Zittern / Rauschen / Knistern beim Stegpickup Burstbucker Pro Lead

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Hoertmanix
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Hallo Zusammen!

Ich habe das Problem, dass gerade bei der tiefen E-Saite ein Knistern entsteht (clean). Habe eine Aufnahme gemacht und angehängt.
Kennt jemand das Problem? Das Knistern ist weg wenn ich den Tonregler komplett auf die Tiefen drehe. Es ist auch nur beim Steg-Humbucker. Es handelt sich um eine Gibson les paul standard 2016 und der betroffene Pickup ist ein Burstbucker Pro Lead.

Ich habe das Problem schon mal gebracht, leider habe ich zu früh gedacht, dass ich die Lösung habe --> das Problem tritt immer wieder mal stärker und dann wieder schwächer auf.
Am Verstärker liegt es nicht, da ich andere Gitarren mit dem selben Kabel getestet habe.

Vielleicht kann mir hier jemand helfen, ist echt nervig das Knistern gerade beim Cleansound.

Vielen Dank schon Mal!

BG, Andreas
 

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Hi,

oft liegt sowas an einem verschmutzten oder defekten Poti. Es muss nicht zwangsläufig das Tonpoti sein, denn dieses Knistern enthält ja eher hohe Frequenzen und könnte im Volume entstehen und beim Zudrehen des Tonpotis nur rausgefiltert sein.

Manchmal ist es einfach nur Staub, Du könntest also mal mit Druckluftspray in die Gehäuse der Potis pusten, die ja vorne an den Lötösen offen sind. Dabei das Poti auf- und zudrehen. Das wäre eigentlich immer mein erster, weil schnellster Ansatz, und mitunter wars das dann schon. Sowas passiert ganz gerne, wenn man die Potis an der Gitarre kaum benutzt.

Lässt es sich so nicht beseitigen, könntest Du es mit Kontakt Tuner 600 probieren, das ist ein spezielles Reinigungsspray. Nicht empfehlen würde ich das übliche Kontakt Spray aus dem Autohandel, das ist zu aggressiv.

So oder so ist es aber natürlich möglich, dass das Problem früher oder später wieder auftaucht, und letztlich ist das Sprühzeug natürlich auch nicht umsonst, Du könntest also auch einfach die Potis tauschen, was auch nicht viel teurer und voraussichtlich eine dauerhaftere Lösung wäre. Falls die Gitarre schon älter ist und/oder die Potis sehr viel benutzt wurden, kann ein Poti nämlich auch einfach abgenutzt sein, der Kontakt schleift ja immer über eine Widerstandsbahn. Dann hilft eh nur tauschen.

Eine andere Möglichkeit wäre eine kalte Lötstelle, wobei die sich meist recht schnell zeigen. Manchmal lockert sich ein Poti und wurde samt Gehäuse hin und her gedreht, dabei kann es mechanische Beschädigungen geben. Zu guter Letzt könnte es sich um ein Kontaktproblem am Toggleswitch handeln, wo sich eine Kontaktfeder verschmutzen, korrodieren oder sich abnutzen kann.

Nachdem Du es auf den BridgeHB eingrenzen konntest, solltest Du auf seinem Signalweg einfach mal all diese Punkte mechanisch testen, also die Potis drehen, mit einem nichtleitenden Werkzeug (Plastik- oder Holzstäbchen) die Kontakte und Lötösen bewegen etc., um das Problem zu lokalisieren.

Gruß, bagotrix
 
Hallo Bagotrix!

Erstmals vielen Dank für die informative und lange Antwort --> sehr cool!

Das Volumenpoti vom betroffenen Steghumbucker hat vor zwei Wochen gegen 10 (volle Lautstärke) immer wieder Kontaktprobleme verursacht. (Kratzen/Tonausfall).
Daher habe ich vor zwei Wochen alle Potis mit einem Kontaktreiniger (Tuner 600) eingesprüht und es funktionierte wieder.
--> werde das heute noch Mal wiederholen!
--> ebenfalls kaufe ich mir heute noch einen Druckluftspray und sprühe alle Kontakte/Potis/Toggleswitch durch!

Zum Toggleswitch: Bringt es was, wenn ich den auch mit dem Tuner 600 einsprühen? Oder wie reinigt man den am Besten?

Sollte das noch keine Verbesserung zeigen, werde ich den Signalweg vom BridgeHB so prüfen wie von dir erwähnt!

Habe mir gerade diesen Thread bezüglich dem Potitausch durchgelesen, das lasse ich aber dann lieber vom Fachmann machen :)
https://www.musiker-board.de/threads/poti-tausch-bei-gibson-les-paul-classic-mit-pcb.731217/

Vielen Dank!!!!!

BG, Andreas
 
Zum Toggleswitch: Bringt es was, wenn ich den auch mit dem Tuner 600 einsprühen? Oder wie reinigt man den am Besten?
Kannst Du versuchen, evtl ist doch ein bisschen Schmodder drin, da kann man dann nach dem Einsprühen auch mal mit dem Wattestäbchen die Kontaktstellen abreiben. Ich würde aber auch mal schauen, ob die Kontakte verrostet oder verbogen sind. Da müsste man dann mechanisch dran (Rost entfernen, Federn nachbiegen) oder ihn austauschen.

Da Volumepoti scheint nach Deinem neuen Post aber der Hauptkandidat zu sein. Da würde ich mich aber darauf einstellen, es dann doch eher auszutauschen. Wenn Du schon das Spray im Einsatz hattest und das Ausblasen nix hilft, ist wohl die Kontaktbahn beschädigt.

Gruß, bagotrix
 
Danke für die Anleitungen!
Ich werde heute noch mal alles Mögliche versuchen und sonst wie von dir erwähnt das Poti tauschen lassen!

Vielen Dank und ich melde mich morgen zum Ergebnis :)

BG, Andreas
 
So, jetzt habe ich alles versucht aber leider keine Verbesserung erzielen können 😞

Also werde ich morgen mal zum Händler gehen und fragen was mir ein Potitausch kosten wird.

Habt ihr eventuell eine Abschätzung was das so kostet?

BG Andreas
 
Wenn es eine 2016er ist, hat sie dann nicht diese Platine drin statt einzelner Potis? Manche Ausführungen hatten dazu noch Push/Pull-Potis, was die Operation sicher etwas teurer macht. Leider habe ich aber keine aktuelle Erfahrung mehr, da ich sowas seit sehr vielen Jahren alles selber mache. Es würde dir aber auch wenig helfen, wenn ich jetzt wüsste, was das hier so kostet. Ich würde mal bei 2 oder 3 verschiedenen Läden in Deiner Umgebung fragen, was die so nehmen, dann hast Du zumindest einen gewissen Vergleich und erlebst Du keine böse Überraschung. Ich würde für ein einzelnes Poti mal so um die 25-30 € rechnen.

Die Potis selber kosten pro Stück ca. 7-10 €, betrifft es ein Pushpoti, wirds meist teurer. Im Fall einer Platine muss man entweder teure Originalpotis von Gibson bestellen (wenn man die kriegt) oder etwas tricksen, dabei werden die Lötösen am Ende abgeknipst und die Enden so umgebogen, dass sie in die Löcher der Platine passen. Wenn man die ganze Platine dafür ausbauen muss, wirds natürlich teurer, weil zeitaufwendiger.

Viele schmeißen in so einem Fall aber auch den ganzen Kram raus und bauen einfach eine klassische Verdrahtung neu auf. Sowas kann man auch selber machen, mit vorverdrahteten Potis muss man ja nur relativ wenig löten:

https://www.rockinger.com/parts/ele...-elektronik-fuer-50s-les-paul-long-shaft?c=98

Das wäre die ganz klassische Verdrahtung ohne Coilsplit oder sonstigem Gedöns. Ich finde zusätzliche Möglichkeiten immer ganz interessant, bei Les Pauls brauche ichs aber eher nicht, Geschmackssache.

Ich finde ja, dass das Löten für E-Gitarristen doch eine sehr nützliche Fertigkeit ist und viel Geld spart. Ein Kabel mit abgerissenem Stecker muss man nicht gleich wegwerfen, und ein abgerissenes Massekabel schnell zu löten kann so manchen Gig retten...

Gruß, bagotrix
 
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Ich war gestern bei meiner Vertrauenswerkstatt (Klangwerkstatt) der selber Gitarren baut und einen super Namen hat.
Er hat in seinen 30 Jahren dieses Problem noch nie gehört. Hat noch Mal alles was man schnell prüfen kann (Masse, etc.) geprüft, konnte den Fehler nicht gleich eruieren.

Sein Vorschlag war die komplette Elektronik neu zu machen (wie auch von dir erwähnt) --> Habe dann mit dem Händler wo ich die Gitarre vor 6 Monaten gebraucht gekauft habe telefoniert und der beteiligt sich zu 50% an den Kosten --> Kosten sind für den Tausch 190 EUR. (also 95€ für mich)
Sollt das Geräusch immer noch da sein, will er den Humbucker ausbauen oder tauschen. Vom ToggleSwitch geht er nicht aus.

Ich hoffe, dass er mich nächste Woche anruft und mir sagt, dass das Problem nach dem Rausschmiss der Platine erledigt ist! Er hat generell keine Gute Meinung über die Platinen --> alleine wenn man sich die Kondensatoren auf der Platine ansieht und die er dann einbaut ist ein riesen Unterschied! Generell meinte er, dass die neue Elektrik eine Aufwertung für die Gitarre wäre --> die Potis kratzen auch schon wirklich alle und die Push/Pull Funktion brauch ich nicht.

Danke auf jeden Fall schon Mal für deine Hilfe Bagotrix --> echt super!

Ich überlege auch schon ob ich mir eine Lötstation kaufe, da ich grundsätzlich schon sehr gerne selber bastle --> kannst du hier vl. eine empfehlen? Das gezielte Entlöten (Temperatur) ist ja hier immer wichtig oder?
Gerade wenn die Elektronik jetzt das Problem nicht löst --> kommt dann der Humbucker drann (50€ für die Arbeitszeit wieder)

LG, Andreas
 
Klingt nach einer guten Lösung. Mit der Meinung über die Gibson-Platinen steht er nicht alleine. Aktuell werden sie wohl auch in keinem Modell mehr verwendet, und hier im Forum haben sie auch schon viele rausgeworfen.

Hast Du Dir überlegt, auf ein 50s Wiring umzusteigen, oder wird die Schaltung 1:1 wider aufgebaut, mit Pushpotis womöglich?

Was das Löten betrifft, für mich war das wichtigste die Erkenntnis, dass nur ein einziger Lötkolben oft nicht optimal ist. Für Masseverbindungen wie Potigehäuse oder die Saitenerdung an einer Tremolokralle nehme ich einen Mini-Gaslötkolben, weil der ausreichend heiß wird und vor allem die Temperatur gut hält. Viele haben auch schon einen elektrischen Lötkolben mit dickerer Spitze im Haus, den kann man für sowas auch nehmen.

Fürs Werkeln an den feinen Verbindungen von Gitarren, Geräteplatinen (wobei ich da nur einfache Sachen selber mache) und Kabeln habe ich eine kleine Weller-Lötstation mit feiner Spitze und einstellbarer Temperatur, die hat dafür einen Schiebeschalter am Steckernetzteil. In der Form gibts die Dinger aber glaube ich gar nicht mehr. Natürlich könnte man jetzt für Masselötungen die Lötspitze wechseln, aber das kostet Zeit und Nerven, daher der Zweitkolben.

Jedenfalls braucht man für solche Sachen nichts superteures, aber um die 50 Watt und eine vertsellbare Lestung bzw. Temperatur würde ich schon anpeilen. Ich habe damals eine Weller genommen, einfach weil die einen guten Ruf haben. Nichts nervt bei solchen Arbeiten mehr als schlechtes Werkzeug. Erst recht heute mit dem bleifreien Lötzinn, das etwas höhere Temperaturen verlangt, was aber wieder problematisch für Bauteile werden kann, wenn man es zu sehr übertreibt. Hier solltest Du Dich also vor dem Kauf ein bisschen näher informieren, einen Tipp muss ich dabei gleich noch loswerden: Vor und nach dem Löten die Lötspitze immer gut reinigen und frisch verzinnen, ich nehme dafür den Lötspitzenreiniger "Tippy", der das in einem Aufwasch macht. Hat mir die Arbeit sehr erleichtert. Alles weitere würde jetzt zu weit führen, im Netz findest Du aber gute Einsteiger-Tutorials.

Kleine Warnung, bevor Du mit dem Selbermachen anfängst: Inzwischen besitze ich keine Gitarre mehr, an der ich nicht irgendwas umgelötet habe...:D

Gruß, bagotrix
 
Bezüglich 50s Wiring --> werde auf 50sWiring umsteigen und auf die Pushpotis verzichten! Brauche sie nicht!

Danke für die Tipps zum Löten. Werde mir mal einiges im Netz suchen und unser Bassist gibt mir mal eine Lehrstunde bei ihm daheim :)
Tippy ist schon bestellt und Lötstation werde ich suchen!

Danke noch Mal - werde mich nächste Woche mit dem Ergebnis melden....
LG, Andreas
 
Wow, tatsächlich. Hab mal auf Reverb gesucht und dann auch ein aktuelles PCB von letztem Jahr gefunden.

Gibson scheint demnach einige Komponenten geändert zu habe, zB die Kondensatoren. Würde mich mal interessieren, wie die "Modern"-Modellle inzwischen auf dem Markt angenommen werden. Man muss sich da ja nix vormachen, das Publikum in Foren ist ja nun auch nur ein Ausschnitt. Ich selber hab ja in meinen anderen Gitarren alle möglichen Schalterchen (und benutze die auch), nur bei Les Pauls hab ich da irgendwie ne Blockade im Kopp :nix:.
 
Habe gerade die Meldung von der Werkstatt bekommen --> Elektronik ist neu gemacht worden und das Nebengeräusch ist weg.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie froh ich bin. Habe schon mit der Suche nach einem neue Gibson Burstbucker Pro Lead begonnen, nur der ist überall ausverkauft.
Im Moment ist kein guter Zeitpunkt für einen Humbuckertausch.

Danke noch Mal für die Unterstützung!!!!!
 
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