Wiederbelebung Marathon HSS - Schadens und Pickupberatung

[hito]

Hallo

vorweg, ich bin neu in dem Themengebiet. Kann sein, dass es woanders besser hinpasst - in dem Fall bitte einfach verschrieben!

Hintergrund: Ich habe vor ca7 Jahren mit dem Gitarrenspiel angefangen. Damals auf einer Marathon (2 SingleCoils und ein Humbucker am Heck) , die mein Vater von einem Kollegen für n Appel und n Ei abgekauft hatte. Mit zunehmendem Können an der 6 Saiter stiegen auch die Ansprüche und so musste eine neue Klampfe her. D.h. die Marathon hing ca 5 Jahre bewegnunglos an der Wand.
Vor kurzem wollte ich sie mal anspielen - da gab sie aber keinen Ton mehr von sich. Ich weiß natürlich nicht mehr wann sie das letzte mal einen Muks von sich gegeben hat.
Da das Ding in dem Zustand eh nichts mehr Wert ist, liegt die Idee nahe, sich mal ein wenig an Custom-Gitarrenbau zu versuchen. Und das bitte im Kopf behalten! Ich will mit dem Projekt eigentlich nur ein wenig Erfahrung sammeln, bastelspaß haben und am Ende behaupten können "das war ich". Es muss nicht perfekt klingen.

Nun zum Projekt: Erstmal die Gitarre nackig machen und einen feschen Anstrich verpassen. Soweit ist klar.
Bei der technischen Reperatur brauche ich allerdings ein wenig fachkundigen Rat:
Habe mal alle Relevanten Bauteile durchgemessen, um zu testen warum sie schweigt:
Volumenpoti: Zwischen den Kontakten Widerstand messbar - kein Widerstand zur Masse.
Tonepoti: Zwischen Kontakten Widerstand messbar - aber auch messbarer Widerstand zwischen Kontakt zu Masse.
Schalter: Widerstände messbar - der sollte noch fit sein.
Single-Coils: kein messbarer Widerstand.
Humbucker: kein Plan wie ich das messen soll.

Kann mir daraus jemand sagen ob davon was kaputt ist? Dass der Tonepoti nicht galvanisch von der Masse getrennt ist erscheint mir schleierhaft.

Ansonsten könnte es ja auch sein, dass die Pickups hin sind. Jetzt meine Frage, was könntet ihr mir da empfehlen? Soll unbedingt günstig sein! Ich habe da leider überhaupt keine Ahnung. Ich spiele eher HardRock - Metal; gerne aber auch mal einen Blues und dahin sollte die Gitarre gehen. Perfekt wäre: die SingleCoils Bluesigen Sound und der Humbucker ein Metalbrett.


In erste Linie geht es mir darum, diese Frage geklärt zu haben. Freue mich aber über jegliche Anregungen zum Thema.

 

[hito]

EDIT:

Neue Durchmessung der Elektronik:
Humbucker sowie die Single Coils haben einen Widerstand von ca 6kOhm - hab im Internet gelesen, dass sie um die 3-10 Ohm haben sollten? Datenblatt o.ä. ist natürlich nicht zur hand....
An der Buchse, sowie am Volume-Poti habe ich aber (und ich denke da liegt das Problem) habe ich zwischen "Signalkabel" und Masse run 14-20 Ohm gemessen.

Mich hat jetzt ein wenig der Ehrgeiz gepackt - hat jemand gute Tipps für einen gebrauchten Humbucker oder SingleCoils - gerne auch direkt hier aus dem Flomarkt!

 

[capridriver]

Welche Serie ist das denn? Die Pro-Series von Marathon (ca.1986-1991) hatte ungelabelte OBL-Pickups und wurde bei Samick in Korea gebaut - das waren also schon brauchbare Teile (auch die Pickups).

Im Anhang zwei Bilder von Marathons aus meiner "Sammlung", sieht Deine wie eine der beiden aus?

 

[JohnnyAoricot]

Das mit den Pickups kommt schon hin. Der Humbucker scheint etwas schwach zu sein, für einen Steg-Humbucker hätte ich jetzt mal so auf 10k geschätzt, 6k scheint eher ein Hals-Humbucker zu sein. Wie und wo misst du die 14-20 Ohm ? Da hab ich nicht ganz verstanden was du meinst. Am besten wäre du baust die Teile aus und misst sie einzeln durch.

 

[hito]

Sry, dass ich jetzt erst antworte - war aus anderen Boadbereichen schnellere Antworten gewohnt. (Außerdem bin ich soo in meine Arbeiten an der Klampfe vertieft) Bin jetzt hier aufmerksamer.

Ein Blick auf den Kopf verrät - in der Tat Pro-Series. Hatte mir bisher nichts daraus gemacht. SerienNr o.ä. kann ich nicht liefern. Auch zum Geburtsdatum kann ich keine Angaben machen, weil wie gesagt Gebraucht gekauft als Einsteigergitarre.

Habe im Anhang ein Bild der Gitarre. Bei bedarf kann ich noch mehr liefern - ist nur inzwischen nackt und schon halb abgeschliffen. An den Pickups ist auch nichts schriftliches zu erkennen wodurch man auf Hersteller etc schließen könnte. Könnte davon auch Fotos liefern.....

@JohnnyAoricot: Kann gut sein, dass der Humbucker etwas schwach ist - sollte ich die Pickups jetzt doch belassen dann wirds wohl keine Gitarre für Metal Bretter werden.
Die 14-20Ohm messe ich an dem Kabel, dass vom Volume-Poti zur Klinken Buchse führt. Also zwischen dem "KlangSignal" und der Erdung. Werde auf nummer sicher gehen und das nochmal durchmessen, aber nach meinem Wissen sollte das der Fehler sein, warum aus der Klampfe nicht rauskahm!

Ich bin mir (eben wegen den Unbekannten Pickups) nicht sicher ob ich mir neue Pickups zulegen sollte (evt auch für kommende Projekte - das ist ja eher zum üben).
Kann mir jemand einen Thread empfehlen indem man sich ein wenig schlau lesen kann. Welche Pickups für welche Musikrichtung besser geeignet sind. Welche Ausgangsleistung die PUs haben etc. Ich schaue mich zwar schon ein wenig im Flomarkt um, nur werden immer NUR Hersteller, Typ und Preis genannt.

 

[schmendrick]

ich hätte das mit dem schicken neuen Anstrich gelassen, sie sah gut aus...
Ach ja und PU-Widerstandsangaben findest du auf der jeweiligen Herstellerseite. MEINE Faustregel lautet: Je höher der Widerstand, umso egaler die Holzbasis. Umkehrschluss: Billiges Holz? Womöglich Sperrholz? -- Hochohmige Pickups verwenden!

 

[JohnnyAoricot]

Dann müsste der Poti theoretisch fast ganz auf 0 gedreht sein. Sonst ist irgendo ein Kurzschluss. Bei beiden Potis auf 10 müsstest du 250k oder 500k messen, je nachdem welche Potis verbaut sind.

 

[capridriver]

Erstmal: Pcikups misst man ohne die Elektrik in der Gitarre, sonst sind die Werte verfälscht.

Dann: Das ist eine frühe Marathon Pro, ich würde aufgrund des Kahler-Style-Trems auf 1986 tippen. Ich habe hier noch den original-Katalog, kann ich Dir mal zumailen. Die Gitarre wurde bei Cort in Korea gebaut und ist an sich kein schlechtes Instrument. UVP damals dürften 798 DM gewesen sein. Allerdings ist der Body in Sandwich-Bauweise hergestellt, was zunächst mal nichts Schlechtes heißen muss - es gibt solches und solches Schichtholz. Das hier ist von besserer Güte und normalerweise schichtweise Mahagoni und Ahorn. Das erklärt auch das relativ hohe Gewicht. Was in der Gitarre nicht schlecht klingt (und ich auch schon probiert habe) ist ein Seymour-Duncan SH6. Ist gerade für Hardrock bis Metal kein schlechter Pickup. Meiner liegt momentan hier rum, ich pme Dich nachher mal.

 

[hito]

PUs wurde komplett abgetrennt gemessen. Schließlich ist die Elektrik derzeit ausgebaut. Sonst hätte ich den Lack nicht abschleifen können.
Die Sandwich-Bauweise des Bodys kann ich bestätigen. (Jetzt wo der Lack ab ist)

Ich versuche mich mal über PUs schlau zu machen. Dann kann ich mehr über meine genauen PU Pläne sagen. Wäre auch cool wenn ich dazu irgendwo einen Crash-Kurs finden könnte.

Hui hab grad viel um die Ohren - deshalb die dürftigen Antworten von mir - aber bald gehts ans Lackieren....

 

[Soulagent79]

Früher klang die bestimmt mal "amtlich"...

 

[bluesfreak]

Tja, wie sagten sie so schön in der Ausbildung: " Wer viel misst, misst viel Mist"
Die Werte der Tonabnehmer sehen relativ normal aus bis auf den Humbucker, der sollte eigentlich so um die 8k haben aber ich schieb das jetzt mal auf Messfehler/ungenügend Erfahrung bei Messvorgang (evtl hast Du nämlich nur eine Spule erwischt, dann hätte der PU 12k insgesamt). Zum Zusammenbau empfehl ich Dir die Seite von SeymourDuncan, dort findet man viele Schaltungsbeispiele und da hab ich Dir schon mal HSS Strat mit 1x Vo, 1x Tone rausgesucht:
Anhang anzeigen 1h_2s_1v_1t_5w_as.pdf