Wie kann ich selbstbewusster spielen?

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Grüße euch!
Ich bin weiblich 25 Jahre jung und besitze seit (öhm..) 4 (?) Jahren eine Akustik-Westerngitarre von Marwell.

Damals hatte ich auch Unterricht, allerdings nicht in einer Musikschule, sondern bei einem pesionierten ehemaligen Musiklehrer einer Grund-(?) oder Hauptschule. (Weiß ich nicht mehr so genau, ist aber auch nicht so wichtig) Jedenfalls kam ich mit seiner Art so gar nicht klar und brach den Unterricht nach 3 Monaten wieder ab.

Ich würde sehr gerne autodidaktisch weiter machen, traue mich aber nicht, da besonders meine Mutter früher oft während meinen ersten Anfängen über meine Fehler beim Spielen herzog. (Sie spielt kein Instrument, kann keine Noten lesen und hat auch sonst nichts mit Musik machen am Hut) Und das steckt nun eben immer noch in mir drin. Es könnte mich ja jemand hören und, es könnten ja wieder (von wem auch immer) blöde Bemerkungen etc. kommen, weil ich ebne noch nicht perfekt, fehlerfrei und flüssig spielen kann.

Es ist meine größte Hürde und auch der einzige Grund, dass meine Gitarre die Jahre über auf dem Gitarrenständer vor sich hin verstaubte.
Bei anderen Instrumenten besteht das selbe Problem, habe mich schon durchprobiert, da ich erst dachte, es läge daran dass Gitarre einfach nichts für mich wäre.

Ihr habt ja auch alle mal angefangen Gitarre zu spielen, wie war es bei euch? Was könntet ihr mir raten?
Viele Grüße und danke, BonsaiWalker.
 
Eigenschaft
 
Hören tatsächlich immer alle zu, wenn Du übst oder spielst?
Das kann ich mir kaum vorstellen.
Es gibt Leute, die mich seit Jahrzehnten kennen, die gar nicht wissen, dass ich überhaupt Gitarre spiele.

Und in aller erster Linie würde ich mir nicht von Leuten 'reinreden lassen, die keine Ahnung haben!

Ich habe zum Beispiel so gut wie noch nie die "bekannten Hits" nachgespielt, weil es mich nicht interessiert. Ich habe immer schon meine eigenen Sachen "gefingerpickt". Und wie oft musste ich mir, obwohl ich mir den Hintern aufgerissen habe, anhören: "Kannst Du nichts von den Beatles?"

Anfangs hat mich das immer genervt. Aber irgendwann war es mit egal! (Was stört es die deutsche Eiche, wenn.....).

Also nicht irre machen lassen. Einfach machen! Die anderen haben alle sowieso keine Ahnung!
 
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Gerade alle dummen Bemerkungen als Ansporn nehmen! Und dann nachher sagen: Na seht mal, jetzt kann ichs, da guckt ihr wohl. Ich weiß, dass das immer einfacher gesagt ist als getan, aber wenn du das durchstehst, bringt dir das für dein ganzes Leben was.
Aber ich kenn das auch. Ich wohne in einem sehr hellhörigen Haus und gerade wenn ich neue Sachen auf der Akustikgitarre übe bin ich auch immer unsicher, weil ja andere mithören könnten (was, wie emptypockets schon geschrieben hat, ja meist eh nicht so ist, aber könnte ja...). Wenn ich aber Kopfhörer aufsetze und zu einem Lied mitspiele interessiert mich das alles nicht mehr und ich kann richtig in die Saiten hauen. Du könntest z.B. auch ein Lied oder Backingtrack zu dem du spielen kannst laut machen und mitspielen, dann hört man dich nicht so laut raus und wenn du etwas sicherer geworden bist wieder "solo" spielen.
Vielleicht findest du auch in deiner Gegend jemand, der auch gerade anfängt und mit dem du (dann bei ihm zu Hause) ein bisschen üben kannst, muss ja nicht gleich Unterricht sein (wobei der natürlich nie verkehrt ist, auch hier von einer negativen Erfahrung nicht abschrecken lassen!).
 
Mir ging es da ähnlich wie dir Bonsai. Ich hatte die ersten Jahre an der Gitarre auch nur mehr schlecht als recht an der Gitarre rumgekrebst und das hat man auch gehört. Irgendwann hatte mich dann auch mal meine Mutter gehört und plötzlich hieß es: "Hey, du kannst das ja!"
Außerdem darf man schlichtweg auch Amateur sein. Ich habe öfter mal Leute da, die nicht gerade meisterlich waren. Ganz im Gegenteil. Aber anstatt sie deswegen schlecht zu machen, gebe ich ihnen jetzt seit kurzem Unterricht. Es ist auch immer noch mal eine Bestätigung zu sehen, wie sich ein Anfänger an der Gitarre abquält. Da merkt man, dass man das ganze eben doch schon eine ganze Weile macht. Sonst habe ich auch noch 7 Jahren noch gedacht ein Anfänger zu sein.
 
Sie spielt kein Instrument, kann keine Noten lesen und hat auch sonst nichts mit Musik machen am Hut

Warum gibst Du dann auf ihre Meinung? Finde ich übrigens auch nicht richtig, dass man seinen Kindern so etwas eintrichtert.
 
Ehrlich?
Geh spielen!
Das ist wohl die für fast alle Probleme die "richtige" Lösung.
Und mit "geh spielen!" meine ich nicht:"setz Dich auf Dein Bett und klimpere vor Dich hin". damit meine ich "GEH SPIELEN!". In Versalien. Oder im Park. Oder egal wo. Aber geh spielen!
Wenn Du erst mal feststellst, dass andere auch nur mit Wasser kochen (jedenfalls die Meisten von uns, TE und Sungha mal ausgenommen...), dann wird der Rest einfacher. Und einfacher wirst Du auch nicht lernen können. Geh spielen. Du musst ja nicht gleich die fetzigen Solos abreissen. Cowboy-Chords im Hintergrund geht auch. Irgendwann wird das dann nicht mehr nur "Cowboy Chords" sein, sondern Inversionen usw. Aber das lernt man durch zugucken, zuhören, mitspielen. Und dann wächst Du auch. Ganz einfach.
Also:
GEH SPIELEN!
 
Ich finde es grundsätzlich schade , dass man immer wieder von Leuten hört , dass andere sich so demotivierend äußern . Wenn jemand allerdings selbst kein Instrument spielt würde ich das nicht allzu ernst nehmen , derjenige weiß einfach nicht wie trickreich es sein kann ein Instrument zu spielen.

Mir hat man als ich ( mit 16 ! ) angefangen habe Gitarre zu spielen gesagt , ich wäre da schon zu alt um noch gut zu werden. Damals hat mich das tastächlich fast davon abgehalten. Heute glaube ich, spiele ich doch ganz anständig. Ich habe sogar vor kurzem mit 23 noch angefangen Klavier zu lernen. Lass dir also nix einreden, und spiel einfach , wenns dir Freude macht.

Ich kann natürlich verstehen ,dass man erst vor Leute möchte , wenn man schon sicherer spielt . Aber wage den Schritt in "Öffentlichkeit" vll auch nicht zu spät . Der Austausch und das Zusammenspielen mit anderen Musikern können einen stark weiterbringen und es macht einfach Freude. Und die werde dich ( hoffentlich) nicht so kritisch bewerten , und wenn dann versuchen konstruktiv an Schwachstellen was zu verbessern.

Sehr motivierte, gute Musiker , die schon längst vergessen haben , dass manche Dinge für Anfänger sich nicht von selbst erklären oder einfach noch sehr schwierig sind , können da manchmal nicht die richtige Geduld aufbringen und vll zu fordern sein. So auch manche Lehrer. Die meine das aber häufig nicht böse.... ; - )

bleib dran und spiel Gitarre. Es ist doch irgendwie das schönste Instrument ;)

grüße b.b.
 
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Warum gibst Du dann auf ihre Meinung? Finde ich übrigens auch nicht richtig, dass man seinen Kindern so etwas eintrichtert.
Das wäre mir lieber als wenn ich hinterher bei DSDS hocke und mich zum affen mache weil ich tatsächlich (im gegesnatz zur realität) denke ich kann singen/gitarrespielen oder weiß gott was.

Das ding ist, leute gehen verschieden mit kritik um, für mich wars immer ein ansporn und nie etwas was mich zurückgeworfen hätte. Das geht aber auch andersrum.
Trotzdem ist dann kritik wichtig, und Mut machen eine alternative die eben auch echt fiese schattenseiten haben kann (Na komm das packst du, den fall aus 10.000meter höhe, kein Problem - Fallschirm?`achwas du kannst fliegen). Finde ich!

Sehr motivierte, gute Musiker , die schon längst vergessen haben , dass manche Dinge für Anfänger sich nicht von selbst erklären oder einfach noch sehr schwierig sind , können da manchmal nicht die richtige Geduld aufbringen und vll zu fordern sein. So auch manche Lehrer. Die meine das aber häufig nicht böse.... ; - )
Autsch, erwischt. :rolleyes:

Lg
 
die leicht abgeschwächte Variante von Corkonians Vorschlag: geh Anspielen, falls ein Geschäft in erreichbarer Entfernung ist
(musst halt ggf etwas Kaufinteresse heucheln - wir wollen uns ja alle mal instrumententechnisch verbessern und informiert sein)
man gewöhnt sich da eigentlich relativ schnell dran, im Grunde bleibt es ja anonym
oder poste einfach mal eine Aufnahme bei Soundcloud ... ist auch 'ne Art von Öffentlichkeit
das muss gar nicht die super-duper-Tonqualität haben

cheers, Tom
 
Danke euch allen für die positiven Worte! Ich habe auch (noch!?) niemanden, (zumindest nicht außerhalb des Internets, jetzt habe ich ja dieses Forum) um mich zwecks Erfahrungen, Ratschlägen etc. über das Thema auszutauschen.
Es ist sehr sehr gut, wie ich hier den Rücken gestärkt bekomme und Verständnis bekomme, dafür dass ich eben noch am Anfang bin und es da nun mal nicht perfekt klingen muss, sondern ruhig auch noch holprig- oder mal der falsche Ton sein darf.

Werde mich bei Gelegenheit zum Spielen einfach mal in den Park setzen, vielleicht sind 'fremde' ja weniger negativ bzw. haben mehr Verständnis dafür, dass ich eben noch am Lernen bin. Einfach spielen zu können, ohne in irgend einer Form kommentiert werden zu müssen, würde mir allerdings auch schon genügen.

Habe mir noch zusätzlich ein Übungsbuch mit Begleit-CD gekauft, mit einfachen akustischen Stücken, wo ich dann die CD etwas lauter stellen kann.

Bin echt gespannt, wie das alles mit dem Umsetzen klappen wird!
Gruß BonsaiWalker.
 
Wenn Du anonym bleiben willst, dann kannst Du evtl. auch etwas von Dir posten, nachdem Du es geübt hast. Der Bereich "Hörporben" ist gedacht, um uns gegenseitig Feedback zu geben.
 
Wird zwar nur simples Geholper sein, ähnlich dem was Grundschüler zu Weihnachten auf ihrer Blockflöte vortragen, aber ich stelle mich der Herausforderung (auch als ersten Schritt nach vorne) und habe mich schon mal bei Soundcloud angemeldet. (www.soundcloud.com/bonsaiwalker aber noch nichts hochgeladen!)
Ich melde mich dann demnächst mal im Hörproben Bereich.

Gruß und danke, BonsaiWalker.
 
Ja, gerade die talentfreien können echt fies sein.

ich hab das Spiel mit den Nachbarn durch weil ich im Sommer das Spielen lernte und das Fenster entsprechend oft spielen lernte. Denen musste ich dann immer mal beim lästern zuhören. Ich könne das ja garnicht. Und singen könnte ich ja auch nicht. Ich hab mir immer gedacht. "Achne, ich lern es ja gerade erst.".
was mir richtig weh getan hat war dass sogar meine Mutter dämliche Kommentare gebracht hat. Und die ist selbst Musikerin gewesen. Im Endeffekt wusste ich dass sie recht hatten mit dem was sie sagten. Und trotzdem war es extrem unfair, sowas zu sagen. Ich habs letztendlich auch als Ansporn gesehen.
wenn man sich heute versammelt dann werde ich von denen angebettelt und permanent gefragt ob ich nicht was spielen könne. Und manchmal sage ich nein. Einfach nur so weil ich das in den letzten 15 Jahren nicht vergessen habe. ;)
aber eigentlich spiele ich meistens. Ich freu mich ja darüber dass ich es kann und es macht mir sehr viel Spaß. Entsprechend freue ich mich am meisten darüber dass ich nicht aufgegeben habe.

Der Weg, die vielen Übestunden und (im schlimmsten fall) das belächelt werden, das alles ist es mehr als wert. Wenn du dich da durchkämpfst und am Ende dein Instrument beherrscht dann wirst du doppelt und dreifach dafür entlohnt.

übrigens: was hält dich eigentlich davon ab, dir nochmal einen Lehrer zu suchen? Es muss ja nicht derselbe sein wie früher. ;)
der richtige Lehrer kann einen auf dem Weg sehr behilflich sein. Heißt natürlich nicht dass du das nicht auch allein schaffen kannst.
 
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Momentan sind es nur finanzielle Gründe, die mich davon abhalten.

Ich bin auch der Ansicht, dass ich mit Unterricht bessere (im Sinn von richtiger und sinnvoller) Fortschritte und Erfolge erziele würde. Es ist mein Ziel, irgendwann Lieder flüssig vom Notenblatt spielen zu können und nicht nur nach Tabs spielen zu müssen, weil ich die Hieroglyphen auf den Notenblättern nicht deuten kann.

Gestern habe ich zum ersten Mal die Bedeutung des Zeichens für eine Viertelpause erfahren, weil es in Tabs vorkam und ich nachschlug, da ich das Zeichen bisher nicht kannte. Hab mir nun ein pdf zur Gitarrentabulatur mit Erklärungen der ganzen Symbole herunter geladen.

Als ich noch Unterricht hatte und mich der damalige Religionslehrer der Schule überredete, 2 Weihnachtslieder an einem "besinnlichen Abend" zu klimpern, musste mir ein Hobbie-Gitarrist erklären, was # vor einer Note bedeutet. So was hatte ich alles nie von meinem Gitarren-Lehrer gelernt, stattdessen "das Griffbrett der Gitarre" vorgelegt bekommen, auf dem verzeichnet war, wie man jede Note greift (h3, e2 usw. ähnlich wie bei Tabs) was ich mir dann selbst angewöhnte, das einfach über jede Note drüber zu schreiben.

War zwar im Moment super und lies mich schnell und einfach Erfolge verzeichnen, aber im Nachhinein habe ich gemerkt, dass es ein Fehler war. Jetzt gehe ich es anders an und büffele erst mal einiges an Grund-Theorie, bevor es mit Noten lesen und -spielen weiter geht.

Gruß BonsaiWalker.
 
Total blöd gelaufen...Wenn du nicht auf die Bühne gehst, musst du auch nicht derartig unsachlich beschimpft werden (auf der Bühne muss man evtl. damit rechnen, das ist klar)

Ich bin dafür, dass man die Berufsbezeichnung Gitarrenlehrer schützen lässt. Die müssen zwar nicht studiert haben, aber sollten sich einer Prüfung unterziehen um zu testen, ob man die auf die Leute loslassen kann. Es gibt wahnsinnig viele Idioten un 85% brauchen eh selbst noch einen Lehrer.
Hätte ich damals ordentliche Lehrer gehabt (habe mit 11 angefangen) wäre ich heute mir selbst knapp fünf Jahre vorraus.
Ich würde dir auch empfehlen, dass du dir einen neuen Lehrer suchst. Oft merkt man schon intuitiv ob das was wird oder nicht.
 
Keine Ahnung, ob ein Musikunterrichts-Lehrer die schlechtere Wahl ist, als ein Musikschul-Lehrer, dazu fehlt mir definitiv die Erfahrung.

Jedenfalls stelle ich mir Musikunterrichts-Lehrer sein einfacher (im Sinne dessen was man selbst leisten muss) vor. Man hat einen vorgegebenen Lehrplan und muss sich den Unterrichts-Inhalt nicht selbst erarbeiten. Man muss sich keine Gedanken machen, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Reihenfolge man am sinnvollsten vorgeht, sondern nur den vorgegebenen Lehrplan mit Hilfe des eigenen Wissens abarbeiten.

Unterm Strich ist es auch nicht so wichtig, ob die Schüler es tatsächlich verstehen und lernen, sie bezahlen ja kein Geld für den Unterricht in der Schule und der Lehrer bekommt sein festes Gehalt, unabhängig der Qualität des Unterrichts. (So zumindest meine Vorstellungen, was den Schul-Unterricht betrifft)

Wenn man allerdings privat Musikunterricht gegen Geld anbietet, sollte das meiner Meinung nach schon etwas anders ablaufen. Aber das sind alles nur meine Hirngespinste, unterm Strich kenne ich die Hintergründe alle nicht und kann es eigentlich gar nicht (negativ) beurteilen.

Gruß BonsaiWalker.
 
Sehr motivierte, gute Musiker , die schon längst vergessen haben , dass manche Dinge für Anfänger sich nicht von selbst erklären oder einfach noch sehr schwierig sind , können da manchmal nicht die richtige Geduld aufbringen und vll zu fordern sein.
Mag sein, aber noch schlimmer sind Diejenigen, welche zwar selbst kaum etwas in die Reihe kriegen aber dafür um so besser wissen was Andere so Alles falsch machen und Unmutsäußerungen von sich geben wenn einmal was in die Hose geht bei einem Anfänger. Das sind die Schlimmsten!

@TO: Ich kenne deine persönlichen und familiären Verhältnbisse nicht, aber ohne jetzt in Familienberatung zu verfallen würde ich sagen, dass da so einiges nicht ganz stimmt wenn deine Mutter derartig reagiert. Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich dir nur sagen dass es bloß zwei Möglichkeiten der Problemlösung gibt: Entweder du stellst dich den Tatsachen oder du packst deinen Kram und gehst deiner Wege. Ausweichen in den Park ist wirklich keine Lösung, da bleibst du ewig über! Ich hatte im Alter von 17J. (ich bin jetzt 58) den zweiten Weg gewählt, würde mich aber aus heutiger Sicht mit einiger Sturheit versuchen durchzusetzen. Aber bitte, eigentlich ist dein Problem kein musikalisches und so Beziehungsprobleme aus der Ferne lösen zu wollen ohne die Verhältnisse zu kennen ist auch nicht das Wahre.
 
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Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund davon ausschließlich vom Notenblatt zu spielen. Es ist natürlich so, dass es die verbreitete Form des Spielens ist, aber es geht schlichtweg auch ohne wenn man genug übt. Nicht alle, aber sehr viele Musiker die nur vom Blatt spielen können nicht wirklich improvisieren. Für manche mag es ja reichen wenn sie nur irgendwelche Lieder nachdudeln können, aber nach meiner Meinung ist Improvisation ein Grundpfeiler der Musik (gerade wenn es Spaß machen soll).
Nichts desto trotz sollte man selbstverständlich Noten beherrschen können. Das Auswendiglernen von Tonleitern ist aber immer noch eine unglaublich gute Beigabe.
So, das war mal etwas Senf :rolleyes:
 
Ich bin dafür, dass man die Berufsbezeichnung Gitarrenlehrer schützen lässt.
DAS wäre dringlichst notwendig und zwar für alle Sparten des Musikunterrichts und jegliches Instrument. Die pädagogischen Fähigkeiten vieler, die meinen Unterricht geben zu müssen, sind oft recht dürftig .... um es milde auszudrücken.
 
Hallo BonsaiWalker,

Als ich im Alter von 13 auf die Elektrische umstieg, bin ich regelmäßig aus dem Wohnzimmer geflogen (wo damals der einzige Fernseher im Haus stand), dazu die Worte meines Vaters: "... und hör endlich mit dem Geklimper auf!" Hab damals ständig Tonleitern geübt, was alle anderen im gleichen Raum natürlich nervte. Dadurch hab ich aber erst recht wie ein Besessener geübt, allein und in meinem Zimmer, ein Jahr später dann in der ersten eigenen Band.

Du könntest also entweder die Kritik Deiner Mutter ignorieren (die keine Musikerin und dazu noch unmusikalisch, also daher ohnehin unqualifiziert ist), oder Du nimmst dies als Ansporn nach der Methode "jetzt erst recht!". Dazu später noch etwas mehr.

Ein guter Lehrer ist auch immens wichtig - ich hatte fünf Jahre lang selbst Unterricht, bei ein paar Lehrern, die zu mir passten, und bei mindestens einem, wo es nicht passte. Und im Lauf der nächsten 15 Jahre habe ich so 20 bis 30 Leute unterrichtet - und auch ich hatte zwei oder drei Schüler, für die ich einfach nicht der richtige Lehrer war. Ich kenne das Gefühl also aus beiden Richtungen, und beides ist nicht besonders schön und hält Dich nur auf. Unterricht soll allen Beteiligten Spass machen und soweit auf Dich zugeschnitten sein, dass es Dich wirklich voranbringt.

Ein paar Worte zum Bereich Theorie usw. - ich habe mir das auch erst reingezogen, wenn ich es brauchte und es mich interessierte. Es dauert so vielleicht etwas länger, aber beim Spielen hat mich das nie behindert. Inzwischen kenne ich mich in den Basics der Harmonielehre aus, kann die gängigen Tonleitern übers ganze Griffbrett aufbauen und über den gesamten Hals solieren, wenn solieren gefragt sein sollte. Vor drei oder vier Jahren bin ich in meine erste Soul- und Funk-Band eingestiegen: Soul liegt mir einfach, aber dieses nervöse Geklimper beim Funk hat mir viel Arbeit abverlangt, bis es flüssig kam. Und jetzt bin ich ganz frisch in meiner ersten Band, wo Notenlesen wichtig ist. Ich muss mich zuhause also immer gut vorbereiten, damit es bei der Probe flutscht. Aber ich merke nach nur drei Wochen, dass das Lesen vom Blatt immer flüssiger geht.

Das wichtigste aber ist, dass das Spielen DIR Freude macht! Wenn Du Dich hinsetzt, die Gitarre in die Hand nimmst, Deinen momentanen Lieblingsakkord anspielst und ein Lächeln auf Deinem Gesicht erscheint, dann ist alles gut und richtig. Alles andere kommt dann mit der Zeit und fast wie von selbst.

Um nun die Sache mit Deiner Mutter zu klären - mit gerade mal 25 stehst Du noch stark unter ihrem Einfluss, was ganz normal ist. Wenn ihre Kritik nun für Dich verletzend ist, hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du ignorierst sie, schliesst sie aus. Das ist (a) nicht so einfach wie es klingt und (b) langfristig vielleicht unschön. Die Alternative wäre ein offenes Gespräch, in der Du ihr sagst, dass sachliche Kritik durchaus erwünscht ist, aber dass es Dir beim Musizieren eh noch an Selbstvertrauen mangelt und Du daher schnell verletzt wirst, was der Sache eher hinderlich ist. Also falls Kritik, dann bitte ganz behutsam. Oder Du bittest sie, einfach ihre Kritik mal runterschlucken, denn Du selbst wirst schon wissen, wann ein Ton unsauber kommt. ODER Du ziehst Deine Mutter auf Deine Seite und bittest sie, selber einmal mit dem Gitarrespielen anzufangen. Dann wird sie sehen, wie schwer das am Anfang ist. Viele Kritiker sind dadurch schon sehr milde geworden.

Was und wie auch immer Du es anfängst, ich wünsche Dir jedenfalls viel Freude mit dem Musizieren, dem besten Hobby der Welt!

Gruß,
Jo
 
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