Wie produziert man einen Künstler?

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Neuling in der Branche
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Hallo,

ich bin neu hier und hatte bislang mit der Musik- bzw. Unterhaltungsbranche nichts zu tun.

Nun möchte ich gerne lernen, wie man einen Künstler produziert.

Ich meine die Produktion eines Albums vom ersten Schritt bis es im Laden verkauft werden kann bzw. bis es zum entgeltlichen Download bereitsteht.

Außerdem wäre Promotion im Form von TV- und Hörfunk-Auftritten ein wichtiges Thema. Was muß man anstellen, so daß ein unbekannter Künstler entsprechend auftreten darf?

Und letztlich steht natürlich die Frage im Raum, wieviel finanzielle Mittel man braucht?

Ich erwarte von niemandem, daß er/sie mir nun "Romane" hierzu erzählt, obwohl ich auch die lesen würde. Aber es wäre sehr nett, wenn mir jemand vielleicht in kurzen Worten ein paar Informationen geben würde.

Bei jedem User, der mir weiterhilft, werde ich mich individuell bedanken.
 
Eigenschaft
 
Ich denke, dass das Wichtigste für den Anfang ist, zu wissen, dass es eben nicht den einen, geregelten Weg gibt. "Netzwerken" ist sicherlich für das Promoten sehr wichtig, aber Promoten wiederum ist nicht unbedingt der Kern der Produktion. Auch bei den finanziellen Mitteln gibt es jede Menge Beispiele, in denen Unmengen Geld erfolglos in die Tonne getreten wurden oder aber mit Minimalmitteln tolle kommerzielle Erfolge begründet wurden. Dann ticken die einzelnen Genres auch anders, die Deathmetal-Szene dürfte sich da etwas anders verhalten als die der nordeuropäischen Orgelrenaissance...

Nachtrag: Soll heißen: In welchem Genre möchtest Du Dich tummeln, was kannst Du bereits und wen kennst Du bereits, wo siehst Du Deine Stärken, wo Schwächen? Viele Fallstudien sammeln und prüfen, was bei denen gut und was nicht so gut geklappt hat.
 
Hallo,

zunächst Danke für Deinen Beitrag.

In welchem Genre möchtest Du Dich tummeln,
Populärer Gesang und Balladen, wenn es das einigermaßen eingrenzt.

was kannst Du bereits
Im Prinzip gar nichts. Ich weiß lediglch, daß bei einer CD-Produktion ein Master hergestellt wird, von dem dann die Kopien gemacht werden. Und natürlich ist mir klar, daß die Lieder vorher komponiert und geschrieben werden müssen, bevor der Künstler dann in's Studio geht.

wen kennst Du bereits,
Niemanden. Außer den Künstler selbst. (Es geht nicht um mich)

wo siehst Du Deine Stärken, wo Schwächen?
Stärken: Lernbereitschaft und Zielstrebigkeit

Schwäche: manchmal mangelnde Geduld

Viele Fallstudien sammeln und prüfen, was bei denen gut und was nicht so gut geklappt hat.
Was ist damit gemeint? Ich hatte - wie schon gesagt - mit diesen Dingen bislang nichts zu tun.
 
Im Prinzip gar nichts.
Würdest du als Künstler dich von dir produzieren lassen?

Grundsätzlich: Wenn man in einer Branche sich selbständig machen will von der man keine Ahnung hat, macht es erst mal Sinn in dieser Branche zu arbeiten um sich ein Überblick zu verschaffen (es sei denn du willst es nebenher betreiben als Hobby oder bei deinen eignen Künstler-Kinder - aber selbst dann ist die Frage ob es auf diese Art zum Ziel führt und wirklich Sinn macht...).
 
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Was ist damit gemeint? Ich hatte - wie schon gesagt - mit diesen Dingen bislang nichts zu tun.

Es gibt eine Reihe von Berichten und Zeitschriften, die Stories vorstellen, manchmal findet man auch interessante Interviews in der Tageszeitung etc.. Allerdings werden Stories aus den 1960ern oder 1990ern heute kaum noch so funktionieren.

Das Thema CD-Herstellung ist ein quasi "dünner" Seitenweg geworden: Für die Produktion gibt es Dienstleister (googlen) oder man brennt die Dinger anfangs selbst, wenn es nur um die 30 Stück geht, die nach einem Gig verkauft werden. Wichtig in dem ganzen Bereich, das hatte ich oben vergessen, sind auch juristische Kompetenzen. Die muss man nicht selbst haben, aber jemanden kennen. Relativ einfach ist es dann, wenn die Künstler "Kompletturheber" sind, also Musik und Texte selbst schreiben und auch alles selbst spielen.
 
@HD600: Nur unter bestimmten Umständen. Aber bevor hier ein Mißverständnis entsteht: ich will nur wissen bzw. lernen, wie man einen Künstler produziert. Das bedeutet nicht unbedingt, daß ich selbst tätig werden möchte. Ich wäre allerdings ggf. bereit, die Finanzierung zu übernehmen. Und dazu möchte ich schon ein bißchen wissen, was mit dem Geld geschieht und wieviel überhaupt erforderlich ist. Ich sehe mich selber also eher im Hintergrund.
 
Hey,

"einen Künstler produzieren" ist ein sehr schwammiger Begriff, unter dem sich jeder was beliebiges vorstellt. "Produziert" wird bei Künstlern in der Musibranche meistens ein Musikvideo, ein einzelner Song, ein Demo oder ein Album (oder gegebenenfalls anderes). Gegebenenfalls ist der Vertrieb auch Teil der Produktion.

Beschreib doch mal, worum es dir genau geht. Willst du dem Künstler Geld zur Verfügung stellen, damit er ein Musikvideo oder ein paar Aufnahmen realisieren kann? Ist es ein Freund, Verwandter, weitläufiger Bekannter?

Generell würde ich dir übrigens jetzt schon abraten ... außer, wenn du das Geld spenden möchtest und keinerlei Erwartung an die Zielerreichung bzw. Rückzahlung hast.
 
Wenn alle, die Dir hier antworten sollen, wüssten, wie man Deiner Fragestellung gemäß agiert, hätten die wenigsten Zeit, hier Nachrichten zu hinterlassen, weil sie nämlich mit was Wichtigerem beschäftigt wären. Ich will sagen, dass das hier so keiner recht weiß. Ja, klingt hart... Ich will mich bestimmt mit dazuzählen. Ich bin mir aber sicher, dass Dein Startpunkt quasi vergeblich ist, wenn Du allein aus Enthusiasmus oder Begeisterung das "Problem" zu schultern gedenkst, denn zuerst mal brauchst Du praktische Kenntnis von der Materie und ein gerüttelt Maß an Urteilsfähigkeit zur Qualität von Produktionsverfahren. Das sind knallharte technische Faktoren, die Du ausschließlich im kommerziellen Studio erlernen oder Dir durch ein eigenes "Heimstudio" aneignen kannst. Letzteres dauert aber lange und erfordert einen Haufen Geld, um das nötige Equipment anzuschaffen. Du solltest auch ein Instrument spielen können, ein wenig von Musiktheorie und Arrangement verstehen, um danach aus Deinem "reichhaltigen Erfahrungsschatz" dem Künstler Tipps geben zu können, wie etwas gesungen werden muss oder gespielt. Überdies brauchst Du Kontakte zu anderen Künstlern, um von ihnen zu lernen oder Ideen zu bekommen, Du brauchst Kontakte, um Vermarktungsgesellschaften anzusprechen oder Du gründest ein eigenes Label. Ein Haufen Juristerei ist dazu vonnöten und selbstverständlich eine maximale Portion von sozialer Kompetenz und Kreativität.

Ganz ehrlich, ich fürchte, das kriegst Du so aus dem Stand nicht hin. Du bräuchtest eine Vorlaufzeit in einem renommierten Studio als Kabelschlepper, "Kindermädchen" und Assistent. Wenn Du die Zeit hast und den Durchhaltewillen, könntest Du es in fünf Jahren mit dem Know-How vielleicht geschafft haben. :redface:

Kleiner Tipp, gehe bei Abbey Road in die Schule (mind. 1 Jahr) ... oder ergattere einen der raren Studienplätze am LIPA in Liverpool (3 Jahre) or apply for a job at Royal Albert Hall in London und erlerne "Networking" von den Kollegen... Oder Du machst`s auf die harte Tour, schreckst vor nichts zurück und verbringst ein paar Wochen "Urlaub" in den USA, um in Nashville, Detroit, New York und LA für ein Internship Klinken zu putzen, Leute kennen zu lernen und Dich als Hilfskraft/Praktikant in einem renommierten Studio anzupreisen. Oder kombiniere all diese Schritte und nach frühestens 5 Jahren weißt Du, was Du mit Deinem Künstler zu tun hast.
 
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Ein Künstler wird nicht produziert, sondern angepriesen / gefördert / vorangebracht...oder halt, weil es viel besser klingt: "Promotet".
Produziert wird ein, der Wortstamm lässt es bereits vermuten, Produkt. Das wird in der Musikbranche meistens eine Single, ein Album oder ein Videoclip sein.

So, und jetzt stecke bitte einen Rahmen um deine Frage. Je enger und klarer der Rahmen (der Kontext, die Rahmenbedingungen, such's dir aus), desto zielgerichteter und hilfreicher die Antworten. So klingt das ganze nach "Wie kann ich ein gutes Essen kochen?"
 
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So klingt das ganze nach "Wie kann ich ein gutes Essen kochen?"

Hallo,

ich verstehe, was Du meinst. Die Frage kann man jedoch m.M.n. relativ simpel beantworten: alle erforderlichen Zutaten einkaufen und dann nach Rezept bzw. nach Erfahrung kochen. Geschätzter finanzieller Aufwand für 2 Personen: 20 - 50 € oder mehr.

Ich versuche, mein Anliegen nochmal kurz zu fassen:

Welcher finanzielle Aufwand ist notwendig um ein Album produzieren und vertreiben zu lassen und wie geht man dabei vor?

Das finanzielle Risiko ist mir durchaus bewußt.
 
(...) Und letztlich steht natürlich die Frage im Raum, wieviel finanzielle Mittel man braucht? (...)
Die Frage klang eingangs vollkommen anders. Jetzt beschränkst Du Dich nur auf den finanziellen Aspekt. Also was jetzt?

Frag doch hierzu ganz einfach bei zwei, drei (ernstzunehmenden) Studios an, wo Du diese finanziellen Aspekte genau beziffert bekommst. Alle weiteren Promotionfragen (TV-Auftritte, Image, etc.) bleiben dann zwar zunächst außen vor, aber das ist nicht in erster Linie Frage des Geldes, sondern Frage des "wissenden", berufserfahrenen Produzenten.
 
Ich habe keine Ahnung von Produktion aber ich würde erst mal mit "meinem" Künstler ein Studio suchen um mit ihm ein Demo zu produzieren. Dabei würde ich verschieden Anbieter kontaktieren, vergleichen, viele Fragen stellen und dabei noch etwas lernen. Der nächste Step wäre dann mit dem Demo so viele Anlaufstellen anzugehen die potenziell ihr Geld in das Projekt investieren würden (lieber ihr Geld als mein Geld..). Parallel dazu würde ich über verschiedene Netzwerke kleine Demo-Ausschnitte veröffentlichen (Soundcloud, YT, usw...) und eine Website für den Künstler gestalten lassen wo er gut präsentiert wird. Beißt keiner (mit Kapital) auf den Künstler an, würde ich über die verschiedenen Selbstvertriebswege eine Vermarktung versuchen (ist ja relativ einfach machbar...). Ebenso parallel dazu, würde ich versuchen den Künstler in so vielen lokalen Live Gigs unterzubringen wie es nur geht und dann - nach und nach mit gesammelter Mehrerfahrung - den räumlichen Bereich weiter strecken.

Aber wie gesagt, ich habe eigentlich keine Ahnung davon...
 
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Hallo HD600,

danke für Deinen Beitrag!

Kann mir jemand noch ungefähr sagen, was so eine Studioproduktion kostet? Entweder als durchschnittlichen Wert oder als Mindestbetrag, mit dem man rechnen muß.
 
Kann mir jemand noch ungefähr sagen,
Keine Ahnung aber ist es nicht besser wenn du ein paar Telefonate machst? Dann hast du die Info aus erster Hand und wenn du geschickte Fragen stellt ist der Lernfaktor auch nicht zu verachten.

Witzige Anekdote: Ich habe sehr oft im Leben Probleme gelöst wo andere nicht weiterkamen. Oft ist dies geschehen in dem ich die Gelben Seiten gezuckt haben und ein paar Telefonate geführt habe... :D
 
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Ich weiß, was Du meinst. Vielleicht ist oder war meine Erwartungshaltung an dieses Forum etwas überzogen.
 
Kann mir jemand noch ungefähr sagen, was so eine Studioproduktion kostet? Entweder als durchschnittlichen Wert oder als Mindestbetrag, mit dem man rechnen muß.

Mindestbetrag: ca. 500€. Dann hast Du 1 Personentag, für 1 x Gesang mit Gitarre, so könnte es gehen. Nach oben natürlich unbegrenzt. Quasi als Live-Feldaufnahme.
 
Hallo rw,

danke für Deinen Beitrag.

So langsam kommen wir der Sache näher :)
 
Hey "Neuling":

kann es sein, dass dich die Forumsgemeinschaft missversteht? Ich denke es geht Dir nur ums Verständnis, nicht ums Machen?

Ein Fall den ich mir vorstellen könnte: Deine Tochter will Musikerin werden und sucht einen Produzenten. Dann muss Geld ausgegeben werden um das wirst Du gefragt ob Du etwas dazuschießen würdest. Dann willst Du natürlich wissen, wofür Dein Geld ausgegeben wird. So oder so ähnlich?

Das rückt Deine Frage in ein deutlich anderes Licht. Die User hier raten Dir vor allem vom "Selber machen" ab - was ich auch tun würde. Wenn es aber darum geht nur die Mechanismen der "Produktion" zu überschauen, dann kann ich Dich nur ermutigen Dir den Überblick zu verschaffen.

Angenommen das ist der Fall: Ich kenne das selbst. Ich möchte eine App produzieren habe aber keine Ahnung wie lange man wieviele Leute dafür "anstellen" müsste. Wie soll ich als Laie auf einem Gebiet beurteilen, ob mir der Profi grade das Geld aus der Tasche zieht, dubiose Verträge anbietet, unnötiges in Rechnung stellt ect.
Ich kann dir gleich die schlechte Nachticht geben: auch nach 0.5 - 1 Jahren recherche und telefonieren kann ich das immernoch nicht einschätzen. Und wenn die Beträge dann dann in die 10tausende gehen bereitet das einem schonmal die eine oder andere schlaflose Nacht. Es ist wohl so, dass man diese Erfahrung einfach machen muss. Erstmal bescheißen lassen, und dann wissen wie der Hase läuft. So oder so ähnlich... naja.

Ansonsten kannst Du viele allgemeine Informationen über Musikproduzenten online finden. Ich habe da nicht so die riesen Erfahrung aber durfte mal einen mit ein paar No. One hits in D und USA kennen lernen.
Ich glaube gewisse Eigenschaften habe alle guten Musikproduzenten: sie kommen alle von einem Instrument (viele haben vorher Band- und Tourerfahrungen gemacht), sie haben gute Fähigkeiten in Gehörbildung (Akkorde/Umkehrungen) und Musiktheorie (Formen, Akkordbeziehungen, Kadenzen) sowie Arrangement (Instrumentenkunde, Klangsynthesen) also alles in allem eine sehr gute Vorstellungskraft im Bereich Harmonie und Sound. Das lässt sie schnell arbeiten und spart den Künstler Zeit und Geld. Sie kennen ihr Studioequipment (Computer und Recordingtechnik) aus dem efef (schreibt man das so?) und können an einem Tag mit einem Sänger gut 2 Songs schreiben/arrangieren und aufnehmen + etwas Misch- und Studioarbeit (wobei das dann natürlich Massentaugliche ...naja Massenware sein wird).
Sie haben meistens ihren festen Profikreis, mit dem sie zusammenarbeiten - denn Produzenten sind meistens die Schnittstelle zwischen dem Künstler und dem was entstehen soll. Soll heißen: der eine Pdoduzent ist nebenbei noch begnadeter Arrangeur - dann macht er das selbst. Für die Texte arbeitet er jedoch mit seinem Typen in London zusammen, der ihm über Nacht noch einen Text zum Thema ... wie wärs mit "Liebe" schreibt. Den hat er mal als Jurymitglied bei einem talentwettbewerb in LA kennengelernt.... - Produzenten sind allesamt wahnsinnig gut vernetzt. Sie gleichen ihre Schwächen in einzelnen Disziplinen aus mit ihren Kontakten. Ein Produzent kann so entweder direkt oder indirekt jedes Problem vom leeren Blatt bis zum Nummer 1 Hit lösen. Zumindest theoretisch natürlich.

Produzenten sind immer technisch auf dem höchsten Niveau, kaufen ständig neue Plugins, kennen die Musiker, Komponisten und Studioszene der wichtigen Länder (und ihrer Branche).

Die meisten sind musikbranchenbezogen aber wohl spezialisiert. In der Biographie wird man sehen ob jemand auf Pop und deren Abteilungen oder eher auf Metal oder Elektro spezialisiert ist. Jemand der alles macht muss das nicht schlecht machen, wird aber wahrscheinlich nicht "überall" up to date sein können.


Mal ein Beispiel: Eine "Sängerin", möchte gerne in die Charts hat aber keine Songs. Komisch? Naja wenn die "Sängerin" mal 3. bei Germanies Next Topmodel war und sind dann durch die Moderatoren und Instragramszene gebumst hat, will sie vielleicht unter welcher Vorstellung auch immer nun eben singen und ein Album aufnehmen. Die hat dann vielleicht ein kleines Managment das zumindest so gut vernetzt ist, dass sie ein Termin bei einem Produzenten der Größenordnung "Sarah Connor" bekommt. Dem singt sie was vor, vielleicht kann sie ja sogar ganz passabel singen - nichts besonderes usw. Dann würde der Produzent - sofern er den Auftrag bekommt - organisieren, dass Songs geschrieben werden. Texte geschrieben werden. Arrangements erstellt werden. Musiker den Kram einspielen (wer wann wo mit welchem Equipment zu welchen Konditionen), gemischt und gemastert wird usw ect. Ein produzent kann prinzipiell dem Künstler diese Punkte allesamt abnehmen, dafür wird er auch bezahlt und kann 3 mal im jahr in den Urlaub fliegen während der Künstler da nun nicht unbedingt reich mit wird. Klingt unfair? Dann nochmal an das Beispiel "Model und IT Girl will eigenes >Mallorca Album<" denken ;)
Und wenn das Managment dieses IT Girls eben ein "Hip Hop" Attitude aufgebaut hat, dann sollte der Produzent das eben auch so umsetzen können.
Tja... so siehts aus ne...


Ein anderer Fall: Luise Müller singt seit sie 6 Jahre ist - inzwischen seit 7 Jahren im Grevesmühlener Gospelchor. Spielt Klavier und Gitarre, liebt Stevie Wonder, kennt Dizzy Gillespie und sagt dem Schlagzeuger ihrer Band was er am besten in der Bridge spielen soll. Es ist offensichtlich, dass ein Produzent hier anders arbeiten muss. So komisch es klingt aber in beiden Fällen, kann der Produzent die "richtige" Arbeit leisten. Nicht den Texter aus London nehmen, sondern Luises Texte mit ihr zusammen noch ein bisschen rundfeilen. Tonarten anpassen um im richtigen Moment mehr Druck aus der Stimme zu kitzeln. Voicings für die Gitarre schreiben und eine (Live)Band zusammenstellen. Will Luise eher Live oder aus Werbespots in Erscheinung treten. Für Live muss ein ganz anderer Sound und eine andere Band, die auch optisch zu Luise passt zusammengestellt werden. Der Produzent kenn genug Leute, die Leute kennen.
Und wenn Luise wirklich ein rundes Album haben will, dann sollte unbedingt noch eine ballade rauf, die man mit dem Produzenten, oder wenn es nicht klappt, die dann der Produzent alleine schreibt. Luises Stil kennt er ja und er hat gute Fähigkeiten stilgerecht zu komponieren. Außerdem sollte Luise noch dringend überlegen Song Nr. 8 rauszuschmeißen und Nr. 2 wäre besser nur mit Klavier und Gesang. Und wenn man Song Nr 5 noch auf 3 Minuten runterkürzt könnte man überlegen die Charts anzugreifen. Da kommen dann aber wieder ganz andere mechanismen ins Spiel...


Ich hoffe, das gibt dir ein erstes Bauchgefühl dafür, wo Produzenten überall ihre Kompetenzen haben. Und klar: wir reden hier von einem Status, der 2-3 deutschlandweit oder international bekannte Acts in der Biographie stehen hat. So jemand macht das auch nicht zu "Studentenpreisen" und dass das Album dann später ein Erfolg wird, kann niemand versprechen (siehe "Cold Fact" von Rodriguez). Ein guter Produzent ist aber in der Hinsicht auch ehrlich und nicht selten daran interessiert den Künstler als "seinen Schützling" zu betrachten. Steigt der Künstler dann kraft seines Erfolges auf so wechselt er häufig auch den produzenten. Das dürfte an den Labels liegen, bei denen mann dann meistens irgendwann unter Vertrag steht. Die haben eben wiederum "ihre" Produzenten.
Ähnlich wie beim Fußball, wo ein Spieler aus einem 2.Ligaverein aufgrund seines Erfolges dann irgendwann einfach zu einem Erstligaverein wechselt.


Das sind alles Profis und letztlich auch gewissermaßen Dienstleister, allerdings ist eine gute Verbindung zwischen Produzent und Künstler enorm wichtig.



So das war doch ein roman und soll nur ein Überblick sein über das, was da so im Produzentenalltag grundlegend passiert. Ich hoffe es hilft. Du kannst Deine Fragen auch gerne noch weiter konkretisieren.
 
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