Wie sind die unterschiede in den Korpusformen der Westerngitarren?

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Hallo in die Runde!

Kann mir wer kurz und bündig erklären, wie die Unterschiede der unterschiedlichen Korpusformen bei Westerngitarren/Steelstrings sind? Welche Relevanz diese haben, insbesondere, wenn für höhere Lautstärken die Gitarre per Tonabnehmer verstärkt wird?

1000 Dank, Cello

PS: @peter55 sollte ein ähnlicher Thread schon existieren, schließ diesen hier, nach dem du den hier verlinkst hast.
 
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass aus "kurz und bündig" nichts wird. Die Korpusformen sind nun mal nicht genormt, und es steht den Herstellern frei, ihr Produkt so zu nennen, wie sie wollen. M.a.W.: Es wird jede Menge Ausnahmen von der Regel geben.
Die zweite Frage geht in Richtung des Verwendungszwecks und könnte - entsprechend formuliert - zielführender sein. Zu beachten ist dann aber, dass die Anfälligkeit für Rückkopplungen nicht zuletzt von der Art des Tonabnehmers abhängt (und bei höheren Lautstärken vermutlich ein Feedback-Booster das As im Ärmel wäre, das die Korpusform übertrumpft). :nix:
 
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Ich nehme mal an die sognannten "Dreadnoughts" und Jumbos haben mehr Bassanteil als eine Parlor oder eine andere kleinere Bauform.
Das sollte man über ein Mikrofon hören, ob man das auch über einen Tonabnehmer hört kann ich nicht sagen.
 
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Lies mal hier, das gibt dir wenigstens einen ersten Eindruck. Wie schon gesagt wurde, haben die Hersteller sehr individuelle Formen mit unterschiedlichen Bezeichnungen, und bis auf Dreadnought und Jumbo gibt's vermutlich kaum so etwas wie Standardformen.
Hinzu kommt eine Vielzahl unterschiedlicher PU-Systeme, die sich auf Klang und Feedback auswirken. Aber schon eine Dreadnought von Martin klingt ganz anders als eine Dreadnought von Taylor, um mal nur die beiden Platzhirsche zu vergleichen.
 
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Hier noch ein Pic von Martin dazu:

Korpusgrößen Martin.jpg
 
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Welche Relevanz diese haben, insbesondere, wenn für höhere Lautstärken die Gitarre per Tonabnehmer verstärkt wird?

Um mal auf die grundsätzliche Frage einzugehen:

Alles was beim akkustischen Spiel für besonders voluminösen Klang sorgt, ist beim Spiel auf der Bühne mit Tonabnehmer kontraproduktiv weil die schönen Resonanzen dann zu Rückkopplungen führen.

Eine 000 ist da schon deutlich unempfindlicher als eine Dreadnought und wird nicht zuletzt deswegen auch von Profis für das Spiel auf der Bühne eingesetzt.
 
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So wie @Bassturmator es schriebt sieht's aus.
Hinzu kommt, dass Tonabnehmer nicht gleich Tonabnehmer ist.
Bei reinen Piezo-Pickups spielt die Korpusform klanglich eine weit geringere (m.E. gar keine) Rolle als bei Pickup-Systemen, die Piezo und Mikro kombinieren.

Mit reinen Piezo-Pickups klingen Akustikgitarren meiner Meinung nach "wie irgendeine Akustikgitarre", aber eben nicht "wie genau diese eine" (insbesondere bezüglich der Feinheiten von Korpusform, Material und Machart von Decke und Zargen).
Ich mag diese Piezo-Dinger schlicht nicht sonderlich.
 
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Grob gesagt (nicht allgemeingültig, aber als ungefähre Tendenz): Je kleiner die Form, desto "dosiger" (mittenbetonter) wird der Klang und je flacher, desto weniger Bass hat sie. Auf den verstärkten Sound wirkt sich das weniger aus; hier kommt es mehr auf den Tonabnehmer und dessen Qualität und Einstellung an. Aber wenn die Gitarre kleiner und insbesondere flacher ist, also einen weniger voluminösen akustischen Klang hat, ist sie weniger anfällig für Feedback.
 
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Um auf die Frage einzugehen:
Die unterschiedlichen Korpusformen klingen halt auch mitunter recht unterschiedlich. Mal ganz platt gesagt.
Auch wenn da einige andere Faktoren natürlich auch eine Rolle spielen.

So eine ganz kleine Parlor klingt z.B. meist etwas mittig und gefällt z.B. vielleicht jemanden gut, der etwas "bluesig" unterwegs ist.
Fingerstyler spielen oft eher mittlere Größen, bei Singer/Songwritern gibt es vielleicht ein paar mehr, die mit einer Dreadnought unterwegs sind.
Im Bluegrass sieht (und hört ;-)) man auch oft laute und durchsetzungsfähige Dreadnoughts.

Den fetten Sound einer Dreadnought kann man aber durchaus auch gut über einen Tonabnehmer abbilden.
Es kommt natürlich auch drauf an was man denn so genau vor hat. Fingerpicking solo? Lautes Strumming in einer Band?

Bei meinen großen Dreadnoughts (alle mit Tonabnehmer) drehe ich halt den Mikroanteil zurück (oder auf null) wenn es kritisch wird.
Funktioniert auch bei meiner BSG-Jumbo, Gibson Dreadnougt Slope-Shoulder und meiner dicken Larrivee.
Ein magnetischer Pickup im Schalloch kann manchmal auch sehr passend sein. Gerade wenn es mal lauter werden soll.

Das hat aber auch viel mit allen anderen Einstellungen (Preamps, Amps, Pult etc. zu tun)

Auch bei meiner Maton mit einem eher mittelgroßen Body muss ich aufpassen.
Die meint manchmal auch relativ schnell sich mit einem Feedback zu Wort melden zu müssen.
Dann stopfe ich ihr auch schon mal den Feedback-Buster in ihr vorlautes Schallloch.

Bei mir selbst ist meine Slope-Shoulder Dreadnougt (nicht ganz so breite "Schulter") oft meine "Allround-Gitarre".

Aber auch die Körpergröße ist nicht zu unterschätzen.
Für meine sehr zierliche Frau passen die ganz großen Dinger z.B. so gar nicht.
 
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Irntwie habe ich erwartet, dass sofort auf die Roundback-Gitarren hingewiesen wird, wenn es um Korpusform und Verstärkung geht. Das ist wider Erwarten nicht passiert - bis jetzt...

Ich habe übrigens die englische Fassung verlinkt, weil da was steht, was ich in der deutschen nicht sehe :gruebel:
 
Komisch, ich hab ne alte Ibanez Dreadnought, aber die passt in keinen handelsüblichen Koffer.

Habe jetzt dafür ein Thomann Deluxe Gigbag und passt.
 
Der Roundback-Link ist ärgerlich, da er viel Quatsch enthält. Ovation hat in den ersten 5 Jahren nur Acoustics gebaut, ist erst dann 1972 mit der ersten Elektro-Akustik auf den Markt gekommen. Noch Ende der 1970er war Ovation eine normale akustische Gitarre, die es auch in einer elektroakustischen Version gab. Auch die Adamas, das Flaggschiff, gab es AFAIR lange nur akustisch. Die Betonung der ea-Versionen kam dann erst in den 1980ern, "Stadionrock", dann kamen auch die Shallow Bowls. Die ersten Ovations hatten ja ausschließlich dicke Schüsseln.
Roundbacks gab es auch schon vorher (Lauten, Mandos, Gitarrenlauten), und gleichzeitig (K.Yairi hatte Mitte der 1970ern 2 Steelstring-Roundbacks im Angebot). Außerdem viele Dreads und Jumbos mit Archedback (Guild, Ibanez, ...), übrigens auch klassische Gitarren.

Komisch, ich hab ne alte Ibanez Dreadnought, aber die passt in keinen handelsüblichen Koffer.
Ein V3??-Modell oder so was aus den 70ern/80ern? Deren Kopf ist etwas (!) länger, müsste aber auch in einen normalen Koffern passen (ich hatte die 12string-Version davon). Es sei denn, es ist die Concorde mit dem Fender-Style-Kopf, da könnte es knapp werden.
 
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Ne, ist aus der Vintage-Serie und soll wohl eine Kopie der berühmten Martin D28 sein?
Der Korpus ist tiefer als herkömmlich.
 
Irntwie habe ich erwartet, dass sofort auf die Roundback-Gitarren hingewiesen wird, wenn es um Korpusform und Verstärkung geht. Das ist wider Erwarten nicht passiert - bis jetzt...

Ich besitze ja auch eine Ovation, eine Balladeer aus den frühen achzigern und bevorzuge für Live-Anwendung eine 000 mit Anthem.

Die Balladeer klingt übrigens vor einem Mikrofon im Studio erschreckend gut weil sie mit ihrem"supershallowbowl" eine viel bessere Saitentrennung hat als irgendeine Dreadnought.
 
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Ne, ist aus der Vintage-Serie und soll wohl eine Kopie der berühmten Martin D28 sein?
Der Korpus ist tiefer als herkömmlich.
Problem Korpustiefe? Hmm, es gibt ein paar ziemlich genau (optische) Kopien, aber AFAIR waren die Korpusse auch nicht dicker. Meine Tama 3557/12-string (auch noch eine 70s Kopie) passt auch in einen normalern 12-Str-Koffer und liegt da eher luftig drin.
 
Ja, ich war mehrmals überrascht und hatte deswegen Jahrzehnte keinen Koffer dafür, weil meist sowieso im Schlafzimmer.

Jetzt passt es aber und der Staub hat jetzt auch keine Chance mehr, schön mit Elixir-Saiten für die Ewigkeit gibt sie einen besonders lauten und voluminösen Ton von sich.

(Natürlich nur, wenn ich sie spiele.) :D
 
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Ach ja, noch ein Nachtrag zu Ovation. In einem deutschsprachigen Katalog, in dem auch die ersten Modelle mit Tonabnehmer enthalten sind, finde ich zur "Legend" Folgendes:

"Zusätzlich zum original Lyrachord-Korpus ist die Decke in V-Form versteift. Diese Kombination gewährleistet einmalig einheitliche Anspracheempfindlichkeit und Klangwiedergabe...". Kursivierung von mir...

Ich hatte den Link übrigens nur wegen der Aussagen zum Feedback gepostet, die für den TE möglicherweise von Interesse sein könnten - auch wenn die Begründung möglicherweise nicht stimmig ist.
 
Ich hab noch einen Hochglanzkatalog mit den durchsichtigen Blindblättern dazwischen von der Adamas Serie irgendwo (nicht weggeworfen!)

Die eine, oder andere konnte ich auch schonmal anspielen...
Der Spielkomfort ist ähnlich gut, wie bei einer gut eingestellten E-Gitarre, trotz 11er-12er Western-Saiten.:mmmh:
 

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