Wie wichtig ist Luftfeuchtigkeit für Klavier/Flügel..?

Ich habe über Jahrzehnte weder selbst noch im (berufsmusikalisch durchsetzten) Freundeskreis zu deren Klavieren, Flügeln und Cembali je erlebt, dass das Raumklima zum Problem wurde.
Ich habe schon so manche Klaviere mit gerissenem Resonanzboden, untauglich gewordenem Stimmstock und sogar Rahmenriss unter den Fingern gehabt. Es sind meistens eher alte Instrumente, die lange Zeit in Räumen mit schlechtem Raumklima standen.

Einig sind wir uns auf jeden Fall, dass ich in den genannten Proberaum ebenfalls eher ein Digitalpiano stellen würde.
Das rostet dann wenigstens nur, statt daß der Resonanzboden reisst. :evil:

Ich würde eher nach einem robusten Kleinklavier aus den 70ern/80ern in den Kleinanzeigen für kleines Geld schauen. Kemble, Bentley u.ä. Die Dinger machen einiges mit. In unserem Jazzkeller steht z.B. ein Kemble aus den 70ern, und da sind die Bedingungen auch ziemlich schlecht: im Winter eisekalt oder super warm, da mit Holzofen geheizt wird, wenn Veranstaltungen sind, Technoparties mit Leuten, die nicht sehr zimperlich sind, plötzlich hohe Luftfeuchtigkeit durch viele schwitzende Tänzer etc. Das Klavier erträgt das alles so leidlich. Wenn es mal nicht mehr kann, ist der finanzielle Schaden gering.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Mir fällt dazu nur die Geschichte meines alten Klavierhändlers Dieter (RIP) ein - er hat mal einen neuen, weißen (deutsche Manufaktur) Flügel in eine Villa ausgeliefert und im Schwimmbad des Anwesens neben dem Pool hinstellen müssen. Nach drei Jahren war er zu Schrott verrostet und verzogen. Boh.
Ciao,
Stefan
 
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Hätte man drauf kommen können....
 
Auch OT ,passt aber hier hinein. Besser hat ein selbstspielender Yamaha Flügel die Luftfeuchte überstanden. Der spielte noch ganz gut. Nur die Saiten waren schwer verrostet. Er stand jahrelang auf einer Yacht im Mittelmeer.

Wenn ich den Thread durchlese, kommt mir immer wieder der Gedanke der "german Angst" in den Sinn. Achtet halt ein wenig auf Eure Luftfeuchte, aber lasst Euch von ihr nicht terrorisieren.

Michael
 
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1. Gibt es Fenster? Wenn ja, wo und wie groß?
2. Wie ist die aktuelle Luftfeuchtigkeit (wurde ja schon gefragt)
3. Ist der TE noch hier? ;)

Kellerräume sind tendenziell eher zu feucht, vor allem wenn sie falsch gelüftet werden. Werte zwischen 40 und 60% sind gut, drüber und drunter muss man aufpassen.
 
Ich persönlich sehe das Hinstellen dort nicht als Problem. Wenn ein kühler Raum gut belüftet ist, dann passiert da recht wenig. Nur die Proben sind dann ein Problem. Wenn es fiktiv im Raum 5°C ist, dann schaltet ihr die Heizung/Heizlüfter an. Die Luft wird schnell warm, dein Klavier bleibt lange kalt. Warme Luft auf kalter Oberfläche kondensiert und es wird feucht. Ihr seid mit der Probe fertig und die Temperatur sinkt wieder, dann kann die kalte Luft die Feuchtigkeit nicht mehr gut aufnehmen und dein Klavier bleibt feucht.

Da gibt es grob zwei sinnvolle Möglichkeiten:
1. Überhaupt nicht heizen
2. Immer eine gewisse Temperatur halten und nur bei Bedarf etwas erhöhen.
3. E-Piano mitbringen
 
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1. funktioniert nicht, weil es dann trotzdem im/am kalten Klavier kondensieren kann.
2. geht, aber ist teuer
Variante 3 ist sicher die sinnvollste.
 
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1. funktioniert nicht, weil es dann trotzdem im/am kalten Klavier kondensieren kann.
Wieso das? Wenn es im Raum fiktiv 5°C ist, dann sind die Objekte bei einer ähnlichen Temperatur und dann passiert nichts. Wenn es jetzt plötzlich zu der Situation kommt, dass der Raum schnell abkühlt z.B bei einem Wechsel des Wetters, dann kann es zu unterschieden kamen, aber die sind meines Erachtens unbedenklich. Natürlich unter der Voraussetzung, dass eine Freude zirkulation der Luft Vorhanden ist.

Was natürlich auch beachtet werden muss, ist die Vergangenheit des Klavier. Ein Klavier welches bisher trocken und warm stand, wird bei einem Wechsel sehr leiden. Genau so kannst du ein Klavier das immer kalt und feucht stand nicht so einfach in ein trockenes und warmes Wohnzimmer stellen.
 
Wieso das? Wenn es im Raum fiktiv 5°C ist, dann sind die Objekte bei einer ähnlichen Temperatur und dann passiert nichts.
Doch, wenn der Taupunkt höher wandert als 5°C, dann kondensiert es trotzdem. Wenn der Raum nicht absolut hermetisch dicht ist, passiert das gerade im Frühjahr/Sommer gerne mal.
 
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Nur die Proben sind dann ein Problem. Wenn es fiktiv im Raum 5°C ist, dann schaltet ihr die Heizung/Heizlüfter an. Die Luft wird schnell warm, dein Klavier bleibt lange kalt. Warme Luft auf kalter Oberfläche kondensiert und es wird feucht.
Auch hier eine kleine Klarstellung: ein und dieselbe Luft, die erst kalt ist und dann erwärmt wird, kondensiert dann auch nicht an den Oberflächen, die kalt bleiben. Denn der Taupunkt kann höchstens so hoch sein wie die ursprüngliche Temperatur. Problematisch an diesem Szenario ist eher, dass beim Proben Menschen atmen und schwitzen und so Feuchtigkeit in die Luft eintragen (Taupunkt steigt).
Warme, trockene Luft ist kein Problem, gerade Heizungsluft ist ja eher trocken, weil beim Heizen die absolute Feuchte erstmal gleich bleibt und die relative Feuchte sogar sinkt, weil die warme Luft ja mehr Wasser aufnehmen KÖNNTE. Aber dieses Wasser muss erst irgendwo her kommen - durch Menschen im Raum, durch Kochen, waschen, Wäsche trocknen etc. Oder eben durch (ungünstiges) Lüften von außen. So kriegen ja regelmäßig Leute im Sommer feuchte und Schullife ä Schnitte schimmelige Keller im Sommer, weil sie glauben, viel Lüften würde helfen. Dabei bringen sie warme feuchte Sommerluft in den kühlen Keller, und DAS führt dann in der Tat zu Kondensation.
 
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Wieso das? Wenn es im Raum fiktiv 5°C ist, dann sind die Objekte bei einer ähnlichen Temperatur und dann passiert nichts.
Nicht wegen Abkühlung, sondern wenn in einem 5°C Raum 3 Stunden geprobt wird.
Alle Oberflächen sind nun 5°C kalt, die relative Luftfeuchte steigt aber schnell an durch Atmung und Transpiration (je nach Probenintensität ;) ).
Da ist es ziemlich sicher, dass es zu Kondensat kommt.

Auch wenn man während der Probe heizt, kriegt man die Wände - vor allem die Ecken und Kanten, Bereiche hinter Möbeln, Vorhängen usw - nicht komplett richtig warm.
Es ist also sehr wichtig, dass danach die Lüftung noch eine Weile weiterläuft.
Am besten wäre eine "Grundheizung" auf irgendwas um die 10 bis 15 Grad und eine feuchtegesteuerte Lüftung. Das hat aber kaum jemand.

Ich kenne Probenräume im Keller eigentlich nur mit Schimmelgeruch ;)
Deshalb würde ich persönlich meine Instrumente da nicht länger stehenlassen.
 
Das sind eben die Fallstricke.

@Reamon wie können wir uns deine Aussage, dass es dort auch mal kälter werden kann vorstellen? Gefrierpunkt, 10°C, 15°C oder einige würden auch 20°C als kälter bezeichnen :)

Das könnte vielleicht schon weiterhelfen.
 
Das ist weniger aussagekräftig, als Du meinst, Du findest ein Diagramm einige Beiträge zurück.
Reamon hat sich schon vor gut 4 Wochen aus dieser Diskussion zurückgezogen. :nix:

Gruß Claus
 

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