Wieder mal Fender Princeton 10er 12er ...

[surferorange]

Wende mich an die Fender Princeton-Kenner unter Euch. Evtl. könnt Ihr mir helfen!?

Für meine Zwecke war ich mit meinem Fender Champ X2 (Kanal 1) eigentlich zufrieden … bis ich letztes Jahr im Laden den Fender 65 Princeton Reverb Reissue (15 W) gespielt habe. Booaa - das ist mein Verstärker!

Es wird ja viel diskutiert, ob er in Bands laut genug ist. Ich also wieder in den Laden und den Fender 65 Deluxe Reverb (22 W) neben den Princeton gestellt. Dabei musste ich feststellen, dass mir der Princeton viel besser gefällt – der Deluxe für mich keine Option ist. Der Princeton scheint – so wie er ist (mit 10er Jensen) – ein sinnvolles Packet zu sein!? Habe deshalb beschlossen den Princeton zu nehmen und mir später – falls er live nicht laut genug ist - ne Buffleboard oder Box mit 12er Speaker zu besorgen. Das Geld habe ich fast zusammen, da sehe ich jetzt das:


65 Princeton Reverb Tweed/12er Eminence Cannabis

Meine Fragen:

1. Hat den schon jemand gespielt? Klingt der wie der Princeton mit 10er?
2. Wie seht Ihr den Princeton im Vergleich zum Deluxe Reverb?
3. Was empfehlt Ihr mir?

Hintergrund: Wiedereinsteiger, spiele 2-3 Std./Woche; Hobbyband mit kleinen Auftritten; Gitarren fenderartig meist mit SC; Musikrichtung Wilco, 16 Horsepower, Rockabilly; clean mit bisschen Röhrenzerre aber auch Pedale (z. B. Boss BD).

 

[68goldtop]

Hi!

Ich hatte schon ein paar Princetons, und habe meinen Princeton Reverb auch eine ganze Zeit lang als Haupt-Amp in unserer Band gespielt!
Zwei meiner Princetons hatte ich zwischenzeitlich auch mit 12er-Speakern ausgestattet - habe aber schliesslich wieder auf den 10er zurückgebaut.
Ich brauchte das "Mehr" an Lautstärke gar nicht, und der Sound der 10er passte - mMn - prima zu den Amps.

Mein Tip - kauf die 10er-Version und probiere - falls nötig - anstelle des Jensen C10R den C10Q.
Das macht schon einen deutlichen Unterschied an "Pfund"/Lautstärke, ohne den Charakter des Amps zu sehr zu verändern - und es kostet auch nicht viel

Wenn dir das nicht reichen sollte - es gibt auch NOCH lautere 10"-Speaker

Und ausserdem - ein Baffleboard für einen 12er kann man sich (einigermaßen) leicht selber bauen wenn's denn sein muss...

Hier eine ältere (LIVE!)-Aufnahme mit meinem sf Princeton Reverb (+ Hollowbody-Gitarre mit P90 + Overdrive-Pedal) und dem Jensen C10Q:

https://soundcloud.com/seaside-music/zurueck


cheers - 68.

 

[Stratspieler]

...2. Wie seht Ihr den Princeton im Vergleich zum Deluxe Reverb?...

Ich hatte mir zunächst einen DR gebaut. PTP und 12"-Jensen-Speaker. Mit dem Klang war ich aber nie richtig zufrieden, meistens war er mir irgendwie zu harsch.
Dann habe ich den Amp von DR auf PR umgebaut, d.h. den PI quasi "ausgetauscht". Der OT blieb, da er laut TAD ohnehin der besser geeignete ist. Und quasi auf der Stelle hatte ich den Klang, der mir besser gefiel. Der Lautstärkeverlust war nur gefühlt minimal.

Aber das ist alles subjektiv.

 

[surferorange]

Vielen Dank für Eure fachkundigen und schnellen Antworten!

@ 68goldtop: Deine Erfahrungen sprechen ja auch eindeutig auch für den "10er-Princeton". Die Kiste scheint tatsächlich ein gelungenes Paket zu sein, an dem man nicht viel verbessern kann ...
Dein Hinweis mit lauteren 10er beruhigt mich hinsichtlich Lautstärke. Notfalls geht ja noch ein 12"!
Vielen Dank auf für den Soundfile! Das hört man mal was möglich ist ...

@ Stratspieler: Ja, ich war auch überrascht, dass der DR für mich "schlechter" klang - außerdem rauschte er viel mehr! Hatte den Princeton in laut erwartet - war er aber definitiv nicht. Ist vielleicht einfach ein anderer Verstärker-Typ.
Vielleicht dumme Frage, aber was sind PTP und P1 und TAD?

 

[drul]

@68goldtop - wow - das ist ja ein ganz schön dichter Teppich! Aber das klingt doch eher wie einzeln abgenommen und abgemischt und nicht wie eine mit Raummikros abgenommene Liveeinspielung, oder täusche ich mich da?

Will sagen, das würde dann eher nicht so viel über die Lautstärke in einer Band aussagen.

so ab 2:50 hört man den Amp aber auch mächtig in die Knie gehen. Ich mag das durchaus, nur manchmal wünscht man sich halt auch einen stabilen Punch.

Aber was '68 schreibt unterschreibe ich auch. Den anderen Weg - gleich mit einem 12er zu starten, kann man aber natürlich genau so gehen. Ich würde mich aus 2 Gründen gegen den Amp mit dem CAnnabis Rex entscheiden:

1) der Speaker hat laut Datenblatt 101,8 Db/A Schalldruck; und das ist eine ganze Menge. Er wird also schon sehr deutlich lauter sein, PLUS die größere Abstrahlfläche. Ich selbst habe einen 12'' Cream AlNiCo mit 100Db/A in meinem Princeton, und der ist schon laut. Von der Charakteristik her KÖNNTE der Speaker gut zum Amp passen, was die Beschreibung angeht. ANDERERSEITS habe ich mal mit einem 5W-Amp geliebäugelt (deutscher Hersteller, Name hab ich jetzt vergessen), der hatte einen 10'' CR verbaut. Der Amp wurde in Reviews über den grünen Klee gelobt. Als ich ihn dann getestet habe, war ich überhaupt nicht "amused"; er klang sehr dumpf und leblos, und das könnte man evtl. dem CR zuschreiben.

2) die Optik. Ein Princeton Reverb gehört (für mich) in ein Gehäuse mit schwarzem Tolex und der entsprechenden Frontbespannung.

 

[68goldtop]

Hi!

... Aber das klingt doch eher wie einzeln abgenommen und abgemischt und nicht wie eine mit Raummikros abgenommene Liveeinspielung, oder täusche ich mich da?...

Schlagzeug, Bass und Gitarre sind Live (im Proberaum) eingespielt - Keyboards und Gesang sind nachträglich aufgenommen. Aber klar, das ist mit mehreren Mikros aufgenommen und hinterher abgemischt worden.
Mit diesem Sound haben wir zu der Zeit auch geprobt und Live gespielt.

Und ja, mir war der Princeton irgendwann auch eine bisschen zu "loose" im Bassbereich - seitdem spiel´ ich einen blackface Deluxe

Aber - wir sind eben auch keine besonders zahme/leise Band


Zu den Speakern nochmal...

Der "normale" Princeton kommt ja mit einem Jensen C10R - das ist das "schwächste" Modell in der Jensen-Linie, passt aber klanglich sehr gut zu dem Amp.
Der C10Q klingt recht ähnlich, hat aber mehr Fülle/Bass und ist insgesamt etwas lauter + tighter.

Ich habe dann auch mal verschiedene Webers (10F125 und 10F150) probiert. Die waren SEHR laut, klangen aber (für mich) einfach nicht so gut/"sweet" wie die Jensens...


cheers - 68.

 

[Minor Tom]

Glossar:
DR - Deluxe Reverb (65), 22 Watt Verstärker von Fender
PI - Phase Inverter, die Baugruppe in Push-Pull-Röhrenverstärkern, in der das Signal für die Endstufenröhren verteilt und "richtig gedreht" wird.
PR - Princeton Reverb (65), 15 Watt Verstärker von Fender
PTP - Point To Point, eine Art Verstärker aufzubauen. Die passiven Bauteile werden direkt zwischen die Anschlüsse gelötet, ohne Platine oder Turret Boards
TAD - Tube Amp Doctor, ein Geschäft für Röhren und andere Verstärker-Bauteile, bevorzugter Einkaufsplatz für Tube-Roller

 

[surferorange]

Glossar:

Vielen Dank dafür!

die Optik. Ein Princeton Reverb gehört (für mich) in ein Gehäuse mit schwarzem Tolex und der entsprechenden Frontbespannung.

... ich mag "Tweed" eigentlich und hatte auch noch keinen, aber du hast recht ... vielleicht nicht beim Princeton!

Der "normale" Princeton kommt ja mit einem Jensen C10R - das ist das "schwächste" Modell in der Jensen-Linie, passt aber klanglich sehr gut zu dem Amp.

Der C10Q klingt recht ähnlich, hat aber mehr Fülle/Bass und ist insgesamt etwas lauter + tighter.

Ich selbst habe einen 12'' Cream AlNiCo mit 100Db/A in meinem Princeton

... danke - sehr beruhigend, über die Speaker noch verschiedene Optionen bzgl. Lautstärke zu haben!


Fühle mich bis jetzt bestätigt mit dem "normalen 10er Princeton" und werden bei der Kaufentscheidung wohl nicht auf den 12er Tweed wechseln. Vielleicht kommt hier aber ja noch eine Antwort pro 12er ...

Trotzdem finde ich die Idee von Fender grundsätzlich smart, so ein Ding auf den Markt zu bringen (... lassen wir den Preis mal beiseite ...) - gibt ja genug Umbauten, Klone und Forendiskussionen dazu.

 

[drul]

Naja - die Antwort pro 12" ist ganz einfach mehr Klangfülle durch die grössere Membran. Je nach Wirkungsgrad kann man mehr oder weniger Lautstärke aus dem Amp holen.
Ich bin mit meinem sehr zufrieden.

 

[surferorange]

Update:

- Danke drul!

- der 12er Tweed Princeton von Thomann war in der Zwischenzeit weg (und ist evtl. zurück gekommen - zzt. 1 Angebot B-Stock)

- ich nehme den 10er, wenn die letzten Taler beisammen sind, - April/Mai wird es wohl werden ...

- @68goldtop: komme noch mal zurück auf Deinen Song "Zurück" auf Soundcloud. Das ist ein Sound, den ich mit dem Princeton gar nicht so verbunden hätte. Spricht auch für die Vielseitigkeit. Und, viel wichtiger: habe den Song die letzte Woche öfter gehört - toller Song, danke!

 

[68goldtop]

Hi!

...komme noch mal zurück auf Deinen Song "Zurück" auf Soundcloud. ... habe den Song die letzte Woche öfter gehört - toller Song, danke!

Freut mich sehr - vielen Dank

...Das ist ein Sound, den ich mit dem Princeton gar nicht so verbunden hätte. Spricht auch für die Vielseitigkeit...

Ja, das finde ich auch!
Eine lustige Geschichte dazu...
Ich habe den Amp tatsächlich vom Erstbesitzer gekauft - und der meinte der ständ´ jetzt schon ewig bei ihm rum, aber da könnte man ja keinen "Rock" mit spielen

cheers - 68.