Wie macht man einen guten Mix?(mit Beispielen)

  • Ersteller mjmueller
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Schließe mich audiowizard an, tolle Motivation von mjmueller. So solls sein :)

@mjmueller:
Stelle Deinen neuarrangierten Song gerne rein, ich würde das begrüßen :)
 
Hallo Ihr Lieben!

Leider hatte ich in der vergangenen Woche nicht soooo viel Zeit. Aber die "Überarbeitung" des Liedes hat mir echt unter den Nägeln gebrannt. So habe ich denn jede Minute die möglich war an dem Song gebastelt.

Herausgekommen ist ... tja, hm, ein ganz anderes Lied.

Ich wollte dieses Mal "narrativ" vorgehen, also mich von dem Song führen lassen, egal wohin. Schnell war klar, dass ich das Tempo verändern musste und alles komplett neu einspielen durfte. :m_git_a: So, wie der Song jetzt daherkommt, ist das schon ziemlich "mein" Ding - geht also so in die Richtung, die mir viel Spaß macht. Dabei ist das eine ruhige Nummer für meine Verhältnisse. Ich mags auch gerne was deftiger, aber auch sehr zart

Dann im Mix habe ich versucht eure Tipps und Hinweise einfließen zu lassen. Ich hoffe, das ist mir gelungen.

So hier also mein "New Cradle Song"!

https://soundcloud.com/mjmueler/new-cradle-song-v01


Dann freue ich mich auf (hoffentlich) ein paar kritische Geister unter euch!

Viele Grüße
Markus

PS: Das AT2035 macht mir echt Freude. Ich finde es transportiert meine Stimme recht gut. Super Tipp ! Und Danke auch noch mal an GuyWithBass für den heissen Tipp bei Ebay und die chinesische Spinne (die ihren Job gut macht). !!!

Der Vollständigkeit halber hier auch noch der Text:

A CRADLE SONG (William Blake Songs of Innocence)

Sweet dreams form a shade
O'er my lovely infant's head;
Sweet dreams of pleasant streams
By happy, silent, moony beams.

Sweet sleep with soft down
Weave thy brows an infant crown,
Sweet sleep, Angel mild,
Hover o'er my happy child.

Sweet smiles in the night
Hover over my delight;
Sweet smiles, Mother's smiles,
All the livelong night beguiles.

Sweet moans, dovelike sighs,
Chase not slumber from thy eyes,
Sweet moans, sweeter smiles,
All the dovelike moans beguiles.

Sleep sleep, happy child,
All creation slept and smil'd;
Sleep sleep, happy sleep,
While o'er thee thy mother weep.

Sweet babe, in thy face
Holy image I can trace.
Sweet babe, once like thee,
Thy maker lay and wept for me.

Wept for me, for thee, for all,
When he was an infant small.
Thou his image ever see,
Heavenly face that smiles on thee.

Smiles on thee, on me, on all;
Who became an infant small.
Infant smiles are his own smiles;
Heaven & earth to peace beguiles.
 
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durch das andere timing funktioniert jetzt der Bass nicht mehr...
vorher war der sozusagen der ruhende Pol des strumming pattern, jetzt sitzt er 'zwischen den Stühlen'
der Song selbst entwickelt sich top - lässt auch Spielraum für 2-3 Varianten :great:

cheers, Tom
ps: und wetten, dass noch ein Kommentar über die Papptrommel-Snare kommt ? :D
 
Lernkurve geht mixingtechnisch deutlich nach oben, das klingt schon erwachsener als die erste Skizze von Dir :great:

Über Monitore abgehört, fallen folgende Dinge auf:
1. Lautstärkeverhältnisse passen für mich nicht immer, ab und zu Drums zu laut, verzerrte Delaygitarre zu leise, Vocals manchmal zu laut. Automatisierung der Lautstärken würde helfen.
2. Kurzes Gitarrensolo am Anfang geht lautstärketechnisch unter, lauter und mehr Raum, klingt zu trocken.
3. wenn Stimme einsetzt geht der von den verzerrten gedämpft gepielten eGitrarre der Groove weg, entweder mit trockenem gedämpft gespielter eGitarre den Groove weiterhalten, oder mittig klingender Shaker verwenden
4. Drumsound könnte natürlicher klingen, HiHats sind mir zu hell und leicht zischelig, Snaresound ist mir zu sehr "pock" ;)
Kick dagegen schiebt schön, auch der Bass hat schön Druck.
5. Wenn Schlagzeug einsetzt, sind die langen Noten des BAsses etwas zu träge, da würde ich tatsächlich punktierter Spielen, aber keine durchgehende Achtel, das klingt eher einfallslos.
Im Sinne lange Note, kurz stoppen, zwei kurze Noten wieder lang o.ä.

Ansonsten Stimme sitzt gut, finde ich auch gut vom Klang her. Wer noch Zweifel am AT2035 hat, der wird hier eines besseren belehrt :)

Schöne Sache mjmueller, Kurve geht nach oben, außerdem ist das musikalisch ne feine Sache :)
 
Alles in allem finde ich das sehr schön. Beim instrumentalen Intro bis min 2:36 passiert nicht wirklich viel. Da gibt es doch noch erheblichen Gestaltungsspielraum. Bis 3:22 klingen die Instrumente insgesamt eher gedämpft und mit wenig Brillanz. Dann kommt eine Passage bis 3:47 mit ordentlich Pegel aber irgendwie undifferenziert um dann in einem mehr freien, klareren Klangbild zu münden. Auch die Stereo Verteilung kommt da besser. Eigentlich dann bis zum Schluss.

Bei den mehrstimmigen Parts finde die zusätzlichen Stimmen zu dezent. Richtiges Mehrstimm-Feeling kommt da nicht auf......
 
Hallo Zusammen!

Vielen lieben Dank für Eure Anregungen, Einschätzungen, Tipps und kritischen Anmerkungen. Das ist mir sehr wertvoll !

@Telefunky Ja der Bass hat an Bedeutung verloren. Das finde ich auch. Allerdings wollte ich ihn auch nicht mehr ausbauen da ich befürchtete, er käme den Vocal und den Gitarren zu sehr ins Gehege. Ausserdem: Ich liebe den Sound vom Bass, wenn so ein Ton stehen bleibt :love: (Überhaupt liebe ich mittlerweile meinen Bass-Sound).

@whitealbum Danke für Tipps. Ich werde mich daran machen diese umzusetzen. Tatsächlich bin auch mit den Lautstärkeverhältnissen nicht so ganz zufrieden und finde auch die Drums insgesamt zu laut, ebenso die Vocals. Das werde ich mir noch mal vornehmen.

@adrachin Den laaaangen Anfang fand ich auch erst ...hm... zu lang und wollte ihn kürzen, aber irgendwie springt mich das an und gerade die "lange-weile" fand ich dann doch passend. An den Lautstärkeverhältnissen der Stimmen hatte ich viel rumexperimentiert und fand die Hintergrundstimmen dann oft zu laut. Dann habe ichs wohl etwas übertrieben mit dem Runterschrauben. Wenn ich die Leadstimme noch etwas leiser mache, kommen die dann ja wieder etwas mehr in den Vordergrund :)

Und was die Drums betrifft: Da bin ich immer noch auf der Suche nach dem passenden Sound. Das fällt mir unheimlich schwer, den Klang beim Aufnehmen im Hinblick auf den Klang im Gesamtbild einzuschätzen.
Drumsound könnte natürlicher klingen, HiHats sind mir zu hell und leicht zischelig, Snaresound ist mir zu sehr "pock"
Genau das denke ich auch. Beim Aufnehmen hörte sich das aber für mich positiv an so in Richtung transparent und klar. Und die Snare fand ich erst suuuper, aber mittlerweile gar nicht mehr so. Ich bin halt auch kein Drummer (haue erst so seit Sommer letzten Jahres auf die Felle und habe daher auch wenig Erfahrung und WENIG Übung). Da ich an den Drums einen anderen (nicht so dollen) Kopfhörer verwende, habe ich den mittlerweile im Verdacht, mich klanglich auf die falsche Fährte zu locken. Das werde ich mal austesten.
Die Höhen nehme ich aber auf jeden Fall schon mal raus!

Dank euch allen und Viele Grüße
Markus
 
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Hallo Zusammen!

Das hat mich doch nicht in Ruhe gelassen. Daher MUSSTE ich den Mix noch mal überarbeiten.:rolleyes:

Nachdem ich nun das Ergebnis auf den Ohren habe frage ich mich, warum ich das SO nicht schon früher hinbekommen habe. Vermutlich brauchte ich einfach ein wenig Hilfestellung von Euch!:great:

Also hier nun meine letzte (endgültig, ich schwöre) Version des Liedchens.

Die Drums habe ich mehr in die Mitte geholt und etwas runtergezogen und die Höhen weg genommen.
Die Gitarren noch mal neu angepasst und mehr nach aussen positioniert, ausser die kleine ukulelenartige, die ganz am Anfang schon zu hören ist, die habe ich etwas mehr in die Mitte geholt.
Auch im langen Einstieg die Gitarren noch mal angepasst (auch die kleine Solo-Gitarre).
Im Refrain die Chorstimmen mehr in die Mitte und noch etwas höher gezogen, die Leadstimme dafür etwas runter und mit einem Limiter die Dynamik begrenzt.
Dann zum Abschluss habe ich noch mal mit einem Frequenzanalyser geschaut, wie sich das so darstellt und ein klein wenig am EQ gedreht. Dadurch konnte ich das Level insgesamt deutlich erhöhen. Also Achtung: Das ist jetzt echt lauter!

So dann viel Spaß mit dem Liedchen. Ich bin recht zufrieden, wie das jetzt klingt. Freue mich natürlich auch über viele Anregungen und kritische Hinweise :)

https://soundcloud.com/mjmueler/new-cradle-song-v02

Noch eine Anmerkung zu meinem Equipment:

Mit dem AT2035 habe ich sowohl alle Stimmen als auch die (akustischen) Gitarren aufgenommen. Das Mikro begeistert mich mehr und mehr. Noch vor ein paar Wochen hätte ich nicht gedacht, dass der KLANG den das Mikro rüberbringt letztendlich so super ist. Irgendwie hatte ich immer gedacht, so ein GM-Mikro müsse möglichst fett alles schön mitnehmen. Das ist mitnichten von Vorteil, stelle ich fest. Es zeigt sich, was ja auch schon andernorts geschrieben wurde, dass das Signal vom AT2035 gut mit dem EQ bearbeitet werden kann und schön "formbar" ist. Das hätte ich so nicht erwartet.

Bis auf eine E-Gitarre sind die E-Gitarren mit einem HoTone Nano Heart Attack gespielt, Gain auf "0" an eine alte 2x12" Ampeg Box und über ein älteres Samson S12 Dynamikmikro abgenommen und dann in eine ART Tube DI in die Yamaha AW1600. Die andere Gitarre (sägend, nur am Anfang dabei) ist über ein Marshall JTM60 einfach über DI Out mit Speakersimulation in die Yamaha AW1600.
Den Bass (ein Peavey T-40 der ersten Baureihe :hi5:) spiele ich über einen Ampeg Micro CL - Line out - in eine ART Tube MP StudioV3 DI Box direkt in die Yamaha.

Ich sende Euch Grüße und nochmal vielen Dank für Eure Unterstützung!
Markus
 
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Also hier nun meine letzte (endgültig, ich schwöre) Version des Liedchens.


Och nö.... das macht richtig Spaß da zuzuhören was sich so tut. Das mit dem Anfang, wo sich nicht viel tut ist jetzt hier genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich meinte ja nicht, das wäre zu lang. Nur zu statisch. Jetzt bewegt sich da was im Panorama und Instrumente kommen dazu und so weiter. Das finde ich richtig bedient.

Nur die Main Vocal, das ist jetzt irgendwie doch sehr spitz vom Klang und das Fundament ist raus. Das hatte vorher noch einen guten Bariton Touch. Auch ist da irgendwas mit der Compression oder mir dem Limiter. Höre mal genau hin in der Mitte bei ca. 3:28 wenn die Stimmer voll einsetzt. Da rutscht das Bass Fundament in den Keller und der Punch ist weg. Das würde zum Beispiel passieren, wenn die Stimme deutliche Reduktion im Limiter verursacht. Dann regelt der alles runter, wenn das in der Summe passiert. Sonst sehr schön. Auch die vielen Details. Das Tamburin zum Beispiel. War das schon immer da?
 
Hallo adrachin,

ich könnte ja noch ein bißchen weiter tüfteln :govampire: glaube aber, dass ich mit meinen Fähigkeiten und dem Equipment derzeit nicht mehr rausholen könnte, was den Sound besser macht. Und es warten noch so viele kleine Ideen und auch fertige Songs darauf überarbeitet zu werden :patpat: Die wollen alle Ihre Aufmerksamkeit :)

Danke, dass Dir die Details aufgefallen sind. Solche kleinen Sachen finde ich in Songs immer total schön und daher versuche ich das auch -wenn möglich- irgendwie einzubauen. Der Schellenring war übrigens schon von Anfang an dabei, durch die Drums aber etwas verdeckt.

Mit der Stimme gebe ich Dir recht. Ich glaube, ich habe es etwas übertrieben. Auch die Backgroundstimmen finde ich einen Tick zu dick und breit. Da wäre noch Handlungsbedarf ... Aber, um es angelehnt an Habermas zu sagen: Ein Song ist eine VORLÄUFIG zu Ende gekommene Komposition!

Ich frage mich manchmal woran das liegt. Auf meinen Monitoren oder auch dem Kopfhörer hört sich das gut an und wenn ich den Song dann als MP3 konvertiert auf dem Server höre, klingts ... anders. Ob die Datenkompression da so viel an den Frequenzen wegnimmt, dass der Mix nicht mehr rund klingt?

Viele Grüße
Markus
 
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bei Codecs wie MP3 gibt es meilenweite Unterschiede, wie die Daten 'gestaucht' werden
die Höhen sind aber vor allem im 'air' Bereich betroffen, also jenseits von 12 khz (iirc)
der zieht viel Bandbreite, bringt aber 'musikalisch' wenig substanzielles
ansonsten beruht die Methode auf Verdeckungseffekten, muss also 'intelligent' arbeiten
und genau darin liegt das Problem...

cheers, Tom
 
mp3s mit niedriger Qualität nehmen tatsächlich auch Druck und Raumabbildung weg.
Mit dem Lame Encoder des CDex bspw. fährt man sehr gut, wobei ich da auch immer 320kbit/s konvertiere, zum Hören im Auto ;)

Konkret, ich höre bei Soundcloud ungern Songs, da klingt alles irgendwie flach, ohne Raum etc.
Wenn man Downloads aktiviert, bekommt man zumindestens die bessere Qualität, aber eigentlich will man das nicht immer.

Zum neuen Mix:
Am Anfang sind tatsächlich deutlich mehr Details zu hören, kaum zu glauben, dass das schon vorher da war :)
Ist aber häufig so, man muss sich eben entscheiden wie was klingen soll.

Ich gebe Markus aktuell recht, irgendwann ist auch mal gut, und dann muss man den Song einfach mal liegen lassen.
Wenn Markus den in einem halben Jahr wieder angeht, hört er sofort wo er noch was machen kann.

Gerade weitere Stimmen im Background sind gar nicht immer so einfach zu mixen (Habe die letzten Tage in einem Song zum Teil 18 Backgroundstimmen grob vormixen können).

Hier finde ich die zweiten Stimmen auch zu dominant bzw. ergänzen die Hauptstimme nicht so wie man das gerne hätte.

Egal, erstmal liegen lassen, und an das nächste gehen, da lernt man wieder was anderes.

Viele Grüße
 
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Und es warten noch so viele kleine Ideen und auch fertige Songs darauf überarbeitet zu werden :patpat: Die wollen alle Ihre Aufmerksamkeit :)
Viele Grüße
Markus

Moin zusammen,

wollte mich mal in diese Diskussion einklinken. Markus und ich machen schon ne Weile zusammen Mucke und ein Teil der Songs, die seine Aufmerksamkeit einfordern, sind Songs unserer gemeinsamen Band. Insofern steht noch ne Menge Recordingarbeit in den naechsten Wochen und Monaten an, speziell fuer mich.

Ich persoenlich habe quasi keine Erfahrung was das Thema Mixing/Mastering betrifft und beginne gerade, mich in das Thema Gitarrenrecording einzuarbeiten. Dahert habe ich mir gedacht, ich mische hier mal ein wenig mit.

Bestuende denn generell die Bereitschaft, mir beim Aufnehmen der Gitarren fuer unsere Songs ein paar Tipps und Feedback zukommen zu lassen?

VG
Jacky
 
Das ist einfach ein richtig toller Thread. Genauso sollte eigentlich immer laufen. Ein begeisterter Lerner, ohne scheu vor Kritik, der auch wirklich versucht das umzusetzen was hier an Ratschlägen erteilt wird.
@Jacky Thrilla: Stell gerne deine Fragen, am besten auch immer mit Hörproben, deiner bisherigen Erfolge, und dann können dir hier bestimmt einige ein paar sehr hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben.
 
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Das ist einfach ein richtig toller Thread. Genauso sollte eigentlich immer laufen. Ein begeisterter Lerner, ohne scheu vor Kritik, der auch wirklich versucht das umzusetzen was hier an Ratschlägen erteilt wird.
@Jacky Thrilla: Stell gerne deine Fragen, am besten auch immer mit Hörproben, deiner bisherigen Erfolge, und dann können dir hier bestimmt einige ein paar sehr hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben.

Ja klar, vielen Dank! :claphands: Ich/wir sind auch gerne bereit, die Fortschritte entsprechend zu dokumentieren. Normalerweise bin ich kein "loose end" und teile auch gerne meine Ergebnisse.

Vorab noch ein paar Erläuterungen zum verwendeten Equip:

Software:
Ich benutze als DAW Presonus Studio One 2 Producer

Interface:
Focusrite Scarlett 2i4, mit der Ueberlegung zum 6i6 zu wechseln, weil

Amps:
Ich seit Neuestem den Kemper Profiling Amp benutze und ich gerade am ueberlegen bin, ob das Sinn macht per S/PDIF vom Kemper in das Interface zu gehen, statt mit analogem Klinkenkabel.
Weiterhin steht im Proberaum noch ein Rivera Knucklehead mit Rivera 4x12"

Mics:
SM58
Studio Projects B1 GMK
AT2035 GMK

Gitarren:
PRS SE Santana mit Seymour Duncan AlNiCo-Pro II
Gibson LP R7 mit Classic 57s
Gibson ES-335 mit Classic 57s
Ibanez RG mit DiMarzios (HSH)
Fender Japan Start mit Custom 69

Bisherige Vorgehensweise:
Bisher habe ich mich viel in Musik reingehoert und versucht zu verstehen, wie die Profis das machen. Anfangs habe ich viel Zeit im Proberaum verbracht um den klassischen Weg zu gehen, also mit Mikro den Amp abnehmen um so zu versuchen, ans Ziel zu kommen. Fehler hier: Einen guten Live-Sound eingestellt und festgestellt, dass die verzerrten Gitarren viel zu sehr braten/komprimieren. Viel zu wenig Transparenz und Dynamik.
Ausserdem kommt hinzu, dass der Proberaum aus historischen Gruenden ziemlich weit weg von zu Hause ist und mal eben hinfahren und Krach machen ist uhm... "unbequem". Daher haben ich mich dazu entschieden, soweit wie moeglich zu Hause aufzunehmen (das andauernde Genudel kann man ja auch kaum einem antun!). Deswegen habe ich mir auch den Kemper besorgt.

Wie ich vorgehen moechte:
Ich hab viel gelesen und Musik gehoert, um mir klar zu werden, was es bedeutet, wenn Leute mit mehr Erfahrung als ich sagen: "Weniger Verzerrung ist mehr Klang!".
Momentan bin ich dabei, mit Hilfe des KPA gute Sounds zu finden. Die eine oder andere Testaufnahme habe ich auch schon gemacht und festgestellt, das mit der o.g. Maxime was geht.
Der KPA bietet halt die Moeglichkeit, bei Zimmerlautstaerke ordentliche Ampsounds zu produzieren.

Ich denke, dass koennte auch fuer Euch ein interessanter Punkt sein, was man mit so einer Kiste an Ergebnissen erzielen kann. Ich bin selber gespannt.

Ich hab wenig Zeit - wahrscheinlich wie alle Hobbymusiker - und daher koennen Ergebnisse auch mal auf sich warten lassen. Aber ich bleibe auf jeden Fall am Ball, nicht zuletzt, weil wir ja auch irgendwann mal fertig werden moechten.

Wenn ihr Fragen habet, stellt sie bitte, ich versuche so oft und genau wie moeglich zu antworten.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier meine bisherigen Ergebnisse, wie ich versucht habe, aus dem Amp einen vernueftigen Ton herauszubekommen, mit dem man auch nachher arbeiten kann.

Mein "groesstes" Problem dabei ist, dass ich nicht abschaetzten kann, wie gross der Anteil des Mixings und der Nachbearbeitung am Endresultat ist. Sprich, ist es normal, relativ viel mit EQ und Effekten nachzuarbeiten, um einen schoenen Sound hinzubekommen? Das heisst, ich kann nicht abschaetzen, ob ein Sound den ich aufgenommen habe klanglich i.O. ist, oder nicht. Aber ich denke, da ist auch extrem viel Erfahrung mit im Spiel...

Mikrofonierung im Proberaum:
Verwendet habe ich 4 Signale:
- Speaker Sim eines angeschlossenen TAD Silencers per XLR direkt in die DAW
- SM58 im Nahbereich am Sweetspot (Speaker unten links) ==> siehe Bild mics_001.jpg
- Studio Projects B1 im Nahbereich am Sweetspot (Speaker unten links) ==> siehe Bild mics_001.jpg
- SM58 als Raummikro vor dem Speaker oben rechts ==> siehe Bild mics_002.jpg

Kardinalfehler hierbei war, dass ich mit viel zu viel Verzerrung gearbeitet hab (Live-Sound) und daher mit dem Resultat extrem unzufrieden war/bin. Klanglich ein einziger Brei, obwohl es im Raum an sich schoen fett klang.

Versuch zu Hause:
Daheim habe ich dann Versuche unternommen, mit einem lediglich angecrunchten Rivera-Profil, dass ich nach der Aufnahme einfach so lange kopiert und overdubbed habe, bis ich mit dem Verzerrungsgrad zufrieden war. Hierfuer kann ich Euch auch mal ein Soundfile zur Verfuegung stellen.

Obendrauf kamen dann noch etwas staerker verzerrte Spuren, um im Chorus etwas mehr Gas geben zu koennen.

Die Rhythmus Gitarren hab ich auf diese Weise bei einem Versuch achtmal uebereinander- und per Panorama von ganz links stufenweise nach ganz rechts gelegt.

Den "Chorusboost" (kann man das so nennen?) habe ich dann etwas mittiger jeweils 2 Spuren nach rechts und links gepannt.

Soundfile folgt spaeter!

:hat:
Jacky

P.S.: Ich bin KEIN Gitarrengott!! :guilty:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier noch die Bilder
 

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Hallo Zusammen!

@Jacky Thrilla : Schön, dass Du Dich hier auch mit einklinkst. Wir haben schon ordentlich was geschafft :)
Lass' mal hören, was Du bislang mit dem Kemper so gezaubert hast, Du Gitarren-"Halbgott" :m_git1:. Was ich bisher gehört habe, fand ich echt richtig gut und glaube auch, dass es im Mix prima zu verarbeiten ist.

@ColdDayMemory
Das ist einfach ein richtig toller Thread
Das finde ich auch! Mir hat es bisher unheimlich viel Spaß gemacht. Und die vielen Tipps und Anregungen bringen mich wirklich weiter.

@whitealbum und @Telefunky
durch das andere timing funktioniert jetzt der Bass nicht mehr...
5. Wenn Schlagzeug einsetzt, sind die langen Noten des BAsses etwas zu träge, da würde ich tatsächlich punktierter Spielen, aber keine durchgehende Achtel, das klingt eher einfallslos.
Im Sinne lange Note, kurz stoppen, zwei kurze Noten wieder lang o.ä.
Eure Hinweise zum Bass lassen mir keine Ruhe. Nachdem ich die letzten beiden Mixes noch ein paar Mal ganz entspannt angehört habe muss ich sagen: Ihr habt absolut recht!
Im Sinne lange Note, kurz stoppen, zwei kurze Noten wieder lang o.ä.
In genau DIE Richtung denke ich auch gerade :) ... Hmmmm ...

Die MP3 Dateien werde ich in Zukunft auch mit dem Lame erstellen. Den habe ich schon einige Jahre in Verwendung und finde auch der macht es irgendwie besser, als andere. Ich hatte den aber gar nicht mehr auf dem Schirm :facepalm1:

Viele Grüße
Markus
 
ich bin ja bei sowas ein Sausack... würde den Bass einfach mal auf der Zeitachse verschieben
imho ist das vom Zeitwert nur eine Kleinigkeit, aber mit relativ grosser Wirkung
(der erste sass durch den Kontrast des strumming pattern einfach besser im groove)

cheers
 
Wenn ihr Fragen habt, stellt sie bitte, ich versuche so oft und genau wie möglich zu antworten.

Kannst Du das immer wieder gleich spielen? Eventuell bietet es sich an, auch die Gitarre trocken über DI aufzunehmen. Gegebenenfalls kann man den Sound später erzeugen. Re-amping und sowas. Nicht unbedingt mein Spezialgebiet aber auf diese Weise kann man friemeln bis der Arzt kommt oder man endlich DEN Sound gefunden hat.....
 
Stimme zu, ein toller Thread :)

Gitarrenaufnahme:
Da könnte ich Bücher schreiben ;)

Ein paar Anmerkungen:
Es gibt einen recht einfachen aber auch genialen trick wie man eine sehr gute Postion des Mikros vor dem Lautsprecher findet.
Und zwar, einfach das Rauschen des Amps aufnehmen, und solange rumschieben bis das Rauschen so klingt wie wenn man davor steht. Das funktioniert recht gut, da das Ohr Rauschen sehr gut klanglich unterscheiden kann.

Andere Idee ist, solange probieren bis der Sound der Aufnahme einem zusagt.

Auf der anderen Seite ist es so, dass man genügend Spielraum mit EQ und Co. hat.
Ich sage es mal so, ich persönlich nehme lieber einen Ticken zu dumpf auf wie zu hell.
Das helle bekommt man kaum wieder raus, oft ist man dann auch sehr nahe am Membrnamittelpunkt, und da jagen einem die harten Tranisenten nur so um die Ohren, die man kaum gezähmt bekommt

Einfache und kostengünstige Mikros sind am Amp zum Teil sehr gut.
Ein sehr neutrales Mikro ist das tbone RM700, ein Bändchenmikro, was sich ausgezeichnet vorm Amp macht und das für 99€.
Vorteil von Bändchen, da kann man 12db Höhenshelf reinjagen, es klingt immer noch super, sprich das Signal ist extrem gut formbar.
Das funktioniert bei einem Tauchspulenmikro wie das SM57 u.ä. in Regel gar nicht.

Das RM700 verträgt sich auch außerordentlich gut mit einem Tauchspulenmikro wie das e606, SM57 oder SM58.

Ich habe auch sehr gute Ergebnisse mit Di-Signalen, die ich dann über Guitar Rig, Amplitube o.ä. jage.

Dennoch ist es so, dass ich mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich den Amp abnehme, das Ergebnis ist fast immer deutlich besser, dynamischer, luftiger etc.
Dennoch habe ich auch Aufnahmen die mit einer Les Paul über Guitar Rig 5 exzellent (sogar als Sologitarre) gelangen, da hat es eben mal gepasst.

Wichtig ist auch, das der Sound am Amp stimmen muss, ich mache auch bei verzerrten Sounds oft weniger Verzerrung als nötig, da klingt das Ergebnis oft sauberer, nachträgliche Zerre geht immer noch, wenn überhaupt nötig.
Ach ja, und das wichtigste zuletzt:
Gutes Spiel ist die Voraussetzung für guten Sound, vor allem im Mix.
Ich spiele oder lasse oft wiederholt einspielen, nicht weil da ein Fehler war, sondern weil die Spielweise nicht gut genug war, im Sinne von Dynamik, Artikulation oder was eben der Song braucht.
Nicht zu unterschätzen...
 
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wenn das timing gut war, kann man durchaus innerhalb eines Taktes 'anders' positionieren
am besten einen Ausschnitt (zB 4 Takte) kopieren und zum Austesten auf einer extra Spur verschieben
ggf muss man später an einigen Stellen etwas korrigieren, dh die Spur trennen und einen Teil etwas nachrücken
ich benutze allerdings eine eher 'seltsame' DAW (SawStudio), damit geht sowas ziehmlich fix und genau
(falls gerade die Motivation fehlt, es neu einzuspielen - vocals über Melodyne finde ich erheblich unsportlicher) :D

cheers, Tom
 

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