Nach Welcher Methode lernt ihr neue Stücke ‘auswendig’

[kamensky]

Hallo liebe Klavier-Jazz Gemeinde

ich würde gerne mehr in den Jazz Bereich einsteigen, bzw. besser gesagt auf der Jam Session Bühne richtig professionell durchstarten. Ich spiele etliche Jazz Standards auswendig ca. 50, was mir aufgefallen ist das es nicht reicht bzw. ja alles relativ ist. Auch schneidet sich mein Repertoire nicht mit den von Bebop Jam Session ..ok da müsste ich die lernen. Auch sind mir bei der Jam Session nicht alle Lieder auf Anhieb eingefallen vielleicht war ich zu aufgeregt . Meine Frage ist aber folgende:

1. Nach Welcher Methode lernt ihr neue Stücke ‘auswendig’:
   1. Zahlensystem
   2. wie speichert ihr die Melodie ab
   3. Ich habe mir tatsächlich als Ziel gesetzt alle Stücke in allen Tonarten durchzuspielen, das habe ich schon mit einigen gemacht
2. Wie oft übt Ihr oder wiederholt ihr damit die Lieder nicht in Vergessenheit geraten
   1. Oder es entsteht so ein Jazz Sog ab einem Zeitpunkt, ich stelle mir dass so vor wie eine Matrix die sich dann plötzlich auflöst. Dieses hatte ich punktuell zu bestimmten Lieder schon erlebt und spielte unbewusst ein Lied in einer anderen Tonart ohne es zu wissen. Dieses Mysterium >AUSWENDIG< interessiert mich vor allem.
3. Ein Beispiel bzw. meine vorgehensweise beim Transponieren:
   1. Nehme ein A4 Quer, zeichne 11 horizontale Striche ein. Und schreibe von links nach rechts pro Zeile nur die Akkorde hin. INn dieser Variante habe ich schon Blue Bossa und Giant Steps transponiert, nur üben müsste ich noch. Macht ihr das auch so?
   2. Nutzt jemand BIAB (Band in a Box) für das Transponieren?

Liebe Jazz Pianisten, wie macht ihr das ihr alle Stücke auswendig in allen Tonarten spielen könnt. Welche Tricks oder Tabletten.

Euch ein schönes Wochende

Liebe Grüße

Robert

 

[McCoy]

Beispiel vom A-Teil von There Will Never Be:

2 Takte Tonika
II V I in die Mollparallele
II V I in die Subdominante
Backdoor (bVII7)
Tonika
Mollparallele
Doppeldominante
II V in die
-> B-Teil-Tonika.

 

[CUDO II]

Sehr gut McCoy. Genauso funktioniert das.

 

[kamensky]

Ja genau so man wird älter und schlauer. Und zieht das alte Buch (Jungbluth) aus dem Regal um das System wieder neu organisieren. ;-) bzw. zu optimieren wenn es noch geht.

Schönen Wochenanfang

Grüße Robert

 

[Jay]

Liebe Jazz Pianisten, wie macht ihr das ihr alle Stücke auswendig in allen Tonarten spielen könnt. Welche Tricks oder Tabletten.

Die Frage ab ich mir auch ewig gestellt. Irgendwann war aber auch klar, manches ist vergebene Liebesmüh als Freizeitmusiker. Am Ende teilt das die Stücke in zwei Gruppen: Die erste spiele ich wirklich oft (eigene Band, Lieblingssessionstücke, etc). Da funktioniert das dann nach "Prinzip McCoy", aber auch nach Gehör. Also wenn jetzt Blue Bossa nicht mit C- sondern mit Eb- anfangen würde, gings danach genauso automatisch weiter, weil irgendwie der relative Mitsingablauf im Hirn eingebrannt ist.

Für alle anderen Sachen muss ich dann halt nachschauen. Oft kenn ich noch die Standardakkordfolge einigermaßen, weil man sich manche Sachen halt einfach merkt, und komm dann rein. Für Transponieren würde es dann aber nicht reichen, weil ich das Stück einfach nicht gut genug im Ohr hab. Schau ich halt aufs Blatt. Soll die Jazzpolizei doch denken, was sie will.

 

[stuckl]

Also ich ordne jeder Tonstufe eine Gefuehlslage zu

Zb

C : start / ziel
Dm: Heimweh
Em: Fernweh
F: up / down (je nachdem welcher Akkord vorher kam)
G up down je nach dem
Am: klassisches trauriges

sus4 Akkorde: "Udo Juergens-Akkord" (zuerst bei ihm gehoert ;-)

verdurte Stufen und Modulationen hoere ich in der Regel auch sowie Modulationen.

Was ich hoere kann ich dann auch spielen und auf andere Tonarten uebertragen.

wie beim Autofahren, da sehe ich wie ich lenken muss

bei der Musik hoer ichs halt..