Wie übe ich praxisorientiert Skalen?

[Jevers Finest]

Hallo,

ich habe ein kleines Problem. Ich habe genügend Material (Skalenbuch, Harmonielehrebuch usw.) aber irgendwie klappt es nicht. Ich will Skalen lernen, auf dem Bass anwenden und so vom Grundton-Quinte-Gedaddel wegkommen. Mal übers Griffbrett gehen, neue Wege ertesten statt immer nur Pentatonik in einer Lage rauf und runter.

Aber genau da klappts nichtmehr. Ich finde keine Struktur zum üben, ich weiß nicht wo ich anfangen soll. E-Moll Skala über das gesamte Griffbrett auswendig lernen? Wie macht ihr das?

Ich weiß mein Problem ist eigentlich bescheuert, aber ich komme nicht so recht weiter.

Gruß

Michael

 

[Vindsvalr]

Die Stufenakkorde (zur Zeit Vierklänge) über das Griffbrett zu schieben hilft mir momentan sehr.

 

[Boerx]

Ich kann nur nochmal meinen Tipp aus dem Thread "Töne finden" aufgreifen:

Beschäftige dich mit Walking Bass. Da ist alles dabei!

 

[II-V-I]

E-Moll Skala über das gesamte Griffbrett auswendig lernen? Wie macht ihr das?

E-Moll über das ganze Griffbrett zu spielen ist doch schonmal nicht verkehrt.

Die Crux mit den Skalen ist doch: Es gibt soviele davon! Unnötig hier jede Skala zu können oder kennen. Natürlich kann ein Bass-Virtuose das erlernen und vielleicht auch alles anwenden, aber ich bin mir sicher, dass es hier bei uns um soetwas garnicht geht.

Wenn Du "Quinte-Grundton" erwähnst, dann gehe ich davon aus, dass Du Skalen zur Begleitung suchst, nicht zum Solieren, richtig?

Absolute Freiheit auf dem Griffbrett ist schwer zu erlernen, "relative Freiheit" auf dem Griffbrett vielleicht viel einfacher. Willst Du Jazz, also Walkingbass Begleitung beherrschen? Das ist ein längerer, aber sehr interessanter und harmonisch lehrreicher Weg, den Du vielleicht zu Beginn mit einem guten Lehrer gehen solltest.

Wenn es um Funk, Pop oder Rockbegleitung geht, dann gibt es vielleicht einen schnelleren Weg zu ersten Erfolgen.

Du kannst Akkorde bzw Akkordwechsel auf unterschiedliche Art betrachten. Beispiel einer II-V-I Verbindung in C-Dur

D-Moll | G7 | C-Dur (im Jazz Dm7 | G7 | Cmaj7)

Du kannst diese Akkorde bzw die Skalen zu den Akkorden nun als D-dorisch, G-mixolydisch und C-ionisch sehen und diese drei Skalen auf den jeweiligen Akkorden anwenden.

Du kannst aber auch tonartbezogen denken, also zweite-Stufe-C-Dur, fünfte-Stufe-C-Dur und erste-Stufe-C-Dur.

Natürlich: Das ist genau das gleiche. Was ich meine ist, dass der Zugang dazu unterschiedlich ist. D.h. bei der zweiten Methode "reicht" es Dir, wenn Du die C-Dur-Tonleiter über das ganze Griffbrett beherrschst und diese Skala vom jeweiligen Akkordton spielst, dann ist es automatisch D-dorisch und G-mixolydisch.

Für Pop/Rock reicht das völlig. Du willst als Bassbegleitung i.d.R. auch keinen "modalen Sound", der im übrigen auch nicht vom Skala-zum-Stufenakkord spielen kommt, sondern vom bewussten einsetzen verschiedener Skalen auf ein und dem selben "funktionierenden" Akkord.

Hierzu musst Du Dir halt immer im Klaren über die aktuelle Tonart sein. Bei modaler Musik ist ein Akkordwechsel nicht unbedingt im Rahmen der Stufenakkorde zu sehen, also weniger Turnarounds als modulierende Tonartwechsel auf einen anderen Grundton.

 

[nicowontkillyou]

Beispiel einer II-V-I Verbindung in C-Dur

Was genannte Verbindung in etwa bedeutet, weiß ich (auch dank Wikipedia). Aber was genau heißt diese z.B. 2. Stufe?
Was ist ein D-Moll-Akkord 2. Stufe und was wär einer erster Stufe?

 

[Vindsvalr]

D-Moll ist der zweite Stufenakkord der C-Dur-Skala, kurz einfach "zweite Stufe" oder "II" genannt. Die Stufen von C-Dur sehen so aus:
I - Cmaj7
II - Dm7
III - Em7
IV - Fmaj7
V - G7 (Dominant-Sept-Akkord)
VI - Am7 (die VI der Dur-Skala ist die I der parallelen Moll-Skala)
VII - Bm7b5 (halbvermindert)
(VIII - Cmaj7)

Das funktioniert analog für jede andere Dur-Skala.

PS: "B" ist das englische bzw. internationale B, ich bin "H"-Verweigerer.

 

[hotte66]

Tag zusammen,

unsere "Kapelle"( -40- ü40) macht momentan nen Mix aus Ska ; Metal; und ?;( JFA; Voodoo Glow Skulls, etc.) und was es sonst noch so am Start ist.

Walking Bass Skalen lernen !
Am besten 21,00€ investieren und das Eddi Arends Buch: " Garantiert Walking Bass lernen" erwerben.

In diesem Sinne,
Hotte

---------- Post hinzugefügt um 23:54:00 ---------- Letzter Beitrag war um 23:45:09 ----------

Die "Old" School, Guy Pratt; Glenn Hughes,etc. sagt nur; " Noten die man auf dem Bass weg( laufen) lässt sind die die richtig Spaß machen".

 

[nicowontkillyou]

D-Moll ist der zweite Stufenakkord der C-Dur-Skala, kurz einfach "zweite Stufe" oder "II" genannt. Die Stufen von C-Dur sehen so aus:
I - Cmaj7
II - Dm7
III - Em7
IV - Fmaj7
V - G7 (Dominant-Sept-Akkord)
VI - Am7 (die VI der Dur-Skala ist die I der parallelen Moll-Skala)
VII - Bm7b5 (halbvermindert)
(VIII - Cmaj7)

Das funktioniert analog für jede andere Dur-Skala.

PS: "B" ist das englische bzw. internationale B, ich bin "H"-Verweigerer.

Danke, hab das jetzt auch doch noch auf justchords.de gefunden. Da gibt's ja jede Menge^^
Überigens auch eine Erklärung, warum es unlogisch ist "h" zu verwenden

 

[Jevers Finest]

Du kannst diese Akkorde bzw die Skalen zu den Akkorden nun als D-dorisch, G-mixolydisch und C-ionisch sehen und diese drei Skalen auf den jeweiligen Akkorden anwenden.

Woher weiß ich denn wann ich mixolydisch, ionisch usw. anwenden kann?

 

[II-V-I]

Woher weiß ich denn wann ich mixolydisch, ionisch usw. anwenden kann?

gut, ganz einfach ist das nicht immer. Du musst wissen in welcher Tonart das Stück oder die Passage des Stückes welches Du spielt ist.

Wenn Du also ein Stück hast im Grundton C, der erste Akkord z.b. C Dur ist, im zweiten Takt dann ein halbtaktiger Wechsel in Dmoll7 und G7 ist, dann ist das

Tonika: C Dur

Subdominante: Dmoll

Dominante: G7

Das kann man jetzt nicht alles aus einem Forum lernen zu begreifen. Wichtig ist hierbei, dass Du diese drei Akkorde am Klang erkennen kannst, also ohne Erweiterungen, aber prinzipiell Dur7 Akkord, Moll7 Akkord und Dominant-Sept-Akkord. Hast Du eine Gehörbildung-Software? Oder ein Klavier/Keyboard, mit dem Du Dir mal solche Akkordfolgen aufnehmen kannst?

Gehörbildung ist bei sowas sehr wichtig. Natürlich kannst Du einen Song auch anhand eines Charts oder einer Transkription analysieren, aber eigentlich hört man schon heraus, an welcher Stelle Dominantskalen (z.b. Mixolydisch) passen.

Den Teil mit den Stufenakkorden würde ich an Deiner Stelle nochmal genau durcharbeiten, und zwar auch parallel zum Instrument. Wenn Du noch kein Keyboard hast: Kauf Dir eines, meinetwegen auch ein recht billiges. Es ist zum Arbeiten in Sachen Harmonielehre notwendig das entweder auf der Gitarre oder doch am besten auf einer Klaviatur zu spielen und zu hören.

Einen Dominant-Akkord (z.B: G7 , also G - B - D - F) und die Auflösung zur Tonika (hier:Cmajor7, C - E - G - B) zu hören und die dazu passenden Skalen (G-mixo bzw C-ionisch) zu spielen.

 

[Zodiac Lung]

Hi,

Die Subdominante zu C als Tonika ist doch F-Dur und Nicht D-Moll.

 

[II-V-I]

ja, das ist allerdings richtig ... ich muss mich korrigieren