Wie gut kennt ihr das Griffbrett und die Intervalle auf dem Griffbrett?

TE335
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Ich habe es eine lange Zeit vernachlässigt die Töne auf dem Griffbrett zu lernen, will das aber wieder aktivieren, also ad hoc sagen können, welchen Ton ich gerade unter de Finger habe. Bisher muss ich immer etwas überlegen oder herleiten, was immer wieder ein paar Sekunden dauert. Ebenfalls die Intervalle zwischen den Saiten und Bünden, ich kriege das hin, aber von ad hoc kann noch keine Rede sein.

Wie sieht das bei der euch aus? Wie gut kennt ihr das Griffbrett? Habt ihr ad hoc jeden Ton sofort (SOFORT) parat? Und die Intervalle? Oder müsst ihr auch immer erst mal nachdenken und schauen, was unter euren Fingern liegt?
 
Eigenschaft
 
Das ist von Saite zu Saite sehr unterschiedlich bei mir. Bei E- und A-Saite bin ich ziemlich sattelfest. D-Saite geht so. Bei G- und h-Saite bin ich eher „blind“. Die Intervalle Oktave und Quinte kann ich jedoch jederzeit angeben.
Letzteres brauche/nutze ich auch, aber ich habe auch eine Zeit lang versucht, die Töne der G- und h-Saite auswendigzulernen, nur fehlte mir da jeder Nutzen bzw. die Anwendung, weshalb das bei mir nicht hängen bleibt.
Beim Solieren bewege ich mich gedanklich nicht in Noten. Wohl aber in Intervallen und eben Shapes.
Die Notenwerte von E- und A-Saite brauche ich jedoch für die Arbeit mit Barre Akkorden.
 
Ähnlich wie InTune: E und A jeder Ton, D die meisten und drüber eher nicht, außer bestimmte Töne (a, e, f und c kenne ich komischerweise auch hier blind). Gängige Intervalle sind kein Problem. Habe das nie versucht auswendig zu lernen, es kam eher von selbst beim Üben. Würde gern mehr "blind" können, mir fehlt aber die Disziplin dafür. Ich begnüge mich damit, dass mit zunehmenden Übungsstunden von selbst nach und nach mehr hängenbleibt.
 
*** edit wegen unnötig ***

Habt ihr ad hoc jeden Ton sofort (SOFORT) parat? Und die Intervalle? Oder müsst ihr auch immer erst mal nachdenken und schauen, was unter euren Fingern liegt?

Bünde 1-12 - ja
Bünde 13-22 - mit nachdenken

Intervalle :
Sekunde klein/gross - ja
Terz klein/gross - ja
reine Quart - ja
reine Quint - ja
Sexte klein/gross - ja
Septime klein/gross - ja
Oktave - ja
None klein/gross - ja
Dezime, Undezime ... - nein
:gruebel:
Die Saiten E, A, D, G erfühle ich inzwischen eher, als dass ich sie mir anschaue.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@TE335: Was ist der Hintergrund Deiner Frage?

Heißt Deine Frage eigentlich: "Muss ich jeden Ton auf dem Griffbrett ad hoc wissen, um ein guter Gitarrist zu sein?" oder ist es nur reine Neugierde darüber, wie es andere machen ?

Im ersten Fall, gibt es wie oft kein klares Ja oder Nein.
Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass der deutlich überwiegende Teil (sagen wir: >= 80%) guter bzw. auch bekannter Gitarristen alle Töne auf dem Griffbrett ad hoc kennt.


Ob es für DICH einen Nutzen hat, kommt sehr darauf an, was und wie Du spielst. Wenn es "nur" um gängige Blues/Rock-Akkordprogressionen (Rhythmus und Soloparts) geht und Du die damit einhergehenden Licks und Griffe spielst, dann geht das meines Erachtens, weitestgehend mit Muster/Patterns, die man eben so in verschiedenen Lagen über das Griffbrett verschiebt.


Bei den folgenden Beispielen, wirst Du jedoch, fast notgedrungen, lernen (müssen), die Noten auf dem Griffbrett zu kennen:



1. Akkordspiel, Arpeggios und Dreiklänge und deren Umkehrungen (Inversionen) in verschiedenen Lagen

Wenn Du z.B. einen G-Akkord nicht nur als offen Akkord bzw. Barregriff brauchst, sondern diesen in verschiedenen Lagen spielen willst bzw. wenn Du Dreiklänge (Triads) und deren Umkehrungen in Deinem Gitarrenspiel einbauen möchtest, dann wirst Du die einzelnen Noten der Dreiklänge auf Deinem Griffbrett finden müssen. Dabei hilft es dann sehr, wenn Du weißt, welche Noten auf Deinem Griffbrett sind.

Dreiklänge und Umkehrungen sind eine fortgeschrittene Spieltechnik sowohl bei Rhythmusparts als auch im Solospiel.



2. Melodisches Solospiel nahe an der Akkordprogression

Ich spiele Leadparts, wenn möglich, sehr gerne "nahe an der Akkordprogression", d.h. heißt ich kenne JEDEN Ton eines jeden Akkords und weiß, wann er in welchem Takt gespielt wird.
Die Noten diesere Akkorde sind sehr starke Noten für den Leadpart. Einzelne davon in das eigene Solospiel einzubauen schafft automatisch eine Verankerung des Solos IM Song und der Solopart klingt i.d.R. melodisch(er) als wenn man "nur" in der Tonart des Songs soliert.

Bei dieser fortgeschrittenen Spieltechnik ist es auch sehr hilfreich, alle Töne ad hoc auf dem Griffbrett zu kennen.



Wenn ich Skalen in verschiedenen Lagen übe, dann merke ich mir nicht nur die Patterns dazu, sondern sage mir "im Kopf" beim Spielen immer auch den Notenwert vor.
Manchmal übe ich auch Skalen mit geschlossenen Augen und kenne nur die Startnote. Auch dann stelle ich mir im Kopf das Griffbrett und den zugehörigen Notenwert vor, den ich spiele.

Ich selbst habe vor einigen Jahren auch gezielt "Noten auf dem Griffbrett finden" geübt.
Wenn man dann irgendwann in seinem eigenen Spiel auch derartige Spieltechniken wie die oben genannten integiert hat, dann geht das irgendwann auch automatisch ohne gezieltes "Notenwert auf dem Griffbrett"-Lernen.


EDIT:
Hier noch nachträglich ein, aus meiner Sicht gutes (englischsprachiges) Video, zum Thema Noten und die Notwendigkeit, Noten auf dem Griffbrett zu lernen:





Morgendliche Grüße aus Franken - wolbai:great:
 
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Bei mir ist es eher so, dass ich relativ zum Grundton (Root) in Intervallen denke.
Das bedeutet z. B. dass es mir bewußt ist, dass ich die große Terz vom Grundton Bb anspiele. Um sagen zu können, dass es sich hierbei um ein D handelt muss ich den Ton erst auf dem Griffbrett visualisieren.
 
Wahrscheinlich ebenso schlecht wie bei dir. Die tiefen Töne hab ich mittlerweile auswendig drauf. Ebenso auch die am 12. Bund. :D

Aber darüber hinaus, wirds auch bei mir dünn.
 
E sattelfest, D auch, da liegen die gleichen Töne ja nur zwei Bünde weiter als bei E:D

Somit hab ich 50% aller Saiten, das muss reichen:D
 
Wenn man die Halbtonschritte seiner Lieblingstonleiter auf dem ganzen Griffbrett lernt und immer mal kleine Übungen wie "jedes A auf dem Griffbrett anspielen" einstreut, lernt man das eigentlich ohne viel Aufwand nebenbei. Nur bei verschiedenen Stimmungen dauert es ein gutes Stück länger.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin gerade dabei mir das einzuüben. Wobei E, A und e Saite bereits sitzen. Auch verschiedene häufig gespielte Töne auf der D G und H Saite. Aber ich muss auch schon noch daran arbeiten, manchmal dauert es mir eben doch noch zu lange den Ton zu bestimmen. Hätte es gern unmittelbar parat. Es braucht einfach Übung und ständige Wiederholung.

Meine Übung geht so: spiele einen gegriffenen Ton (z. B. "G") über alle Saiten vor und zurück. Wenn das sitzt, nimm einen anderen aus der Tonleiter. usw.

Bei mir braucht das Zeit, ich lerne leider nicht so schnell, wie ich gern möchte. Bin aber auch nicht so konsequent und spiele lieber etwas das mehr Spass macht.
 
ich behaupte dass ich das parat habe.

Ich arbeite da aber auch dran, bzw, habe in der Vergangenheit viel dran gearbeitet.

Imho lernt man das am besten durch Uminterpreations-Spiele und durch das auschecken ALLER möglicher Fingersatzvarianten für eine bestimme Tonfolge/einen Akkord.

Notenlesen hilft dabei auch ungemein, das mache ich selbst leider auchviel zu wenig....

Was ich auch eine Weile gemacht habe: Auf einer Gitarre zum üben nur bestimmte Saiten aufziehen. Also zum Beispiel nur D und G. Oder D und H. usw.

das zwingt einen automatisch das Griffbrett anders zu sehen und andere Wege zu gehen. Ist aber wahrlich kein Spaß.....

grüße B.B.b
 
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wenn ich deine frage richtig interpretiere geht es um die visualisierung des fretboards und welche eine gute methode ist. sich das einzuprägen? stimmts, oder so?

jeden ton ad hoc benennen kann ich nicht unbedingt und überall, weil ich da noch nicht so unbedingt den praktischen nutzen gefunden habe. ich "denke" aber auch eher in skalen, will sagen ich versuche die shape der jeweiligen skala in der ich mich gerade bewege zu "sehen". dabei behalte ich immer den grundton im auge bzw. weiß wo er sich dann eben auch in verschiedenen lagen befindet. dazu fand ich es immer hilfreich zu wissen wie/wo die einzelnen intervalle (aufwärts und abwärts) zu finden sind. daher habe ich dann auch eher im blick, welche funktion der ton in der skala übernimmt und bin dadurch auch gedanklich nicht an die tonart gebunden, sondern kann so z.b. licks auch auf andere situationen einfach übertragen.
 
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@TE335: Was ist der Hintergrund Deiner Frage?

Heißt Deine Frage eigentlich: "Muss ich jeden Ton auf dem Griffbrett ad hoc wissen, um ein guter Gitarrist zu sein?" oder ist es nur reine Neugierde darüber, wie es andere machen ?...

Vielen Dank erst mal für deinen ausführlichen Beitrag. Der Hintergrund ist einfach Neugier, z.B. ob ich mit meinem (Halb-)Wissen alleine dastehe oder ob es anderen ähnlich geht.
 
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jeden ton ad hoc benennen kann ich nicht unbedingt und überall, weil ich da noch nicht so unbedingt den praktischen nutzen gefunden habe. ich "denke" aber auch eher in skalen, will sagen ich versuche die shape der jeweiligen skala in der ich mich gerade bewege zu "sehen"
die Noten auf dem Griffbrett sind mMn das "A und O". wenn man die kennt, weiss man, wie im Zitat angesprochen, wo man über das Griffbrett verteilt ansetzen muss, um Skalen flexibel spielen zu können. Bei Alternativakkorden ist es auch sehr hilfreich, wenn man weiss, wo die passenden Töne auf dem Griffbreit sind.
Bei mir ist es so, das ich die Töne, quasi von Anfang, seit dem ich Gitarre spiele, total verinnerlicht habe, so, das ich gar nicht mehr darüber nachdenken muss. Es lohnt sich zum weiterkommen, sich damit zu befassen:rolleyes:.
 
Alles richtig ... Das "Warum man Noten der Griffbretts lernen solte", ist - wie ich jetzt verstanden habe - aber gar nicht die Fragestellung des TEs :D
Der Hintergrund ist einfach Neugier, z.B. ob ich mit meinem (Halb-)Wissen alleine dastehe oder ob es anderen ähnlich geht.
 
aber gar nicht die Fragestellung des TEs
Bei mir ist es so, das ich die Töne, quasi von Anfang, seit dem ich Gitarre spiele, total verinnerlicht habe, so, das ich gar nicht mehr darüber nachdenken muss. Es lohnt sich zum weiterkommen, sich damit zu befassen:rolleyes:.
Wie sieht das bei der euch aus? Wie gut kennt ihr das Griffbrett?
Ich denke schon, das ich auf die Fragestellung eingegangen bin, ich finde halt nur, das es auch hilfreich sein könnte, zu sagen, warum mir das so wichtig ist:engel:.
Bei den Intervallen finde ich es schon einfacher, weil die auf der Gitarre, anders als z.b. beim Klavier, leicht erkenn- und abzählbar sind. Ist jedenfalls für mich so:).
 
die Noten auf dem Griffbrett sind mMn das "A und O".

... wenn du damit die reinen notennamen meinst muß ich dir widersprechen.

... wenn du damit die funktion meinst, die ein ton im jeweiligen system/skala hat gebe ich dir recht. deswegen hatte ich das auch so in meiner antwort beschrieben.
daher habe ich dann auch eher im blick, welche funktion der ton in der skala übernimmt und bin dadurch auch gedanklich nicht an die tonart gebunden, sondern kann so z.b. licks auch auf andere situationen einfach übertragen.


.... wo man über das Griffbrett verteilt ansetzen muss, um Skalen flexibel spielen zu können. Bei Alternativakkorden ist es auch sehr hilfreich, wenn man weiss, wo die passenden Töne auf dem Griffbreit sind.
ich würde sagen du meinst auch die funktion, oder andersherum: was nützt es dir wenn du weißt wo das "a" liegt während du in einer eb-dur tonleiter spielst ?? da hast du doch viel mehr davon zu wissen: jetzt spiele ich die b5. und dann versuch mal was zu transponieren.
 
Mit dem Griffbrett bin ich dank eines meiner Gitarrenlehrer auf "Du" - der hat mir die Tonleitern über das ganze Griffbrett beigebracht, und dabei haben sich parallel die Töne eingebrannt. Weck' mich aus dem Tiefschlaf und frage mich sowas wie "G-Saite, 17. Bund in Standardstimmung" - ein C. Bei alternativen Tunings müsste ich rechnen, das geht aber auch in Sekundenbruchteilen. Ja, und auch die Sache mit den Intervallen und Funktionen, wobei ich mir das selbst beigebracht habe. Mathe hat mich damals interessiert, und dies ist die schönste aller praktischen Anwendungen.

Ich will nicht behaupten, dass man das können MUSS, mit derselben Priorität wie man atmen muss, um die nächsten fünf Minuten zu überleben. Aber mir hilft das in jeder Probe, wenn ich meinen unglaublich talentierten und spielerisch "trainierten", aber formal nicht ausgebildeten Bandmates was erklären kann oder muss. Ich spiele halt auch keinen Punk, da wäre das wohl eher verpönt...
 
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Ich denke schon, das ich auf die Fragestellung eingegangen bin, ich finde halt nur, das es auch hilfreich sein könnte, zu sagen, warum mir das so wichtig ist:engel:.

Ich bin Deiner Meinung! Mein Kommentar zur Fragestellung des TEs war auch ironisch gemeint. Vielleicht etwas zu versteckt transportiert :rolleyes:


Warum man Notenwerte auf dem Griffbrett lernt, ohne vom Nutzen überzeugt zu sein, verstehe ich ohnehin grundsätzlich nicht. Aber auch das muss jedem selbst überlassen sein ...

Wichtig ist, was man am Ende dann auf seiner Gitarre an guten Tönen raushaut und damit die Menschen beglückt :D


Grüße aus Franken - wolbai
 
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ich "denke" aber auch eher in skalen
... wenn du damit die funktion meinst, die ein ton im jeweiligen system/skala hat gebe ich dir recht. deswegen hatte ich das auch so in meiner antwort beschrieben.
wir reden, denke ich, von den gleichen Zusammenhängen, die Töne zum Selbstzweck kennen, nützt nichts. Es geht immer um den musikalischen Kontext und das freie Bewegen auf dem Griffbrett. So, wie du die Sache angehst, denke ich, weisst du dann auch, wo du dich auf der Gitarre befindest und weisst zumindest intuitiv welche Noten du gerade spielst, ebenso wie ich:rolleyes:.

solong
Micky
 
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