Wie lange brauch bei euch ein Text zum entstehen?

[MAO!!]

@ ataxia

Ich würde nich sagen dass man einen oberflächlichen text schreibt hinter dem etwas ganz anderes steckt. Man kann auf den ersten Blick sehn dass es bspw nich um die stimme geht , die "am Haken hängt" .. sondern dass da etwas anderes hintersteckt..

Tiefgründige texte können auf den ersten blick tiefgründig aber auch undurchsichtig im ersten lesen klingen.

Mit der Inspiration, oder themen über die man schreiben kann bzw will ist des dann schon komplizierter.
Man sollte sich überlegen ob man autobiographische texte schreibt oder etwas über was anderes erzählt. bei mir wird des meist eine mischung aus beidem.

und themen gibt es mehr als genug. als ich angefangn habe texte zu schreiben wusste ich auch nich worüber man alles texten kann.. da gab es auch nur liebem, herzschmerz usw..

aber mit der zeit haben sich mir immer mehr "türen" geöffnet.. ich denk man muss einfach simpek anfangen.
ach und nach wächst man rein... und wird immer besser

 

[silent-angel]

Hi!
Bei mir kommt es auf die Stimmung und Situation an. Ich habe Songtexte geschrieben, die innerhalb von 30 Minuten fertig waren und Songtexte, an denen ich mehrere Jahre gearbeitet habe.
Oft ist es so, dass ich einen Text anfange und mir nach ein paar Strophen die Ideen ausgehen. Diesen Text lege ich dann erst mal weg und schreibe aber erst weiter, wenn ich wieder in der gleichen Stimmung bin, in der ich den Text angefangen hatte zu schreiben. Sonst zieht sich kein roter Faden durch den Text und die Strophen harmonieren nicht mehr miteinander.

 

[relact]

Bei mir kommt es auf die Stimmung und Situation an. Ich habe Songtexte geschrieben, die innerhalb von 30 Minuten fertig waren und Songtexte, an denen ich mehrere Jahre gearbeitet habe.

Da geht es mir ganz genauso ... when I’m in the mood .... dann sprudelt’s nur so an Ideen und alles geht ganz schnell und easy ... aber dann gibt’s wieder ein paar Textbaustellen ... ich hab unter anderem vor drei Jahren einen Text begonnen, der nennt sich: Silent Angel ... wie bist Du denn auf Deinen Nickname gekommen?

(...) aber manchmal kaut man ewig an einer Idee rum und es will einfach nichts vernünftiges werden (hab zum Teil uralte Fragmente, an denen ich einfach nicht weiterkomme). Es gibt auch Phasen, wo ich mich wirklich zwingen muss, aber auch das kann funktionieren, wenn ich alle Assoziationen aufschreibe, die mir einfallen - probiert das mal, ist witzig, wo man dann am Ende landet, nämlich meistens thematisch komplett woanders...

Auch das kenn ich genauso .... und das quält mich dann, bis die richtigen Einfälle endlich mühsam kommen oder googeln ...

Generell schreib ich sehr unterschiedlich:

Wenn zuerst der Text entsteht, geht das in der Regel sehr schnell ... allerdings muss ich ihn dann gelegentlich etwas umschreiben, wenn die Melodie danach kommt ... zumeist bei den Übergängen, wenn sie außerhalb des Versmasses sind.

Viel schwerer tu ich mir, wenn mir zuerst die Melodie einfällt, ev. noch eine Bassline und der gesamte Aufbau vorher schon da sind .... dann ist es mitunter so mühsam, dass ich an die vier bis acht Stunden an einem Text herumkau ... dann leg ich ihn weg und mag ihn ein paar Tage gar nicht .... und dann kram ihn wieder hervor, wenn I’m in the mood again .... und schmeiß die konstruiert wirkenden Teile wieder raus. *sehr-mühsam-und-langwierig*

Eine ergänzende Frage an Euch: was macht Ihr, wenn Euch Jahre später ein paar gute Ideen kommen ... bleiben Eure Texte über die Jahre die selben ... oder „entwickeln“ sie sich?

 

[silent-angel]

... ich hab unter anderem vor drei Jahren einen Text begonnen, der nennt sich: Silent Angel ... wie bist Du denn auf Deinen Nickname gekommen?

Der kam mir irgendwann mal in den Sinn, als ich ebenfalls einen Songtext geschrieben hatte Ich finde, dass er auch irgendwie zu mir und meinem Songwriting passt. Ich mache meist einen ruhigen Eindruck, aber in mir brodelt es oft vor Emotionen, die ich dann beim Songwriting auslasse, anstatt mit jemandem darüber zu reden. Deshalb Silent Angel.

Wenn zuerst der Text entsteht, geht das in der Regel sehr schnell ... allerdings muss ich ihn dann gelegentlich etwas umschreiben, wenn die Melodie danach kommt ... zumeist bei den Übergängen, wenn sie außerhalb des Versmasses sind.

Geht mir auch so... Meist entsteht bei mir zuerst der Text und während des Writings fällt mir oft eine Melodie ein, so dass ich manche Verse oder Refrains dem Rhytmus bzw. der Melodie anpassen muss.

Eine ergänzende Frage an Euch: was macht Ihr, wenn Euch Jahre später ein paar gute Ideen kommen ... bleiben Eure Texte über die Jahre die selben ... oder „entwickeln“ sie sich?

Bei mir entwickeln sie sich. Beispiel: Ich habe im Alter von 13 einen Songtext geschrieben, der sich "The One" nannte. Jahrelang lag er in meinem Notizblock rum und im Alter von 20 habe ich ihn mir zum Spaß nochmal durchgelesen und erkannte dann, dass dieser Text ausbaufähig war. Und zwar zum einen, da mein Englisch mit 20 auf einem viel höheren Stand war als mit 13 und zum anderen, da dieser Text für mich nun ein anderes Feeling hatte. Ich schrieb dann ein paar Zeilen um, so dass er erwachsener klang und ich mich mit ihm besser identifizieren konnte. So wie man reift und sich entwickelt, so reifen und entwickeln sich die Songtexte.

 

[relact]

Ich mache meist einen ruhigen Eindruck, aber in mir brodelt es oft vor Emotionen, die ich dann beim Songwriting auslasse, anstatt mit jemandem darüber zu reden. Deshalb Silent Angel.

Man sieht und erkennt das an Deinen Augen ... selbst am Foto … manch stiller See ist tief bewegt am Grunde …

Ich hab das Lied damals begonnen für eine Freundin, die zurückhaltend und introvertiert scheint … aber ein brodelnder Vulkan an inneren Emotionen ist … an denen sie nur wenige teilhaben lässt … *flying-away* … sie träumte davon, auszubrechen … und einfach davonzufliegen …

Bei mir entwickeln sie sich.

Bei mir ist das genauso … aus den selben beiden Gründen. Manchmal lass ich die Texte stehen …. in Erinnerung an oder aus Respekt vor dem damals …. manchmal lass ich sie wachsen und sich entwickeln ...

 

[LongLostHope]

Nur mal so als Beispiele von Themen über die ich schon geschrieben habe:

- Das Nacheifern von Vorbildern/Idolen
- Die Suche nach dem Sinn des Lebens
- Das Streben nach Glück
- Der versuch, seine Träume zu verwirklichen
- Vergewaltigung
- Krieg
- verlorene Freunde
- Sex
- Kindersoladten
- Religion und Glaube
- Schönheit der Natur & der Nacht
- Tödliche Krankheit
- Die Zeit die uns gegeben ist
- Selbstmord

Das sind so typische Themen für mich.
Meistens stell ich mir ein Bild im Kopf vor (z.B. ein Todkranker im Totenbett), versetze michn selbst in dieses Bild (also bin dann der Typ) und schreibe dann aus dieser Sicht.
D.h. ich schreibe selten meine eigene Meinung sondern ganz algemein, weshalb ich dank meinen Texten auch gerne als "depressiver Mensch" abgestempelt werde, was ich aber überhaupt nicht bin.

Diese Themen berühren mich einfach...

 

[ALRICI]

Hi,

die Muse ist launisch.
Ich spiele gern akkustische Sessions.
Dann sitzen Leute um mich die zwar nichts spielen, sich mal unterhalten und ich nehme irgendeinen Satz auf und singe spontan, manchmal auch gereimt einen Text, der auf die grad laufende Melodie passt.

Zu elektrischen Sessions nehme ich dann schonmal Gedichte oder irgendwelche Texte mit, aus denen ich Zeilen oder Strophen singe.
Wenn sich zeigt, dass da was drin steckt, texte ich daran weiter, nehme die Klampfe und versuche ein komplettes Stück daraus zu entwickeln.

Das kann dauern.
Hab' jetzt grad ein psychedelisches Stück in Arbeit. Wie immer auf deutsch.
Dann muss ich mich allerdings vom Alltag etwas distanzieren können, die inneren Bilder erscheinen lassen, die in den Text fließen sollen.

Früher habe ich auch schneller getextet.
Meine heutigen Ansprüche sind anders, da dauert es länger.

Grúsz
Alrici