Bin neu hier, also zunÀchst mal Tag allerseits!
In meinen beiden Bands haben wir ein Repertoire von insgesamt ca. 120 Songs,
welches wir uns ĂŒber die letzten 3 Jahre erarbeitet haben.
Meine einzigen Notizen bestehen lediglich aus einer alphabetischen Liste der Songs auf der ich zu jedem Lied die Geschwindigkeit notiert habe. (Grade bei sogenannten SchĂŒler oder Amateurbands, was in keinster Weise abfĂ€llig gemeint ist, beobachtet man immer wieder, dass bestimmte Songs im Eifer des Gefechts, oder wegen Lampenfieber und NervositĂ€t viel zu hektisch und schnell gespielt werden.

)
Das mag jetzt dem einen oder anderen höllisch viel erscheinen so viele Songs auswendig zu können, ist es aber in Wirklichkeit nicht.
Das A und O beim sogenannten "Draufschaffen" eines Titels ist nicht das sture auswendig lernen, sonder den Song an sich und seine Struktur begriffen zu haben.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich in einer reinen Coverband spiele, mit der wir eine grosse Bandbreite an Stilistiken abdecken mĂŒssen.
(Top40, R&b, Rock, Pop, Soul, NDW etc...)
Wie spielen die Songs auch nicht 1 zu 1 nach, sondern drĂŒcken ihnen unseren Stempel auf, versuchen dabei aber schon den Wiedererkennungswert des jeweiligen Titels hervor zu heben.
Die meisten unserer Titel sind ohnehin jedem aus dem Radio gelĂ€ufig und unser Hauptaugenmerk liegt auf dem jeweiligen Groove des StĂŒckes und darauf, dem Publikum zu vermitteln das wir den Song mögen und Spass bei der Interpretation haben.
Der Rest ist simples Handwerk und pure Erfahrung die man sich ĂŒber die Jahre automatisch angeeignet hat. (Ich oute mich an dieser Stelle als 40 Jahre alter Sack, der seit 25 Jahren SchlĂ€ge zeugt. Von wenigen Unterrichtseinheiten abgesehen als reiner Autodidakt.)
Solange man noch mit seinem Instrument kĂ€mpft, die grundlegenden Techniken noch nicht drauf hat oder sich vor jedem Fill noch Gedanken ĂŒber
den Handsatz machen muss, ist die ganze Geschichte natĂŒrlich ungleich schwieriger. Musik machen fĂ€ngt dann an, wenn es gewissermassen aus einem herausfliesst und man sich auf den Song und seine Mitspieler konzentrieren kann.
Mein Gott, jetzt klinge ich schon fast wie ein Oberlehrer, sorry!
Noch etwas. Als Musiker (auch als Schlagzeuger

) sollte man Musik grundsÀtzlich nicht mit den Ohren eines reinen Musikkonsumenten hören, sonder eher etwas analytischer an die Sache rangehen.
Sobald ich z.B. im Auto sitze und Radio anmache, ertappe ich mich dabei, wie ich im Geiste (oder auch auf dem Lenkrad) den jeweiligen Song mitspiele
und wenn ich Tage oder Wochen spÀter den gleichen Titel das zweite oder dritte Mal höre, ist mir zu 95% auch der genaue Ablauf gelÀufig.
Ich behaupte mal ganz keck, dass ich im Arbeitsspeicher meines Unterbewustseins bestimmt ein paar Hundert Songs abgelegt habe, die ich mehr oder weniger auf Anhieb mittrommeln könnte, bzw mit einem minimalen Probenaufwand. Das ist vielleicht einer der wenigen Vorteile, die ich als alter Sack gegenĂŒber einem ehrgeizigen, technisch und konditionsmĂ€ssig besserem Nachwuchstrommler habe.
Bis denne....
WayneSchlegel