Home Studio Raumkonzept/Einrichtung + Schalldämpfung in Kellerraum

BuMiiI
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Hi Leute,

ich möchte einen kleines Hobby-Homestudio aufbauen. Bei mir gibt es einen Kellerraum, der ursprünglich als Bastlerraum angedacht war, die Umstände haben sich jedoch geändert und anschließend sollte das erst einmal eine Abstellkammer für ein Schlagzeug werden (ich bin Gitarrist, möchte nebenher allerdings Schlagzeug lernen). Mir kam jetzt die Idee daraus einen etwas universelleren Musikraum zu machen. Sowohl zum Jammen (natürlich nicht als vollwertiger Proberaum-Ersatz) aber vor allem auch für ein paar Recording Sessions.
Um mich kurz zu fassen:
Habe ohne Vorkenntnisse zunächst mal Noppenschaum und 2 Bassfallen bestellt. Die Bassfallen sind in größere Zahl vielleicht gar nicht so dumm, das mit dem Noppenschaum war wohl eher unnötig nach etwas Einlesen. Habe sie jetzt nicht an die Wand geklebt, sondern warte erst einmal ab, bis der Raum weiter eingerichtet ist.

Mein Ziel ist es in erster Linie den noch starken Hall aus dem Raum zu bekommen und einen vernünftigen Grundklang zu erhalten. Mir geht es hierbei nicht um extreme Optimierung, sondern einfach um einen Klang, mit dem man als Hobbymusiker arbeiten kann. Das hier keine Hochglanz-Produktionen entstehen, ist mir bereits klar, allerdings sollte die Raumakkustik dabei nicht der negative ausschlaggebende Faktor sein.

Der Boden ist nur gestrichener Beton. Hier würde ich gerne einige Teppiche verlegen, für Wohlfühlfaktor und etwas Hallbekämpfung. Es gibt nur ein kleines Fenster, welches aber noch neu gemacht wird (Fenster schließt dann im Raum, statt nur an der Außenwand.
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So ist das Schlagzeug derzeit platziert. Man könnte es eventuell noch ein Stück näher zur Wand links verschieben. Reichen 2 große Teppiche jeweils vor den Drums und im restlichen Bereich rechts? Oder sollte man eventuell noch den Bereich unter der Drummatte mit einem extra Teppich ausstatten?
Die nächste wichtige Frage ist wohin mit einem Schreibtisch fürs Recording? Rechts vom Schlagzeug an die Wand (nachdem Drums weiter nach links) oder...


WhatsApp Image 2024-01-09 at 15.02.52 (2).jpeg


Gegenüber an die Wand, wenn die Kartons weg kommen. Das Regal sollte wohl hoch genug sein um nicht zu stören, könnte notfalls auch entfernt werden. Ich weiß soweit nur, dass Abhörmonitore nicht zu nah an der Wand stehen sollten, weshalb ich davon ausgehe, dass der Schreibtisch nicht direkt in irgendeiner Ecke stehen soll.


WhatsApp Image 2024-01-09 at 15.02.52.jpeg

Diese Wand ist bis jetzt am kahlsten. Möglicherweise hier Noppenschaum oder eventuell Molton wie es häufiger empfohlen wird? Oder bessere Idee?


WhatsApp Image 2024-01-09 at 15.02.52 (1).jpeg

Hier das Fenster. An der Wand befindet sich ein alter Motorradrahmen der als Gimmick-Regal dienen sollte. Würde ich gerne dranlassen ;)
Rechts wird noch ein Heizkörper angeschlossen.

Darauf befindet sich auch noch Trittschalldämmung, nur Teppiche zu verlegen wäre natürlich einfacher, da der Boden soweit eigentlich "fertig" ist und nichts mehr über die Dämmung drüber gelegt wird.


Die Maße des Raums betragen ca. 4,50m*3,80m bei einer eher geringen Höhe von ~2,1 - 2,2m (man sieht eine kleine Abstufung im letzten Bild. Hier wurde abgehängt und etwas Hohlraum geschaffen für das Verlegen der Kabel zu den Lampen). Ich nehme mal an an den Decken kann/sollte man nicht allzu viel machen.
Mir geht es primär nicht um Schalldämmung. Wohne im Einfamilienhaus und der Lärm den man an der Straße hört, hält sich in Grenzen, mit dem baldigen Fenster wahrscheinlich nochmals ein gutes Stück mehr.

Mir geht es vor allem darum, ein halbwegs sinniges Raumkonzept zu erstellen (ich weiß nicht ob das dann noch rein in dieses Unterforum passt, da es hierbei ja auch schon eher um die Einrichtung geht, korrigiert mich gerne) und dabei einen halbwegs hinnehmbaren Klang zu gestalten, ohne jetzt den Raum mehrfach auszumessen und penibel zu optimieren. Vielleicht kann man mit der richtigen Einrichtung alleine ja schon einen halbwegs zufriedenstellenden Klang hinbekommen.
Das Schlagzeug soll früher oder später tatsächlich komplett mit Mikros abgenommen werden können. Die Raumakkustik sollte deshalb nicht komplett schrottig sein.
Ein kleines Sofa wäre vielleicht auch nicht schlecht zum Schall schlucken + Wohlfühlfaktor, allerdings wird der Platz dann noch langsam etwas knapp hier...

Nochmal kurze Übersicht über alles was sicher rein muss:
- Das Schlagzeug (wer hätte es gedacht)
- Ein Schreibtisch (passende Größe muss ich raussuchen, so dass mindestens ein etwas größerer Bildschirm darauf passt + 2 Abhörmonitore jeweils links und rechts/Interface evtl. genügend Platz für mein MIDI-Keyboard.
- Mindestens eine 2x12er Box für meinen Gitarrenverstärker
- Eventuell ein kleiner Bassübungscombo fürs jammen, Recording würde ausschließlich über DI erfolgen
- Diverse Mikros fürs Drum, vor die Gitarrenbox + Gesangsmikro
- Eventuell Sofa oder Sessel für Komfort (soll ja auch nicht jeder rumstehen müssen) und zusätzliche Halleindämmung.


Das ist jetzt erstmal etwas viel Input mit offenen Fragen, aber mit eurer Hilfe / Ideen kann ich vielleicht etwas weniger kopflos vorgehen, bevor ich mehrmals umstellen muss. Ich hab jetzt viel runtergeschrieben, falls was wichtiges vergessen wurde, lasst es mich wissen.

Vielen Dank schonmal und ich hoffe auf eine rege Diskussion.

Grüße
 
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Ich zitiere hier kurz meinen Post aus nem anderen Thread: Klar kann man da Akustikzeug kaufen, bis der Kontostand brennt. Kann man aber mit Ghettomethoden viel ausrichten, wenn egal ist ob es supi aussieht. Ganz wichtig: Bassfallen. Verpackte Steinwolle in die Ecke, gern auch Ecke/oben an der Decke. Mit einem Pack anfangen, bei Bedarf mehr. Ansonsten Dämmzeug (schwere offenporige Stoffe: Handtücher, Vorhänge, Molton etc.) für Mitten/Höhen nicht direkt an harte Flächen, sondern min. ne Handbreit davon weg, gern ne Ellenbogenlänge. Eine von zwei gegenüberliegenden Flächen mal was hintun, höchstens. Nicht gleich alles, nicht gleich volle Fläche, sondern Schritt für Schritt und dann hören.
Viel Glück mit dem Raum, das wird schon. Hauptsache mal was rein, was Schall frißt. (Spoiler: Noppenschaumstoff ist ungefähr so effektiv wie unsere Regierung)
 
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Das Schlagzeug soll früher oder später tatsächlich komplett mit Mikros abgenommen werden können. Die Raumakkustik sollte deshalb nicht komplett schrottig sein.
In einem so niedrigen Raum ist das leider völlig unrealistisch. Wären E-Drums vielleicht auch eine Option?
 
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In einem so niedrigen Raum ist das leider völlig unrealistisch. Wären E-Drums vielleicht auch eine Option?
Das wäre zwar sehr schade, aber ja, E-Drums wären langfristig vielleicht auch eine Option. Vermutlich für jemanden wie mich auch leichter machbar, als bei einem A-Drum.
 
Ich habe A- und E-drum gespielt.
E-drum ist dankbarer für Einsteiger, da es sozusagen mehr verzeiht. Aus einem A-drum kannst Du mit Übung mehr Klangvielfalt rausholen, aber Du hörst halt auch jeden Dynamikunterschied z.B. von Schlägen auf der snare, wo Du eigentlich einen gleichbleibend lauten Schlag haben willst. Und zum Aufnehmen und leise Üben (A-drum ist halt auch beim Üben laut) mit Metronom oder Backing-Track ist ein E-drum auch im Vorteil. Vorausgesetzt, Du kaufst Qualität. Ist leider bei einem E-drum so - beim A-drum auch, aber da kannst Du gebraucht an recht gute drums rankommen. Wenn man aber wiederum die Mikrofone, die Du zum Aufnehmen eines A-drums mit in die Rechnung aufnimmt, dann würde ich mal bezweifeln, dass preislich gesehen ein großer Unterschied besteht zwischen gutem E-drum und Schnäppchen-A-drum mit Mikros ...

Wenn Du die Möglichkeit hast, dann probier einfach mal beides im Vergleich aus. Das ist ne Größenordnung, da ist ein Ausflug zu einem größeren Musikgeschäft durchaus lohnenswert.

x-Riff
 
Nur so nebenbei: Sofas sind oft gute Bassabsorber. Eine zerklüftete Oberfläche hilft. Z.B. unregelmäßig gefüllte Regale. Mein Musik - u n Arbeitszimmer hat ohne große sonstige akustische Behandlung eine passable Akustik. Da sind am ehesten mitschwingende Saiten von herum hängenden Instrumenten und scheppernde Teile störend und nicht so die Raumakustik.

Ich würde am ehesten über dem Drumset noch Noppenschaum anbringen.

Zwecks A- und E-Drum: Wir hatten für meinen Sohn ein E-Drum zum Üben. Ok, damit kann man Taktfestigkeit, Pattern ... üben, aber es kommt niemals auch nur in die Nähe der klanglichen Vielfalt eines aktusischen Sets. Gespielt mit Sticks, Rods, Brushes, Mallets ... Die E-Drums sind wieder verkauft. Jetzt gibt es ein kleines A-Drum Set auf Cajon Basis und das macht mehr Spaß.
 
Ja, echte Drums machen natürlich mehr Spaß, aber halbwegs vernünftige Aufnahmen kann man damit bei so niedriger Deckenhöhe trotzdem vergessen.
 
Man kann ja alternativ auch Eierkartons verwenden.
Ich hoffe das ist nicht erst gemeint!
Denn die Kartons eignen sich gut, um den Hall im Raum zu reduzieren, wodurch Audioaufnahmen automatisch hochwertiger und professioneller klingen.
Diese Aussage ist nachweislich kompletter Unsinn und längst nicht mehr zeitgemäß!
Das kann man auch mit einfach zugänglichen Formel ausrechnen.
Bitte, bitte niemals empfehlen: Das hilft nur gegen Brandschutz.
 
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Hallo,

...mit den Eierpappen hat man irgendwo im Höhenbereich etwas Dämpfung, weshalb komplett "ver-eier-gepappte" Räume üblicherweise nicht nur muffig klingen, sondern auch muffig riechen. Ferner brennen die Dinger hervorragend, und wenn sie feucht werden, wie etwa bei schlechter Raumbelüftung, dann viel Spaß mit dem Schimmel... :)

Fachlich Fundiertes gibt es wie immer bei Eberhard Sengpiel: KLICK :)

Viele Grüße
Klaus
 
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Ja, echte Drums machen natürlich mehr Spaß, aber halbwegs vernünftige Aufnahmen kann man damit bei so niedriger Deckenhöhe trotzdem vergessen.
Das halte ich als generelles Statement für nicht korrekt.
Mit geschickter Wahl der Mikros und wenn man nicht darauf aus ist, den Raum mit einzufangen, kann man auch in einem Raum mit relativ niedriger Deckenhöhe gute Ergebnisse erzielen. Voraussetzung ist ein entsprechend akustisch behandelter Raum (falls notwendig) und grundlegendes Wissen zum Drum Recording
Klar bekomme ich damit nicht die gleichen Ergebnisse wie in 606, Sunset, Power Station, Blackbird, Meistersaal oder was weiß ich, aber man bekommt unter Umständen passable Spuren.

Ab welcher Deckenhöhe lohnt es sich denn überhaupt anzufangen?
 
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Man kann die akustisch nah-mikrofonierte Drum Aufnahme in der DAW nach Transienten analisieren und damit einen Softwaredrummer ansteuern, wenn die Raumakustik nicht passt. Ggf auch beides gelayert.
 
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Diese Aussage ist nachweislich kompletter Unsinn und längst nicht mehr zeitgemäß!
Das es nicht mehr zeitgemäß ist, da gehe ich mit. Aber früher war es durchaus üblich und hilfreich.
Oft ging es nur darum im Probenraum Schallreflexionen zu minimieren damit die Mikrofone nicht so pfeifen.
Da wurde geübt, geübt, geübt und beim nächsten Dorftanz ging es auf die Bühne, Nix Tonstudio.
Und da der Noppenschaum ( #2 ) als wenig effektiv bewertet wird ...
... haben die Eierpappen wieder Konjunktur und sind als Abfallprodukt von Demos z.Z. sehr günstig zu erwerben. :ROFLMAO:
BDX.
 
Eierpappen waren auch früher nicht hilfreich! Nicht mehr zeitgemäß sind sie deswegen, weil wir in Zeiten von Internet und insbesondere dem Musiker Board solchen Mythen nicht mehr hinterher rennen müssen sondern stattdessen etwas sinnvolles machen. Das ha nix mit ambitioniertem Üben oder Dorffest zu tun sondern ist einfach Physik.
Einfach gesagt, der Mythos kommt ja offensichtlich von der ähnlichen Form wie der Noppenschaum. Dabei wird missachtet, dass der Noppenschaum diesen Aufbau hat, damit bei gleichem Volumen stellenweise mehr Material vorhanden ist. Es wird dabei in Kauf genommen, dass an anderer Stelle weniger absorbiert wird. Dadurch entsteht ein aber in der Summe ein besser Effekt als wenn man das Material gleichmäßig anbringt.
Frequenzen, die an der Form des Eierhubbels einen sinnvollen akustischen Effekt an einer harten Oberfläche erfahren würden, gehen durch das Material ziemlich unbeeindruckt durch. Einfach mal nen Eierkarton vor Subwoofer oder Tieftöner halten und hören, was passiert.
Man kann auch einfach flache Pappe verwenden, hat den gleichen Effekt.

Deswegen gibt es überhaupt gar keinen Grund Brandbeschleuniger an die Wand zu kleben.
 
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Es sind doch zwei verschiedene physikalische Ansatzpunkte.
Eines ist Schalldämmung, also den Schall zu absorbieren und das andere die Schallwellen zu brechen und diffus zu reflektieren.
Das eine wandelt Schallenergie in Wärme und das andere dämpft Interferenzen.
Gute Systeme machen beides
der Mythos kommt ja offensichtlich von der ähnlichen Form wie der Noppenschaum.
Wohl eher umgedreht, die Form des Noppenschaums ist den Eierpappen nachempfunden.
BDX.
 
Es sind doch zwei verschiedene physikalische Ansatzpunkte.
Eines ist Schalldämmung, also den Schall zu absorbieren und das andere die Schallwellen zu brechen und diffus zu reflektieren.
Das eine wandelt Schallenergie in Wärme und das andere dämpft Interferenzen.
Gute Systeme machen beides
Und die Eierkartons machen zumindest bei tieferen Frequenzen quasi nichts von beidem.
 
Und die Eierkartons machen zumindest bei tieferen Frequenzen quasi nichts von beidem.
Können sie rein physikalisch auch garnicht. Selbst wenn man die Eierkartons einen halben Meter dick und mehr aufeinander klebt werden sie bei nicht mit langen Wellenlängen fertig.
Eierkartons dienen im besten Fall als Diffusor, mehr nicht.
 
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