Wie richte ich mein Heimstudio richtig ein?

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lac00n
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Hallo zusammen

Ich habe über die Jahre einiges an Equipment gesammelt und dieses einigermassen sinnvoll und praktisch eingerichtet. Schwerpunkt liegt auf die Aufnahme von Gitarre, Synth und Piano. Jedoch bin ich noch lange nicht zufrieden. Nicht nur gefällt es mir optisch gar nicht, sondern ich kann nicht alles "sofort" nutzen.

- Alles soll "kompakter", praktischer und einfacher Verfügbar sein.
- An den Mixer komme ich nicht, die Trs8, Minifreak und Deepmind müssen erst umständlich vorbereitet werden.
- Der Schreibtisch ist zu klein, ich vermisse eine Keyboard - Schublade.- - Ich hätzte gerne einen neuen, deutlich grösseren Schreibtisch. Ideal mit Keyboard Auszug.
- Ich bin auf die StudioDesk Schreibtische gestossen. Diese sehen auf den Bildern toill aus, sind jedoch sehr teuer und ich habe keine möglichkeit mir diese vorher anzuschauen. Kennt ihr alternativen? Selberbauen?
- Ich möchte gerne alles direkt verfügbar haben, ohne umstellen oder umstecken.
- Ich will den Marschall Verstärker auf Augenhöhe haben.
- Die Gitarren evtl an die Wand hängen.
- Würde gerne noch einen Sessel oder eine kleine Couch hinein stellen, Schallplattenspieler und zwei kleine Boxen zum Musikhören.
- Kabelmanagement optimieren.


Wie würdet ihr das Zimmer einrichten?
Welche Ideen oder Tips habt ihr für mich?
Welcher Schreibtisch, Regale, sonstige Möbel, könnten mir helfen?

Ich würde mich über jede Art von Tips und Vorschlägen freuen.

Im Anhang sieht man ein paar Bilder der aktuellen Situation.

Lieben Dank :)

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ein paar ungeordnete Gedanken von meiner Seite:

Alles ist vorhanden, vielleicht nicht unbedingt optimal aufgestellt, steht aber zur Verfügung.

ABER!!! Dein Zimmer sieht eher aus wie eine Arztpraxis.

meine klare Empfehlung: mach es gemütlich. Es muss dir Spaß machen dort zu sitzen und es muss Dich inspirieren. Es darf sich nicht nach Arbeit und Büro anfühlen, sondern nach einem Raum zum entspannen und seinem Hobby nachzugehen.

Wie genau Du Dein Equipment aufstellst, musst Du entscheiden. Folgendes würde ich aber ändern:

- Stell den Schreibtisch so auf, dass Du die Tür im Blick hast. Es ist ein Fehler eine Tür im Rücken zu haben.
- Dekoriere die Wände. Hänge ein paar Bilder auf. Du kannst auch über Akustikpanele nachdenken. Sie sind nicht wirklich für Studios optimiert, aber sie sehen gut aus und reduzieren deutlich die Reflektionen im Raum.
- kauf einen größeren Teppich, der auch gemütlich wirkt.
- Wechsle evtl. auf schwerere Gardinen, die dem Raum ein wenig mehr Textur liefern.
- ein Sessel mit einem kleinen Beistelltisch (Texte schreiben, lesen, etc.) wäre gut.
- Wenn Du einen größeren Schreibtisch kaufst, würde ich Holz vorschlagen. Es fühlt sich besser an als glatte Plastikoberflächen. Eigentlich würde ich auch einen höhenverstellbaren Schreibtisch vorschlagen. Gerade wenn Du Gitarren aufnimmst, kann es von Vorteil sein im Stehen zu spielen.
- Hänge die Gitarren auf, lass aber noch einen Ständer für die Gitarre, die Du gerade verwendest und mit eingestecktem Kabel kurz auf die Seite ablegst.
- sorge für indirektes Licht mit vielen Lichtquellen (mindestens 7). Keine einzelne Lampe in der Mitte, das ist extrem furchtbar :D. Du kannst auch Spots aufhängen um bestimmte Stellen zu betonen (Gitarren an der Wand).

Der Rest liegt dann im Detail. Also Verteilung vom Equipment und evtl. andere Dinge, die den Raum interessanter machen.

Hier mal ein Beispiel wie es mal bei mir aussah. Das war aber nur so ein Zwischenstand und work in progress. Inzwischen sind die Panele mit den Gitarren hinter mir (es war unpraktisch so wie es auf dem Foto ist). Eine neue und schönere Arbeitsplatte habe ich auch.
Es soll nur so als Inspiration dienen, wegen Licht, Pflanzen, etc.

_TP_2392.jpg
 
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Es ist ein Fehler eine Tür im Rücken zu haben.

Wieso?

Ich habe mit als Basis das hier gekauft:


Zwar kein Echtholz aber unglaublich stabiles Teil. Mit Schublade für Keyboard wo auch ein 88 Tasten Teil reinpasst. Hinten ist eine Ablagefläche für Kabel drin. Passt einiges an Kabeln rein. Allerdings habe ich jede Menge Kabel. Die passen da nicht alle rein weshalb dann im Bild noch jede Menge Kabel hinten runterhängen. Harrt im Moment der initialen Zündung zur finalen Ordnung. Was ich immer rausschiebe da ich das Teil dann vorziehen muss und erst mal alles runter muss.

Wie auch immer, hier ist das:

IMG_1245.jpeg


Wie man sieht habe ich das nach oben erweitert mit zwei Steinen und einem Brett drüber. Die Grundfläche des Tisches ist 154cm breit. Schon einiges. Theoretisch würden die Boxen da auch drauf passen mit dem Stereo Dreieck von 128cm. Ideal für Nahfeld.

Das Brett ist Buche 200 x 30 x 18.

Da ist auch noch jede Menge Zeug drin was man nicht sieht. Hinter dem Laptop ist noch ein Thunderbolt Hub. Darüber noch ein Behringer Power Verteiler. Neben dem Apollo hinter dem iPad ist noch mal ein Thunderbolt Hub. Dazu noch zahlreiche Netzteile irgendwo untergebracht, SSD Extern 4 mal. Und wie erwähnt, Unmengen an Kabeln aller Art.

So wie der jetzt ist braucht mal 2 kräftige Menschen um den zu verschieben. Also tatsächlich sehr stabil. Preis finde ich in Ordnung dafür. Als Basis taugt mir das.

Theoretisch könnte man sowas auch bauen. Je nach handwerklichen Fähigkeiten und Werkzeug möglich. Unten drunter dann noch genügend Platz für anderes.

Teppich ist auf jeden Fall eine gute Idee. Sieht man auch beim mir.

So wie ich das sehe ist die Wand wo Dein Schreibtisch jetzt steht gut, da die breiteste Seite. Da hätte es noch Luft um sich nach rechts und links zu verbreitern. Riesig ist der Raum ja nicht. Was für eine Grundfläche hat der denn?
 

wegen der Prospect-refuge theory (Jay Appleton). Das ist tief in uns verdrahtet. Wir wollen den Überblick nach vorne um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Gleichzeitig fühlen wir uns sicherer, wenn wir Rückendeckung haben und uns nichts von hinten überraschen kann.

Und ich würde mir auf keinen Fall so einen Schreibtisch kaufen. Die sind furchtbar unergonomisch!

Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht, wie Du Dich da wohl fühlen kannst. Aber jedem das seine.

@lac00n
alles erreichbar und "always on" halte ich für einen guten Ansatz. Das solltest Du auf jeden Fall verfolgen. Wenn "alles" nicht möglich ist, musst Du Prioritäten setzen. Aber das wesentliche sollte schon machbar sein.

Ich hatte mein Piano eine Zeitlang am anderen Ende des Zimmers. Und dann noch ohne speziellen Hocker davor. Das endete damit, dass ich es sehr selten gespielt habe. Jetzt habe ich es wieder rechts von mir aufgestellt. Ich brauche mich also nur zu drehen und kann sofort spielen. Es ist fast den ganzen Tag an. Manchmal spiele ich auch 5 Minuten zwischen den Meetings (Genauso mit Gitarren. Das Kabel, welches zu meinem Modeler geht, hängt auch immer einsatzbereit neben mir.).
Das macht schon einen riesigen Unterschied.

Das alles führt dazu, dass ich sehr oft ohne zu überlegen spontan irgendein Instrument spiele. Und ich kann auch sofort Ideen aufnehmen.

IMG_4116.jpeg
 
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Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht, wie Du Dich da wohl fühlen kannst.

Ganz einfach. Sobald ich die DAW öffne und mich mit Musik beschäftige ist alles andere weg.

Der Schreibtisch steht nicht mehr im Raum – er, die Technik und das drum rum ist ist ein Portal in eine andere Realität. Und was hinter mir liegt? Uninteressant.
Ich bin dann nur noch im Klangfeld..... (;

Das spielt dann welche Theorie auch immer keine Rolle mehr.
 
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Nach den über 2000 Jahren alten Grundlagen der vedischen Baukunst sollte man bei kreativer Musikarbeit am besten so sitzen, dass man nach Norden schaut.
 
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Nach den über 2000 Jahren alten Grundlagen der vedischen Baukunst sollte man bei kreativer Musikarbeit am besten so sitzen, dass man nach Norden schaut.
Gilt das überall, also auch auf der Süd-Halbkugel, z.B. in Namibia?
 
Laut den Schriften ja.
 
Mir fällt vor allem der Quader auf. Also ein Zimmer mit je 3 parallelen Flächen.

Sessel oder Sofa sind prima Bassfallen, unregelmäßig eingeräumte Regale sind gute Diffusoren ...
Alles, was die Geometrie unregelmäßiger macht, wird dir gegen hervorstechende Raummoden helfen.
 
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ich würde auch empfehlen sich auf eine "angenehme" Raumakustik zu konzentrieren (was den Vorschlag von @chris_kah einschließt). Und nicht auf irgendeine eine "optimale Studio" Akustik mit Raumausmessung, und was weiß ich was :D.
Schließlich willst Du darin Instrumente spielen und Musik genießen.
 
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Danke für die vielen Antworten. Ihr habt Recht dass die Raumakustik momentan grauenhaft vernachlässigt wurde. Was jedoch aktuell mein Problem ist, dass ich lösen will, ist wie ihr die Ergonomie, den Workflow, das Wohlbefinden verbessern kann. Ich bin nun zb. Auf den Zaor miza Z Flex Tisch gestoßen. Da passt das Stage Piano drunter und kann auch als master Midi Keyboard genutzt werden. Ich habe die Jaspers Ständer entdeckt, um Drumcomputer uns kleine synths aufzustellen. Ich werde einen größeren Teppich besorgen, starke schwere Vorhänge aufhängen. Gitarren an die Wand. Und ja, auch die Raumakkustik durch Absorber, mittige Anordnung vom Tisch usw.
 
Hi,
ordentlich wirksame Akustik-Maßnahmen brauchen einigermaßen Platz, d.h. sie beeinflussen auch die Möbelwahl bzw. die Aufstellmöglichkeiten. Imho wäre es daher schlau, sich schon im Vorhinein (halbwegs) ein Konzept zu überlegen und dann dementsprechend einzukaufen und nicht erst Zeug zu holen um dann drauf zu kommen dass man sich damit Möglichkeiten verbaut.
ich würde auch empfehlen sich auf eine "angenehme" Raumakustik zu konzentrieren (was den Vorschlag von @chris_kah einschließt). Und nicht auf irgendeine eine "optimale Studio" Akustik mit Raumausmessung, und was weiß ich was :D.
Schließlich willst Du darin Instrumente spielen und Musik genießen.
Und angenehme Raumakustik und optimale Studioakustik schließen sich mMn auch nciht aus, im Gegenteil. Es macht viel mehr Spaß mit ordentlich Sound Musik zu produzieren.

Ich behaupte dazu musst du auch nichts einmessen. Bau dir Basstraps in möglichst vielen Raumkanten, Deckensegel oder Basotect an die Decke kleben und an die Stellen der ersten Reflexionen Breitbandabsorber (selbstbauen oder auch 10cm Basotect). Damit kannst du gar nichts falsch machen. Im Gegensatz zu zu vielen Teppichen/Vorhängen...

Just my 2 Cents.
 
Super. Das werde ich machen. Danke für die Hilfe betreffend meiner gewünschten Unterstützung und für das beantwortetln.meiner Fragen :)
 
Schei... auf optimierte Raumakustik! Das ist nur was für gefühllose Theoretiker. Allergrößte Sorgfalt solltest du allerdings auf eine elementare Anschaffung für dein Studio legen:
Lavalampen für den guten Ton - Musiker-Board
 
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chei... auf optimierte Raumakustik! Das ist nur was für gefühllose Theoretiker.

Das ändert sich wenn man mit seine Gitarre in einem Bassloch oder einer Resonanzzone spielt.... (;
 
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Im Anhang sieht man ein paar Bilder der aktuellen Situation.

Finde ich im wesentlichen "zu nackt". Wenn du eine Seite des Workspace offen lässt, würde ich wahrscheinlich ein 2er Sofa gegenüber stellen. Gitarre dudeln, Musik hören ... Ich bin ein Fan von "natürlichen" Absorbern - also Bücherregalen und Co. Alles was "rechte Winkel" raus nimmt, hilft in der Regel.

Gruß
Martin
 
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Du brauchst die Absorber nicht an die Wände kleben. Ich habe das in meinem Wohn- und Studio-Zimmer anders gelöst: Ich habe mir aus dem Baumarkt dünne Holzplatten besorgt - so Teile, wie man sie für Schrankrückwände benutzt - und darauf die Absorber (Basotek bzw. T.akustik-Teile) geklebt, sodass das Holz auf zwei Seiten ca. 1 cm übersteht. In die Überstände zwei Löcher gebohrt. Nun konnte ich die Absorber bequem mit zwei Nägeln an den Wänden aufhängen. Wenn es mir nicht passt, kann ich sie bequem ab- oder umhängen.

IMG_0666.jpgIMG_0667.jpg

Was übrigens auch eine gute Investition war:
 
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Gitarren an die Wand.
Elektrische Gitarren okay, aber mach das nicht mit akustischen Gitarren... Die resonieren dann schön mit der Musik mit.

Ich dachte mal, meine Abhöre ist kaputt, da immer wenn ich mein Mix stoppte ein deutlich wahrzunehmender metallischer "Nachhall" von ca 5 Sek Hallfahne zu hören war. Bis ich dann bemerkt hab, dass das nicht von der Abhöre kommt, auch nicht von der Raumakustik, sondern aus der Gitarre die hinter mir steht.
Akustische Instrumente mit Resonanzkörper haben bei mir im Abhör- und Aufnahmeraum nichts verloren, es sei denn, ich brauch sie grad für eine Aufnahme,.
 
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Wie denn... das ist alles, was ihr "Profis" an Antworten parat habt? Das war ja dürftig. Ich hätte mit 4-5 Seiten an Vorschlägen aller Couleur gerechnet. Ich will meinen Senf dazu auch mal loswerden, obschon ich weiß, dass ich hier Romane über jeden Aspekt schreiben könnte. Fange ich mal mit einer ungeordneten Liste an

- Raum erscheint im Weitwinkelfoto luxuriös groß und quasi klinisch nackt; Anregungen wurden bereits weiter oben gegeben (Sofa, Bücherregal - oder halt richtige Absorber, Diffusoren oder Deflektoren). Du kannst aber auch erwägen, einen hübschen hölzernen Paravent ins Zimmer zu stellen und damit Flatterechos zwischen gegenüberliegenden Wänden zu mildern. Die findest Du bei TEMU oder auch OTTO. Wenn Du einen Paravent verwendest, kannst Du dessen Wirkung sogar noch steigern, indem Du ihn partiell mit z.B. Basotect maskierst oder etwas, das als effektiver Absorber dienen kann.
- Messmikrofon muss her, auch wenn man mich deshalb für einen gefühllosen Theoretiker hält; meine Empfehlung: Beyerdynamic MM1 (darüber habe ich leider kein Review geschrieben, aber das Mic ist genial :) ), einschließlich spezifischer in Deinen Rechner einzulesenden Frequenzkorrekturdatei. - Apropos, eine Lavalampe wie Pfeife sie anmahnte, ist faktisch überflüssig, ich habe dennoch eine (ganz rechts unten im Bild), die aber nie an ist.:moose_head:
- Monitorcontroller; erleichtert das schnelle Verändern von Lautstärke beim Abhören (wenigstens hierzu gibt es ein Review)
- Cloud anbringen; (das ist ein Deckenabsorber) über der Abhörposition am Sweetspot und - falls erwünscht - an dem Punkt, wo Vokalaufnahmen oder akustische Instrumente aufgenommen werden.
- Arbeitsplatz mindestens 2m von der Wand weg und Wand im Rücken mit Blick aufs Zimmerinnere (hierzu muss ich die Überlegungen erklären: mit Blick ins Innere des Zimmers kannst Du potenziell sehen, was vor sich geht, wenn jemand zusammen mit Dir musiziert oder Du einen Sänger/Sängerin zum Recorden einsetzt. Die zwei Meter Raumdistanz hinter Dir ermöglichen es, die schallharte Fläche der Wand mit ein paar Diffusoren zu versehen, deren Wirkung meist erst ab 2m Abstand zum Ohr zutage tritt - abhängig vom Diffusortyp. Überdies vereinfacht das auch das Aufstellen von Equipment seitlich von Dir. Den von Dir gewünschten Arbeitstisch kenne ich nicht, aber wenn er stabil steht und das wichtigste Equipment faßt, soll`s gut sein.
- Kopfhörer; Du brauchst mindestens 3 Kopfhörer: einen geschlossenen, um rein akustische Aufnahmen per Mikrofon machen zu können, einen offenen zum Mixen, falls Du nicht immer volle Lotte über die Lautsprecher mixen kannst oder darfst und einen dritten KH für einen weiteren Musiker, falls Du gelegentlich Co-Produktionen machst. Für den 3. KH würde ich gleichfalls einen offenen KH empfehlen, denn beim Anhören mit Deinem Besucher ist es immer gut, genau die gleiche Klangqualität zu haben, um Aufnahmen richtig beurteilen zu können. Meine Empfehlung: Beyerdynamic DT 900 ProX für die offene Variante. Für die geschlossene kann ich keine Empfehlung geben, denn ich bin mit meinen geschlossenen KHs nicht wirklich befreundet (habe einen AKG K-271 und noch einen anderen).
- Kopfhörerverstärker; Für den Betrieb mehrerer Kopfhörer eignet sich ein ordentlicher Kopfhörerverstärker, der mehr als 4 unabhängige Outputs haben sollte. Ich selbst habe zwar einen großen von Behringer, aber von Anfang an war 1 Kanal defekt; von Behringer bin ich daher grundsätzlich kuriert, wenn's nicht zwingend auf den Preis ankommt. Mein Favorit, wenn ich Ersatz bräuchte, wäre ein ART Headamp 6 Pro, weil ich mit Hardware von ART bislang null Probleme hatte und damit voll zufrieden bin.
- Visuelles Monitoring; Das kannst Du mit (zumindest) zwei Monitoren machen, die sich auf einem Stativ befinden und ggf. gedreht und im Raum bewegt werden können (siehe Foto weiter unten); wichtig, falls Du selbst im Raum die DAW konrollieren musst (wireless Mouse und wireless Keyboard!) oder für Deinen Mitmusiker Texte, Noten oder eine Kopie des Hauptbildschirms an dessen Aufnahmeplatz parat stellen willst. Alternativ kannst Du auch einen großen TV-Monitor für Deine DAW missbrauchen, der z.B. als 60-Zöller an einer beweglichen VESA-Halterung in Deckennähe schräg angebracht ist. Das hat den Vorteil, dass jeder Mitmusiker sehen kann, was vor sich geht. Solche Monitore sind nicht mehr teuer; man bekommt sie meist schon für ca. 400€, auch in 4K, was durchaus hilfreich ist.
- Absorber; kannst Du selber bauen, wobei Du hier im Musikerboard etliche Anleitungen finden kannst - oder Du kannst sie kaufen. Aber bitte keinen Noppenschaumstoff; das ist verschwendetes Geld. Die unten auf dem Foto sichtbaren echten "Kaventsmänner" hängen in den Winkeln an der Decke und befinden sich so weit es machbar war hinter den Main-Speakern.
- Diffusoren; das gilt analog den Absorbern, wobei Diffusoren schwieriger zu konzipieren sind und deutlich mehr Arbeit erfordern. Ich würde daher welche kaufen (z.B. UA Acoustics, Bluetone Acoustics, GIK Acoustics, ...
- Deflektoren; ich habe einige kleine aus Holz und Plexiglas selbst gebaut und einen großen, richtig guten Deflektor bei Bluetone Acoustics bezogen, der dort unter Absorber/Diffusor benannt ist, nein, jetzt heißt er "Wave Reflektor" und kommt damit seiner tatsächlichen Arbeitsweise nahe. Unten abgebildet sind zwei der selbstgebauten Deflektoren, hinter deren gebogene "Scheibe" aus Plexiglas ich jeweils ein Frontcover in CD-Format geklemmt habe - das erinnert mich, dass ich noch etwas zu tun habe. :)

So, das ist erstmal das, was mir ad hoc zu diesem Thema einfällt; ich will ja auch nicht den ganzen Nachmittag mit Tippen hier am Compi verbringen. :hat:

Deflektoren.JPG



Durchgang.JPG


Hab noch was vergessen -
- Patchbay; sehr nützliches Feature, um allerhand Hardware-Outputs zu bündeln und auf die zur Verfügung stehenden Eingänge Deines Audio-Interfaces zu verteilen. Da gibt es - wie immer - verschiedene Modelle, ich habe nur ein Beliebiges für den Link herausgegriffen. Ich nehme an, die meisten Deiner Outs kommen als 6,3mm Klinke, oder? Die gibt es auch für MIDI, wenn Du Deine Keyboards oder diversen MIDI-fähigen Gerätschaften vom Controllerkeyboard oder dem Rechner steuerst. Ich habe aktuell keine konkrete Empfehlung, da ich einen alten MIDI-Patcher von Roland verwende, den es nicht mehr gibt, vermute ich (Roland A-880). Falls ich eine Alternative bräuchte, würde ich das iConnectivity mioXL probieren.
- Kabelkanäle; habe ich auch verlegt, am Boden, um nicht über Kabel zu stolpern oder um das Säubern des Zimmers zu erleichtern und an den Wänden (sogar unter der Decke, da ich nur ein Minizimmer habe). Da musst Du mal googeln, um das Richtige für Dich zu finden, gibt es von günstig zweistellig bis "günstig" dreistellig. ;) Wie aus dem vorangegangenen Post hervor geht, sieht man an der Zimmerdecke deutlich die Kabelzuleitung für die kleinen JBL-Speaker, die mit den ebenfalls abgebildeten Main-Speakern per Monitorcontroller wahlweise zugeschaltet oder umgeschaltet werden können. Das lose Kabel an der Decke ist 220V für die Zimmerbeleuchtung. Die Kabel für die Hauptspeaker verlaufen in Kanälen neben den Türenrahmen, an der Fußbodenleiste und oberhalb des Wellendeflektors, sind damit praktisch unsichtbar. Die Hauptspeaker bilden fast zentimetergenau ein gleichseitiges Dreieck zu meiner Arbeitsposition im Sweetspot und sind mit ihren Hochtönern auf Ohrhöhe ausgerichtet. Ihr Abstand und damit jeder Schenkel des Dreiecks, beträgt knapp unter 2m, also haarscharf an der Grenze zum Midfield-Hören. Die kleinen JBLs stehen näher und bilden somit einen Winkel, der über 60° hinaus geht (>90°). Kabelkanäle werden umso wichtiger, wenn Du auch MIDI patchst, denn dann geht der Kabelsalat erst richtig los. :LOL:
- Akustikvorhang; der zweigeteilte Akustikvorhang lässt sich vor den ansonsten offenen Durchgang ziehen (weil ich für die Tür keinen Platz mehr hatte und durch die Öffnung des Raumes auf der gegenüberliegenden Seite den großen Deflektor von Bluetone Acoustics nach schräg unten geneigt, anbringen konnte.) Unterhalb des Deflektors befindet sich eine Matratze für meinen Hund, sodass ich das Nötige mit dem Sinnvollen verbinden konnte (Dämpfung von Reflexionen). - Im Recording-/Mixingraum selbst sieht man über dem Durchgang drei weitere wellenförmige Deflektoren, die ich bei LIDL für ein paar Kreuzer erstand und ihrer ursprünglichen Bestimmung nach als schickes 3D-Bild zweckentfremdete (je ca. 7€). Wenn der Akustikvorhang zugezogen ist, reicht er vollständig von der Zimmerdecke bis auf den Boden und hilft mir im Winter auch Heizkosten zu sparen. Die Aufhängung des Vorhangs stammt von TEMU und ist per starker innenliegender Feder in jeder Position klemmbar. Die gibt es in verschiedenen Längen; ich glaube, bis zu 5m. Ich hatte die kürzeste gekauft. Qualitativ voll in Ordnung.
- Powerverteiler; je mehr Hardware Du hast, egal ob Lavalampe, Synthie, Pedalboardnetzteil oder Amp, die auf 220V Appetit haben, umso heftiger wird auf Deine Steckdosen zugegriffen, von denen Du vermutlich nicht mehr als 10 Stück in Deinem Zimmerlein hast; wer hat das schon... Gute Erfahrung habe ich mit dem einzeln schaltbaren Stromverteiler von Lightmaxx gemacht, den man problemlos auf Klebeband beschriften kann und dessen geschaltete Anschlüsse übersichtlich beleuchtet sind; kein Hexenwerk, bringt aber Ordnung und Du kannst an zentraler Stelle jedes 220V Gerät switchen. Ich habe noch zwei weitere 8er Verteiler in 19" Bauweise, aber der Lightmaxx ist mein liebster.:patpat:
 
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