Wie Interesse von Kindern und Jugendlichen am Akkordeon wecken (Orchester)?

Q
quail
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Anm. d. Mod.: Threadtitel umformuliert, um den Inhalt des Themas zu verdeutlichen - Wil Riker

Hallo zusammen,
ich spiele schon seid einer weile in einem Orchester. Nur leider haben wir das Problem, das wir keine Auszubildenden für das Akkordeon interessieren können. Habt Ihr Vorschläge wie man das Interesse von Kindern und Jugendlichen an diesem Instrumen wecken kann?

Vielen Dank
quail
 
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hi!

habt ihr bei dem orchester auch mal so ne art "tag der offenen tür"?
da können dann besucher kommen und sich über die einzelnen instrumente informieren und auch einmal ausprobieren usw.
vielleicht wär das was.

alles liebe
 
Unsere Erfahrung ist: am besten geht es über Schulen.
Hingehen mit den Lehrern sprechen, kurze Information abgeben was man möchte.
Instrumente mitbringen, ggf. auch gleich welche die die Kinder leihen können.
Die Kinder und Eltern einladen und dann ein Probeunterricht abhalten.
Den Eltern und Kindern Zeit geben sich zu entscheiden und dann hoffen dass sich drei vier Freunde finden die gemeinsam kommen.
 
Vielleicht bietet sich in deiner Region ja auch eine Kooperation mit der Musikschule Fröhlich an:
http://www.musikschule-froehlich.de/ (links "Standortsuche")
Hier wird über das Einstiegsinstrument Melodika ein früher Zugang zum späteren Akkordeonspiel geschaffen.
 
Zuerst Gruß an den Nachbarn aus Oberfranken,

Hallo Quail,

---Nachtrag, ich hab noch geschlafen und dachte an eine Musikschule, lasse das trotzdem mal stehen---

wie wäre es mit Videos auf der Homepage zum Anfüttern, die das Akkordeon in einem völlig anderen Licht zeigen und offenbaren, welche Möglichkeiten da offenstehen? Ich kann da gerne ein paar interessante Links aus youtube übermitteln sowie ein eigenes Video beisteuern.
Desweiteren beim Tag der offenen Tür: Vorführung des Akkordeons in allen Facetten und ev. auch in einer Combo, wo es mal solistisch mitwirkt usw...

Wichtig ist natürlich, daß die Schüler dann nachher nicht "alten Quark" lernen.

Hier mal ein paar gesammelte youtube-Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=snhODz-sYvA
http://www.youtube.com/watch?v=a6IlwUH_G_w&feature=mh_lolz&list=FLAhZeGAoEcxI
http://www.youtube.com/watch?v=ng4OOLqTBaY
http://www.youtube.com/watch?v=_iUPlgdEsQU
http://www.youtube.com/watch?v=xr-0cF_UpEA
http://www.youtube.com/watch?v=yKxI_mOHoQw
http://www.youtube.com/watch?v=s2NYyNNHUI0
http://www.youtube.com/watch?v=9L3_L9j765I
http://www.youtube.com/watch?v=kk-Tj8MXjjw
http://www.youtube.com/watch?v=Jqj0ZRdxzBE&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=fkxFX9IxE_M

Und wer das kann, darf sich Meister schimpfen:
http://www.youtube.com/watch?v=h_AwZKNtSEc

Grüße

Ippenstein
 
Vielen Dank für die vielen Tipps, werde dies in der nächsten Probe der Vorstandschaft einmal vorschlagen
 
Hallo,

wie Pfefferminzchen völlig richtig sagte: Es geht nur über die Schulen, und das möglichst schon ab der zweiten Klasse. Wir haben in unserem Raum einige Orchester, die sich vor Nachwuchs kaum retten können. Ein einzelnes Kind da 'reinzubringen, ist schwierig, wenn es aber einige Klassenkameraden sind, geht das hervorragend; da ist die Hemmschwelle viel niedriger. Sicherlich ist am Ende einer solchen Aktion immer ein gewisser Schwund zu verzeichnen, aber es bleiben immer genügend Kinder übrig, die ernsthaft weitermachen. Ganz wichtig ist die Gestellung von Leihinstrumenten zu günstigen Konditionen, was bei uns über den örtlichen Musikhändler geht.

Gruß Claus

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MARKGRÖNINGER ZEITUNG


52 KINDER LERNEN AKKORDEON

MARKGRÖNINGEN Die Zweitklässler in Markgröningen haben so richtig Lust auf Akkordeon. Dabei haben sie vier Monate lang die Möglichkeit mit dem Erlernen des Instruments persönliche Stärken zu entdecken, die bei ihnen Ausdauer, Kreativität und Selbstbewusstsein fördern und im Zusammenspiel mit anderen Kindern üben sie soziale Verhaltensweisen wie Verantwortung, Teamgeist, Rücksichtnahme und Toleranz. Das alles ist wichtig für eine gute Entwicklung in der Schule und vor allem im späteren beruflichen Leben.

Das Interesse für das Akkordeon ist offenbar riesig. Von insgesamt 129 Zweitklässlern beginnen in dieser Woche 52 Kinder (26 Buben und 26 Mädchen) mit dem Unterricht im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen dem Handharmonika-Club Markgröningen e.V. (HHC) und den Grundschulen in Markgröningen und Unterriexingen. Dies entspricht einem Anteil von 40 %. Die Begeisterung für den vierten Zyklus dieses Projektes kommt treffend zum Ausdruck, indem ein Schüler zitiert wird, der am Ende der Unterrichtsstunde, in der das Instrument in der Klasse vorgestellt wurde, zu seinem Klassenkameraden sagte: "Akkordeon ist geil"! In der Ludwig-Heyd-Schule (LHS) werden 21 Kinder (46 %), in der Landern-Grundschule 22 Kinder (35 %) und in der Glemstal-Grundschule (GGS) 9 Kinder (45 %) das Musizieren auf dem Akkordeon beginnen. Bei 18 Kindern und damit bei mehr als einem Drittel der Kinder haben die Eltern eine ausländische Herkunft. Deshalb leistet der HHC hier einen nicht zu unterschätzenden Integrationsbeitrag.

Die Rektoren Herr Hutflus (LHS), Herr Bartruff (LGS) und Frau Stoschir (GGS) waren gerne bereit zusammen mit dem 1. Vorsitzende des HHC Erich Hofmann den vierten Projektzyklus durchzusprechen und zu organisieren, hatten sie doch vor Kurzem gemeinsam eine vom Kultusministerium Baden-Württemberg geförderte Musikpatenschaft vereinbart. Zunächst wurde das Akkordeon während einer normalen Schulstunde von Erich Hofmann in allen zweiten Klassen vorgestellt. Spielerisch wurde den Schülern dabei die Funktionsweise des Instruments und die Bedeutung der vielen Tasten und Knöpfe erklärt. Jedes Kind durfte dann dem Akkordeon die ersten Töne entlocken. In einem Elternbrief wurde über den weiteren Fortgang des Kooperationsprojekts informiert. Parallel dazu hatte die jeweilige Schulleitung zu einem Elternabend mit dem Thema "Akkordeon-AG" eingeladen, bei dem das Projekt des HHC vorgestellt wurde.

An jeder Schule wird nun bis Mai in Gruppen zu je 6 Schülern wöchentlich eine Schulstunde Unterricht durch Veronika Neuberger und Erich Hofmann gegeben. Die Kosten dieses Unterrichts übernimmt der HHC. Jedes Kind erhält für diese Zeit vom HHC ein kindgerechtes Akkordeon. Die kurzfristige Beschaffung von über 50 Instrumenten war in diesem Jahr eine besondere Herausforderung und nur deshalb lösbar, weil wir hier von der Firma Hohner in Trossingen und dem Musikhaus Zimmermann in Pforzheim unterstützt wurden. Die Eltern mieten das Akkordeon für 5 EUR pro Monat, also insgesamt 20 EUR für die gesamte Projektdauer vom Verein. Da der HHC mit seinem Angebot die Kinder aus allen sozialen Schichten ansprechen möchte, wurde diese Miete bewusst niedrig gehalten. Diese 20 EUR stellen den gesamten finanziellen Aufwand dar, den die Eltern während der Akkordeon-AG zu leisten haben. Das Unterrichtsmaterial wird vom HHC ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. Hier wollen wir besonders die VR-Bank Asperg-Markgröningen eG erwähnen, die uns bei der Beschaffung der Noten für den Unterricht unterstützt.

Am Ende der Akkordeon-AG wird ein Abschlusskonzert stattfinden, bei dem die Jungakkordeonisten in einem Vorspiel zeigen werden, was sie in 4 Monaten gelernt haben. Für die Markgröninger Kinder findet dieses Konzert am 17. Mai 2010 im Atrium der LHS und für die Unterriexinger Kinder am 18. Mai 2010 in der Turnhalle der GGS statt. Beide Konzerte werden vom Jugend- und Schülerorchester des HHC umrahmt. Die jungen Solisten können dabei hören, wie schön es klingt, wenn viele Kinder zusammen musizieren. Die Bevölkerung wird heute schon zu diesen Konzerten ganz herzlich eingeladen. Nach Abschluss dieses Schulprojektes empfiehlt der HHC den Eltern, die Akkordeonausbildung ihrer Kinder an der städtischen Musikschule und das Ensemblespiel im Schülerorchester des HHC fortzusetzen. Mit diesem Kooperationsprojekt "Schule und Verein", das sich an alle Zweitklässler wendet, unabhängig davon, ob sie Mitglied im Verein sind oder nicht, liegt man auch voll im Trend des vom Gemeinderat verabschiedeten Kinder- und Jugendhilfeplans der Stadt Markgröningen, in dem von den Vereinen verstärkt eine offene Jugendarbeit gewünscht wird.
Autor: Matthias Pickel am 2/02/10

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http://www.akkord.de/ ---- Mietinstrumente
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Musikerclaus,

das klingt alles ganz wunderbar! Aber gilt das für alle anderen Instrumente nicht genauso? Hast Du denn so gar keine Konkurrenz?
Gitarre oder Cajon ist für die Kids doch mindestens genauso reizvoll???
Mich würde wirklich mal interessieren, was das Akkordeon den genannten Instrumenten gegenüber für Vorzüge hat, die die Nachteile Gewicht, Preis und den vermeintlich fehlenden Coolnessfaktor aufwiegen!

Falls es kein Vorbildkind oder kein gutes Ensemble gibt, schicken die kulturvollen Eltern ihre Kinder trotzdem lieber zu Klavier oder Geige - das gehört irgendwie zum guten Ton, Akkordeon macht unter Politikern, Ärzten und Anwälten nicht so viel her.
 
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Hi Musikerclaus,

das klingt alles ganz wunderbar! Aber gilt das für alle anderen Instrumente nicht genauso? Hast Du denn so gar keine Konkurrenz?

Hallo,

ich weiß nicht, was Du mir damit sagen willst. Wieso soll ich eine Konkurrenz haben? Ich habe mit der ganzen Angelegenheit und auch diesem Verein doch gar nichts zu tun; ich habe einen Bericht der "Markgröninger Zeitung" zitiert, den ich zufällig kenne. Ich freue mich höchstens ganz allgemein, wenn Kinder zum Akkordeonspiel finden, weil es halt mein Instrument ist.

Wir haben im Enzkreis mehrere hervorragende Musikschulen, die Unterricht für alle gängigen Instrumente anbieten. Und wenn das für Politiker und Ärzte geeigneter ist, soll mir das eigentlich wurscht sein!

Es ging doch nur um die konkrete Frage von quail, wie man Nachwuchs für das Orchester bekommen kann, und diese Frage habe ich versucht, nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten.

Dass es noch andere reizvolle Instrumente gibt, ist mir auch schon mal aufgefallen.

Gruß Claus
 
Mich würde wirklich mal interessieren, was das Akkordeon den genannten Instrumenten gegenüber für Vorzüge hat, die die Nachteile Gewicht, Preis und den vermeintlich fehlenden Coolnessfaktor aufwiegen!

Wenn Kinder etwas ausprobieren wollen, und etwas machen möchten woran sie Spass haben,dann zeigen sie das sehr deutlich. Einen Faktor wie coolness wird ihnen eher von anderer Stelle anerzogen und einsuggestiert. :rolleyes:

Falls es kein Vorbildkind oder kein gutes Ensemble gibt, schicken die kulturvollen Eltern ihre Kinder trotzdem lieber zu Klavier oder Geige - das gehört irgendwie zum guten Ton, Akkordeon macht unter Politikern, Ärzten und Anwälten nicht so viel her.

Was ist denn bitte ein Vorbildkind? Die meisten Kinder werden von ihren Eltern immer noch als Kind akzeptiert,und lässt sie einfach nur Kind sein,und lässt sie auch das machen woran sie Spass haben. Und wenn man kulturvolle Eltern hat,dann sind solche Eltern in der Regel auch intelligent genug um ihre Kinder zu fördern und zu unterstützen.

Ich persönlich,habe zwar garnichts mit dem Akkordeon zutun,aber ich halte das Angebot und den Einsatz mancher Musikvereine und einzelner Lehrer für sehr wichtig. Zumal das der Orchesterentwicklung allgemein sehr gut tut.
 
Was ist denn bitte ein Vorbildkind?

das hat glaube ich mit Eltern gar nix zu tun. Das sind dann eher beste Freunde, größere Geschwister, von anderen Kindern bewunderte "Helden" etc. da hat ja als Kind/Jugendlicher jeder so seine eigenen nachahmenswert befundenen oder bewunderten andere Kinder oder Jugendliche so gehabt...:):cool::):cool:

... und wenn DIE das machen, dann will ICH das auch...

Gruß, maxito
 
Das mag ja sein,aber in seinem Zusammenhang hat er das auf Geige und Klavierunterricht beschränkt wenn man nicht auf ein Vorbildkind zurückgreifen kann. Und selbstverständlich hat er die Eltern gemeint,denn einem Kind ist es Wurscht ob das Instrument in der Politik oder im Adel gut ankommt.

Ausserdem sind solche Oberschicht Schubladen kein Masstab für Musikinteressierte Kinder in Deutschland.
 
Hallo
Zu dem Satz von Klangbutter:
"Mich würde wirklich mal interessieren, was das Akkordeon den genannten Instrumenten gegenüber für Vorzüge hat, die die Nachteile Gewicht, Preis und den vermeintlich fehlenden Coolnessfaktor aufwiegen!"
Würde ich sagen, dass Klangbutter ganz sicher weiß, wo die Vorzüge des Akkordeons liegen!
Man sollte niemals müde werden, diese (Vorzüge) immer wieder zu benennen. Die Verführung zu den Instrumenten und zu der Musik, die die alles bestimmende Coolness bringen ist groß und allgegenwärtig.
meint Akkotue
 
Genau!

Ich meinte einfach, was Musikerclaus auch schon sagte: Wenn ein Klassenkamerad (gut) spielt, ist das effektvoller als die Versuche mancher anderen Personen.

@ Musikerclaus
Achso ... ich dachte Du bist Lehrer oder so etwas.
Ich mache immer mal "Instrumentenkarussell", bei dem die Kinder verschiedene Instrumente durchprobieren. Sie können sich drei oder vier Instrumente aussuchen und kommen dann jeweils drei Wochen zu einem Instrument in den Unterricht.
D.h. sie haben 3 x Klavier, 3x Geige, 3x Akkordeon und 3x Schlagzeug.
Die Auswahl der Instrumente treffen Kinder und Eltern vorher selbst - alles steht Ihnen offen.
Meiner Erfahrung nach komme ich als Akkordeonlehrer an bestimmtes "Klientel" aber überhaupt nicht heran, weil die Eltern schon mit der Muttermilch oder eben bei frühester Erziehung klar machen, Cello ist toll!! Dazu fehlt mir im Moment ein Akkordeon spielendes "Vorbildkind". Wenn einer auftreten könnte mit Stücken, die auch Klavier- und Geigenfans beeindrucken würden, dann wäre es nur noch halb so schwer an talentierte Anfänger zu kommen. Aber dieses Kind muß nah sein (nicht im Internet) und es muß an den richtigen Auftrittsorten spielen, wo das entsprechende Publikum sitzt.

Wenn ich aber von fast 50 % der Klassen lese, die sich für das Akkordeon entscheiden (was auch stimmt) muß ich mich fragen, ob die alle geeignet sind!! Wenn hier im Thread Schüler gesucht werden, die in einem Orchester mitspielen können, dann müssen diese auch ein wenig talentiert und ein wenig fleißig sein...

Beim JEKI-Projekt
http://www.jeki-online.de/lehrer/idee/index.html
melden sich durch entsprechende Werbepräsenz im Unterricht z.B. so viele an, dass das eigentlich nicht als Mittel zur Orchestermitgliederfindung dienlich ist. Durch den Gruppenunterricht ist die Disziplin und damit die Qualität und allgemein das "Anfühlen" des Unterrichts für das einzelne Kind eher abtörnend. Es ist so, wie es oben schon anklang, die Fluktuation ist sehr hoch.
Viele schnuppern kurz mal rein - das ist an sich positiv. Die talentierten Kinder würden ihren Weg aber sicher auch anders zur Musik finden. Von daher empfinde ich solche Dinge als viel Aufwand mit wenig Effekt.

Aber vielleicht mache ich auch alles falsch? Und natürlich betrifft das andere Instrumente genau so.
Trotzdem schüttelt es mich immer, wenn ich von solchen "musizierenden Massen" lese. Ich glaube nicht, dass das eine gute Werbung ist. Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen.

Weil ich dachte, Du bist für die Projekte aus der Zeitung irgendwie mitverantwortlich, habe ich mich gefragt, wie ihr zu solchen großen Publikumszahlen kommt und ob die Konkurrenz (Schlagzeug z.B.) schläft ...
Aber das war ja ein Missverständnis.

Für mich überwiegen die Vorteile des Akkordeons auch ...
 
Der springenden Punkt, warum diese Aktion hier so erfolgreich ist, ist wohl:

Das ist sicherlich nicht das Einzige, aber doch ein sehr gewichtiges Argument. Die Eltern sagen sich ganz klar, soll ich viele hundert Euro in ein Instrument investieren, wo ich keine Ahnung habe, ob das Kind dabeibleibt? Wenn ein Verein (Ob musikalisch oder sportlich oder weiß der Geier was) Nachwuchs haben will, muss er was tun; und das geschieht meistens über "Schnupperkurse", "Probespielen", "Tag der offenenTür" usw.
Und da muss der Verein halt etwas investieren, z. B. meist über eine begrenzte Subventionierung des ersten Unterrichts. Ich glaube nicht, dass das böse ist, sondern dient doch wohl der Sache.

Gruß Claus

---------- Post hinzugefügt um 12:53:40 ---------- Letzter Beitrag war um 12:37:07 ----------

Wenn ich aber von fast 50 % der Klassen lese, die sich für das Akkordeon entscheiden (was auch stimmt) muß ich mich fragen, ob die alle geeignet sind!! Wenn hier im Thread Schüler gesucht werden, die in einem Orchester mitspielen können, dann müssen diese auch ein wenig talentiert und ein wenig fleißig sein...

Viele schnuppern kurz mal rein - das ist an sich positiv.

Hallo,

mit Sicherheit sind die meisten weder begabt noch willig, da weiterhin mitzumachen, wenn die erste Euphorie erstmal verdampft ist. Aber die Erfahrung zeigt, dass jedesmal ca. 10 % übrigbleiben, und das ist verdammt viel und lohnt m. E. den Aufwand. Der besagte Verein macht diese Aktion jetzt zum vierten oder fünften Mal und es war jedesmal ein Erfolg.

Wahrscheinlich ist das halt auch ein landsmannschaftliches Thema. Ich kann mir vorstellen, dass das Ganze in Sachsen-Anhalt wesentlich schwieriger ist als in Baden-Württemberg; aus bekannten Gründen.

Also ein Lehrer oder sowas bin ich nicht im Geringsten, dazu bin ich zu alt und zu ungeduldig. Ich bin auch kein Mitglied bei irgendeinem Akkordeonverein oder -orchester. Ich denke allerdings, dass ich die Szene zumindest in Baden-Württemberg ganz gut kenne.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
das wird jetzt allerdings etwas OT....
Ich kenne dieses obige Projekt nicht, aber hier in Baden-Württemberg gibt es einige Schulprojekte im Bereich "Klassen-Musizieren" (vom Ministerium und Sponsoren finanziert), wie z.B. "Streicher-Klassen", "Bläser-Klassen", aber auch gemischte Ensembles, die teilweise hervorragende Leistungen an den Tag legen.
Die Idee ist, daß JEDES !! Kind ein Instrument spielt, wer noch keines spielt, der bekommt von der Schule eines gestellt und wird teilweise auch außerhalb des regulären Schulunterrichtes am Instrument ausgebildet. Die, die eh schon ein Instrument spielen, die dürfen das in der Klasse auch einsetzen, können sich aber auch ein anderes, noch zu lernendes, Instrument aussuchen.
Aber ganz klar, das Ganze steht und fällt mit dem Menschen (interner Lehrer oder externer Musiker), der vor der Klasse steht. Wenn da einer nur seinen Job abspult, dann wird das nix. Die erfolgreichen Ensembles haben mitreißende Pädagogen am Pult, die neben Musik auch Spaß vermitteln und Erfolgserlebnisse bringen.

Teilweise hängen sich an diese Klassenmusizier-Modelle auch Musikvereine, Akkordeon-Orchester, im Heidelberger Raum gabs vor Jahren auch ein Mandolinen-Orchester, mit an, steuern qualifizierten Unterricht bei und haben hinterher den einen oder anderen neuen Mitspieler im Verein.



Ich (sehr persönlich) glaube aber eher nicht, daß die Realität in vielen Akkordeon-Vereinen mit der realen Welt von durchschnittlichen Kindern/Jugendlichen auch nur eine kleine Schnittmenge hat. Das Modell "Akkordeon-Verein" ist im weiten Bereich genauso vom Aussterben bedroht, wie "Gesang-Vereine".
Dem gegenüber stehen die Blasmusiker, die doch überraschend wenig Nachwuchssorgen haben.
 
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Ich (sehr persönlich) glaube aber eher nicht, daß die Realität in vielen Akkordeon-Vereinen mit der realen Welt von durchschnittlichen Kindern/Jugendlichen auch nur eine kleine Schnittmenge hat. Das Modell "Akkordeon-Verein" ist im weiten Bereich genauso vom Aussterben bedroht, wie "Gesang-Vereine".

Da gebe ich Dir für einen ganz großen Teil der Akkordeon-Orchester und -vereine völlig recht. Das sind die, die da halt rumsitzen und warten, dass vielleicht der Nachwuchs 'reinschneit. Aber es gibt eine Menge, die sich infolge intensiver Basisarbeit über fehlenden Nachwuchs absolut nicht beklagen können.

Du weißt sicherlich, wen ich meine......

Gruß Claus
 
... Du weißt sicherlich, wen ich meine ...
Na ja, da sitzen die Orchester-Leiter ja auch als Lehrer an den öffentlichen Musikschulen, bilden die Kinder/Jugendlichen schon in die richtige Richtung aus und greifen sich die talentierten dann für ihre Orchester ab.

Und diese Lehrer sind durchaus schwer motiviert und motivierend...
 
Na ja, da sitzen die Orchester-Leiter ja auch als Lehrer an den öffentlichen Musikschulen, bilden die Kinder/Jugendlichen schon in die richtige Richtung aus und greifen sich die talentierten dann für ihre Orchester ab.

Und diese Lehrer sind durchaus schwer motiviert und motivierend...

Da hast Du in vielen Fällen völlig recht. Aber woran liegt's denn? Einer, der sowas richtig gut machen will (Und das hauptamtlich) kann ja von den paar Kröten, die er von seiner Orchester- und Vereinsausbildertätigkeit bekommt, nicht leben. Da kann man sich nur mit einem Musikschuljob als Grundstock über Wasser halten.

Das ist aber bei den Bläsern auch nicht viel anders.

Gruß Claus
 

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