Wie das Erlernen von Solos/Improvisationen zielführend angehen?

R
Raji
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.08.23
Registriert
31.12.15
Beiträge
450
Kekse
100
Haudi Musikanten :)

Ich habe im Moment ein wenig Probleme mit dem genannten Thema.
Ich spiele jetzt seit ca 3 Jahren Gitarre und habe mich eigentlich noch nie grossartig mit dem Thema beschäftigt.

Im Moment spiele ich von ZZ Top Sharp Dressed Man.
An sich cooles Lied allerdings die Solos sind für mich ein Rätsel :D.

Bei der Solo stelle wollte ich einfach was eigenes erfinden.
Dabei ist mir allerdings aufgefallen das es garnicht so leicht ist.

Zu dem Song sollte ja die C Moll Pentatonik passen (?). Ich habe allerdings keine Ahnung von Noten usw. Tabs kann ich lesen aber alles was mehr in die Materie mit Noten, Tonlage usw zu tun hat ist für mich Neuland.

Mir fällt es allerdings absolut schwer was eigenes zu spielen das sich dann auch noch gut und passend anhört.

Eigentlich sollte man ja alle Töne von der jeweiligen Pentatonik benutzen können. Allerdings finde ich das manche Ton Reihenfolgen nicht wirklich passen es klingt einfach nicht harmonisch.

Wollte Euch mal Fragen was ihr gemacht hattet als ihr mit dem Solo Impro angefangen habt.

Die Grundtechniken wie Bendings. Hammer on. Pull off kann ich. Aber es fehlt an der kreativität die ganzen Techniken und Töne gut einzusetzen. Oder bin ich der beste beweis das ich kein Solist bin ? :D.

Das Solo sollte doch eigentlich auch zum Rhytmusklang passen oder sollte ich das komplett vergessen und meinen eigenen Rhytmus spielen ?.

Ich finde es im Moment etwas schwer das ganze richtig zu beschreiben deswegen hoffe ich das ich mein Problemchen richtig erklärt habe.

Ich weis das es darüber viele Bücher gibt und viel zu Lesen allerdings fehlt mir dazu die Zeit.

Ich selbst höre sehr viel Musik aber sobald es dann an das selbst Erfinden geht wirds schwer.

Ich spiele nicht jeden Tag und im Moment auch nur Hobbymässig.

Hoffe Ihr könnt mir paar Tips geben wie ich die Kreativität ins Laufen bringe :)
 
Eigenschaft
 
Wollte Euch mal Fragen was ihr gemacht hattet als ihr mit dem Solo Impro angefangen habt.

Nicht denken, einfach probieren. Klingt anfangs kacke, wird aber besser.
Wenn du irgendwann instinktiv weißt, wo der Grundton ist, wo die passende Pentatonik ist und wo die ganzen Töne drumrum liegen und wie die klingen, dann musst du nicht mehr darüber nachdenken, was du tust, sondern es funktioniert einfach.
 
Wenn du ein Song hast C maj hast du als Beispiel angegeben, dann passen auch die Töne von der Tonleiter drüber. Witzigerweise passen nicht immer alle Töne gleich gut, weshalb man da einfach bischen ausprobieren muss.

Versuch verschiedene Pattern wild zu machen und merk dir was gut klingt bzw. was schlecht klingt. Typischer Anfängerfehler wäre stur hoch und runterleiern von der Tonleiter. Da hilft einfach mal zwischen drin anfangen, mal vor, mal zurück gehen. Probier mal falsche Töne zu nehmen udn die hinzubenden oder nimm hammer on/pull offs. Arpeggios kannst natürlich auch mal probieren, wenn grad weisst welcher Akkord grad um die Ecke kommt, ist es noch ein bischen leichter.

Vom Rythmus her spiele ich manchmal das gleiche oder was anderes, je nach dem wie es passt. Das Solo darf ja schon ein bischen raustechen oder?
 
Der beste Weg wäre es Dir Licks draufzuschaffen die mehr oder weniger "typisch" für die Musikrichtung sind.
Damit hättest du schon mal ein Grundvokabular um bei einem Solo etwas passendes spielen zu können.

Die "großen" Solisten machen nix anderes, die haben sich sehr viele Licks und Kombinationen davon angeeignet und spulen die dann in immer anderern Kombinationen ab wenn sie improvisieren.
Improvisation ist also nichts was von 0 anfängt bzw. nur von Pentatonik Patterms.
Nur Pentatonik oder Skalen Pattern rauf und runter zu spielen ist musikalisch zu grob und undefiniert um als angenehm und interessant empfunden zu werden.

Ein gutes Hilfsmittel sind auch Slides zB. oder richtig gesetzte Pausen.

Man kann sowas wie du sagtest aus Büchern lernen, muss aber nicht.

Viel besser ist von Videos abschauen, direkte Imitation, so ist es von der Natur vorgesehen und gehirngerecht gelernt.

Wenn man da bei einem guten Gitarristen abguckt lernt man auch gleich passende Fingersätze.

Was ich Dir zB. sehr empfehlen kann ist die Lick Library DVD "Fret Burning Blues Runs"
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...BtswuOe_r59U-Y1yyILrzxbz8AOxDMvddcaAqqC8P8HAQ

Hab das Video allerdings auch im Netz gefunden.

https://embedy.cc/movies/eFRMWkdpakZiVE1ETW9IemowaWdHa0FTSWdNd1NMSFczNkx3ODZndWNSaz0=

Die Videoqualität ist brauchbar.

Das wäre ideal zum Lernen, am besten von der Seite das Video runterladen und im VLC Media Player abspielen, da kannst du das Video auch beliebig verlangsamen (- und + Tasten) und einzelne Stellen loopen.


Wenn du in Google Videos zB. Lick Library Blues eingibst poppen auch noch viele weitere ganze DVDs auf die alle was über Blues(rock) vermitteln, zB.
https://www.google.de/search?client...ary+Fretburning+Blues+Runs&channel=fs&tbm=vid

Einfach mal runterscrollen und dann siehst du viele lange Videos dazu (auch auf den nächsten Seiten).

Aber mit dem was ich oben verlinkt habe hast du sowieso erstmal gut zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Letzte Woche auf einer Session wieder erlebt: Gitarrist soliert auf der Pentatonik. Kein falscher Ton aber stinklangweilig runtergeleiert. (Nachträglicher Einwurf: Wenn derjenige anstelle der Pentatonik irgendwelche Kirchentonleitern oder abgefahrene Skalen verwendet dann bleibt das Solo genauso stinklangweilig, zudem ist es auch nicht mehr melodisch :D)
Fast wichtiger als das Tonmaterial ist die Rhythmik und Phrasierung.
Ich würde auch empfehlen als Grundlage zuerst mal die gängigen Licks nachzuspielen. Was eigenes "Gutes" zu erfinden ist sehr schwer, das haben Leute wie z. B. Chuck Berry geschafft.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich spiele auch erst seit 3 Jahren, bin also auch noch nicht sonderlich gut; aber hier mal paar Sachen, die mir subjektiv weitergeholfen haben:
- Erstmal nur einen Ton spielen (am besten den Grundton) und sich nur auf den Rythmus konzentrieren. Du musst nicht exakt den selben Rythmus wie der Backingtrack spielen, aber sollte schon dazu passen
- sobald der Rythmus sitzt, kurze Ausbrecher zu anderen Tönen machen, am Anfang erstmal Quinte (passt quasi immer) und Terz, dann wieder zum Grundton zurück
- je sicherer man wird, desto mehr Töne kannst du dann dazunehmen

- Erstmal an sehr einfachen Backingtracks üben, vielleicht nur mit 2-3 Akkorden und sehr einfachem Rythmus
- Mit einem Looper üben: Dann kannst du dir selbst einen einfache Backingtrack zusammen basteln und hast auch gleich ein gutes Gefühl dafür, wann die Akkordwechsel kommen, da du sie selbst eingespielt hast. Wenn du keinen Looper hast, tut es auch eine Loop-Software für den PC. Einfach Gitarre über den Line-In anschließen, das ist zum Üben von der Quallität locker ausreichend

Dass manche Töne aus der Petatonik (Dur übrigens, nicht Moll) nicht so recht zu deinem Song passen wollen, liegt auch daran, dass ein tonartfremder Akkord (Bb) drin ist, sowas macht es natürlich noch ein bisschen komlizierter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Versuche mal ein Solo zu summen/singen. Überlege Dir wie es klingen würde wenn Du spielen könntest was Du willst. Dann versuche diese Melodie mit den Fingern nachzuspielen.

Ich habe eigentlich immer einen Melodie im Kopf und versuche diese aufs Griffbrett zu bringen.

Mehr noch als Licks nachzuspielen hilft mir Musik zu hören. Von Blues bis Metal, worauf immer ich Lust habe. Daraus hat dich bei mir mein eigener Stil gebildet. Ich improvisiere jeden Tag ein paar Minuten direkt nach dem Aufwärmen, danach mach ich erst alles andere.

Übung macht am Ende den Meister,ich nudel immer über youtube Backing Tracks hoch und runter:)

Viel Erfolg!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben