Zitternde Töne auf der neuen Geige

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Ransha
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Hallo,

ich spiel seit ca. 4 Monaten. Da ich ein sehr billiges Geigenset hatte habe ich mir nur ein mittel Klassen Set für Schüler von Gewa gekauft.
Allerdings hören sich auf der meine Töne die mit dem 4. Finger gegriffen werden zitterig an. Fast so als würd ich Vibrato spielen, was aber definitiv nicht der Fall ^^.

Liegt das nun an mir oder sind "bessere" Geigen empfindlicher? Ich hab schon alles versucht ich bekomm das nicht weg. Vorallem bei langsamen Stücken ist es so extrem das es sich auch wirklich nicht mehr schön anhört. Was mach ich bloß falsch. Hoffe mir kann jemand weiter helfen :(
 
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Hi Ransha,

wenns zittert, liegt das zu 99% am Bogen und/oder an der Bogenführung.

Hast du denn auch nen neuen Bogen?

Hilfreich wären natürlich soundsamples, dann kann man das sehr schnell erkennen.

Ich tippe mal wild ins Blaue hinein und behaupte, es liegt am Bogen und zwar beim
Ziehen (Abstrich) ab der Bogenmitte. Richtig?
Wenn das ein nervöser Bogen ist, dann hilft da nur intensives Arbeiten an der Bogenhand.

Ein sehr guter Bogen hüpft und springt nicht, außer dann, wenn man es will.
So ein Bogen läßt sich mit 2 Fingern bis zur Spitze ziehen, bei allen Geschwindigkeiten und
er liegt wie ein Ferrari auf der Straße. Ein kleiner Impuls aus den Fingern läßt ihn präzise
springen, dann wenn man es will.

Viele billige Bögen zittern gerne mal ab der Mitte bis hin zu sehr mühsamer Kontrolle.
Was heißt billig.. also da gibts schon auch Unterschiede. Bei einem guten Geigenbauer
kann man Holzbögen nach dieser Qualität in den Preisstufen sortieren.
(also ich kann das :D)
Das funzt bei Carbon garnicht. Ich habe vor 2 Jahren die beiden besten Bögen gekauft
und nicht die teuersten! Unterschied: meine je 150, die teuersten etwa 400..

Aber der tollste Bogen nutzt nichts, wenn man rechts keine Kontrolle hat..
Die Bogenführung ist ne komplexe Geschichte. Das ist wichtiger als schnelle Finger links.
Hier muß der Lehrer alles geben :D (und du natürlich auch..)

cheers, fiddle
 
Danke für deine schnelle Antwort. Ja der Bogen is auch neu. Ist wie gesagt ein komplett Set. Ich muss aber auch noch dazu sagen das ich eine sehr zaghafte Streicherin bin^^ Manchmal etwas zu zart vielleicht liegt es auch daran. Hüpfen tut der Bogen ohne mein zutun nicht. Das zittern ist vorallem am unteren Drittel vom Bogen sehr stark und wie gesagt das ist auch nur beim 4. Finger so aber ich drück schon fest auf die Saite.
 
Hmm.. klingt dann eher nach nem Lockerungsproblem.

Vermutlich konzentrierts du dich zu stark auf dein "Problem-Finger" (der 4.),
daß du an anderen Körperstellen zu stark anspannst. (Rücken, Schultern, Arme..)

Ich hatte lange Zeit genau damit Schwierigkeiten. An sowas muß man sehr
konsequent Arbeiten um die unnötigen Kräfte, die man aufwendet, wieder
weg zu trainieren.

Strengt dich das Spielen denn sehr an?
Wie langen kannst du am Stück spielen?
Atmest du frei und locker?
Bekommst du Verspannungen (Schultern, Rücken, Kiefer)?
bekommst du Kopfschmerzen vom Üben?

Dein ganzer Körper spielt Geige, nicht nur die Arme und Finger.
Ich glaube, die Ursache ist etwas komplexer :gruebel:


cheers, fiddle
 
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:gruebel: :redface: ... und da bin ich wieder bei meinem "Lehrer fragen" ... Ein Video könnte helfen, ein Lehrer der es live sieht aber besser...

Meine Überlegungen: Die Kraft im 4. Finger reicht nicht, so dass die Konzenttration auf den Bogen nachlässt...

Grüße C&B
 
Genau, du sagst es, cello und bass!
[Die Kraft im 4. Finger reicht nicht, so dass die Konzenttration auf den Bogen nachlässt...
:(
Kenne ich auch, denn je mehr ich mich auf den 4. Finger konzentriere, um so eher geht mir die richtige Bogenhaltung flöten - und aus ist's mit dem Wohlklang. :redface: Doch zum Glück passiert mir das nicht mehr so oft. Es liegt mitunter auch an der Tagesform. Aber das ist ein anderes Thema.
Ja, und vor allem immer schön locker bleiben. Das gelingt mir zwar nicht immer, aber immer öfter! :D
Liebe Grüße,
Etrawgew.;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also anstrengend find ich es nicht. Ich kann bis zu 4 Stunden am Stück spielen aber dann meldet sich langsam der Nacken^^Auf die Atmung hab ich noch nie so wirklich geachtet. Ich spiele vorwiegend im Sitzen und Kopfschmerzen bekomm ich höchstens von meinen manchmal krummen Tönen^^. Das ganze wundert mich jetzt einfach nur weil ich bei meiner alten Geige nicht das Problem hatte. Auf der musste ich aber auch sehr sachte spielen weil das sonst sehr geknirscht hat. Ich denke es liegt so ein bisschen an allem^^ Neue Geige und an mir. Einen Lehrer hab ich momentan leider gar nicht da meiner vor kurzem in Rente gegangen ist und nimmer unterrichten möchte. Bin noch auf der Suche nach nem Neuen.
 
Also wenn 1-3 nicht "zittert" und nur 4, dann liegts mit Sicherheit nicht an der Geige.

Messe doch bitte mal den Abstand der Saiten zum Griffbrettende (nahe Steg).
Unterkante Saite -> senkrecht zum Griffbrett. G und E sollte ich wissen.
Dann kann ich dir zumindest sagen, ob die Saitenlage human ist. :D
(Zollstock nehmen, oder Pappstreifen anzeichnen und am Geodreieck ablesen..)

Unmittelbar am Obersattel sollte der Abstand der Saiten so niedrig sein, daß bei E
ein Blatt Papier drunter paßt, bei G ein gefaltetes Blatt. (normal Schreibmaschine)

Wenn du gerade beim messen bist, miß auch gleich die Steghöhe in der Mitte bis zur
Decke runter. (interessiert mich)


cheers, fiddle
 
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Also ich hab jetzt ma gemessen:
Saite G bis Griffbrett 7 mm
Saite E bis Griffbrett 3,5 mm
Steghöhe 3,5 cm

Am Obersattel ist es so wie du gesagt hast es passt beides mal ein Krümelchen ^^ mehr drunter.
 
Aha, da kann man also noch was machen.

Normal ist bei G: 4,5 mm und bei E: 2,5
Das wäre also bei E 1mm zu hoch und bei G stolze 2,5mm.

Wenn du beim Greifen ein Kraftproblem hast, dann liegt das auch an dieser sehr hohen
Saitenlage! Bei einer Steghöhe von 35mm ist noch Luft zum korrigieren.
(je nachdem wo das Herz sitzt, aber ich denke da geht sicher noch was)

Mein Vorschlag: geh zu nem Geigenbauer und lasse die Saitenlage auf die richtige
Höhe korrigieren. Das ist nicht viel Arbeit und wird auch nicht viel kosten.
(vielleicht 20 Euro? - geschätzt)
Ich tät vorher anrufen und vielleicht nen Termin ausmachen, dann kannst du sogar
darauf warten. Das dauert vielleicht ne viertel Stunde, nicht länger.

Du wirst sofort merken, daß du viel leichter greifen kannst.
N Unterschied wie Tag und Nacht..


cheers, fiddle

p.s. kurz gegoogelt: http://www.ulrich-geigenbau.de/geigenbauwerkstatt/meisterwerkstaette.htm
 
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Ok ich werd mich da mal schlau machen. Vielen dank für deine Hilfe undratschläge. :D
 
Ahh, mir ist da gerade noch was eingefallen:

Frag doch gleich, ob der n Geigenlehrer für dich weiß^^
Der kennt ja die Szene :D
Vielleicht weiß der auch jemand privaten, oder kann rumfragen..

cheers, fiddle
 
Also wenn 1-3 nicht "zittert" und nur 4, dann liegts mit Sicherheit nicht an der Geige.
Im Zweifel eben doch, wenn der Ton nur an einer Stelle zittern sollte, könnte es vielleicht auch ein Wolf sein, der kommt zwar häufiger beim Cello vor, aber wenn es eine billige Geige ist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es ein Wolf ist. Der ließe sich mit einem Wolftöter relativ gut beseitigen.
Probier es doch mal aus: Wenn der vierte Finger in allen Lagen zittert, ist es kein Wolf, wenn aber der Ton immer noch zittert, wenn du ihn statt mit dem vierten z.B. mit dem zweiten Finger spielst, wird es warscheinlich ein Wolf sein.

Ich hoffe das hilft weiter, viel Spaß beim Geigen wünscht
CelloList.
 
Nix für ungut, aber ich glaube, daß ich mehr Geigen in der Hand hatte (und gespielt), als du ;)

N Wolf bei ner Geige erlebt man alle 2 Schaltjahre mal. Ich kann mich an keinen Geigenwolf
erinnern, nö. Das hat übrigens auch nix mit dem Preis der Geige zu tun.

Übrigens: N Wolftöter hat nur geringe Chancen auf Erfolg. In der Mehrzahl der Fälle, muß
man sich als GB was anderes ausdenken.

cheers, fiddle
 
Da hast du sicher recht, viel Geige gespielt habe ich wirklich nicht.
Allerdings tritt auch alle 2 Schaltjahre irgendwann mal auf, man sollte sie deswegen nie ganz aus dem Auge verlieren, aber das kann man ja überprüfen.

Das ein Wolftöter bei einer Geige kaum was bringt, wusste ich nicht, schön wenn man mal was neues lernt. Danke für die Korrektur fiddle.
Ich bin auf jeden Fall gespannt woran es nun liegt.
CelloList.
 
Noch ne Anmerkung zu den Wolftötern:

Ich kenne das aus meiner Praxis eigentlich nur bei Celli.
Wenn man an nem Wolf rumoperiert, dann ist das echt die Suche nach der Nadel
im Heuhaufen. So ein Wolftöter kann mal helfen, aber in der Mehrzahl der Fälle muß
man da noch andere Register ziehen.
(Anhängesaite/Länge, Steg, Stimme, Saiten, Saitenhalter. Damit kommt man meistens
schon einen guten Schritt voran. Wenn dann noch nix geht, wirds teuer. (öffnen)

Aber einfach ist sowas nicht, denn hier gehts leider nur nach trial and error..

Der Wolf ist einfach ein Schweinehund. :D


cheers, fiddle
 

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