Wie verbessere ich mein Timing - "tight" spielen?

raytsh
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Hallo,

Ich spiele nun schon einige Jahre, teilweise mit großen Pause von nem halben Jahr, Gitarre. Ich hab immer Probleme gehabt mit der Greifhand, da ich dort Karpaltunnel Syndrom hatte, deswegen hab ich teilweise lange ausgesetzt oder spielte nur paar Minuten am Tag. Ich wurde aber nun operiert letztens.
Nun hoffe ich in Zukunft mehr Zeit mit der Gitarre verbringen zu können.

Folgendes Problem: Ich "kann" einige Songs spielen. Mit "können" meine ich in dem Fall, ich kann alles greifen und halbwegs sauber spielen. Technik ist somit nicht das hauptproblem. Aber mein Timing ist total daneben. Ich hab tierisch Probleme richtig "tight" zu spielen, in time.
Ich wipp oft nebenher mit dem Fuß oder dem Bein um im Takt zu bleiben. Zum einem wird mein Fuß aber schon nach einiger Zeit müde und krampfig, keine Ahnung wie ich das einen Song lang durchhalten soll. :D Zum anderen bin ich teilweise so sehr damit beschäftigt mit dem Fuß zu wippen, dass ich mich weniger aufs tatsächliche Spielen konzentrieren kann. Beispielsweise bei schnellen pulloff hammeron Licks höre ich auf zu wippen, weil ichs einfach nicht pack. Dann spiel ich nur nach Gefühl, und naja... mit meinem Gefühl stimmt vllt was nicht. (denkt bei dem Ausspruch noch Jmd an Loriot? :rolleyes: )

Oh, und ich habe (noch) kein Metronom, werd mir aber wohl mal eins zulegen. Ich hab da so ne iPhone App, aber damit komm ich nicht klar. Vllt weils nicht laut genug ist, keine Ahnung. Aber da man nicht immer ein Metronom dabei haben kann... es geht eher um mein "inneres Metronom" (!?).

Heißt es nun einfach mehr üben, oder habt ihr ein paar spezielle tips? :gruebel:

€: Ich seh grad, es gibt schon ein ähnliches Thema im Spieltechnik Forum. Falls es doch nicht hier her gehört, bitte verschieben oder mergen, oder wenn gar zu unpassend löschen. Sorry.
 
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Vielleicht haben gerade die Probleme mit der Greifhand dazu geführt, dass du dich stark auf diese konzentriertz hast.
Mit "können" meine ich in dem Fall, ich kann alles greifen und halbwegs sauber spielen. Technik ist somit nicht das hauptproblem.
Das beschreibt sehr gut, was ich hier schon öfters mal angemerkt habt. Viele Leute, die direkt mit der Gitarre anfangen (ohne vorher irgendwie Musik gemacht haben), konzentrieren sich sehr auf gitarrenspezifische Techniken. Und oft auf die Greifhand, weil die so kompliziert erscheint. Dabei wird dann oft vergessen, dass man unabhängig vom konkreten Instrument erstmal eine Sache lernen muss: Musizieren. Und das macht man vor allem mit der Schlaghand, die ist meiner Meinung nach eh die wichtigere. Das Greifen der anderen Hand kommt mit der Zeit, das automatisiert sich, kann man recht stur üben, und je nach Musikrichtung muss das auch gar nicht so kompliziert sein.

Ich empfehle da generell, dass man linke und rechte Hand am Anfang getrennt trainieren sollte. Und gerade wenn man ein Problem mit dem Tight spielen hat, sollte man erstmal die Schlaghand hinbekommen, anstatt da mit der Gerifhand rumzuwurschteln. Es nützt überhaupt nichts, wenn du schnell die Finger deiner Greifhand wechseln kannst, aber den Song/das Riff/... noch nicht mal korrekt mit der Hand auf dem Tisch klopfen könntest. Das wäre natürlich sehr grundlagenmäßig, aber vielleicht mal nötig. Zum Beispiel Enter Sandman. Kannst du das korrekt mit dem Finger auf dem Tisch klopfen? Man kann aber auch durhcuas direkt bei der Gitarre anfangen. Aber dann eben ohne zu greifen. Also du spielst ENter Sandman auf den leeren Saiten, die linke Hand macht nichts. Das durchgehende Fußmitwippen muss auch gar nicht sein, aber du solltest die auf jeden Fall ein Metronom zulegen. Viele sagen eh, dass man eines haben sollte, aber gerade in deinem Fall ist das ja absolut notwendig, ich wage es mal glatt zu sagen, dass es ohne für dich kaum sinn macht weiter zu üben.
 
Also, wenn du schon alles gut greifen kannst, wundert es mich echt, dass dir das "Mitwippen" dann Probleme macht und vor allen Dingen, dass es dich anstrengt :eek:

Versuch es doch einfach mal in Slow Motion zu spielen. Tap........tap.......tap! Und die Bewegung von deinem Fuß muss nichtmal groß sein. Gehen und Laufen ist da sicherlich anstrengender ;). Metronome kann man auch als Software nutzen. Ich benutze "Free Metronome", komme damit gut klar. Am Anfang hast du aber Recht, ist es etwas gewöhnungsbedürftig damit zu spielen, weil jm anderes den Takt vorgibt und kleinere Fehler dann meist gnadenlos ausgenutzt werden, sodass man sich immer mehr verhaspelt.
Übung macht den Meister :great:
 
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Die Aufnahme find ich jetzt ganz OK. Aber bei der Stelle ab 0:25, merkt man dann schon etwas, dass du da recht frei spielst. So eine Stelle geht eigentlich nicht vernünftig, wenn man nicht selbst mitzählt bzw. man einen Schlagzeuger oder ein Metronom hat.

Quasi als "Metronom Deluxe" nutze ich übrigens Hammerhead, einen kostenlosen Drumcomputer. Die mitgelieferten Samples sind alle techno-artig, aber man kann auch eigene Samples einbinden. Ich nutze da die von MeanBeat - leider ist die Seite mittlerweile offline. Ich könnte die Online stellen, ich weiß nur nicht, was da zur lizenz beistand, legal wäre das eigentlich nicht... Aber mit so einem "richtigen" Schlagzeug-Beat macht es auch mehr Spaß als mit einem klassischen Metronom.
 
Hab das gleiche Problem wie raytsh, kann den Takt überhaupt nicht halten. Den Tipp von ars ultima find ich sehr gut, erstmal auf die Schlaghand konzentrieren.
Gibt ja viele Lieder, die von den Griffen total einfach sind, aber trotzdem gut klingen. Das tun sie aber halt nur, wenn man auch im Takt bleibt.
Theoretisch kann man sich ja auch mit Guitar Pro oder PowerTab eine Schlagzeugspur zusammenbasteln zu der man spielt. Ein Metronom kann ja teilweise schon recht nervig sein...
Und ich kann nur empfehlen, wenn du Musik hörst, mitzuklopfen. Oder auch ohne Musik die irgendwelche Rhythmen ausdenken und die klopfen. Geht auch im Bus.;)
 
Danke für die Kommentare. Ich hab mir mal ein Metronom organisiert und werd mal mit diesem über Kopfhörer nebenbei spielen. Vllt sollte ich es den ganzen Tag hören, damit es sich einbrennt. (nur Spaß! :D )

Zumindest werde ich erstmal nichts neues mehr lernen, evtl die Songs die ich angefangen hab zu Ende. Aber allgemein werde ich alles was ich schon "kann" mit Metronom üben.

Also, wenn du schon alles gut greifen kannst, wundert es mich echt, dass dir das "Mitwippen" dann Probleme macht und vor allen Dingen, dass es dich anstrengt

Ich mein ja nicht, dass ich alles greifen kann, pauschal. Sondern nur die Sachen die ich gelernt hab. :)
 
ErtserHofnarr erwähnte schon "GuitarPro" - kann ich auch nur empfehlen.
Das macht auf alle fälle mehr Bock in dem Programm die Gitarren wegzuschalten und sie selber mitzuspielen als stumpf mit Metronom zu üben!!
 
ErtserHofnarr erwähnte schon "GuitarPro" - kann ich auch nur empfehlen.
Das macht auf alle fälle mehr Bock in dem Programm die Gitarren wegzuschalten und sie selber mitzuspielen als stumpf mit Metronom zu üben!!

Jo mach ich auch gerne, alle Spuren bis auf Gitarre an und los gehts! :)
 
Zumindest werde ich erstmal nichts neues mehr lernen, evtl die Songs die ich angefangen hab zu Ende. Aber allgemein werde ich alles was ich schon "kann" mit Metronom üben.

Und das machst du folgendermassen:

Wenn du beispielsweise einen Song 120 4/4 hast, dann lässt du dir zunächst die Viertel (120) vom Metronom geben, dann nur noch die Halben (60), und dann lediglich die ganzen Notenwerte (30).
Wenn du also Viertel anschlägst, aber vom Metronom Ganze geliefert bekommst (30), musst du also drei Anschläge ins "off" spielen und der vierte muss wieder auf der Eins sitzen.

Ganz gute Übung.
 
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Und das machst du folgendermassen:

Wenn du beispielsweise einen Song 120 4/4 hast, dann lässt du dir zunächst die Viertel (120) vom Metronom geben, dann nur noch die Halben (60), und dann lediglich die ganzen Notenwerte (30).
Wenn du also Viertel anschlägst, aber vom Metronom Ganze geliefert bekommst (30), musst du also drei Anschläge ins "off" spielen und der vierte muss wieder auf der Eins sitzen.

Ganz gute Übung.

Manchmal kommt man nicht auf die einfachsten Sachen. Hab es noch nicht ausprobiert, aber es klingt sehr gut und ich werde da sicherlich mal dran denken :great:


Ein Tipp für das reine Rhythmusgefühl:
Ziemlich öde, aber man kann auch mit der Greifhand alle Saiten dämpfen, so dass man wirklich nur den eigentlichen Anschlag der Saiten hört. Mit rechts spielt man dann auf das Metronom und im Idealfall hört man nur die Saiten oder beides zu exakt dem selben Zeitpunkt... So hast du kein Ausklingen kein garnichts... und letztendlich hat man so auch kaum noch Ausreden :redface:
 
Auch gut:

Nicht nur Viertel spielen, sondern mehr durchgehen:
Viertel, Achtel, Sechzentel (je nach Tempo halt...), irgendwann dann Triolen und so weiter. Gibt da ja noch viiieeel mehr. Was mir sehr geholfen hat, war, Pentatoniken im gleichen Takt (mit Metronom) zu spielen und nach jedem Auf- oder Abwärtsspiel die Notenlänge zu wechseln.
Also erst Runde auf -> Viertel, erste Runde ab -> Achtel, Zweite Runde auf -> ... und so weiter.
 
Hi

Mein Tipp ist nach dem aufwärmen geziehlt 5-10min. Rythmiken üben. Angefangen bei Chromatischen Skalen
Fingersätze z.B.

hoch runter
1-2-3-4 1-2-3-4
1-2-3-4 4-3-2-1
2-4-1-3 3-1-4-2


über alle Saiten mit 4 teln ca. 40bpm dann übers gleiche Thempo 8tel erst wen beide sitzen (Wechselschlag ist Pflicht) thempo um ca.5bpm steigern bis ca. 160pbm (Achtung thempo erst erhöhen wenns wirklich passt, fals es ein Problem giebt thempo sofort senken). Wenn du bei 160 angekommen bist und es auf speed anlegst mach es von vorne aber mit 16teln und 32 eln.

Wenn dass soweit klappt (geht natürlich nicht an einem Tag :rolleyes:) versuchst du es mit den Pentas und Tohnleitern in allen 5 Lagen. und fieleicht ein paar funk Riffs (meiner meinung nach für die Rythmik etwas vom besten auch wenns nicht mein Stil ist).

Wichtig alles langsam üben zu schnell ist kontraproduktive. Ziel der Übung ist es die Notenwerte einzubrennen und genau darum auch lieber regelmässig (ca. 5x die Woche) 5-10 min als 1-2 mal in er Woche eine Stunde.

Timing ist Kopfsache und solange du überlegen musst wann du eine Note genau spielen must wir es nie 100% "rund" laufen. Darum ist es sehr wichtig die notenwerte einzubrennen und zu spühren.

Mach dass einen Monat und du wirst fast garantiert eine Verbesserung feststellen.

Den Song über Guitar Pro reinknüppeln sehe ich nicht so als die ideale Lösung. Es ist eine gute Hilfe um einen Song zu lernen, aber für technikübungen geht meiner Meinung nach nichts über ein schnödes kleines Methronom (Spieltrieb und GP ist eine gefährliche Kombination).

Gruss Mark

P.S Ja Triolen sextolen wä auch noch eine Möglcihkeit.
 
Hi

Mein Tipp ist nach dem aufwärmen geziehlt 5-10min. Rythmiken üben. Angefangen bei Chromatischen Skalen
Fingersätze z.B.

hoch runter
1-2-3-4 1-2-3-4
1-2-3-4 4-3-2-1
2-4-1-3 3-1-4-2


über alle Saiten mit 4 teln ca. 40bpm dann übers gleiche Thempo 8tel erst wen beide sitzen (Wechselschlag ist Pflicht) thempo um ca.5bpm steigern bis ca. 160pbm (Achtung thempo erst erhöhen wenns wirklich passt, fals es ein Problem giebt thempo sofort senken). Wenn du bei 160 angekommen bist und es auf speed anlegst mach es von vorne aber mit 16teln und 32 eln.

Sowas hab ich immer schon aus Aufwärmübung gemacht. Genau wie

-----------------------------------
-----------------------------------
-------------------------3-4-1-2-
---------------3-4-1-2-----------
-----3-4-1-2---------------------
1-2------------------------------- und umgekehrt wieder zurück, oder bei jeder Note die Saite alternieren. Und ähnliche Übungen. Immer alternate picking, ist klar.
Habs auch mit der Pentatonik-Skale übers gesamte Griffbrett hoch und runter gemacht, geht mit mittlerer Geschwindigkeit auch schon recht gut im Takt.

Werd die mal alle mit Metronom machen und dann andere Übungen basteln wo sich Viertel mit Achteln abwechseln usw.

Das alles ist natürlich recht unmusikalisch, aber da kommt man wohl nicht drum rum. :D
 
Jup aber zumindest für mich war es der effizienteste Weg.

5-10min vor dem musizieren reicht ja auch :D. Ich mache solche Technikübungen bis heute immer vor dem Üben (ausser wenn ich wirklich nur ganz kurz was klimpern kann). Schreib dir paar solche Sequenzen auf (mit und ohne "Rythmuswechsel") da kommt manchmal sogar ein gutes Riff bei raus :gruebel:.

Gruss Mark
 
Und das machst du folgendermassen:

Wenn du beispielsweise einen Song 120 4/4 hast, dann lässt du dir zunächst die Viertel (120) vom Metronom geben, dann nur noch die Halben (60), und dann lediglich die ganzen Notenwerte (30).
Wenn du also Viertel anschlägst, aber vom Metronom Ganze geliefert bekommst (30), musst du also drei Anschläge ins "off" spielen und der vierte muss wieder auf der Eins sitzen.

Ganz gute Übung.

+1

Sehr gute Übung! Kann man, wenn man möchte auch noch modifizieren. Lass dir mal nur die 2 geben, oder die 3, oder die 2+e :D
 

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