Wo/wie eine gebrauchte Martin D28 holen?

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Moritz87
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Hallo ihr Lieben,

nach vielen, vielen Stunden in verschiedensten Gitarrenhäusern bin ich jetzt doch zu dem Schluss gekommen: eine Martin D28 soll es sein. Die Gitarre verfolgt mich schon seit >15 Jahren und hat mich nie ganz losgelassen.

Damit sich mein Investitionsrisiko in Grenzen hält würde ich das Gerät gerne gebraucht kaufen. Als eine der populärsten Gitarren überhaupt müsste es da ja auch einiges geben. Und ich denke, ähnlich wie einem Neu- vs. Jahreswagen, fällt der Preis schon bei kurzer Nutzung recht stark, bei quasi gleicher Qualität. Dazu kommt: neu kosten die Schätzchen gute 4000€, gebraucht hoffentlich deutlich weniger.

Deswegen hier die Fragen an euch:
- Wo würdet ihr suchen? Auf Kleinanzeigen und Ebay gibt es zwar ein paar Angebote, aber häufig skurrile Modelle (Link), relativ teuer (>3k€). Irgendwelche anderen Homepages? Internationale Käufe via Reverb erscheinen mir etwas heikel.
- Worauf würdet ihr beim Kauf achten? Gerade wenn der/die KäuferIn weiter weg lebt ist anspielen ja keine Option. Da dann "blind" 2-3k€ zu investieren ist heikel.
- Auf welche Abnutzungsspuren achten? Ich hörte, dass bei der D28 manchmal das Binding abplatzen kann. Runtergespielte Bundstäbchen? Optische Dellen sind mir gänzlich egal.
- Sonst irgendwelche Tipps fürs Shopping? Besondere Zeiten, wo man eher mal gute Angebote bekommt bspw.?
- Am liebsten hätte ich eine Gitarre, die vor 2017 gebaut wurde. Zum einen, weil sie mir optisch besser taugt (z.B. keine offenen Tuner wie in der Reimagined Series), aber auch, weil sich dann das Holz evtl. weiter geöffnet hat?
- Oder hat ihr andere Tipps, welche Jahrgänge bei der Martin D28 besser/schlechter sind? Bei Gibson gab es ja wohl die legendären Horrorjahre bei deren E-Gitarren.

Ich freue mich über jeden Tipp - vielen Dank schon mal! :)

Beste Grüße
Moritz
 
Hi Moritz,

Die D28 ist halt ein beliebter Klassiker und wird auch gebraucht noch realtiv hoch gehandelt.
Etwas doof beim Kauf, aber man bekommt sie halt ggf. auch wieder gut verkauft.

Martin und auch andere Firmen aus USA haben ihre Preise in den letzten Jahren deutlich erhöht. Das hat auch die Preise auf dem Gebrauchtmarkt auch mit beeinflusst.

Ich selbst kaufe/tausche Gitarren gern mit Bekannten und Freunden. Ansonsten hätte ich aber auch bei Kleinanzeigen keine Probleme, sofern ich mir die Gitarre vorher persönlich sehr genau anschauen kann.

Wenn der Preis stimmt, dann kann man sogar auch über eine Neubundierung nachdenken. Müsste ich selbst aber auch nicht unbedingt haben. In der Regel sind auch immer ein paar vernüftige Modelle in gutem Zustand unterwegs. Was übel, bzw "teuer" werden kann, dass sind Gitarren, die einen "Neck-Reset" nötig hätte. (einfach mal googlen) Aber auch das kommt so häufig nicht vor.

Mit dem Binding hatte Martin wohl tatsächlich mal ein bisschen Probleme. Lag angeblich an einer veränderten Rezeptur eines Zulieferes für den Kleber. So sagte es mit zumindest mal ein hochrangiger Martin Mitarbeiter im persönlichen Gespräch auf einer Messe. Bei meiner eigenen HD 28 VS hatte ich das Problem übrigens auch. Wobei das keine große Sache war und sich relativ leicht durch einen befreundeten Gitarrenbauer beheben ließ. Darüber würde ich mit jetzt auch nicht den allergrößten Kopf machen.

Die wurde übrigens auch direkt von einem Freund gekauft, als ich sie dann doch mal zugunsten einer anderen Gitarre abgegeben haben. Wenn man es mit dem Preis nicht übertreibt, dann sind die auch immer ganz schnell wieder verkauft.

Ich habe auch schon einige gute gebrauchte Gitarre bei TFOA (NL) gekauft. Grundsätzlich auch eine sehr gute Anlaufstelle, wenn man eine Martin sucht. Die haben zwar auch viele hochpreisige Vintage geschichten, aber auch immer mal "normale" gebrauchte Ware. Die auchten auch bei gebrauchte Gitarren darauf, dass die Dinger in Ordnung sind und stellen die bei Bedarf auch gut ein. Die haben eine gute Werkstatt mit erfahrenen Gitarrenbauern. Einfach öfter rmal schauen, oder auch mal spontan einen Ausflug machen und sich mal durch alles was so rumhängt durchspielen.

Ob das Alter immer = " klanglich besser" ist, dass wage ich zu bezweifeln. Ich habe auch schon zahlreiche ältere und sehr alte Gitarren in den Händen gehabt. Einige waren gut, andere eher nicht. ;-)
 
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Es ist ja nicht gerade so, dass bei einzelnen Anbieter und auf einzelnen Plattformen je hunderte von Angeboten zu finden sind. Wo man kauft hängt daher schlichtweg davon ab, wo man ein interessantes Instrument findet, oder?

Wenn Dir ein Modell als skurril und/oder zu teuer vorkommt, brauchst Du es ja nicht nicht zu verfolgen oder gar zu kaufen. Was als Preis aufgerufen wird ist ja nicht zwingend der Preis, zu dem auch dann wirklich verkauft wird. Wenn ein Angebot Wochen und Monate läuft, ist der Anbieter eher bereit, den Preis bei Verhandlungen (deutlich) zu senken - aktuell wird allgemein zu hohen Preisen angeboten und gerade im oberen Preisbereich wenig tatsächlich gekauft. Ansonsten muss man halt die Preise als gegeben ansehen und auch die (weitere) Preisentwicklung akzeptieren. Was die Gebrauchtpreise halt auch stark anziehen lässt, sind die gestiegenen/steigenden Neupreise. Jeder Anbieter denkt sich, dass er ja mit 25 oder 30 % unter Neupreis vernünftig liegt.

Bei Reverb sind die Preise tendenziell höher als auf ebay und kleinanzeigen. Wenn Dir Anschauen vor dem Kauf wichtig ist, kommen ja nur Angebote infrage, die in Deinem Umfeld liegen. Wenn für Dich Versand ok ist, sollet unbedingt der Umgang und die Verpackung vorher detailliert geklärt werden.

Was Du für ein Modell willst, ist Geschmackssache. Hörensagen bringt Dir nichts, weil hier jeder seine eigene Meinung und individuelle Bespielbarkeits-, Material-, Bauart-, Qualitäts- und natürlich vor allem Sound-Vorstellungen hat, die sich nicht mit Deinen decken müssen. Klarheit bringt letztlich nur das Probespielen und das kann schon auch mal Wochen dauern, was ja vor Ort beim Verkäufer nicht zu machen sein wird.

Natürlich sollte man prüfen, ob Schäden vorhanden sind. Was man dann selbst als Alterungs- und Benutzungsspuren akzeptiert ist individuell. Bauartbedingte Mängel können überall vorkommen und treten auch abhängig von der individuellen Behandlung und Lagerung des Verkäufers mehr oder weniger stark oder überhaupt auf. Insofern lässt sich kaum DIE Schwachstelle eines bestimmten Baujahres oder Modells identifizieren, finde ich. Es hängt immer vom einzelnen konkreten Instrument ab.

Man muss ja auch nicht das erste Instrument kaufen, auf das man trifft. Überhaupt ist es gut, wenn man Zeit hat und selbst Erfahrungen für die eigenen Kriterien und die eigene Sichtweise sammeln kann. Wenn man dann aber - egal wann - auf DAS Instrument trifft, von dem man meint, dass es das richtige ist, kann man auch wieder nur kaufen oder es sein lassen. Was man nach ein paar Wochen, Monaten, ... meint, kann man ja nicht vorhersagen. Wie im gesamten Leben: Es gibt keine Garantie zum Glücklichsein ;)

Good Luck :prost:
 
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Ich habe die meisten Instrumente gebraucht bei eBay oder dem Kleinanzeigen-Ableger gekauft, auch bei den Kleinanzeigen von Akustik-Gitarre. Das Geheimrezept: Lange suchen und auch bereit sein, mal durch Halb-Deutschland zu fahren.
Ein M würde ich nicht blind kaufen, hier ist mir die Streuung, auch klanglich, zu groß gewesen (wie es aktuell ist, weiß ich nicht). Das ist bei anderen Marken IMHO besser. Was nicht bedeutet, dass ich ohne weiteres Instrumente für 2 oder 3k blind kaufen würde.
 
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Servus, wenn es auch eine HD-28 sein darf. Fachgeschäft BTM im Kundenauftrag. Vielleicht geht ja auch mit dem Preis noch was. Fragen kostet nichts.

Gruß hermanson
 
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... gebraucht hoffentlich deutlich weniger.
Offensichtlich ist das nicht der Fall.
Ich würde beim Gebrauchtpreis einrechnen, dass ich eventuell mehrere hundert Kilometer zum Testen fahren müsste, da kann schon mal ein Tag pro Test draufgehen, vom Sprit mal abgesehen. Dann bekomme ich eine gebrauchte Gitarre, die ich ggf. noch nacharbeiten (lassen) muss, mit allen Unwägbarkeiten eines mir nicht bekannten "Lebenslaufs".
Eine neue kostet -sagen wir mal- 1.000 € mehr, hat Garantie, und ich kann mir eine von mehreren (in einem größeren Musikgeschäft) vorhandenen D28 aussuchen, nämlich die, die mir am besten taugt. Keine Dings/Dongs/Abnutzung, für kurz- und mittelfristig auftretende Mängel habe ich den Verkäufer als haftenden Partner.

Und sollte es Dir so wie mir gehen (auf die Martin D18 Satin geschielt, zwei ausprobiert und dann eine andere, deutlich preiswertere Gitarre als für mich bessere gefunden), kannst Du auch noch Geld sparen, aber das nur nebenbei...
 
Auf Ebay gibt es einige Angebote aus Japan, die günstig sind. Das kann ich aber schwer einschätzen, wie seriös die sind.

Dann habe ich noch so ein Modell hier gefunden: coole Gitarre, aber hatte wohl mal einen Riss in der Decke. Was denk ihr, wie problematisch ist so etwas? https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/martin-d-28-bj-2014-incl-orig-case/2684099750-74-2122

"2017 wurde ein Trockenriss in der Decke fachmännisch repariert. Die Reparatur hat keinen Einfluss auf den Klang."

Schmälert auf jeden Fall mal den Wiederverkaufswert.
 
Auf Ebay gibt es einige Angebote aus Japan, die günstig sind.
Dabei gilt zu bedenken, dass da noch Versand und Steuern drauf kommen.
Bei Bestellungen aus Japan kannst du im Grunde nochmal 25-30% auf den Preis draufrechnen.
Wenn es dann immer noch günstig ist, bleiben so Überlegungen wie "Was macht man im Garantiefall?"
Ich persönlich würde bei einem Modell, das hierzulande breit verfügbar ist, nicht nach Japan gucken.
Riss in der Decke. Was denk ihr, wie problematisch ist so etwas?
Wenn es ordentlich repariert wurde, ist das nicht so wirklich ein Problem.
Kann man halt von außen nicht immer umbedingt sehen.
Ganz persönlich empfinde ich den Preis aber für eine Gitarre mit solch langem (wenn auch repariertem Riss) schon eher gehoben.
Bei Ebay gibt es jede Menge beendete Angebote um 2200€.. für Gitarren OHNE Riss.

Generell würde ich aber in dem Preisrahmen nach Möglichkeit immer selbst anspielen.
Gerade in den letzten Wochen war ich mal wieder in Musikläden und fand da eine Menge Gitarren zwischen 2000 und 3000€ eher enttäuschend. Für mich persönlich ist da aktuell eine ganze Menge an nicht so doll klingenden Gitarren am Start.. hab das Gefühl, dass das vor ein paar Jahren noch deutlich anders war.
 
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Generell würde ich aber in dem Preisrahmen nach Möglichkeit immer selbst anspielen.
Gerade in den letzten Wochen war ich mal wieder in Musikläden und fand da eine Menge Gitarren zwischen 2000 und 3000€ eher enttäuschend. Für mich persönlich ist da aktuell eine ganze Menge an nicht so doll klingenden Gitarren am Start.. hab das Gefühl, dass das vor ein paar Jahren noch deutlich anders war.

Dieser Rat ist unbedingt zu beherzigen.

Ich kann nicht für die letzten paar Jahre sprechen, da ich mich schon länger nicht mehr in Gitarrenläden rumtreibe, aber ich habe seit den späten Siebzigern immer wieder wenn sich die Gelegenheit ergab D 28 und auch D 35 angespielt. Einfach aus Neugier weil es eben Legenden sind.

Ich war immer enttäuscht.

Die mit Abstand beste Martin die mir begegnet ist war ebenfalls in den Siebzigern eine 00.

Es gibt also gute Martins, aber der Name auf der Kopfplatte ist kein Garant dafür.

*
 
Servus, wenn es auch eine HD-28 sein darf. Fachgeschäft BTM im Kundenauftrag. Vielleicht geht ja auch mit dem Preis noch was. Fragen kostet nichts.
+1
Bei BTM habe ich 2007 meine Martin D-28 VT IV - limited ed. gekauft. Das BTM-Team hatte mich damals gut beraten. BTM hatte damals eine qualitativ hochwertige Auswahl an Alternativen zum Vergleich mit der D-28. Das war so spannend, dass ich fast einer anderen D-Type Gitarre den Vorzug gegeben hätte. Die Gitarren lagen knapp beieinander. Auch bzgl. Service und Test von Saiten war/bin ich sehr zufrieden. Kann ich nur empfehlen.
 

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