Wird der Klang eines Mikros mit der Zeit schlechter?

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Hallo!

Die Frage mag etwas blöd klingen, aber mich interessiert mal, ob es bei Mikrofonen einen Verschleiss gibt. Wäre es theoretisch sinnvoll, ab und zu ein neues Mikro zu kaufen? Oder ist das eher Blödsinn?

Andererseits ist mir das Phänomen schonmal begegnet, dass bei einer Band jede Woche die Anlage irgendwie anders klang. Gibts da eine tatsächliche Begründung, oder muss wer was verstellt haben?

Wie ist es denn mit den Schiebe- und Drehreglern... Wenn ein Poti nicht bewegt wird, verändert sich mit der Zeit die Kontaktfähigkeit. Beweget man es dann gezielt, wirds wieder besser. Könnte dieser Effekt eine Rolle spielen?

Grüße

Tobias
 
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High Tobias,

ich bin jetzt zwar nicht so der Recording-Freak, kann Dir aber aus eigener Erfahrung berichten, dass ich zumindest bei meinen Mikros keine Verschlechterung festgestellt habe.

Ich besitze z.B. 2 AKG C 1000 S die sind wirklich steinalt und zählen immer noch zu meinen beliebtesten Mikros, wenn es um Gitarrenaufnahmen geht.

Wichtig ist, glaube ich, der sorgsame und richtige Umgang mit den Teilen: ich habe meine Mikrofone eigentlich immer in den entsprechenden Koffern und achte darauf, dass sie nicht feucht werden (logisch, oder ?!), runterfallen oder ihnen sonst was gemeines passiert.

Ob mit den Jahren eine Oxidation der Membran auftreten kann, weiß ich natürlich nicht . . . sind die Membrane nicht goldbedampft ? Dann dürfte es keine Oxidation geben.

Grundsätzlich gilt für mich: behandelst Du Dein Equipment gut, hast Du lange Freude daran ;) . . .

Soviel von mir, hoffentlich kommen noch andere Beiträge, die fundierter auf Deine Frage eingehen.

Gruß

Robert
 
Hallo,

dann steuere ich auch mal etwas bei. Pflegliche Behandlung des Equipments mal vorausgesetzt, wirst Du lange davon haben. Zu unterscheiden ist natürlich z. B. zwischen Mics, die im Verleihgeschäft knallhart rangenommen werden, durchaus mal mit Knall auf den Boden fliegen und, sagen wir's euphemistisch, stets sehr feuchter Aussprache ausgesetzt sind, und gehegten und gepflegten Studioschätzchen, die immer fein säuberlich in ihrem Case landen... sonst würde es sicherlich nicht mehr so viele immer noch funktionsfähige (und heiß begehrte...) U47 und U67 geben.

Grundsätzlich können elektrische Bauteile altern und den Klang verändern, ich stelle jedoch mal die kühne Mutmaßung auf, daß das ein so schleichender Prozeß ist, daß man die Veränderung nur dann wahrnimmt, wenn man entweder ohnehin die Flöhe husten hört oder mal ein fabrikneues Teil des gleichen Modells daneben testen kann. Mir selbst ist an meinen damals allerersten Großmembranern (Audio Technica AT4035 SV) nichts Negatives aufgefallen, als ich sie jüngst noch mal im Einsatz hatte - und die Teile sind schon ziemlich alt...
Was Membranen anbelangt: Die können durchaus verstauben, wozu auch dichter Zigarettenmief prima beitragen kann. Eine goldbedampfte Membran sollte eigentlich nicht oxidieren, aber wenn ich das recht entsinne, erwähnte der User Wasti, daß ihm mal ein flammneues Neumann untergekommen war, dessen Membran fehlerhaft bedampft war.

Bei meinen Mics sind mir bisher nur einige Totalausfälle bei den Handmics untergekommen, wenn jemand mal zu neugierig war, den Kopf abgeschraubt hat und mir dabei ein oder alle Kabel abgerissen hat. Allerdings achte ich auch sehr auf mein Material, und das wird eigentlich nur im unmittelbaren Bekanntenkreis verliehen, so daß ich weiß, wer die Sachen in die Hand kriegt.

Potis und Fader, die nicht bewegt werden, können durchaus einigen Ärger machen, Krachen, Teilausfall über einen Teil des Regelweges habe ich schon erlebt. Hat ein Pult hochwertige, gekapselte Bauteile, ist es zwar nicht sicher vor Schäden, aber es ist wesentlich besser dagegen gefeit.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo!

Danke für die Antworten. Es bestätigt demnach meine Erfahrungen, dass Mikrofone nicht so schnell kaputt gehen. Meine Frage gilt natürlich unter guten Bedingungen (und nicht unter solchen, wo das Mikro zum Nägel reinhauen mitgenutzt wird :D).

Ansonsten fände ich die Erfahrung mal interessant, ein Mikro, das in Gebrauch ist mal mit einem fabrikneuem direkt zu vergleichen.

Grüße

Tobias
 
Bei Studio-Vintagemics (die haben schon mal 50 Jahre auf dem Buckel) spielt die Alterung schon eine bedeutendere Rolle. Der Sound wird nach und nach anders - aber ist das dann auch schlechter?

Es gab schon lange Gesichter bei einigen Studioprofis, die ihre Vintage-Mics vom Hersteller generalüberholen ließen - so richtig nach den Originalspecs und so weiter... das Dumme war: der Klang nachher war nicht mehr der gewohnte Sound!

Electret-Mics verlieren angeblich mit der Zeit ihre Kapselvorspannung - aber ich habe bislang noch von keinem Ausfall gehört - auch nicht bei älteren Mics (BK-1).

Vergessen solltest du auch nicht, dass leider einige Hersteller unter der gleichen (oder sehr ähnlichen) Bezeichnung oft völlig andere Mics anbieten:
AKG C-414: Die "CK-12"-Kapsel gibt's in verschiedensten Versionen. Mit Messing-Ring, mit Teflon-Ring, alte Version, mittlere Version, neue Version... und immer heißt sie noch "CK-12".

Auch das C-451 ist so ein Fall. Das "Original" war ein "echtes" Kondensator-Mic mit wechselbarer Kapsel - die neue Version (451B) ist ein Elektret-Mic mit fester Kapsel.

Das Sennheiser MD-421/MF-521/MD-421II mag als weiteres Beispiel dienen...
 

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