Yamaha LS9 32 und Recording

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Hallo,

unser FOH-Mann hat sich mit dem LS9 beglückt. Das finden wir alle super. Mein zweiter Gedanke war:

"Prima, alles Digital, 'ne Mini-Ygdai M-Lan (Firewire) Karte rein und schön per Notebook live Multitracking machen...."

Genau diese Karte "funktioniert" aber nicht im LS9. Angebliche Begründung: "Die Qualität wäre ja eher die eines Live-Mischers. Es gäbe ja die Studiokonsolen für Recording. Man könne ja immerhin über USB 2-Track Recording betreiben."

Mein Verdacht ist eher, dass da ein "günstiges" Gerät absichtlich (möglicherweise durch eine extra programmierte Sperre) künstlich kastriert worden ist, damit die teureren Konsolen auch noch ein paar Features haben.

Das obige "Argument" (hatte es so gerüchteweise gehört) würde ja sowieso dadurch entkräftet, dass man ja über 2 ADAT 16 Mini-Ygdai (die gehen wiederum) und eine M-Audio Lightbridge auch wieder Firewire-Recording machen könnte.

Eben mehr Kosten, mehr Aufwand, täte nicht not.

Habt Ihr auch diesen Eindruck oder weiss jemand handfeste, technische Gründe, warum die Mini-Ygdai M-Lan (Firewire) Karte im LS9 nicht arbeitet?

LG Jörg
 
Eigenschaft
 
Hi, Georgy,

auch wenn mLan ja eigentlich ein Yamaha-eigener Standard mit eigenem Protokoll ist, wäre es natürlich ein Leichtes gewesen, mit wenig Aufwand die von dir gewünschte Mehrkanalübertragung oder Firewire-Übertragung ins Pult zu implementieren (das machen einige Low-Budget Pulte anderer Firmen ja vor, nicht wahr...? ;)) - und Interesse an dieser Möglichkeit hätten sicher sehr viele Anwender - es hatte also sicher marktpolitische Gründe, daß Yamaha das bewusst nicht oder noch nicht implementiert hat.

Ich könnte mir schon vorstellen, daß es irgendwann ein Firmware-Update gibt, daß dann mit einer entsprechenden optionalen Einsteckkarte die gewünschte Funktion erlaubt - mittelfristig angekündigt ist sowas aber jedenfalls meines Wissens noch nicht.

Ciao, Deschek
 
Hallo Boerx,

da zitier' ich mich doch gleich mal selbst:

Das obige "Argument" (hatte es so gerüchteweise gehört) würde ja sowieso dadurch entkräftet, dass man ja über 2 ADAT 16 Mini-Ygdai (die gehen wiederum) und eine M-Audio Lightbridge auch wieder Firewire-Recording machen könnte.

Eben mehr Kosten, mehr Aufwand, täte nicht not.

Das ist schon klar, nur eben aufwändiger und teurer. Und ich frage mich warum muss das sein?

LG Jörg
 
traurig, aber wahr: du hast das problem zu 100% erkannt ;)

aber yamaha will ja auf geld verdienen, und warum sollte ich mir ein m7 kaufen, wenn das ls9 das gleiche kann, nur vielleicht etwas "unhandlicher" in der bedienung is (was aber ohnehin keinen mehr stört)... und mit den paar encodern und fadern mehr oder dem super tollen touchscreen lässt sich halt ein preisunterschied von fast 11.000€ nicht rechtfertigen.

ist aber eine gängige methode in allen bereichen glaube ich. warum kostet denn bitte ein triple rectifier denn sooo viel mehr als ein single rectifier? bisserl mehr material is halt verbaut, aber deshalb eine preisgrätsche von 200%?

freut euch schon mal drauf, wenn euer FOH mann die digitale multicore lösung von yamaha zu bestaunen bekommt. das roland V-mixing ding hat die serienmäßig, yamaha will nur für die erweiterung so viel haben, wie roland fürs ganze system... dafür hat man dann auch super-schnieke-yamaha und nicht total-doof-uncool-roland.

wilkommen in der freien marktwirtschaft ;)
 
wilkommen in der freien marktwirtschaft ;)

Möchte ich Yamaha zurufen: Denn die könnten jetzt massig m-LAN Karten mit dem LS9 verkaufen. Aber ich glaube nicht, dass jetzt haufenweise ADAT-Karten gekauft werden. Und den M7 kauft sowieso keiner, nur um Firewire-Recording zu machen. Zumal es da ja auch noch andere Lösungen (siehe mein Eingangsposting) gibt....

dafür hat man dann auch super-schnieke-yamaha und nicht total-doof-uncool-roland.

Die Überlegung war, so glaube ich, doch noch eine andere:

LS9 wird ja so langsam Industriestandard. Somit ist es nicht schlecht diese Pult zu besitzen, weil man ggf. bei fremden Verleihern/Jobs auch mit dem Pult zu tun hat. Dann einfach USB_Stick rein, Setup laden und glücklich sein.

Die haben einfach mal wieder die Konkurrenz im eigenen Haus. Da muss man ja das preiswertere Produkt "schlechter" machen....

LG Jörg
 
...
Die haben einfach mal wieder die Konkurrenz im eigenen Haus. Da muss man ja das preiswertere Produkt "schlechter" machen....

LG Jörg

eben nicht mehr so wirklich. yamaha hatte lange zeit quasi das monopol für digitalpulte, vor allem im live-bereich. in den letzten monaten gings da aber richtig zur sache und vor allem die amtlichen dinge (m7 und aufwärts) haben richtig ernst zu nehmende konkurrenz bekommen mit der iLive, den neuen digicos, den 3 souncraft tischen, oder d-venue/d-show... da ist richtig schwung in den markt gekommen... der roland hat jetzt eben auch den ls9-bereich angegriffen, wo's bisher ja nur den tt24-versch*** von mackie als alternative gab. da wird in nächster zeit denke ich auch noch einiges passieren und die pro-audio fritzen werden sich solche ausfälle, wie sie beim ls9 zu hauf zu finden sind (abgesehen von dem problem im thread will ich nur mal den einfach nicht vorhadnenen studio manager für mac erwähenen!!!!!!!!), nicht mehr leisten dürfen. so gesehen bleib ich mal vorsichtig optimistisch, dass ich als stolzer ls9-32 liebhaber (hauptsächlich wegen den 17 kilo ^^) noch in den genuss von digicore, FW-interface und studiomanager aufm mac kommen kann, ohne auf m7 umsteigen zu müssen.
 
LS9 wird ja so langsam Industriestandard. Somit ist es nicht schlecht diese Pult zu besitzen, weil man ggf. bei fremden Verleihern/Jobs auch mit dem Pult zu tun hat. Dann einfach USB_Stick rein, Setup laden und glücklich sein.
LG Jörg
Jo, ein Pult für faule Säcke, sonst nix :D
Vergleiche es mal bitte in einem A/B Hörtest mit einem analogen Pult, z.B. Soundcraft GB4
mit Standard Outboard, wenn deine Ohren noch funktionieren wirst du schnell merken was
Sache ist.........
Mir jedenfalls kann das Ding gestohlen bleiben.
Scheinbar stellen sich auch hier alle Ohren so langsam auf mp3 Sound ein......
 
LS9 wird ja so langsam Industriestandard. Somit ist es nicht schlecht diese Pult zu besitzen, weil man ggf. bei fremden Verleihern/Jobs auch mit dem Pult zu tun hat. Dann einfach USB_Stick rein, Setup laden und glücklich sein.

Wie Witchcraft schon richtig bemerkt hat: Von "Industriestandard" ist diese Pultimitation in Bezug auf die Klangeigenschaften _weit_ entfernt (was allerdings für meine Begriffe auch für das M7 gilt).
Selbst das in die Jahre gekommene 01v klingt da besser (auch wenn die Kompressoren gleich unschön sind).

Nicht nur aus diesem Grund habe ich mich lange gegen die Anschaffung digitaler Mixer der Budgetklasse gewehrt und so erst dieses Jahr eine gebrauchte 01v gekauft, weil das Ding für eine Reihe von Anwendungen zumindest praktischer als ein analoger FoH inkl. Outboard ist. Und soll ich Dir was sagen: Eine GL2200 klingt besser!

Eine LS9 ist so ungefähr das, was vor 10 Jahren ein MX2442 vom Uli B. war. Haufenweise praktische Features, aber klanglich unter aller Kanone. Budgetklasse eben.

Ja, ich sehe Anwendungen für das Tischschen und muß mehr oder weniger gezwungenermaßen auch ab und an mal darauf schaffen - aber glücklich macht es mich nicht.
Da hoffe ich ein wenig darauf, dass Soundcraft, Allen&Heath und DiGiCo so langsam mal aufholen und sich diese nicht nur klanglich besseren Pulte durchsetzen. Denn auch das Bedienkonzept ist bei Yamaha eigentlich ein no-go.
Wir bekommen ständig bessere (nicht nur lautere) Beschallungssysteme - und auf der anderen Seite klingen die Pulte immer schlechter.

Was "USB Stick rein und loslegen" angeht: Wenn sich da nicht noch einige mehr so richtig auf die Fresse legen. Je nach Softwarestand fressen die Mistdinger entweder den Stick erst garnicht, mögen ihn nicht wenn er nicht auf dem gleichen Pult formatiert wurde oder können schlicht mit den gespeicherten Setups nichts anfangen.
Für meine Begriffe ist das alles noch nicht so weit, wie man es von einem _ausgereiften_ Produkt im Pro-Audio Bereich erwarten können sollte.
Und so lange: Long live analogue!
 
zack, da is die diskussion schon wieder, die niemand haben will :D

punkt ist: für 9000€ habe ich einen voll ausgestatteten FOH platz inkl recordingoption in der hosentasche am start. wenn ich einen arbeitsplatz in analog will, der die gleiche größenordnung bewältigen kann haben will, muss ich entweder deutlich mehr kohle rein stecken, oder auf schrott equipment umsteigen, bei dem sowohl die zuverlässigkeit, flexibilität und vermutlich sogar der klang schlechter ist, als bei einem ls9... den aufwand für transport und auf/abbau mal aussen vor gelassen (das mäusepültchen nehm ich ja auf der rückbank von nem 2er golf mit)

der trend, dass auf großen veranstaltungen wo eigentlich mehr als 9000€ an FOH-neuwert angebracht wäre die veranstalter einem unverschämterweise eine diese gurke hinstellen, oder noch schlimmer: ls9 als monitorpult... das ist die schattenseite davon. aber für kleine R'n'R jobs bis 500 pax kann ich mich doch nur freuen wenn ich 8 terzband EQs, 4 multiFX, vollparametrische EQs, kompressor und gate pro kanal, usw haben kann. in miete kriegt man für den preis von nem ls9 als analoge alternative vielleicht irgen ein mackie-deppen pult mit nem mädchen-siderack von behringer dazu.... da überleg ich nicht lang womit ich lieber arbeite.
 
Um die Diskussion noch von anderer Seite zu beleuchten:
Das RSS M-400 ist nett, kann aber nicht soviel wie das LS-9 (kostet deshalb auch weniger), klingt ebenfalls nicht besser und die Tolle RSS Snake ist zu nichts anderem kompatibel und auch der maximalausbau eher eingeschränkt (Redundanz fehlt zum Bsp. komplett).

Das M7 wie auch LS-9 sollen ja digitale Frontend`s im analogen Umfeld darstellen. Und das tun sie, so die Verfügbarkeit der Pulte, auch sehr gut. Mit dem sich in Verbreitung und v.a. Lizenzkostenmässigen verträglichen Ethersoundprotokoll steht ja bald ein richtiges digitales Netzwerk zur Verfügung. Bei geeineter Auslegeung durchgängig bis zum AMP. Was will ich mehr?

Was die Bedieunung angeht: Touchscreens sind nett, solange sie klein und alleine sind. Wir werden sehen wie sich die Multitouchoberflächen bei Reparaturen nach einem Sturz vom Truck oder Flieger anfüheln werden (inkl. deren Preise, Ersatzteilverfügbarkeit etc.). Wir werden sehen wie lausig es zum arbeiten ist wenn von drei Bildschirmen jeder eine andere Helligkeit besitzt, wenn die neueren Pulte mal so ihre paar tausend Stunden drauf haben.

Da bin ich ganz froh, dass das LS9 nur eine kleinen Bildschirm hat. Zudem ist der ja auch nicht dafür gedacht alles Mögliche darzustellen und als Hauptbildschirm zu dienen. Ich stelle gerade was zusammen mit wahrscheinlich 24" Bildschirm und einem IPC direkt im Case eingebaut, mit Trackball. Dann habe ich via SM alles im Blick und der kleine Bildschirm wird nur noch für Setups benötigt.

Was das Thema eigene Setups funktionieren ja(nein anbelangt: Dies kann nicht den produkten, sondern ihrer Besitzer in die Schuhe geschoben werden. Die analoges Gear auch benötigt die digitale Welt eine gewisse Wartung und Pflege, da gehören Systemupdates einfach dazu.

Noch eine Feststellung die ich insbesondere im Deutschsprachigen Raum feststelle (und ganz besonders in D): Nur hier wird so massiv über die Yamahapulte hergezogen. In englishsprachigen Foren sieht die Welt komplett anders aus......

Und nun zum Kern des Threads:
Via Netzwerklösungen ergibts sich das mit dem Recording auf elegante Art und Weise. Halt nicht mehr wie bisher via DO aus dem Pult, sondern an einem (fast) beliegen Abgriffpunkt im Netzwerk. Natürlich muss dafür erst wieder investiert werden, da das alte Gear nicht mehr sinnvoll einzusetzen ist.
 
Was die Bedieunung angeht: Touchscreens sind nett, solange sie klein und alleine sind.

Zur Unbedienbarkeit einer LS9 oder M7 reicht schon leichter Sonnenschein...


Was das Thema eigene Setups funktionieren ja(nein anbelangt: Dies kann nicht den produkten, sondern ihrer Besitzer in die Schuhe geschoben werden.

Das sehe ich deutlich anders. Ich erwarte von einem Hersteller der ein "pro audio" im Namen trägt, dass unterschiedliche Softwarestände zumindest rudimentär kompatibel sind und dass er es auf die Reihe bekommt, _jeden_ Stick zu lesen. Egal ob der auf Mac, PC oder einem anderen Pult formatiert wurde.


Noch eine Feststellung die ich insbesondere im Deutschsprachigen Raum feststelle (und ganz besonders in D): Nur hier wird so massiv über die Yamahapulte hergezogen. In englishsprachigen Foren sieht die Welt komplett anders aus......

Stimmt: Da benutzt man gleich DiGiCo oder Soundcraft/Studer :)
 
...wir sind doch gestandene Mannsbilder, oder? Da müssen wir doch nicht reflexhaft bei Erwähnung des Begriffs LS9 die Rethorikkeule rausholen und die eigenen (sicher gut begründeten) (Vor)-Urteile abspulen!

Erstens ging es mir darum, ob jemand weiss, warum die m-Lan Karte im LS9 nicht geht, zweitens kann und will ich über den "Sound" von Mischpulten nicht streiten.

@whitchcraft

So sehr ich viele Deiner kompetenten Artikel schätze: Die Aussage....

Vergleiche es mal bitte in einem A/B Hörtest mit einem analogen Pult, z.B. Soundcraft GB4
mit Standard Outboard, wenn deine Ohren noch funktionieren wirst du schnell merken was
Sache ist.........
Mir jedenfalls kann das Ding gestohlen bleiben.
Scheinbar stellen sich auch hier alle Ohren so langsam auf mp3 Sound ein......


...erinnert mich an Vieles aus dem Gitarrenforum, wenn über den geilsten Amp gestritten wird. Alle, die anderer Meinung sind, haben keine funktionierenden Ohren? Na Bravo!

In dem Maße, wie diese Pulte "klingen", bleibe ich ganz locker. Unseren guten Bandsound zerstört weder unser Behringer-Pult (wenn wir mit unserer kleinen PA losgehen) noch das LS9. Denn die Band/der Künstler klingt, nicht das Pult!!!

Sicher kann man mit teurem Equipment einen an sich guten Sound noch weiter veredeln. Doch irgendwo sind eben (nicht nur monetäre) Grenzen.

Die darf und muß jeder für sich selber ziehen. Eine Diskussion wie diese finde ich eher unproduktiv!!

LG Jörg
 
...erinnert mich an Vieles aus dem Gitarrenforum, wenn über den geilsten Amp gestritten wird. Alle, die anderer Meinung sind, haben keine funktionierenden Ohren? Na Bravo!

Ich denke, so war das nicht zu verstehen.
Du wirst nicht bestreiten wollen, dass es eklatante Unterschiede zwischen enem JCM800 und einem V-Amp gibt.
Ja, auch ein V-Amp hat sicherlich irgendwo seine Berechtigung, weil das Teil einfach "nichts" kostet und zumindest eine halbwegs große Soundpalette ermöglicht.
Ich kenne aber keinen ernstzunehmenden Gitarristen, der auch nur auf die Idee kommen würde, einen V-Amp für eine halbwegs amtliche Studioproduktion einzusetzen.


In dem Maße, wie diese Pulte "klingen", bleibe ich ganz locker. Unseren guten Bandsound zerstört weder unser Behringer-Pult (wenn wir mit unserer kleinen PA losgehen) noch das LS9. Denn die Band/der Künstler klingt, nicht das Pult!!!

Du darfst mir glauben, dass ein LS9 sicherlich nicht dazu beiträgt, einen runden Sound zu bekommen. Jedenfalls fällt deutlich auf, dass es anders (lies: schlechter) klingt als ein brauchbarer analoger FoH in ungefähr der gleichen Preisklasse (d.h. wir sprechen hier von einer GL mit Outboard im Gegenwert von insgesamt ca. 10kEUR).
Nimm zum Beispiel mal die Kompressoren einer LS9 gegen einen Altair CN-220 oder irgendwas von Drawmer oder BSS. Nimm einen GL-Preamp gegen den einer LS9.

Und nein, wir sprechen hier nicht von Nuancen sondern von klanglichen Unterschieden, die nicht nur im 1:1 Vergleich deutlich zu hören sind.
Zufälligerweise habe ich bereits mehrere Veranstaltungen in gleichen Locations mit identischem Material und der gleichen Band gemacht, die jeweils einmal mit einer GL und einmal mit LS9 gemischt wurden.
Selbst bei uns im Proberaum kommen wechselweise eine GL2200 und ein 01v zum Einsatz. Bei exakt gleicher Aufstellung, Mikrofonierung und PA klingen diese beiden Pulte um _Welten_ anders.


Sicher kann man mit teurem Equipment einen an sich guten Sound noch weiter veredeln. Doch irgendwo sind eben (nicht nur monetäre) Grenzen.

Ich sehe die Vorteile digitaler all-in-one Lösungen bei geringerem Platzbedarf und dem Umstand, dass sämtlicher Outboard-Kram gleich dabei ist.
Allerdings sehe ich als (professioneller) Anwender derzeit vor allem in der Budgetklasse große Nachteile.
So kann ich z.B. nicht mehr wählen, ob ich einen Kompressor von dbx, Altair oder BSS nehme, ob Effekte von Lexicon, Yamaha oder tc.
Genau diese Wahlmöglichkeiten bei analogen FoHs machen aber _meinen_ Sound und meine Arbeit (mit) aus.

Nicht umsonst habe ich bei einigen fest betreuten Bands Wochen darauf verwendet, Effektsetups zu optimieren, um z.B. eine ABBA-Revivalband wirklich nach ABBA klingen zu lassen - dafür gibt es bei dieser Band extra einen zweiten Operator, der sich eigentlich ausschließlich um Effekte kümmert(!).
Mit den on-board Effekten einer M7 oder LS9 komme ich da leider nicht hin. Der Umstand, dass vor allem das LS9 sehr harsch klingt, macht die Arbeit mit der genannten ABBA-Revival Band sowie Funk- und Soul-Acts nicht unbedingt angenehmer.
Ein analoger FoH ist hier nach wie vor im Rider gefordert und wird es auch weiterhin bleiben.
Versuche, eine Disco-Funk Band bei kleineren Gigs mit einem 01v zu bedienen dürfen als gescheitert angesehen werden, da ich damit einfach nicht diesen klassich-warmen Punch bekomme, egal was ich an diesem Pult schraube.

Mach Dir mal den Spaß und hör Dir LS9 und einen halbwegs brauchbaren analogen Tisch im 1:1 Vergleich über eine _gute_ PA an. Du wirst erschrecken...
 
RaumKlangs letzten Satz kann ich nur unterstützen - wollte ihn selbst auch schon schreiben:
Geh mal zum nächsten Musikgeschäft und lass dir ein paar Pulte zeigen. Gleiches Mikro, gleiche Box. Nur das Pult wird ausgetauscht; EQs natürlich auf 12 Uhr, keine FX usw...
Manche klingen regelrecht dumpf, wohingegen bei andern richtig die Sonne aufgeht. Lass dich einfach überraschen :)

MfG, livebox
 
Du darfst mir glauben, dass ein LS9 sicherlich nicht dazu beiträgt, einen runden Sound zu bekommen. Jedenfalls fällt deutlich auf, dass es anders (lies: schlechter) klingt als ein brauchbarer analoger FoH in ungefähr der gleichen Preisklasse (d.h. wir sprechen hier von einer GL mit Outboard im Gegenwert von insgesamt ca. 10kEUR).
Nimm zum Beispiel mal die Kompressoren einer LS9 gegen einen Altair CN-220 oder irgendwas von Drawmer oder BSS. Nimm einen GL-Preamp gegen den einer LS9.

Und nein, wir sprechen hier nicht von Nuancen sondern von klanglichen Unterschieden, die nicht nur im 1:1 Vergleich deutlich zu hören sind.
Zufälligerweise habe ich bereits mehrere Veranstaltungen in gleichen Locations mit identischem Material und der gleichen Band gemacht, die jeweils einmal mit einer GL und einmal mit LS9 gemischt wurden.
Selbst bei uns im Proberaum kommen wechselweise eine GL2200 und ein 01v zum Einsatz. Bei exakt gleicher Aufstellung, Mikrofonierung und PA klingen diese beiden Pulte um _Welten_ anders.

Ich kann dir da nicht wirklich zustimmen. Das Pult macht was man ihm sagt und das recht ordentlich. Über den Hall kann man sicher streiten, ein schöner TC oder Lexicon Hall ist da defintiv ne andere Liga. Und die Kompressoren würde ich auch nicht unbedingt mit einem Drawmer vergleichen wollen, aber den Vergleich mit einem GL muss das Pult nicht scheuen.
 
Ich kann dir da nicht wirklich zustimmen. Das Pult macht was man ihm sagt und das recht ordentlich. Über den Hall kann man sicher streiten, ein schöner TC oder Lexicon Hall ist da defintiv ne andere Liga. Und die Kompressoren würde ich auch nicht unbedingt mit einem Drawmer vergleichen wollen, aber den Vergleich mit einem GL muss das Pult nicht scheuen.

Probier es aus: Stell beide Pulte nebeneinander, leg Dir per Split die gleichen Signale auf beide Pulte und staune.
 
... erinnert mich das an die Diskussionen über Analogschallplatte gegen CD.

Ihr Lieben: Ich will so eine Diskussion nicht, will nicht zum einen oder anderen bekehrt werden.

Macht weiter damit, wenn Ihr wollt, aber ohne mich...

LG Jörg
 
Nun ja, auf die Digital-Gegen-Analog-Diskussion will ich mich hier auch nicht einlassen.
Fakt ist, dass Mischpulte "klingen". Ob jetzt GL oder LS-9, dazu kann ich kein Urteil abgeben, weil ich beide nicht kenne.

Die Digi/Analog-Diskussion kratzt ja auch immer ein bisschen das "mehr fürs gleiche Geld" an, worauf dann die andern mit den Qualität kommen. Auch hier kann ich nix zu sagen, weil ich einfach zu wenig die Vergleiche habe. Außerdem finde ich es verdammt schwer, das überhaupt zu vergleichen...

Aber ich sag einfach mal so: Wenn dem Fragesteller die Qualität des LS9 reicht - warum nicht? :nix:

MfG, livebox
 
Probier es aus: Stell beide Pulte nebeneinander, leg Dir per Split die gleichen Signale auf beide Pulte und staune.

Hallo Raumklang,

ich habe beides im Vergleich gehabt und habe es noch öfters, halt nicht direkt parallel sondern nacheinander.
 

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