Hallo,
wie Pfefferminzchen völlig richtig sagte: Es geht nur über die Schulen, und das möglichst schon ab der zweiten Klasse. Wir haben in unserem Raum einige Orchester, die sich vor Nachwuchs kaum retten können. Ein einzelnes Kind da 'reinzubringen, ist schwierig, wenn es aber einige Klassenkameraden sind, geht das hervorragend; da ist die Hemmschwelle viel niedriger. Sicherlich ist am Ende einer solchen Aktion immer ein gewisser Schwund zu verzeichnen, aber es bleiben immer genügend Kinder übrig, die ernsthaft weitermachen. Ganz wichtig ist die Gestellung von Leihinstrumenten zu günstigen Konditionen, was bei uns über den örtlichen Musikhändler geht.
Gruß Claus
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MARKGRÖNINGER ZEITUNG
52 KINDER LERNEN AKKORDEON
MARKGRÖNINGEN Die Zweitklässler in Markgröningen haben so richtig Lust auf Akkordeon. Dabei haben sie vier Monate lang die Möglichkeit mit dem Erlernen des Instruments persönliche Stärken zu entdecken, die bei ihnen Ausdauer, Kreativität und Selbstbewusstsein fördern und im Zusammenspiel mit anderen Kindern üben sie soziale Verhaltensweisen wie Verantwortung, Teamgeist, Rücksichtnahme und Toleranz. Das alles ist wichtig für eine gute Entwicklung in der Schule und vor allem im späteren beruflichen Leben.
Das Interesse für das Akkordeon ist offenbar riesig. Von insgesamt 129 Zweitklässlern beginnen in dieser Woche 52 Kinder (26 Buben und 26 Mädchen) mit dem Unterricht im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen dem Handharmonika-Club Markgröningen e.V. (HHC) und den Grundschulen in Markgröningen und Unterriexingen. Dies entspricht einem Anteil von 40 %. Die Begeisterung für den vierten Zyklus dieses Projektes kommt treffend zum Ausdruck, indem ein Schüler zitiert wird, der am Ende der Unterrichtsstunde, in der das Instrument in der Klasse vorgestellt wurde, zu seinem Klassenkameraden sagte: "Akkordeon ist geil"! In der Ludwig-Heyd-Schule (LHS) werden 21 Kinder (46 %), in der Landern-Grundschule 22 Kinder (35 %) und in der Glemstal-Grundschule (GGS) 9 Kinder (45 %) das Musizieren auf dem Akkordeon beginnen. Bei 18 Kindern und damit bei mehr als einem Drittel der Kinder haben die Eltern eine ausländische Herkunft. Deshalb leistet der HHC hier einen nicht zu unterschätzenden Integrationsbeitrag.
Die Rektoren Herr Hutflus (LHS), Herr Bartruff (LGS) und Frau Stoschir (GGS) waren gerne bereit zusammen mit dem 1. Vorsitzende des HHC Erich Hofmann den vierten Projektzyklus durchzusprechen und zu organisieren, hatten sie doch vor Kurzem gemeinsam eine vom Kultusministerium Baden-Württemberg geförderte Musikpatenschaft vereinbart. Zunächst wurde das Akkordeon während einer normalen Schulstunde von Erich Hofmann in allen zweiten Klassen vorgestellt. Spielerisch wurde den Schülern dabei die Funktionsweise des Instruments und die Bedeutung der vielen Tasten und Knöpfe erklärt. Jedes Kind durfte dann dem Akkordeon die ersten Töne entlocken. In einem Elternbrief wurde über den weiteren Fortgang des Kooperationsprojekts informiert. Parallel dazu hatte die jeweilige Schulleitung zu einem Elternabend mit dem Thema "Akkordeon-AG" eingeladen, bei dem das Projekt des HHC vorgestellt wurde.
An jeder Schule wird nun bis Mai in Gruppen zu je 6 Schülern wöchentlich eine Schulstunde Unterricht durch Veronika Neuberger und Erich Hofmann gegeben. Die Kosten dieses Unterrichts übernimmt der HHC. Jedes Kind erhält für diese Zeit vom HHC ein kindgerechtes Akkordeon. Die kurzfristige Beschaffung von über 50 Instrumenten war in diesem Jahr eine besondere Herausforderung und nur deshalb lösbar, weil wir hier von der Firma Hohner in Trossingen und dem Musikhaus Zimmermann in Pforzheim unterstützt wurden. Die Eltern mieten das Akkordeon für 5 EUR pro Monat, also insgesamt 20 EUR für die gesamte Projektdauer vom Verein. Da der HHC mit seinem Angebot die Kinder aus allen sozialen Schichten ansprechen möchte, wurde diese Miete bewusst niedrig gehalten. Diese 20 EUR stellen den gesamten finanziellen Aufwand dar, den die Eltern während der Akkordeon-AG zu leisten haben. Das Unterrichtsmaterial wird vom HHC ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. Hier wollen wir besonders die VR-Bank Asperg-Markgröningen eG erwähnen, die uns bei der Beschaffung der Noten für den Unterricht unterstützt.
Am Ende der Akkordeon-AG wird ein Abschlusskonzert stattfinden, bei dem die Jungakkordeonisten in einem Vorspiel zeigen werden, was sie in 4 Monaten gelernt haben. Für die Markgröninger Kinder findet dieses Konzert am 17. Mai 2010 im Atrium der LHS und für die Unterriexinger Kinder am 18. Mai 2010 in der Turnhalle der GGS statt. Beide Konzerte werden vom Jugend- und Schülerorchester des HHC umrahmt. Die jungen Solisten können dabei hören, wie schön es klingt, wenn viele Kinder zusammen musizieren. Die Bevölkerung wird heute schon zu diesen Konzerten ganz herzlich eingeladen. Nach Abschluss dieses Schulprojektes empfiehlt der HHC den Eltern, die Akkordeonausbildung ihrer Kinder an der städtischen Musikschule und das Ensemblespiel im Schülerorchester des HHC fortzusetzen. Mit diesem Kooperationsprojekt "Schule und Verein", das sich an alle Zweitklässler wendet, unabhängig davon, ob sie Mitglied im Verein sind oder nicht, liegt man auch voll im Trend des vom Gemeinderat verabschiedeten Kinder- und Jugendhilfeplans der Stadt Markgröningen, in dem von den Vereinen verstärkt eine offene Jugendarbeit gewünscht wird.
Autor: Matthias Pickel am 2/02/10
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