Wie Gitarrensound beim Recording verbessern?

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lukas98
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Hallo zusammen,

ich würde gerne zuhause Musik produzieren und vor allem einen guten Gitarrensound kreieren.

Als Aufnahmesoftware habe ich Cubase, Plugins sind von Neural DSP / Amped Roots. Mein Interface ist das Solid State Logic 2+ und meine Gitarre eine ESP LTD KH 602.

Ich sehe, dass auf Youtube mit den oben genannten Plugins teilweise ein richtig guter Sound erzeugt wird. Ich frage mich wirklich nur, wie ich das ebenfalls erreichen kann, da es bei mir wesentlich schlechter klingt. Ich hänge mal eine Aufnahme von mir an, damit ihr es verstehen könnt.

Würde mich mega freuen, wenn mir jemand sagen könnte, was ich noch an Equipment / Software kaufen müsste, um von dem dumpfen, unklaren Sound wegzukommen:) VG Lukas

 
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ich würde gerne zuhause Musik produzieren und vor allem einen guten Gitarrensound kreieren
Hallo Lukas. im Ganzen klingt das schon mal nicht schlecht! aber um deinen Gitarrensound näher zu beurteilen braucht man die Gitarre ganz alleine um evtl. zu hören was ihr fehlt.
also ohne Drums und Bass etc.. Und vor allem welche Soundvorstellungen hast du?
 
um von dem dumpfen, unklaren Sound wegzukommen
Kommt denn der Sound, der dir nicht gefällt, von der Aufnahmeseite oder der Wiedergabeseite?
Vielleich hast du ja schon eine gute Aufnahme, nur deine Abhöre ist schlecht. :unsure:
BDX.
 
Ich finde eher im Gegenteil. Eine Gitarre klingt in dem Kontext ja erst richtig gut wenn alle Teile gut klingen. Und ein Gitarrensound alleine klingt ganz anders als wenn er in einem Song aufgenommen wird und mit anderen Instrumenten zusammenspielt.

Hier klingen Schlagzeug Bass und Gitarre mittelmäßig. Es fehlt bei allem an Klarheit und Punch.

Wenn man die Gitarre alleine betrachtet hat sie zu viele Tiefmitten und klingt daher sumpfig. Außerdem würde ich so einen Teil doppelt aufnehmen und hart links und rechts pannen. Das wird schon mal deutlich besser klingen.

Hier wird es keine magische Anschaffung geben sondern du musst dich einfach damit auseinandersetzen wie man solche Songs aufnimmt und mischt. Mit Amped Roots lassen sich richtig gute Sounds erzeugen. Das nutze ich selbst auch.

Ich hab mal auf die Schnelle ein bisschen EQ und Kompressor drüber gejagt. Damit ist es schon deutlich klarer wie ich finde. Besser ginge es natürlich noch wenn man alle Spuren einzeln bearbeiten kann.


Hab ein bisschen angehoben bei 60Hz (für Kick und Bass). Gitarre würde ich unter 100Hz wegschneiden.
Cut bei 300 Hz (breitbandig). Hilft bei der Aufnahme glaube ich allen Instrumenten.
Boost bei 2kHz für die Gitarre
High Shelf ab 6kHz, hauptsächlich für Drums.

1696329395432.png


Wie gesagt alles nur auf die Schnelle, also kein Meisterwerk :D Und auch die Werte muss man daher nicht so genau nehmen. Aber irgendwie so würde ich anfangen.

Interessant wäre noch die Frage:
Vielleich hast du ja schon eine gute Aufnahme, nur deine Abhöre ist schlecht. :unsure:
Was nutzt du denn zur Wiedergabe?
 
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Die Gitarre ist Mono, fällt das sonst niemandem auf?
Du musst das was du gespielt hast, doppelt einspielen (einfach kopieren funktioniert nicht!)
und einmal 100% nach links ud einmal 100% nacht rechts panen.
Achte darauf das der zweite Take vom Timing her so gut es geht zum ersten passt,
von dem was ich hören kann sollte das kein Problem sein.
 
[...]Wie gesagt alles nur auf die Schnelle, also kein Meisterwerk :D Und auch die Werte muss man daher nicht so genau nehmen. Aber irgendwie so würde ich anfangen.

Interessant wäre noch die Frage:

Was nutzt du denn zur Wiedergabe?
Erstmal danke für die Antwort! Mein Output ist an 2 ältere JBL Boxen angeschlossen. Wenn ich die Spuren in Cubase abspiele, würde ich sagen, dass es gleich klingt, wie die exportierte WAV Datei.
 
Grund: Vollzitat reduziert
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Grund: Vollzitat reduziert
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Grundsätzlich würde ich den Gitarrenton mal als: nicht schlecht, einstufen.

Wenn Du im Mixing etwas verbessern willst, gibt es ein paar grundlegende Schritte.
Zuerst einmal hineinhören und feststellen, was Dir an dem Ton nicht gefällt - notieren!

z.B. zu klein, zu "matschig, passt sich nicht gut ein im Gesamtmix, zu harsch, zu dumpf usw.

Voraussetzung ist natürlich ein sauberes Gain Staging und ein ordentlicher Static Mix.

Im Grunde neigen wir Gitarristen auch dazu dem Gitarrenton zu viel Aufmerksamkeit zu widmen - ist ja unser Batch. Aber es geht um den Song und das alles zusammen gut klingt.

Ansonsten nimm' Dir Deinen SSL Channelstrip Plugin und forme den Ton, wie Du ihn haben willst. Danach guckst Du noch nach Resonanzen, die überborden und ziehst sie raus. Der Rest wäre dann das Einbetten in den Gesamtsound mit Volumen und ggf. noch etwas EQing (Korrektur) und eventuell noch Automation. Reverb, Delay, Chorus usw. lasse ich mal raus.

Also benötigst Du wahrscheinlich keine zusätzlichen Plugins. Die Boardmittel der DAW reichen normalerweise aus.
 
Hallo Lukas. im Ganzen klingt das schon mal nicht schlecht! aber um deinen Gitarrensound näher zu beurteilen braucht man die Gitarre ganz alleine um evtl. zu hören was ihr fehlt.
also ohne Drums und Bass etc.. Und vor allem welche Soundvorstellungen hast du?
Danke für die Antwort! Meine Soundvorstellung
wär in etwa so:

Song: Swallow's Rose - "Reason To Believe"
 
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Die Gitarre ist Mono, fällt das sonst niemandem auf?
Außerdem würde ich so einen Teil doppelt aufnehmen und hart links und rechts pannen. Das wird schon mal deutlich besser klingen.

Wenn du mal drauf achtest ist die Gitarre eigentlich recht dünn. Erst durch das Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug klingt das Ganze fett.

Also ist es wichtig, dass Schlagzeug und Bass gut klingen und Gitarre auf jeden Fall doppeln.

Ich habe mal eben kurz Amped - Roots angeschmissen und mit dem 5034 kommt man mit dem Preset Modern schon recht weit. Bissel Gain und EQ anpassen auf die Gitarre und es sollte passen. Wichtig ist nicht zu viel Bass in die Gitarre reindrehen. Denn das übernehmen Bassdrum und Bass.
 
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Ich sehe, dass auf Youtube mit den oben genannten Plugins teilweise ein richtig guter Sound erzeugt wird. Ich frage mich wirklich nur, wie ich das ebenfalls erreichen kann, da es bei mir wesentlich schlechter klingt.
Es gibt bei Youtube auch Mixing-Grundlagen-Tutorials ohne Ende.
 
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Das Soundbeispiel aus Post #9 ist schon noch ne andere Nummer, von den Obertönen als auch der Lautstärke (=Limiter/Mastering). Wie oben bereits erwähnt wurde, der Gesamtsound (auch dessen, was als zu Gitarre gehörig wahrgenommen wird) ergibt sich im Zusammenspiel mit dem Bass, der das untenrum abliefert, was die Gitarre nicht bringen muß. Daher für einen Sound wie in Post #9 untenrum schlank und dann einen guten Löffel Obertöne sowohl auf die Gitarre als auch auf den gesamten Mix. Und Obertöne nicht nur in dem Sinne, daß man am EQ schraubt, sondern tatsächlich neue Obertöne erzeugen im Mix - gern mit paralleler Sättigung. Damit man allerdings einen Mix hinbekommt wie Post#9 sind gern mal einige Jahre Mixpraxis nötig. Mischen ist in etwa so komplex und Zeitaufwändig wie ein Instrument zu erlernen. Und ich würde nicht sagen, daß Mixvideos schauen da in allen Fällen hilfreich ist.
 
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Mischen ist in etwa so komplex und Zeitaufwändig wie ein Instrument zu erlernen. Und ich würde nicht sagen, daß Mixvideos schauen da in allen Fällen hilfreich ist.
Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein. Ich bleibe dabei.
 
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Um mit Plugins richtig gute Gitarrensounds hinzubekommen brauchst du am Anfang sehr viel Geduld, denn das ist eine Wissenschaft für sich. Ich selbst habe 2 Jahre damit verbracht das alles auf die Reihe zu kriegen... z.B. welche Plugins klingen gut, welche IR wirklich gut ist usw. es hängt auch sehr viel vom Audio Interface ab, da gilt allgemein je teurer desto besser z.B Apollo. Ich könnte ein Buch drüber schreiben was ich alles ausprobiert habe. Nach den YouTube Videos kannst du nicht unbedingt gehen denn, du siehst ja nicht was sie alles vor und nachher in der Signalkette haben, die erzählen einem viel. Neural DSP gefallen mir z.B. nur in den Klarsounds. in Amlitube sind die Fender Amps wirklich gut. Der Prestige Amp von Audio Assault ist erste Sahne und kostet nix. Ich benutze auch noch sehr alte Plugins wie den Legion von Le Pou mit der richtigen IR hat er einen Hammersound, aber das meisste kommt aus deinen Fingern im zusammenspiel mit den ganzen Plugins. Wie gesagt ne Wissenschaft für sich!
 
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Es gibt schon ein paar "Hinweise" für z.B. verzerrte Gitarren. Sie sind nicht in Stein gemeißelt, helfen jedoch am Anfang.

In etwa bzw. als Ausgangspunkt:

Low Cut zwischen 90 und 120 Hz, manchmal höher
High Cut ca. 9 - 12 kHz
Zwischen 250 - 350 Hz den Bereich suchen, der besonders mulmig (ich nenne ihn: "Hoooo") klingt, absenken (den Mulm zu finden ist sehr wichtig)
Bereich um die 1.5 kHz Mitten Boost für die Durchsetzungsfähigkeit (z.B. im Solo anheben)
2,5 kHZ für extra Aggressivität
5 - 8 kHz für die "schönen" Höhen mit einem Shelf

Bei Heavy Guitars senke ich meistens so um die 4 kHz etwas ab, weil es dort nur zischelt...

Compressor: Medium Attack, so ab 15 ms, damit die Transienten (der Anschlag) durchkommen, Release, also bis wann der Compressor garnicht mehr eingreift, zwischen Medium und Fast - Abhängig von der Dynamik des Signals.

Manchmal helfen auch die Presets in den Plugins, um zu lernen, wenn man diese mal durchprobiert.

Wie gesagt, ein besonderes Plugin braucht man dafür nicht, es reicht ein Channelstrip von SSL oder was einem gefällt (Low/High Cut, EQ, Gate, Compressor, Preamp).

Viel Spaß

Ray
 
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Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein. Ich bleibe dabei.
Finde ich auch! Man muß in der Lage sein, mit anderen Ansichten als den eigenen umzugehen. Insofern: sei gedrückt :)
 
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Und Obertöne nicht nur in dem Sinne, daß man am EQ schraubt, sondern tatsächlich neue Obertöne erzeugen im Mix - gern mit paralleler Sättigung.
Als Mixing-Noob, der gerade vor ähnlichen Herausforderungen steht, hänge ich mich mal threadtechnisch hier ran...
Wie bekomme ich das hin mit den Obertönen? Und was genau heißt "parallele Sättigung"?
Danke im Voraus für hilfreiche Antworten!
 
Wie bekomme ich das hin mit den Obertönen? Und was genau heißt "parallele Sättigung"?
Danke im Voraus für hilfreiche Antworten!
Parallel heißt, daß du das Signal nicht komplett in eine Bearbeitung reinschickst und hinten alles wieder rauskommt, sondern eher so daß du vom Signal etwas abzweigst (= Aux, Effektweg, etc.) und in diesem Aux ein Plugin machst (in diesem Fall Sättigung oder Zerre, was in den meisten Schaltkreisen eine Form von Sättigung/Überlastung ist) und das was hinten rauskommt, feinfühlig dosiert dem Originalsignal dazumischst.
Meistens macht man das so mit Hall, daß das Signal nicht in Hall ersäuft sondern eine Prise dazukommt.
Man verliert also nichts vom orginalen Signal, sondern fügt ihm etwas hinzu, was im original nicht vorhanden war.

Ist das für dich als Erklärung brauchbar/anwendbar? Die etwas hochwertigeren Analoggeräte, die "färben" sollen, machen sowas eh schon, meist so daß die Menge und Art der zusätzlichen Signalanteile sehr musikalisch dem Signal folgen. (Wobei es genauso Analoggeräte gibt, die immer komplett neutral bleiben und weder hinzufügen, ändern oder wegnehmen - aber das sind nicht die, von denen hier die Rede ist.) Plugins versuchen dann, das nachzubauen. Das Soundbeispiel in Post #9 klingt mir so, als ob beim aufnehmen schon so gearbeitet wurde...und dann beim mischen nochmal eins drauf. Das Endergebnis klingt dann so selbstverständlich als ob das immer schon so gewesen wäre - war es sicher nicht. Da steckt ein Kilometer tief Tricks, Knowhow und viele Jahre Praxis drin. Ganz am Anfang waren die Spuren vom Soundbeispiel #9 wahrscheinlich garnichtmal sooo viel anders als die Spuren, die Post#1 zugrundelagen. Das ist die Kiste, mit der man zu kämpfen hat, wenn man mit solchen Aufgaben beginnt - man kann als Anfänger meist nicht mit den Leuten konkurieren, die das zwanzig Jahre länger machen.
 
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