Zu hoher Pegel bei Konzerten

Korg
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das mit den über die schulter schauen war auch so gemeint. Ich habe öfters mal was nachgefragt und du hast recht ich habe sehr schnell gemocht ob es ihn stört oder nicht. Aber hat ihm wohl nix ausgemacht. Um ,,wichtige,, gigs handelt es sich in den nächsten 3 monaten eh nicht, daher wollte ich mir ja aiuch so schnell wie möglich den EQ anschaffen da wir im sommer auf ,,Tourne" gehen, und da wollte ich dieses gerät dann auf jeden fall beherschen. Also bei der band wo ich die tontechnik mache ist leider kein anderer -erfahrener- tontechniker dabei da ich das allein und rein aus hobby mache. Aber ich bin öfters mal bei einer Veranstaltungstechnikfirma dabei und schaue mir das an. Vor allem hilft mir das weil ich auch (learning by doing) beim aufnbau und beim gig mithelfe.
Ich habe mir natürlich auch einen Teil angelesen, aber man lernt es einfach besser wenn man es selber macht und miterlebt anstatt das man liest wie es gemacht werden soll.

Jetzt aber noch eine kurze Frage:
Was macht/sagt ihr wenn die Leute sich beschweren (besonders aus den vorderen reihen) das die anlage zu laut ist? Mir wurde gesagt ich solle einfach ,,immer" ja sagen und nichts ändern wenn ich meine das der sound und die lautstärke so ok sind. Was meint ihr dazu??
 
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AlexHahn91 schrieb:
Jetzt aber noch eine kurze Frage:
Was macht/sagt ihr wenn die Leute sich beschweren (besonders aus den vorderen reihen) das die anlage zu laut ist? Mir wurde gesagt ich solle einfach ,,immer" ja sagen und nichts ändern wenn ich meine das der sound und die lautstärke so ok sind. Was meint ihr dazu??

Hi Alex,

nun, es gibt keinen gesetzlich festgelegten Maximalpegel, aber gerade das birgt viele Gefahren für den Veranstalter. Einschlägige Richtlinien zur TA Lärm findest Du hier .
Kurz dargestellt: Der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht unterliegt der Veranstalter, welcher das Konzert durchführt. Dieser unterliegt auch der Beweispflicht (im Schadensfall) das die Richtlinien der DIN 15905 Teil 5 eingehalten wurden (was regelmäßig nur mit entsprechenden Meßprotokollen möglich ist!!!).
Kurz und gut, wenn Du Dir sicher bist, dass alles technisch i.O. ist und der von Euch... oder besser Dir als Tech gefahrene Pegel o.k. ist (Nachweis?), dann kannst Du über Strategien zur Abwimmelung solcher renitenten Gäste nachdenken. Gut macht sich dann immer, ganz wichtig tuend :D den Regler eines unbenutzten Kanalzuges zu betätigen. Das beruhigt die Leute.
Aber, im Zweifelsfall (siehe oben geschriebenes) den Pegel ein paar dB runter nehmen und für das nächste Konzert die Aufstellung des Frontholzes überdenken (Absperrungen vor dem Stack, Boxen fliegen oder das Stellen einer Delayline etc. sind technische Möglichkeiten)

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe
 
AlexHahn91 schrieb:
Was macht/sagt ihr wenn die Leute sich beschweren (besonders aus den vorderen reihen) das die anlage zu laut ist?

Klare Sache: immer sofort an den Veranstalter verweisen.
Du machst dich am Pult ja verrückt, wenn du auf alles hören würdest was die Leute so sagen.
Rein placebo-mäßig nutzt es jedoch immer was an unbelegten Kanalschiebern rumzuregeln.
 
An der Stelle wäre es richtig toll, wenn einer der beiden Mods diesen Fred aufsplitten könnte und die letzten beiden Beiträge unter einer neuen Überschrift, "Zu hoher Pegel bei Konzerten" oder so, neu reinstellen könnte. Das geht sonst unter, dürfte aber allgemein schon interessant sein.

...denke ich mir so ;)

Uwe
 
Hey... Die ganz hinten in der Letzten Reihe wollen doch aber auch was hören !:rolleyes:

Nee im Ernst mal. Man kann eigentlich nie wirklich genau sagen was zu laut ist und was nicht. Kommt ja auch auf die Location an in der man Laut ist. In ner großen Halle können 120 DB mal fast schon untergehen. In ner kleinen Kascheme aber dürfte das wohl schon wehtun. Is also ehr ne Erfahrungssache.
 
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil :D

Bei solchen Größen stellt man mindestens eine Delay-Line. Richtwert sind hier ca. 20 Meter.

Gruß
Uwe
 
Uwe 1 schrieb:
Bei solchen Größen stellt man mindestens eine Delay-Line. Richtwert sind hier ca. 20 Meter.

ja - Uwe, der optimale Fall :great:
du kennst doch aber sicherlich auch die technischen Voraussetzungen und vor allem die finanziellen Mittel des Großteils der Forumteilnehmer.
Insofern ist eine Delay-Line die Wunschvorstellung.
 
Uwe mit deinen 20m muss ich mal klar wiedersprechen.Denn es kommt sehr stark auf das frontholz und die halle selber an. Vorallen hört es sich so an als würdest du einfach nen satz Boxen einfach nach 20m hin klatschen da gehört ja schon mal was mehr an erfahrung und equitment zu.
Gruss Chris
 
Diese Wunschvorstellung ist mit einem Behringer Shark + Endstufe + Boxen + freiem Kanalzug als absolut low budget-variante in Nullkommanix realisiert und kostet im Verleih auch nicht die Welt, verbessert aber den Sound und die Lautheit enorm ohne das den ersten Reihen die Haare gefönt werden :twisted:

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe

Nachtrag:

@Chris: Selbstverständlich ist das ein problem, welches individuell vor Ort gelöst werden muss. Das mit den 20 Metern ist ja auch nur ein grober Richtwert, was mit direkt strahlendem und ungeflogenem Frontholz machbar ist. Habe ich einen Saal oder ein Zelt das 40 oder mehr Meter tief ist und arbeite mit konventionellem Frontholz (Mehrwegesystem ungeflogen), dann stelle ich spätestens nach 15 meter (+/- 5 Meter) eine D-Line und nach weiteren 15 Metern wenn erforderlich eben die nächste. Natürlich muss man dies vor Ort sehen und entsprechend handhaben. Kann ich überhaupt Boxen sicher hinstellen (Schutz vorm Zugriff unbefugter/Standsicherheit), ist unter Umständen eine Bassunterstützung angesagt etc... technisch kann man das sehr weit treiben :rolleyes:
Damit wollte ich ja auch nur deutlich machen, dass ein unzumutbar lautes Frontholz nicht sein muss, nur weil es hinten auch laut sein soll ;) und zum Nachdenken anregen. Wenn ich mit solchen Problemen konfrontiert werde, dann muss ich eben auch mal über mein eingesetztes Equipment nachdenken.
Und unter "Wunschvorstellung" verstehe ich dann eher ein Line Array :D
 
Uwe 1 schrieb:
Damit wollte ich ja auch nur deutlich machen, dass ein unzumutbar lautes Frontholz nicht sein muss, nur weil es hinten auch laut sein soll ;) und zum Nachdenken anregen. Wenn ich mit solchen Problemen konfrontiert werde, dann muss ich eben auch mal über mein eingesetztes Equipment nachdenken.
Dem kann ich nur zustimmen. Mann kann aber auch ohne Delayline einen kompletten Saal oder gar ein Zelt beschallen, ohne dass man hinten nix mehr mitbekommt, den Zuhörern vorne hingegen die Ohren bersten. Das fängt damit an, dass die Front (Mid/High) nicht in Kopfhöhe, sondern darüber sein sollte. Dafür muss man die Systeme noch nichtmals zwingend fliegen. Und es dann laut zu machen, aber nicht zu laut, das ist zum einen eine Sache von gutem Equipment (!) und zum anderen eine Kunst, die der FOH-Mann eben beherrschen muss. Da gehört Können und Fingerspitzengefühl dazu. Wenn es gut und sauber und ausgewogen klingt, werden sich garantiert deutlich weniger Zuhörer beklagen!
 
jo schon mal vielen dank für eure vielen antworten. Auch wenn es ein wenig ins techniche reingebrettert ist. :D
Meine frage war ja eigentlich nur was ihr dann macht/bzw. machen würdet wenn man selber findet das der sound ok ist aber vor allem natürlich die leute aus der vorderen reihe sich beschweren. Das mit dem unbelegten Fader runterziehen mache ich auch teilweise und siehe da keiner beschwert sich mehr :great:
trotzdem danke für alle antworten. würde mich freuen wenn ich noch mehr meinungen über dieses thema höre.
Greez
Alex
 
Wenn sich nicht nur einer, sondern gleich mehrere Leute beschwerden, dann kann man davon ausgehen, dass da was dran ist. (Ich rede jetzt nicht von den Polterabenden, bei denen sich die Senioren des Dorfes zielstrebig den Platz ganz dicht an den Boxen sichern ;) ). Wenn also regelmäßig Beschwerden kommen, dann muss ich mir Gedanken über mein Beschallungskonzept machen. Sprich: Wie positioniere ich die Front? Setze ich eine Delay-Line ein? Ist ein bischen leiser vielleicht ein bischen besser?

Viele Grüße

France.
 
AlexHahn91 schrieb:
Um ,,wichtige,, gigs handelt es sich in den nächsten 3 monaten eh nicht, daher wollte ich mir ja aiuch so schnell wie möglich den EQ anschaffen da wir im sommer auf ,,Tourne" gehen, und da wollte ich dieses gerät dann auf jeden fall beherschen.

Damit kannste etwas üben: http://www.tomy-pa.de/Feedbacktrainer.htm
 
danke für den tipp aber mit solche sache kommt ich net wirklich klar. mit dem ganzen softwareübungszeugs.

Ich hab des lieber wenn man wirklich hört was man macht und man unter stress steht wenn es nicht klappt weil man da viel konzentrierter ist.
trotzdem danke
 
Uwe 1 schrieb:
(Absperrungen vor dem Stack, Boxen fliegen oder das Stellen einer Delayline etc. sind technische Möglichkeiten)

Uwe du berätst wirklich toll ! Muß mal ein Kompliment dafür hier parken :)

Ich hatte den Stress auch schon. Die Menschen empfinden übrigends fast immer die Mitten und Höhen als das was "zu laut" ist.
Fliegen ist natürlich eine Sache die man eh dem Verleiher (respektive dir) überlassen muß, bei kleineren Gigs ist es oft kein Thema mangels Masse. Was da gut geholfen hat war das Hochstellen der Midrangeboxen, also ein Unterbau zwischen den Bass und den Mid-Hi zu setzen so daß der Midrange höher kommt. Da die höheren Töne eine starke Richtwirkung haben geht es dann "über die vorderen Leute hinweg", defakto wirds für die angenehmer, sprich leiser. Das kann sich dann aber so krass auswirken daß man vorn wieder ein par kleine Klötzchen hinsetzen muß um die mit etwas Höhen zu versorgen, was sich aber sehr individuell, also angenehm, einstellen läßt.
Beim hochsetzen der Boxen muß man aber gewaltig aufpassen daß da nichts kippen, um- oder runterfallen kann, evtl. muß man die sogar dagegen sichern. Es soll ja schon zu Unfällengekommen sein bei denen Boxen auf Gäste gefallen sind, das wär dann der Alptraum überhaupt.
 
Manuela schrieb:
Uwe du berätst wirklich toll ! Muß mal ein Kompliment dafür hier parken :)
Danke für die Blumen :rolleyes:
Ich hatte den Stress auch schon. Die Menschen empfinden übrigends fast immer die Mitten und Höhen als das was "zu laut" ist.
Jo, dass stimmt ;) , ein Blick in die Tabelle "Kurven gleicher Lautstärke" zeigt das sehr schön. Obwohl man sich gerade in Räumen mit verbauten Sitzgruppen und Nischen gaaaaaaaanz böse Raummoden einfangen kann :twisted: . Da ist es ein "Muß" während des Soundchecks alle Ecken und verdächtigen Punkte des Saales abzulaufen um solche Bassorgien zu vermeiden. Leider finden ja Leute mit überempfindlichen Ohren dann mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit die Punkte größter Lautheit. Auf diversen VAs mit Bühnenprogramm, irgendwelche Feuerwehr- oder Dorffeste wollen die ja auch was sehen und setzen sich ganz nach Vorn, meist mitten vors Stack :eek:
Manuela schrieb:
Fliegen ist natürlich eine Sache die man eh dem Verleiher (respektive dir) überlassen muß, bei kleineren Gigs ist es oft kein Thema mangels Masse.
Ich habe ja selber überwiegend nur kleinere VAs gefahren und da reichte meine eigene PA (Advatar) vollkommen. Bei den größeren Sachen im Jahr wurde zugemietet aber auch nicht geflogen. Pro Stack drei 15" Bässe und ein 12/1 Top hatten schon eine ordentliche Höhe, dass ganze auf eine Europalette und mit Spanngurten gesichert und ggf. eine D-line. Mehr war bei den gebotenen Margen regelmäßig nicht drin und wollte man einen angemessenen Standart durchsetzen, büßte man den Auftrag ein. So ist es, leider... In der Regel waren die Veranstalter in dem Bereich, den ich abgraste, nicht bereit für eine engemessene PA etwas mehr Geld auszugeben. Insoweit passte man sich dem Minimalismus an, den der Markt diktierte.
Was da gut geholfen hat war das Hochstellen der Midrangeboxen, also ein Unterbau zwischen den Bass und den Mid-Hi zu setzen so daß der Midrange höher kommt. Da die höheren Töne eine starke Richtwirkung haben geht es dann "über die vorderen Leute hinweg", defakto wirds für die angenehmer, sprich leiser. Das kann sich dann aber so krass auswirken daß man vorn wieder ein par kleine Klötzchen hinsetzen muß um die mit etwas Höhen zu versorgen, was sich aber sehr individuell, also angenehm, einstellen läßt.
Zumindest muss man mit dem Abstrahlverhalten der eingesetzten Tops vertraut sein um ggf. die richtige Wahl beim Frontholz (dryhire) zu treffen und richtig zu stacken. Ein Nearfill, bei weitragendem Frontholz u.U. erforderlich, wird wohl bei den meisten der hier anwesenden (mich eingeschlossen) überwiegend gemachten VAs nicht in Frage kommen, ist aber genau wie die oben aufgeführten Möglichkeiten, ein Weg die Gesamtlautheit besser (gleichmäßiger) in der VA-Stätte zu verteilen.
Beim hochsetzen der Boxen muß man aber gewaltig aufpassen daß da nichts kippen, um- oder runterfallen kann, evtl. muß man die sogar dagegen sichern. Es soll ja schon zu Unfällengekommen sein bei denen Boxen auf Gäste gefallen sind, das wär dann der Alptraum überhaupt.
Sichern vorm Umstürzen ist wohl dass wichtigste. Ich habe mich da selbst mit den Europaletten nicht immer wohl gefühlt, obwohl nach menschlichen Ermessen nicht passieren konnte. Einen herausgerissenen Boxenflansch hingegen hatte ich schon, weil ein A.... den Hochständer als Geländer nutzen wollte. Im späteren Selbstbau war der Bereich um den Boxenflansch immer doppelt verleimt und selbiger mit Schlosschrauben und Lochscheiben verbaut.

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe
 
Uwe 1 schrieb:
Obwohl man sich gerade in Räumen mit verbauten Sitzgruppen und Nischen gaaaaaaaanz böse Raummoden einfangen kann :twisted: . Da ist es ein "Muß" während des Soundchecks alle Ecken und verdächtigen Punkte des Saales abzulaufen um solche Bassorgien zu vermeiden.

die Brummbässe haben leider keine Richtcharakteristik, da hilft auch das Umgruppieren nichts. Lediglich steigt der Druck etwas an wenn die Bassboxen in Ecken stehen, das gilt sogar für Hallen. Da was zu machen bedingt gewiß daß man viele Bassboxen hat mit geringerer Leistung und Tragweite.
Bei uns gibts nur 2, allerdings MTL4, und wenn da einer von umgedrückt wird dann hat er eben den Sicherheitsabstand nicht eingehalten :)

Kettenabsperrung, 3m
 

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