Meiner Meinung nach wird die KI die Musikwelt in den nächsten 5-10 Jahren grundlegend verändern.
Einige werden definitiv von diesen Veränderungen profitieren (bzw. tun es bereits), andere hingegen werden ziemlich in die Röhre gucken.
Meine Prognose im Detail:
Hobbymusiker, Soundtüftler, Garagen-Bands etc. die Musik vorrangig zum Spaß machen, werden das auch weiterhin tun und ihre eigene Kreativität ausleben.
Ebenso wird es weiterhin traditionelle Musikvereine und Chöre geben. Man wird auch weiterhin die Blagen zum Klavierunterricht zwingen können
Für die Berufsmusiker wird sich aber einiges ändern und diese Veränderungen haben bereits begonnen. Sie werden zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Werke zu vermarkten
und müssen sich außerdem damit herumschlagen, dass ihre Werke von der KI abgekupfert werden. Auf der anderen Seite können sie KI-Tools aber auch benutzen, um eigene Werke
effizienter fertigzustellen. Wenn ein Star eines Tages keinen Bock mehr hat, selbst wochenlang zu komponieren oder zu singen, gibt er einfach in die KI ein "Mach einen Song, der so klingt wie XYZ",
frisiert das Teil noch ein bisschen zurecht und fertig ist der neue Hit für das mainstream Radio.
Apropo Radiostationen:
Die Mitarbeiter einer Radiostation könnten sich einen eigenen virtuellen Künstler erschaffen und unter diesem Namen KI-Musik als Eigenkreationen veröffentlichen.
Das spart eine Menge Kosten für Aufführungsrechte usw.
Und weil hier schon einige Male das Stichwort Liveauftritt gefallen ist.
Ja, derzeit kann die KI logischerweise noch nicht live auftreten, aber auch die Konzerte werden sich wandeln:
DJ Shows mit Videoinstallationen gibt es bereits seit vielen Jahren. D.h. der Künstler wird zum Operator und führt DJ- bzw. VJ-mäßig (meinetwegen noch mit 3D-Technik)
eine Präsentation der KI-Musik auf, ohne selbst zu singen oder Instrumente zu spielen. Dazu noch ein paar Tänzerinnen und das Publikum ist zufrieden.
Also der Live-Gig als letzte Bastion wird auch irgendwann fallen bzw. in einem fließenden Übergang einer neuen Entertainmentform weichen.
In der Endausbaustufe kann sich dann jeder Konsument seine Lieblingsmusik einfach selbst erstellen lassen und muss somit überhaupt keine Produkte mehr kaufen.
Auch die Streamingdienste werden dann an Bedeutung verlieren - das ist aus meiner Sicht auch der Grund, warum Spotify und Co. die KI-Musik kritisch beäugen und
sich scheinbar gegen die KI-Flut wehren wollen.
Letztlich verdienen sie ja kräftig mit, wenn die Abonnenten diese Musik vermehrt nachfragen. Aber irgendwann ist Schluss damit.