch nicht dazu gekommen, es entsprechend anzupassen...
wusste nicht, dass es sooo klein aufgebaut ist: Sennheiser SK1007, 30dB Begrenzung mit unter 1% THD
Regelzeiten 1ms/2 sek, müsste man auf schnelleren Rücklauf trimmen können
(wollte den natürlich nicht als Funke, sondern direkt betreiben)

cheers, Tom
 
Klingt in der Tat intressant!

Wie wäre es mit einem Avalon U5 oder dem Summit TD100 als Bass DI?
 
ok, ihr hatte recht, ein Hochpass entschärft das Problem gewaltig, habe ich gemerkt. werde aber wohl trotzdem mir einen Preamp noch besorgen
 
wollte gerade das Boss ME50B empfehlen, und schau auf den Preis... :eek:
ok, das ist wirklich gut - nicht unbedingt als Effektpedal, aber als programmierbarer Preamp
die beste digitale Kompressor-Sektion, die ich kenne (ok, wirklich viele sind das nicht...) :p
den Delay, Reverb und Chorus Firlefanz ignoriert man am besten komplett
Aus der Drive Sektion ist der 'Bass Driver' nützlich, beim Filter Bottom Boost und Enhance.
Sowie das Resonanz- und Touch Wah Filter, damit kann man sehr gut EQ settings 'vervollständigen'.
Gebraucht war zwischen 100-150 Euro gängig, könnte sich geändert haben.
Das Teil ist audiomässig über jeden Zweifel erhaben (ich würde es dem roten GT10 jederzeit vorziehen)
... und genial zu bedienen. Knöppe drehen. Gefällt ? speichern.
Ich habe es ausschliesslich als programmierbare Vorstufe betrachtet. Den Job macht es perfekt.

die genannte Avalon U5 (Ultra-DI) dürfte so ziehmlich das präziseste sein, was der Markt hergibt.
Aber: absolut clean. Jede Schwäche wird gnadenlos auf dem Tablett serviert.

cheers, Tom
 
die genannte Avalon U5 (Ultra-DI) dürfte so ziehmlich das präziseste sein, was der Markt hergibt.
Aber: absolut clean. Jede Schwäche wird gnadenlos auf dem Tablett serviert.
Oui, funzt aber pornomäßig in Verbindung mit einem anderen Preamp als kleine Zerrstufe. Und man hat immer die Option auf das sauberst mögliche.

Der TD100 von Summit macht seinen Job auch wirklich nicht schlecht! Hab bei mir zwar inzwischen eine andere Röhre drin doch klanglich geht (&ging auch vorher) alles zwischen "frisch" bis "Röhre".
 
so also mit der Anschaffung von so etwas warte ich jetzt erst noch. Ich hab jetzt erst mal alles kombiniert was kein Geld kostet :) also Headroom ausnutzen, dann mit einem EQ die Tiefen wegschneiden und mit einem Kompressor wider hoch ziehen. Damit komme ich jetzt schon mal ganz gut klar.

Wenn hochwertige Aufnahmen anstehen werde ich wohl noch mal über diesen Boss nachdenken, danke Leute :D
 

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