Zu stark auf Gesang konzentrieren?

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Hallo,

kann es sein, dass die Gesangs-Aufnahme eher schlechter wird,
wenn man sich zu arg darauf konzentriert?
Mir ist aufgefallen, dass bei mir besser klingt,
wenn ich nebenher noch irgendwas mach,
z.B. passende Bilder im Internet durchscrollen.
Als wenn ich die Augen zu mach und mich
voll auf den Gesang konzentrier.
 
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kann es sein, dass die Gesangs-Aufnahme eher schlechter wird,
wenn man sich zu arg darauf konzentriert?
Mir ist aufgefallen, dass bei mir besser klingt,
wenn ich nebenher noch irgendwas mach,

Dann hast du ja die Aufnahmen zum Vergleich und kannst dir die Antwort selbst geben.

Oder die Aufnahmen hier teilen, damit andere dir das bestätigen können.
 
Wollte wissen, ob es anderen auch so geht.
 
Wollte wissen, ob es anderen auch so geht.

Ich weiß nicht, was für eine Art von Gesangsaufnahmen du machst und zu welchem Zweck, aber die von dir dargestellte Aufnahmesituation kommt eigentlich in der Sängerpraxis nicht vor.

Ich singe bei Aufnahmen meist im Stehen, muss den Abstand zw Mund und Mikro (ca. 10 cm) einhalten, muss mir den Text merken (oder ihn manchmal auch ablesen), ich darf meine Einsätze nicht verpassen, ich habe Kopfhörer für das Monitoring und das Playback auf. Ich wüsste also gar nicht, wie ich da nebenbei noch im Internet nach Bildern suchen sollte. Mir persönlich ist niemand bekannt, der auf diese Art Gesangaufnahme macht.

Soll heißen: Das, was du machst, können eigentllich nur Nebenbei-Aufnahmen sein, a capella. Vieleicht zur Selbstkontrolle.

Daher:

Als wenn ich die Augen zu mach und mich
voll auf den Gesang konzentrier.

... ist es weniger ein voll Konzentrieren auf den Gesang (auch nicht mit geschlossenen Augen), sondern ein Konzentrieren auf die Aufnahme, auf das Playback, den Text, auf den Song insgesamt.


BTW: Ich verschiebe mal in den Praxisbereich.
 
Ist mir gerade aufgefallen als ich am Lapotp kurz was
nebenher eingesummt hab, dass es besser rüberkommt.
Bei einer professionellen Aufnahme könnte man
z.B. einen passenden Film oder halt Bilder einblenden.

Hab das neulich mal für ein Lied ein passendes
Bild rausgesucht und beim Arrangerien immer wieder angeschaut.
Hat schon geholfen.
 
Ist mir gerade aufgefallen als ich am Lapotp kurz was
nebenher eingesummt hab, dass es besser rüberkommt.

Das kann schon sein, weil du entspannt und abgelenkt warst. Aufnehmen ist ziemlich stressig und man verkrampft sich schnell mal, zumindest wenn alles in einem Take im Kasten sein muss.
Es kann aber genauso sein, dass du dir das einbildest. Und dass das "besser rüberkommen" nur dein subkektiver Eindruck ist.
 
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Da bin auch ich skeptisch. Wie gut du "rüberkommst" kann letztendlich nur der/diejenige beurteilen, zu dem du "rüberkommst" d.h. ein Zuhörer, der nicht von vorn herein weiß, was du "rüberbringen" willst.

Wie machst du's in einer normalen Bühnensituation, ohne Aufnahme?

Cheers,
Jed
 
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Weißt du was???
GENAU DAS GLEICHE hab ich mir neulich auch gedacht...
Immer wenn ich die Augen zugemacht und mich ernsthaft bemüht habe, hatte ich das Gefühl, ich mache noch viel mehr hässliche Fehler,
als wenn ich einfach nur so neben dem Klamottenzusammenlegen oder sonst was singe.

Ich dachte auch, wieso mache ich Fehler, wenn ich doch so konzentriert bin?
Aber dann hab ich meinen Denkfehler entdeckt: ich dachte immer nur, ich wäre konzentriert, aber das war überhaupt gar nicht der Fall.
Diesen gezwungenen Konzentrationszusstand ("Ich streng mich jetzt ganz arg an") kann ich nämlich nicht lange aufrecht halten, was vielleicht daran liegt, dass mein Hirn eh wie das eines Goldfisches funktioniert.
Denn ein Fehler passiert immer genau dann, wenn ich aus meinem gezwungenen Konzentrationszustand heraus aufwache und für eine Millisekunde abschweife...
Dann lenkt mich irgendetwas ganz kurz ab und mir "rutscht die Stimme aus".

Wenn ich aber nebenher was anderes mache, was mich nicht so viel Kraft kostet, zB was aufräumen, dann kann ich auch nicht so schnell davon abgelenkt werden und mein Gesang läuft auch eher so nebenher und hört sich ganz natürlich an.
Ich glaub aber auch, wenn man sich ganz stark konzentriert darauf, wie man singt, dann verkrampft man sich eher und das hört man dann auch.
Was mir so ein Mittelweg gegeben hat, ist das Verknüpfen mit Emotionen. zB Trauer wirkt bei mir richtig gut, weil ich dann so richtig loslasse und entspanne.
Dann konzentriere ich mich nicht direkt auf den Gesang, sondern auf die Emotion und mache weniger Fehler.

Vielleicht hilft Dir das auch?
 
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Dann konzentriere ich mich nicht direkt auf den Gesang, sondern auf die Emotion und mache weniger Fehler.
Das erinnert mich an eine Passage aus einem Werk von Heinrich von Kleist. Der Kleist bewunderte die Beinarbeit eines Balletttänzers, aber der Tänzer antwortete, nicht seine Beine formten seine Bewegungen, sondern sein Körpermittelpunkt; bewegt sich sein Körper in die richtige Richtung und mit der richtigen Geschwindigkeit, trippeln die Beine einfach richtig nach! Er müsse nicht jeden einzelnen Schritt überlegen.
Vielleicht hilf es uns Sängern, wenn wir nicht an jeden einzelnen Ton denken, sondern daran, wo die Melodie, die wir gerade singen, hingehen will?

Cheers,
Jed
 
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So weit bis zur Bühne kam ich noch gar nicht

Hab jetzt nochmal was rausgefunden.
Meine Stimme klingt am besten, wenn ich in einer
gewohnten Körperhaltung und Umgebung aufnehme.
Singe sehr viel während ich am PC sitze.
Und insgesamt sitze sich sehr viel am Pc. (ca. 5-7h pro Tag)
In einer gewohnten Situation und Körperhaltung singe ich wohl am besten.
Auch hab ich da ein besseres Taktgefühl.

Es ist echt krass, sobald ich die Maus in die Handnehme und ein
bißchen am PC rumklicke,
klingt alles viel entspannter und melodischer.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Psychologisch macht es schon Sinn.
Der Kopf muss sich nicht auf eine Umgebung und Körperhaltung einstellen,
sondern kennt alles schon, und somit bleibt mehr Platz für den Gesang.
 
Eine gewohnte Situation zu reproduzieren ist natürlich intuitiver und fühlt sich „natürlicher“ an, weil sie ein bekanntes Ergebnis bringt.

Deshalb ist das aber nicht automatisch besser. Du wirst dein Gesangspotential nicht ausschöpfen, wenn du gebeugt vor dem Rechner hängst und im Internet surfst. Singen im Stehen macht anatomisch mehr Sinn als im Sitzen, sich auf das Stück konzentrieren macht mehr Sinn, als sich nicht drauf zu konzentrieren. Wenn das für dich ein ungewohntes Setting ist, wirst du aber trotzdem erstmal schlechtere Ergebnisse erzielen. Das heißt aber nicht, dass es bei dir „anders funktioniert“ als bei anderen, sondern lediglich, dass du andere, sinnvollere Settings üben solltest, wenn du dich verbessern willst.
 
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kann es sein, dass die Gesangs-Aufnahme eher schlechter wird,
wenn man sich zu arg darauf konzentriert? …. Als wenn ich die Augen zu mach und mich
voll auf den Gesang konzentrier.

Wollte wissen, ob es anderen auch so geht.

Kann ich glaube ich ein Stück weit nachvollziehen.
Bei mir ist es so das wenn ich mich voll nur auf den Gesang konzentriere ist Timing, Töne, Betonung, Phrasierung... alles gut, aber der Geist und Groove fehlt. Außerdem ist das Zusammenspiel mit der Band nicht ganz optimal in dem Sinne das der Gesang sich nicht optimal einfügt.

Wenn ich locker bin, mich voll auf den Groove konzentriere und den auch spüre und einfach mitgehe (es quasi laufen lasse) dann gibt das noch das "Tüpfelchen auf dem I" und alles ist etwas stimmiger.

Ich stehe am liebsten zum einsingen. Da habe ich die meisten Möglichkeiten (bewege mich gerne beim einsingen von Stücken) und das größte Volumen.
Für lange Sessions bevorzuge ich eine Stehhilfe oder eine Barhocker zum entlasten.
 

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