Wie bringe ich meine Stimme gut in einem Song ein?

Kodou
Kodou
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.08.18
Registriert
03.05.11
BeitrÀge
103
Kekse
296
Hi, ich mache seit Kindesalter Musik aber habe mich mit dem Singen noch nie so richtig auseinandergesetzt ich denke auch deshalb weil ich schon immer eine Allergie hab bei Pollen und Hausstaub. Die Stimme ist hĂ€ufig belegt gewesen. Seit 2 Jahren scheint sich das aber abgeschwĂ€cht zu haben und ich treffe die Töne die ich treffen will und kann auch einigermaßen laut dabei singen so das eine Art Vibrato entsteht. Wenn ich Songs nachsingen will wie z.B. Runaway Train von Soul Asylum oder Red Hot Chili Peppers - The Adventures of Rain Dance Maggie merke ich aber, das ich z.B. wie bei letzterem Song eine Oktave tiefer gesungen habe. Ich kann zwar auch die entsprechend richtigen Töne singen aber das klingt grausam weil die Stimme piepsig wird. Ich habe gerade mal getestet. Mein Stimmumfang reicht vom E der kleinen Oktave bis zum E der eingestrichenen Oktave. Ich kann an beiden Enden höher bzw. tiefer singen aber ich bezweifle, das sich sĂ€mtliche Töne jenseits dieser Spanne jemals aktzeptabel anhören werden.

Jetzt zur Frage. Was mache ich nun mit meiner Stimme? Ich spiele auch in einer Band Bass und wĂŒrde evtl. mal das Background Singen versuchen. Aber unser SĂ€nger hat eine höhere Stimme als ich.

Und haben eig. die meißten populĂ€ren SĂ€nger einen bestimmten Stimmumfang?
 
Eigenschaft
 
Jetzt zur Frage. Was mache ich nun mit meiner Stimme?

Singen lernen.

Das, was du beschreibst, klingt sehr verdĂ€chtig nach einem ganz normalen AnfĂ€nger, der sprechen mit singen verwechselst. Denn du singst mit "Sprechpower" - die reicht nicht zum Singen. Also ohne StĂŒtze, ohne richtige Atmung und vermutlich ohne besondere LautstĂ€rke.

Eine Oktave tiefer, oben klingt es dĂŒnn und piepsig: das heißt nichts anderes, als dass du erst lernen musst, zu singen.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Meinst du ich wĂŒrde nochmal eine Oktave höher kommen? Ich muss am besten was hochladen. Ich hab aber nunmal eine eher tiefe Stimme. Kann mir noch nicht vorstellen das ich durch das singen lernen die zweigestrichene Oktave auf eine Weise erreiche, mit der ich mich dort wohl fĂŒhle. WĂŒrde mich naatĂŒrlich freuen wenns klappt und lass mich gern eines besseren belehren .Ich hab ja hier schon einige Workshops gesehen. Womit fange ich jetzt am besten an?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Kodou!

Im Schnitt kommen die meisten SÀnger auf 2-3 Oktaven echten Stimmumfang beim Singen. Dabei gibt es aber einen eklatanten Unterschied zwischen "ein Profi singt 2,5 Oktaven" und "ein AnfÀnger kann 2,5 Oktaven singen".
Denn "erreichen" ist nicht gleich "formschön singen können". Es geht deshalb nicht wirklich darum, möglichst viele Oktaven zu "sammeln" - sondern im Rahmen seiner s.g. Tessitur (bedeutet 'der fĂŒr die eigene Stimme vollstĂ€ndig singbare und nicht schĂ€dliche Stimmumfang') gut bis "perfekt" singen zu können.

Wenn du tendentiell eher eine tiefe Stimme hast, ist die zweigestrichene Oktave vermutlich eher nicht dein Bereich - und dann solltest du den auch nicht anstreben.
NatĂŒrlich erweitert sich der Stimmumfang im Lauf der Stimmbildung (Gesangstraining), aber die zweigestrichene Oktave ist bei den MĂ€nnern das Metier der Tenöre (und einiger Ausnahmen aus tieferen Lagen).

Was essentiell wichtig ist, ist das Erlernen einer soliden Technik. Das dauert Jahre. Mancher kann nach einem Jahr schon ganz gut den Gesang stĂŒtzen (AtemstĂŒtze), aber dann alles zu können, ist unrealistisch.
Am sinnvollsten wÀre erst einmal Gesangsunterricht/Stimmbildung. Denn dann lernt man elementare Dinge von der Pieke auf und gewöhnt sich nichts falsch an.
Denn falsche Technik kann im schlimmsten Fall auch die Stimme schÀdigen.

Deshalb sollte sich jemand mit einer tiefen Stimme auch nicht quÀlen, wenn er einen Ton eben nicht erreichen kann.
Ich hab heute noch im GesprĂ€ch mit meiner Duettpartnerin (univ. ausgebildete Musikerin) ĂŒbereinstimmend festgestellt, dass es wenig Sinn macht, Töne anzugreifen, die nicht im Bereich des gesunden und angenehmen Singens fĂŒr die eigene Stimme liegen.
Das macht nÀmlich keinen Spass - und klingt idR auch nicht gut.


Vielleicht konnte ich dir ein bisschen weiterhelfen :)


GrĂŒĂŸe!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja das hilft mir auf jeden Fall und klingt fĂŒr mich auch realistisch. Ich bin zwar absoluter AnfĂ€nger beim Singen aber wenn ich gesungen habe, dann habe ich immer versucht die Töne zu treffen. Und zumindest das gelingt. Vielleicht nicht auf Anhieb aber ich höre "falsche" Töne (sofern es die denn gibt) und merke, wenn ich einen Ton "richtig" singe. Mit richtig meine ich erstmal nur die Tonhöhe - eine Technik kann ich nicht. Ich habe im ersten Post zwar geschrieben, das meine Stimme bei hohen Tönen piepsig wird, aber nur im Bereich oberhalb des Tons E in der eingestrichenen Oktave. In meiner "Comfort-Zone" (nenn ich einfach mal so) glaube ich schon die Töne zumindest vereinzelt so singen zu können, das es dem Stimmlichen "Ausdruck" des Originals Ă€hnelt. Und das wĂŒrde doch bedeuten, dass ich zumindest nicht spreche wenn ich singe (wie von Antipasti vermutet). NatĂŒrlich kann das aber trotzdem sein. Das soll nur eine vermutung eines AnfĂ€ngers sein. Und ich meine es gibt auch genug SĂ€nger, die ohne jegliche Gesangsausbildung so singen können, dass es gut klingt. Ein Lehrer kĂ€me fĂŒr mich aber schon infrage. Trotzdem wĂŒrde ich mich schonmal gern in die Materie einlesen damit ich gleich weiß worum es geht.

WĂ€re es gut, wenn ich mich als erstes mit der AtemstĂŒtze befasse?
Jetzt stelle ich mir nurnoch die Frage wie man mit einer tiefen Stimme background singt, wobei die Lead-Stimme unseres SĂ€ngers höher wĂ€re. FĂŒr meine Band singen zu lernen wĂ€re nĂ€mliche meine grĂ¶ĂŸte Motivation. Unser SĂ€nger macht alles intuitiv samt "Technik"und kann mir da nicht weiterhelfen.
 
Und das wĂŒrde doch bedeuten, dass ich zumindest nicht spreche wenn ich singe (wie von Antipasti vermutet)..

Ich meine auch nicht tonlos. Es geht um eine Art "Sprechen in verschiedenen Tonhöhen" - also schon mit Melodie und halbwegs getroffenen Tönen. Aber soundmĂ€ĂŸig der gesprochenen Stimme Ă€hnlicher und unterhalb deiner gesanglich möglichen Höhe und LautstĂ€rke - rein theoretisch.

Ohne Hörprobe ist es aber völlig unmöglich, dazu eine konkrete Aussage zu treffen.

Sich mit AtemstĂŒtze befassen - warum nicht? Das Problem ist immer, dass es doch sehr verschiedene Menschen mit verschiedenen Lernmustern gibt.

1. Wie euer SĂ€nger - frei von Leber weg. So war es auch zu meiner Zeit (zumindest in der Rockmusik) Gang und GĂ€be und so mache ich es auch meistens heute noch.

2. "Sich mit etwas befassen" - also ĂŒber die Theorie: mit BĂŒchern, CD, DVD oder Internet-Artikeln. Könnte ich persönlich nicht. Ich muss die Praxis im Groben können, um die Theorie zu begreifen. Danach kann ich die Theorie noch fĂŒrs Feintuning benutzen.

3. Über einen Lehrer. Wird meistens empfohlen, war aber auch bei mir nie der goldene Weg, weil ich Unterricht einfach nicht mag.

Jetzt stelle ich mir nurnoch die Frage wie man mit einer tiefen Stimme background singt, wobei die Lead-Stimme unseres SÀngers höher wÀre.

Man kann Chorstimmen durchaus auch unterhalb der Leadstimme setzen. Allerdings ist das natĂŒrlich auch ne Geschmacks- und Genrefrage.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Man kann Chorstimmen durchaus auch unterhalb der Leadstimme setzen

Ich wage zu behaupten, das ist sogar recht ĂŒblich. ;) In einem vierstimmigen Choral singt ja normalerweise auch der Sopran die Melodiestimme, d. h. da sind selten ergĂ€nzende Zweitstimmen oberhalb der Melodielinie.

Oder guck dir die ganzen Power Metal-Bands an. Meist ist da der Lead-SĂ€nger genau aus dem Grund auf seinem Posten, weil er eben so hoch singen kann, die anderen Instrumentalisten haben sich aber wahrscheinlich eher intensiver auf ihr eigenes Instrument konzentriert, als sich im selben Maße mit Gesang zu befassen (schließlich stellt diese Art von Musik recht hohe technische AnsprĂŒche an jedes Instrument) und steuern daher auch eher tiefe Background Vocals bei (Beispiel: DragonForce oder Freedom Call).

Allerdings weiß ich gar nicht, ob du wirklich eine so tiefe Stimme hast, wie du vielleicht glaubst:

Mein Stimmumfang reicht vom E der kleinen Oktave bis zum E der eingestrichenen Oktave. Ich kann an beiden Enden höher bzw. tiefer singen aber ich bezweifle, das sich sÀmtliche Töne jenseits dieser Spanne jemals aktzeptabel anhören werden.

Dass das e' erstmal deine Obergrenze ist, ist völlig normal, egal, ob man nun Bass, Bariton oder Tenor ist, da ist fĂŒr alle erstmal Schluss, eben weil man ab diesem Ton nicht mehr weiterkommt, wenn man versucht, mit derselben (geringen) LautstĂ€rke und demselben (ebenfalls geringen) Grad an StĂŒtze zu singen, den man beim Sprechen verwendet. Gerade daher wĂ€re es erstmal sicherlich sinnvoll, sich mit den Grundlagen von Atmung und StĂŒtze zu befassen, am besten natĂŒrlich mit der Hilfe eines Lehrers, der sicherstellt, dass du dir selbst nichts falsch beibringst. Sobald dass dann einmal sitzt, ist das Erweitern des Stimmumfangs erstmal nur Übungssache; die nĂ€chste HĂŒrde kommt dann so etwa beim g', ab da kommt man nĂ€mlich nur weiter, wenn man mit der Kopfresonanz umzugehen weiß.

Wenn du aber wirklich nur bis zum kleinen e runter kommst (also eine Oktave Gesamtumfang, e bis e'), wĂ€re das evtl. sogar ein Hinweis darauf, dass du Tenor sein könntest, sogar ein recht hoher von der Veranlagung her, und dir eben momentan nur noch diese Höhe fehlt, wie oben gesagt, das ist am Anfang ganz normal. Mit dem richtigen Training wĂŒrdest du dann im Zweifel irgendwann sogar höher als euer LeadsĂ€nger singen können, schĂ€tze ich. ;)

Da du ja aber sagst, du kommst auch noch weiter runter, es klingt nur im Moment noch nicht so gut, wĂŒrde ich auf jeden Fall auch an der Tiefe arbeiten; das ist meist etwas leichter als bei der Höhe, fĂŒr die man ein gewisses Maß an Spannung mehr aufbringen muss (allerdings darf diese Spannung natĂŒrlich nicht im Kehlkopf entstehen!), denn fĂŒr die tieferen Töne muss man sich tendenziell eher entspannen.

Vielleicht ist das auch mit ein Grund, dass tiefe Töne morgens nach dem Aufstehen meist besser klappen. ^^ (Davon abgesehen, dass die Stimme dann einfach noch schwerer ist.)

Womöglich hast du dich ja auch verschrieben und du kommst in Wirklichkeit von E bis e', also von der tiefen E-Saite einer Gitarre bis zur hohen, das wÀren dann zwei Oktaven. ;) Das war nÀmlich so ungefÀhr mein Ausgangszustand, und ich denke, der vieler anderer mÀnnlicher SÀnger auch.

Und genau das ist der Knackpunkt:

Und haben eig. die meißten populĂ€ren SĂ€nger einen bestimmten Stimmumfang?

Du brauchst nĂ€mlich nicht unbedingt einen Umfang von zwei Oktaven, um einen Großteil der Popsongs zu singen: Die meisten populĂ€ren SĂ€nger verwenden im Endeffekt oft sogar einen kleineren Umfang als zwei Oktaven, aber: Der liegt dafĂŒr in aller Regel deutlich höher. ;) Da ist dann im Zweifel tatsĂ€chlich mal das kleine e der tiefste Ton, dafĂŒr geht's aber vielleicht rauf bis h' oder c''.

Deshalb sind gerade viele MĂ€nner am Anfang frustriert, wenn sie ihre Lieblingssongs nachsingen wollen, und fragen dann: "Was bringt es mir, bis zum tiefen E runter zu kommen, wenn ich fĂŒr all meine Lieblingslieder eher mal ein a' oder ab und an sogar das hohe c'' brĂ€uchte?"

Den Grund dafĂŒr habe ich in einem anderen Thread schonmal erklĂ€rt: Wenn MĂ€nner in ihrer natĂŒrlichen Lage singen, ist das im gleichen Frequenzbereich wie die Gitarren, die ja nun in der Popmusik oft vorkommen, gegen die man sich aber durchsetzen muss. Und da denken viele erstmal an die Flucht nach oben. Frauen haben es da einfacher, weil ihre natĂŒrliche Lage bereits genau in diesem Bereich liegt (bis c''), den man(n) sich so hart erarbeiten muss. ^^
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben