Will meine erste Gitarre bauen, Holzauswahl ?

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Hallo,
neulich Abend kam mein Sohn auf die tolle Idee, ich (bin Tischler) könne ihm doch mal eine Gitarre bauen.
Die Klampfe soll eine "Gibson Mensur" bekommen, und in der Form grob an die Les Paul Junior mit 2 Cuts angelehnt sein.
Als PU`s sind 2 Humbucker geplant, als Brücke ne Telebrücke mit Seiten durch den Korpus.
Den Hals würde ich bei der ML-Factory bestellen.
Als Holz würde ich gerne ein Sandwitch aus Nußbaum - can. Ahorn - Nußbaum verwenden.
Sandwitch deshalb, weil das Holz von der Stärke nicht ausreicht für einen Gitarrenkorpus.
Das Nußbaumholz ist schon fast 40 Jahre alt und der Ahorn war in seinem ersten Leben schon gut 10 Jahre ein Bett:)
Hat jemand eine Meinung dazu, spricht irgentwas dagegen ?
Alternativ könnte ich die Mittellage auch aus Zeder bauen, wäre leichter und es kommen dann keine Motten ins Case.

Gruß Ralf
 
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Da ich ein verfechter der "es klingt immer igendwie, nach der Korpusform-Theorie" bin, sag ich:
Nimm was dir gefällt.
Mach aber bitte einen Bauthread, da ich schon fast davon ausgehe, das diese Gitarre wirklich hübsch wird.
 
Hallo,
hier mal der Rohentwurf. Jetzt aber doch mit Gibson artiger Brücke. DerSohn will ein Les Trem :gruebel:

entwurf.JPG

Der Hals ist, da ML Factory im Moment nicht liefern kann, erst mal ein Harley Benton.
Nicht mal schlecht das Teil.

Gruß Ralf
 
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Hi,
gute Hälse gibt es auch bei Rockinger. Das mit dem Holz musst du einfach probieren. Jedes Holz bzw. jede Holzkombination klingt anders und am Ende ist es eh die Frage des persönlichen Geschmacks.
Gruß, Christian
 
Hi,

das mit der Mittellage aus Zeder finde ich sehr interessant. Das weichere Holz dürfte den Sound mMn eher positiv beeinflussen, mal ganz abgesehen vom Gewicht. Nussbaum ist recht schwer, und Ahorn ist ja auch nicht viel leichter. Nussbaum/Ahorn/Nussbaum könnte soundmäßig schon arg hart und ungnädig werden; die Zeder könnte das womöglich etwas "anwärmen" bzw. die Härte im Attack abmildern.

Gibson hat übrigens eine Zeitlang sogar Balsaholz im Body versteckt, indem man Hohlräume gefräst und die dann mit dem Balsa wieder aufgefüllt hat. Das Balsa wurde dann in der Werbung als "Chromyte" bezeichnet, weil man beim bekannteren Namen negative Vorurteile befürchtete. Das Ganze hat man von außen wegen der aufgeleimten Ahorndecke auch nicht gesehen, aber die Gitarren waren deutlich leichter (Les Paul Studio Lite). Und sie klangen für meine Ohren durchaus gut.

Ein Problem wäre es wohl nur, Hardware an Zeder zu befestigen, wegen der Zugkräfte. Die wird bei Dir aber in die Nussbaumdecke geschraubt (bzw. bei Gibson ins harte Ahorn), und wenn die oberste Schicht dick genug ist, gibts da kein Problem.

Gruß, bagotrix
 
Hallo bagotrix,
das mit der Zeder war ursprünglich ein kleiner Witz. Aber nachdem ich das Korpusholz gewogen habe, wird die fertige Gitarre so um die 4 Kilo schwer.
Das ist gerade noch im tragbaren Bereich, aber leichter wäre schöner. Beim Sound kann ich das nicht wirklich einschätzen, aber bei Zeder als Mittellage
habe ich Bedenken beim fräsen der Hörner. Zeder ist sehr spröde und ich befürchte, das es splittert.
Ich hätte auch noch Erle für die Mittellage.
Der Hals ist jedenfalls Ahorn und die beiden Außenlagen Nußbaum je 16 mm stark.
Ich hatte auch schon überlegt im Bereich der Taille der Gitarre noch ein paar Hohlräume in die Mittellage zu fräsen wg. Gewicht.
Hm. viele Fragen die man kaum vorher beantworten kann.
Bleibt wohl nur Versuch und Fehler.
Ich werde jetzt erstmal Schablonen für den Korpus, die Halstasche etc. bauen.
Gruß Ralf

Ps. hat jemand eine Gitarre aus Nußbaum und kann was zum Sound sagen Im Vergleich zu Mahagoni ?
 
Also wenn du soviel Arbeit in den Body investierst, würd ich mir überlegen ob du den Hals nicht letzlich noch selber baust. Erstmal wird dein Material deutlich besser sein als das von Harley Benton und du bist Tischler :) Ich würde es mir echt überlegen, selbst wenn du kein Material hast wird das kaum teurer.
 
Hallo,
das mit dem Hals stimmt schon. Aber die Gitarre wird mit Schraubhals gebaut und da kann man ja relativ problemlos wechseln. :rolleyes:
Da es mein erster Gitarrenbau ist, will ich aber erstmal nur den Korpus bauen.
Ansonsten ist der HB Hals eigentlich nicht schlecht und nach furnieren der Kopfplatte sogar ganz hübsch.

Gruß Ralf

hals.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Sound kann ich das nicht wirklich einschätzen, aber bei Zeder als Mittellage
habe ich Bedenken beim fräsen der Hörner. Zeder ist sehr spröde und ich befürchte, das es splittert.

Das ist natürlich ein wichtiger Gesichtspunkt. Trotzdem könnte man es lösen, indem man es ähnlich macht wie Gibson: Die Mittellage quasi als Rahmen aus Nussbaum, aber innen mit Zeder gefüttert. Die äußeren Flächen wären alle aus Nussbaum (was aus meiner Sicht eh schöner aussieht als ein Sandwich), aber in der Mitte wäre zur Gewichtsersparnis eine Lage leichtes Holz, das den Hohlraum füllt.

Gitarren aus Nussbaum sind übrigens ziemlich selten, aber von meinen Erinnerungen an den Fender Walnut Precision würde ich sagen, dass es mit Mahagoni vom Ton her nicht so viel gemeinsam hat. Der Bass klang recht hart und direkt, brillant aber nicht ohne Fundament. Die Bässe erschienen mir strammer und frequenzmäßig tiefer, die Mitten weniger knurrig als beim Standard-Preci aus Erle.

Auf YT findest Du einige Videos von Walnut Strats, die diesen Eindruck mMn auch etwas bestätigen, zB hier:

http://www.youtube.com/watch?v=WIRqxW52NIQ

Viel Attack, brillant, aber nicht schrill oder plärrig. Irgendwie aber auch muskulöser, etwas glatter in den Mitten als gewohnt, ein bisschen "überlebensgroß". Interessante Variante, würde ich sagen. Hier ist noch eine Strat aus Walnuss mit HB-Bestückung, selbst da scheint das typisch stratige mehr durchzukommen als sonst bei HB-Strats:

http://www.youtube.com/watch?v=z6FPPyuU97o

Gruß, bagotrix
 
Hallo bagotrix,
erst mal Danke für die Links. Ich finde die Strats klingen beide gut.
Nach langem Überlegen werde ich die Mittellage doch erstmal aus Ahorn bauen.
Zur Gewichtserleichterung will ich ein paar Hohlräume in die Mittellage fräsen und werde ein großes Elektrofach
einplanen. Damit müßte die Gitarre deutlich unter 4 Kilo kommen.
Die Sache mit der Zeder ist aber noch nicht vom Tisch. Wenn der Korpus nicht gut klingt baue ich eben noch einen.
Die Frässchablonen habe ich dann ja schon und die machen echt Arbeit.
Außerdem denke ich schon über das nächste Projekt, einen MM Style Bass, nach.
An Hölzern habe ich außer Ahorn, Zeder und Nuß noch Esche, Erle, Kirsche und Teak.
Aber erst mal schauen wie die Erste Gitarre gelingt.
Ich hoffe, das ich übernächste Woche endlich mal dazu komme anzufangen. Habe leider im Moment kaum Zeit.
Wenn es endlich losgeht, mache ich dazu einen Bauthread auf.

Grüße Ralf
 

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