[Zubehör] Korg Pitchblack vs. TC Electronic Polytune Mini vs. Polytune 2

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Mit meiner Basskarriere stehe ich zwar noch am Anfang, aber dennoch ist es nun Zeit für ein "echtes" Stimmgerät. Mit der kostenlosen Android-App "DaTuner Lite" bin ich zwar mehr als zufrieden, aber die funktioniert eben nur ohne Nebengeräusche. Ein Bodentreter muss her. Lange hatte ich den Korg Pitchblack auf meiner Wunschliste, weil der sich ja scheinbar auch als eine Art Standard unter den hier anwesenden Bassern etabliert hat, aber inspiriert von diesem Thread habe ich mir dann doch noch den TC Electronic Polytune näher angeschaut. Den gibt es inzwischen in drei Versionen (v1, mini, v2) mit unterschiedlichen Features, wobei der mini die gleichen Features wie v1 mitbringt, nur in kleinerem Format. Schwierige Entscheidung also, aber nichts geht über Ausprobieren. Flux bei Onkel T bestellt, und damit ihr auch was davon habt (vor allem die Neuen, die in der gleichen Lage sind, wie ich) möchte ich hier meine Eindrücke teilen. Getestet habe ich die Geräte nur zu Hause unter "klinischen" Bedingungen. Zur Stagetauglichkeit und Robustheit im Dauerbetrieb kann ich also nichts sagen.


Features im Überblick

Für einen ersten Vergleich gibt es hier mal die wichtigsten technischen Daten im tabellarischen Überblick.

Gerät
chromatisch
polyphon
Nadel
Strobe
BypassBatterie
Netz
Daisychain
Kammerton
PräzisionUpdates
Gewicht
Preis
Pitchblack+-++true+ (inkl.)Std. 9Vmax. 200mA436 - 445 Hz1 Cent-250g48,-
Polytune mini+o (nur Git.)+-true-Std. 9V-440 Hz fix0,5 Cent-150g54,-
Polytune 2++++true+Std. 9Vmax. 2000mA435 - 445 Hz0,1 Cent+260g83,-



Chromatisches Stimmen, also einzelne Saiten stimmen, beherrschen natürlich alle drei Geräte. Die beiden Polytunes können aber von Haus aus auch polyphon stimmen, d.h. man schlägt alle Saiten gleichzeitig an und sieht im Display, welche Saite verstimmt ist. Der Polytune mini kann das allerdings nur für Gitarren, während der Polytune 2 einen Bass-Modus hat, der auch mit meinem Fünfsaiter zurechtkam.

Nadel und Strobe sind zwei unterschiedliche Anzeigearten für die Stimmung - Erklärung und Bildbeispiele folgen im Text. Alle drei Geräte behaupten, im abgeschalteten Modus einen "true bypass" zu machen, also keinen Einfluss auf das Instrumentensignal zu nehmen. Ich habe auch nichts Gegenteiliges gelesen. Im aktivierten Modus wird bei allen der Ausgang stumm geschaltet, was ja auch bei Stimmgeräten so üblich ist.

Der Polytune mini kann wegen seiner Größe ausschließlich mit Netzteil betrieben werden. Die beiden größeren Modelle stellen im Netzteilbetrieb auf einer Ausgangsbuchse Strom für weitere Effektgeräte bereit. Dabei ist der Pitchblack in seiner Ausgangsstromstärke zwar begrenzt, aber für eine Handvoll analoge Standardeffekte vielleicht ausreichend, während man am Polytune wahrscheinlich noch einen LED-Scheinwerfer für die bessere Basser-Bühnenpräsenz mitbetreiben könnte :D Letztich hängt es natürlich von der Leistungsfähigkeit des angeschlossenen Netzteils ab, das bei keinem Gerät zum Lieferumfang gehört. Alle Stromanschlüsse sind übrigens für "Standard"-9V-Effektgeräte-Stecker (DC 5.5 Stecker, außen +, innen -) ausgelegt.

Das kleinste Gerät im Test ist auf 440Hz als Kammerton fest eingestellt, die anderen sind im Umfang von 10 bzw. 11 Hz in ganzen Hz-Schritten verstellbar. Die Präzision (also "erlaubte" +/- Abweichung vom zu stimmenden Ton) beruht auf der Herstellerangabe, das Gewicht habe ich selbst gewogen, der Preis ist der aktuelle StraßenT-Preis.

Der Polytune 2 bringt einen USB-Anschluss mit, über den Firmware-Update eingespielt werden können, die auf der Herstellerhomepage erhältlich sind. Das war wohl auch schon ein Mal nötig. Ob so später noch neue Features hinzukommen ist eher fraglich, und echte Software-Bugs wären sowieso von der gesetzlichen Gewährleistung (zwei Jahre) abgedeckt, so dass die Möglichkeit von Software-Updates hier eigentlich eher ein Convenience-Feature für den Hersteller ist, damit die Käufer eventuelle Probleme selbst beheben können. Aber vielleicht mag ja jemand mal die Firmware hacken und den Polytune 2 in eine Lichtorgel verwandeln :great:

Lieferumfang

Hier nehmen sich die drei Geräte nicht so viel. Bemerkenswert ist, dass dem Pitchblack eine Batterie beiliegt, und dass die Polytunes keine gedruckte Anleitung mitbringen; diese ist aber mehrsprachig als Download verfügbar.

Pitchblack: 9V-Block, mehrsprachige Anleitung, bereits montierte Gummifüße, sorgfältige Verpackung mit Schutzfolie und Bubble-wrap
Polytune mini: Gummifüße zum Aufkleben, TC Electronic Werbeheftchen + Aufkleber, Gerät unverpackt in robustem Karton
Polytune 2: montierte Gummifüße, Klettstreifen für Board-Montage zum Aufkleben, TC Electronic Werbeheftchen + Aufkleber, Gerät unverpackt in robustem Karton

Wie hier im Forum zu lesen war kleben die Klettstreifen des Polytune 2 nicht besonders gut am Gerät und lösen sich leicht, wenn man den Tuner vom Board abziehen will. Ich habe das aber nicht ausprobiert.


Erster Eindruck und Größenvergeich

Alle Geräte machen auf mich spontan einen wertigen Eindruck. Die Gehäuse sind aus Metall (Pitchblack-Unterseite aber aus Kunststoff) und ordentlich verarbeitet. Beschriftungen für alle Anschlüsse und Knöpfe sind auf das Gehäuse gedruckt. Die Polytunes haben eine Schutzfolie auf dem Display, die für den Test auch drauf blieb. Pitchblack und Polytune 2 haben "normale" Bodentretermaße und ziemlich exakt die gleiche Stellfläche (120mm x 65mm), während der Polytune mini seinem Namen gerecht wird und mit 93mm x 42mm gerade mal halb so viel Platz wegnimmt. Er ist auch deutlich leichter - was gut für's Gepäck ist ist aber unpraktisch, wenn er nicht fest auf einem Board montiert ist, weil er schon von leichten Kabelbewegungen weggeschoben wird. Allerdings hatte ich auch die mitglieferten Gummifüße nicht aufgeklebt, bei glatten Untergrund könnte das für etwas mehr Bodenhaftung sorgen.

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Auf der Rückseite kann man erkennen, dass die Gummierungen unterschiedlich groß sind. Der Polytune 2 hat nur kleine Gummifüßchen, der Poytune mini oben und unten Aussparungen für die etwas größeren aufklebbaren Gummis, der Pitchblack (leider auf dem Foto etwas schlecht zu erkennen) oben einen schmaleren und unten einen sehr breiten Gummistreifen. Zwischen oberem Gummistreifen und Typenschild ist der Batteriefachdeckel, der leicht zu öffnen ist und wie die ganze Bodenplatte aus Kunststoff ist. Beim Polytune 2 gibt es dagegen eine mit einer Münze o.ä. zu öffnende lange Schraube, mit der die metallene Bodenplatte gelöst werden kann, so dass man die Batterie im Inneren des Gerätes einlegen kann. Die Innereien selbst sind dabei noch mal durch ein Kunststoffgehäuse vor unbefugtem Zugriff abgeschirmt, man kann also kaum aus Versehen irgendwelche Leiterbahnen oder Bauteile zerstören.


Gestatten: Pitchblack

Der Korg Pitchblack kann nur chromatisch (also einzelne Töne) stimmen. Hat er Strom und steckt man das Instrument ein, so zeigt er kurz eine Zahl zwischen 0 und 9 an. Wie man in der Anleitung erfährt ist dies der Hinweis, auf welche Frequenz der Referenzton eingestellt ist - 0 bedeutet 440 Hz. Danach bleibt der Pitchblack, äh, schwarz... ein Tritt auf den Fußschalter und er zeigt seine Einsatzbereitschaft durch Dauerleuchten einer roten Lampe über dem Schalter an:

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Der Pitchblack beherrscht vier verschiedene Anzeigemodi für das Stimmen: Meter (im Bild links), Full Strobe (mitte links), Half Strobe (mitte rechts), Mirror (rechts).
Der Meter-Mode entspricht der normalen "Nadel"-Funktion, wo ein Element nach rechts oder links ausschlägt, wenn die Saite verstimmt ist. Ein Pfeil zeigt an, ob man höher stimmen muss (wie im Bild), oder tiefer. Dabei sind die Übergänge zwischen den 11 Lampen fließend, d.h. die nächste Lampe in Richtung Verstimmung leuchtet evtl. auch schwach mit. So ergibt sich ein kontinuierlicher "Zeiger"ausschlag mit nur wenigen Lampen. Ist die Saite richtig gestimmt, so leuchten die mittlere grüne Lampe und beide Pfeile. Der zu stimmende Ton wird immer unten auf einer modifizerten 7-Segment-Anzeige eingeblendet, die sehr gut abzulesen ist (das Bild ist hier etwas irreführend, die nicht aktiven Segmente sind in echt wesentlich dunkler, so dass das E ganz eindeutig zu lesen ist).

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Im Full Strobe Mode (mitte links) läuft ein "Laufband" entweder nach rechts oder links durch das Display - je verstimmter desto schneller. Es gilt, die Bewegung durch Stimmen der Saite zur Ruhe zu bringen. Im Bild bewegte sich die "Lücke" nach links, was ebenso wie der nach rechts gerichtete Pfeil andeutet, dass die Saite zu tief gestimmt ist. Der Half Strobe Mode (mitte rechts) ist so ähnlich, zeigt die Bewegung aber je nach Verstimmung nur in der rechten oder linken Hälfte an. Schließlich gibt es noch den Mirror-Mode (rechts), bei dem zwei Lichtsignale durch Stimmen in der Mitte zusammenzubringen sind. Je weiter sie auseinander stehen, desto verstimmter die Saite. Der Pfeil zeigt dabei an, ob höher (wie im Bild) oder tiefer zu stimmen ist.

Die Modi können ebenso wie die Referenztoneinstellung durch kleine Knöpfe mit gutem Druckpunkt an der oberen Gehäsefront (links neben dem Netzteilstecker) gewechselt werden. Laut Anleitung, und wie auch in vielen Forenbeiträgen zu lesen, vergisst der Pitchblack die Einstellung, wenn er keinen Strom mehr hat (insb. wenn die Batterie alle ist). Mein Exemplar hat sich die Einstellung aber zumindest über einige Sekunden ohne Strom gemerkt.


Polüföne Gemeinsamkeiten

Beide Polytunes wechseln automatisch zwischen chromatischem oder poylphonem Modus, abhängig davon ob nur eine oder mehrere Saiten angespielt werden. Das passiert sehr zuverlässig, und in meinem kleinen Test war nie die polyphone Anzeige zu sehen, wenn ich es nicht wollte. Schlägt man allerdings aus Versehen auf mehrere Saiten, so wird natürlich in den polyphonen Modus gewechselt. Der Wechsel zwischen den Modi passiert aber wirklich augenblicklich, so dass keine Verzögerung entsteht.

Da ich nicht Gitarre spiele interessiere ich mich nur für den Einsatz des Stimgmerätes am Bass. Beide Geräte haben nämlich Features, die sich an Gitarristen richten, wie die Einstellung einer bestimmten Gitarrenstimmung. Auf Dropped-D kann man den Polytune durch längeren Tritt auf den Fußschalter einstimmen, während Kapodaster-Stimmungen und Skordaturen mittels kleinem Knopf eingerichtet werden. Die verschiedenen Möglichkeiten (Dropped-D, sieben Kapodaster-Stimmungen, fünf Skordaturen) sind in der Bedienungsanleitung gut beschrieben. Der Polytune merkt sich die Einstellung (der Polytune 2 auch die des Referenztones) auch ohne Strom.

Polytune mini

Der kleine Bruder des Original-Polytunes bewegt sich in ähnlicher Preisklasse wie der Pitchblack und bietet für Bassisten auch nicht mehr, da man mit ihm als Basser nur chromatisch stimmen kann. Verschiedene Anzeige-Modi hat er auch nicht, er bietet nur den "normalen" Nadel-Modus zum Stimmen. Er hat seine Netzbuche und auch einen kleinen Knopf zur Einstellung der Gitarrenstimmung auf der rechten Gehäuseseite. Beim Einstecken des Stromkabels zeigt er kurz den Modus (Standard oder Dropped-D) und die eingestellte Gitarrenstimmung an. Danach leuchtet er erst wieder, wenn man ihn tritt. Gibt es nichts zu stimmen, so leuchten vier kleine LEDs im Display als Zeichen der Betriebsbereitschaft:

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Nach Anschlagen einer Saite hilft dann die recht feingliederige LED-Anzeige beim präzisen Stimmen (im Bild links). Das Display ist gut zu erkennen und auf keinen Fall zu klein. Unter normalen Innenraumbedingungen ist es leicht lesbar. Hält man es direkt unter eine Lampe wird es aber schon etwas schwerer ablesbar, bei prallem Sonnenlicht wird es sicher schwierig.Der polyphone Modus (rechts) lässt sich natürlich auch mit dem Bass aktivieren, zeigt aber trotz sauber gestimmten Bass hier nichts brauchbares an:

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Polytune 2

Ganz anders ist es beim großen Cousin. Der lässt sich nämlich in vier verschiedenen Grundmodi betreiben: Gitarre/Nadel, Gitarre/Strobe, Bass/Nadel oder Bass/Strobe. Zwischen diesen kann man per Knopfdruck wechseln, genau so wie zwischen den verschiedenen Gitarrenstimmungen. Ist der Polytune 2 in einem der Bass-Modi, so funktioniert auch das polyphone Stimmen - auf dem Bild zu sehen ist eine leicht zu tief gestimmte H-Saite (vermutlich funktioniert der Polytune also auch mit 6-Saiter-Bässen). Was man erahnen kann ist, dass die LEDs gegenüber dem Polytune mini grundsätzlich heller sind, außerdem reagieren sie auf das Umgebungslicht und passen die Helligkeit so immer auf ein angenehmes Niveau an. Selbst unter Lampenbestrahlung lässt sich der Polytune 2 bestens ablesen.

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Der Nadel-Modus (im Bild links) funktioniert wie gewohnt - nur bei richtiger Stimmung und in Mittelstellung ist die Nadel grün und wird beidseitig von grünen Linien eingerahmt (die LEDs oberhalb/unterhalb der Linie leuchten nicht, das sieht auf dem Foto nur so aus). Ist die Saite verstimmt, so ist die Nadel rot, und eine Linie zeigt ob zu hoch oder zu tief gestimmt ist (hier: ganz leicht zu tief). Die Übergänge zwischen den LEDs sind wie auch beim Pitchblack fließend, aber mit 17 Stufen ist die Anzeige beim Polytune 2 wesentlich feiner und reagiert auch etwas schneller. Schließlich gibt es noch den Strobe-Modus (rechts) - hier ist die Mittellinie das laufende Band, und rote Punkte oben und unten fungieren zusätzlich als Nadel. Insbesondere nahe der sauberen Stimmung muss man etwas länger hingucken, bis man sieht, in welche Richtung sich das Band bewegt.

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Fazit / Abwägungen

Über die Präzision der Geräte kann ich wenig sagen - mit allen Modellen lässt sich auf jeden Fall schnell eine chromatische Stimmung hinbekommen. Feinheiten im anteiligen Cent-Bereich höre ich sowieso nicht :p Die Polytunes haben mir an sich etwas besser gefallen, weil sie einen Tick schneller reagieren und durch das feiner eingeteilte LED-Display scheinbar präzisere Einstellungen erlauben. Beim Pitchblack ist die "Nadel" doch recht grob, und man muss etwas genauer hingucken, ob wirklich nur die mittlere Lampe leuchtet. Designerisch ist der Pitchblack auch etwas in die Jahre gekommen, die Polytunes sind näher an der "Generation iPhone". Den mini gibt es zur Zeit übrigens auch in schwarz (mini noir, hier zu sehen und für Gitarristen getestet) zum gleichen Preis, den Pitchblack in diversen Farben, allerdings nicht beim großen T.

Von der Robustheit her habe ich bei keinem Tuner Bedenken, höchstens beim Kunststoff-Batteriefachdeckel des Pitchblack, aber der macht auch keinen klapprigen Eindruck. Aber ein Metalldeckel mit Metallschraube ist eben doch noch was anderes, vor allem durch die gute Idee beim Polytune 2, dass diese ohne Spezialwerkzeug zu lösen ist. Obwohl ich auf Qualität wert lege wäre das für mich hier aber nicht kaufentscheidend.

Von den Features her überzeugt mich der Polytune mini am Wenigsten - er kann nicht mehr als der Pitchblack, hat sogar noch weniger Anzeigemodi und unterstützt keinen Batteriebetrieb. Wer wegen Platzmangel auf dem Board auf ein möglichst kleines Gerät angewiesen ist wird hier gut bedient, ich persönlich finde die Größe und das geringe Gewicht für den losen Bodentreterbetrieb ohne Board aber eher nachteilig. Da mein Einsatz auf Proberaum oder Bühne zielt ist mir die Größe nicht so wichtig, und zu Hause oder beim Unterricht kann ich auch mein Smartphone zum Stimmen benutzen und spare so Platz und Gewicht. Aber irgendwie schnuckelig ist der Polytune mini schon :D

Auf den Strobe-Modus, den die beiden anderen Tuner bieten, war ich am gespanntesten, aber in der Praxis überzeugt er mich nicht unbedingt. Ich neige dabei zum "Totstimmen", denn exakt den Ruhepunkt zu treffen ist gerade bei der H-Saite, wo man sowieso schon winzige Stimmbewegungen machen muss, enorm schwierig. Und wer ist schon zufrieden, solange sich das Laufband noch minimal bewegt? ;) Für meinen Stimmbedarf ist das Overkill, und vermutlich auch jenseits dessen, was durch Fingerdruck beim Greifen überhaupt noch kontrollierbar ist. Auch finde ich die Strobe-Ansicht nicht ganz so intuitiv, wobei das sicher Gewöhnungssache ist. Der Polytune 2 unterstützt hier jedenfalls durch die zusätzlich eingeblendete Nadel.

Belibt also nur noch der polyphone Modus - und den finde ich echt cool. Man sieht auf einen Blick innerhalb einer Sekunde, was nicht stimmt, und kann schnell zumindest annäherungsweise nachstimmen. Ganz so genau wie im Nadel-Modus ist er schon durch die begrenztere Anzeige (nur fünf LED-Stufen) nicht, aber vielleicht hinreichend genau, und chromatisch nachstimmen kann man ja immer noch. Es ist auf jeden Fall die schnellste Möglichkeit um zu sehen, dass alles noch OK ist, oder um die eine verstimmte Saite zu finden. Die Frage ist aber, ob einem dieses Feature gute 30 Euro wert ist, denn das muss man dafür mehr bezahlen, weil der Polytune mini nur für Gitarren polyphon ist. Eine Alternative, die ich nicht getestet habe, wäre natürlich der originale Polytune (v. 1), der "nur" mit 64 Euro zu Buche schlägt. Der wiederum hat keinen Strobe-Modus, was mir nichts ausmachen würde, aber er hat auch nicht das hellere Display, und das könnte schon ein Killerfeature sein. Für mich wird der Shoot-out daher zwischen Pitchblack und Polytune 2 ausgetragen, und ich fürchte, der Hübschere wird gewinnen.
 
Eigenschaft
 
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Schöner Vergleich, sehr sogfältig recherchiert und bearbeitet, eine hervorragende Grundlage für Kaufentscheidungen. Ich selbst habe zwei Pitchblack und bin sehr damit zufrieden - robust und solide Anzeige und die Genauigkeit von 1 Cent reicht mir aus.

Gruß,

Andreas
 
Hi,

bei mir funktioniert der Polytune mini auch am 5-Saiter-Bass (H-E-A-D-G) im Polyphon-Modus.

Gruß
Ulrich
 
Das ist erstaunlich, denn sogar TC Electronic selbst sagt, dass das nicht funktioniert:

the PolyTune Mini / Noir does not have the Bass mode that the original PolyTune and the PolyTune 2 have, so it'll only work in chromatic tuning

Dann hast Du wohl einen "Polytune mini 2" ;)
 
splintering
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: bearbeitungsvermerk startpost
Ich habe den PitchBlack seit einigen Jahren. Einmal hat sich die Schraube des Fußpedals gelockert, das war mit etwas handwerklichem Geschick aber zu beheben. Batteriefach war kein Problem. Das Ding macht einfach, was es soll. Ein Effektboard kommt für mich als Bassist nicht zum Einsatz. Bass, Pitchblack, Amp. Im Pitchblack brate ich die alten Batterien vollends durch, die ich aus dem aktiven Bass rausnehme, Netzteile nerven eher.

Die Genauigkeiten würden mich aber doch interessieren - die Ohren sind immer besser geworden und manchmal habe ich das Gefühl, nicht gut gestimmt zu sein. Da tüftle ich dann schon, bis es beim PitchBlack grün und nur grün leuchtet. Was sind Eure Eindrücke/Erfahrungen: Hilft die größere Genauigkeit des PolyTune hier weiter, oder ist das eher eine Geschichte der "Benutzeroberfläche" eines Tuners?

Was hier im Vergleich fehlt: Der PitchBlack Poly. Denn der wäre eigentlich der direkte "Gegner" des tc Polytune. Der kostet übrigens gleich wenig wie der PitchBlack.
 
Thomas Türling
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: bitte keine doppelposts und hier freischaltung abwarten.
Ja, den Pitchblack Poly hatte ich gar nicht im Blickfeld, weil es mir ursprünglich nicht um das Polytune-Feature ging, das hat sich dann erst beim Testen ergeben (eigentlich wollte ich nur Pitchblack und Polytune mini als chromatische Geräte vergleichen, aber schwups, war der große Polytune auch im Warenkorb :D). Der Polytune 2 ist es dann übrigens tatsächlich geworden, und zur Zeit nutze ich den immer im Strobe-Modus, an den ich mich gut gewöhnt habe. Ob das im alltäglichen Ergebnis nun wirklich genauer ist kann ich mangels Erfahrung leider nicht sagen, aber man sieht minimale Verstimmungen auf jeden Fall deutlicher.
 
Ich habe auch den Pitchblack und bin sehr zufrieden damit.

Ich spiele einen auf Gis-Cis-Fis-H-E runtergestimmten 5-Saiter. Der Polytune mini von meinem Bandkollegen hat die tiefste Saite nicht erkannt. Der Pitchblack macht das ohne Probleme.
 
Schöner Artikel! :)

Aber zwei Anmerkungen:

1. Auch das originale Polytune hatte nen Strobe-Modus. Groß beworben hat TC das aber erst beim Polytune 2. Ein Bauerntrick, um das 2er besser zu verkaufen.

2. Das Pitchblack Poly ist prima. Der Polyphone Modus ist m.E. dem des Polytune 2 überlegen. Wer einen Tuner zum polyphonen Tuning kauft sollte unbedingt auch den Pitchblack Poly testen. Die Pitchplabck ist im Poly Modus genauer, weil die einzelnen Anzeige-"Zellen" nicht nur an/aus kennen, sondern sich dynamisch einblenden - klasse!.
Besser ablesber ist der Pitchblack ohnehin.
Beim Einzelstimmen einer Saite ist der Polytune 2 m.E. schneller und etwas genauer.
 
Der Pitchblack ist seit mehreren Jahren bei mir im Einsatz. Wir proben regelmäßig alle zwei Wochen und er hat auch schon einige Auftritte hinter sich. Hat mich nie im Stich gelassen. Kann ihn definitiv empfehlen. Den neumodischen Schnickschnack brauch ich sowieso nicht ;-)
 
1. Auch das originale Polytune hatte nen Strobe-Modus. Groß beworben hat TC das aber erst beim Polytune 2. Ein Bauerntrick, um das 2er besser zu verkaufen.

Stimmt! Steht auch recht unauffällig in der Bedienungsanleitung, nennt sich "Verlauf" oder auf Englisch "Stream".

Die Pitchplabck ist im Poly Modus genauer, weil die einzelnen Anzeige-"Zellen" nicht nur an/aus kennen, sondern sich dynamisch einblenden - klasse!.

Kannst Du das mal genauer erläutern? Beim Polytune ist es ja auch so, dass die LEDs zueinander mit Helligkeitsabstufungen "überblendet" werden, so dass es nicht nur "an/aus" gibt, sondern auch Zwischenstufen. Meintest Du sowas?

Besser ablesber ist der Pitchblack ohnehin.

Ist wohl Geschmacksfrage, das finde ich gerade nicht.
 
Hallo,
...
bei mir funktioniert der Polytune mini auch am 5-Saiter-Bass (H-E-A-D-G) im Polyphon-Modus.
...
ich korrigiere mich, nachdem ich es nochmal ausführlich probiert habe:

Er funktioniert nicht wirklich bei mir im Polyphon-Modus. Er zeigt irgendwas an, zwischendurch auch mal eine korrekte Anzeige, springt aber hin und her, so dass ich den Polyphon-Modus am Bass nicht verwenden kann.


Gruß
Ulrich
 
@splintering:

Ich hatte beide hier, den PT2 und den PitchBlack Poly.
Dass der Korg im Polymodus genauer abzulesen war, hab ich damals sofort bemerkt. Weil ich den PT2 gerade nicht mehr hier habe kann ich Dir das nicht mehr genau im Detail erklären.
Es war aber sehr auffällig und für mich der Hauptgrund, mich für den Korg zu entscheiden.

Die bessere Ablesbarkeit des Korg hängt für mich damit zusammen, dass die jeweiligen Leuchtsegmente viel größer sind als beim PT. Beim PT sind sie ja eher dünn und filigran. Der Korg mag etwas weniger stylisch von der Anzeige sein, kommt aber insgesamt m.E. besser. Mag subjektiv sein Der Pitchblack Poly hat übrigens ne andere Anzeige als der klassische Pitchblack.



Ein nicht ganz scharfes, aber ganz gut verständliches Vid zum Korg gibts hier:
 
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Ah ok, war mir nicht klar, dass der Pitchblack Poly von der Anzeige her so anders ist als der das Standardmodell. Also den Videos nach zu beurteilen ist der echt extrem gut ablesbar :) Ja, den im Direktvergleich des Pitchblack Poly mit dem Polytune 2, das wäre es wohl gewesen. Aber da ich mir hoffentlich nie wieder einen Tunber kaufen werde muss das wohl jemand anderes übernehmen :D

Danke für Deine Beiträge, @tainacher !
 
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