zupfen mit 5 fingern

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guitar_anfaenger
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also, es gibt ja verschiedene zupftechniken mit den fingern! einmal nimmt man 3 finger, der daumen zupft die 4 obersten saiten und die nächsten beiden finger halt die beiden untersten saiten

dann das ganze mit 4 fingern, wo der daumen nur noch die drei obersten zupft und den rest übernehmen die nächsten drei finger

aber wieso gibts da verschiedene techniken? warum nimmt man nicht einfach alle 5 finger und der daumen zupft halt die obersten zwei saiten? :screwy: da wäre man doch am schnellsten oder?

bin etwas verwirrt was ich nun für ne technik lernen soll, also bitte sagts mir :)
man gitarre is aber auch anstrengend ;)

danke
 
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Die Zupferei und die verwendeten Finger hängen stark vom Lied ab. Als Beispiel: Im Barock wurde der Generalbass erfunden, da spielst Du dann normalerweise auf die Eins einen Ton auf den Basssaiten und hast damit den Daumen für die restlichen drei Quarteln frei. Bei nem walking-bass-Stück sieht das ganz anders aus...
Also: Einfach Stückorientiert die verschiedenen Techniken lernen.
 
find ich irgedwie sinnlos, ich kann doch genauso für jedes lied die selbe technik benutzten wo ist da der nachteil?

habe ein kleines verständisproblem glaub ich
 
guitar_anfaenger schrieb:
find ich irgedwie sinnlos, ich kann doch genauso für jedes lied die selbe technik benutzten wo ist da der nachteil?

Solange Du mit Deiner Technik alles spielen kannst, was Du möchtest = OK, dann hast Du null Probleme. Aber es gibt nun mal jede Menge Stücke, die sich nicht mit eine einmalig gelernter 08/15-Technik spielen lasssen. Dann heißt es: Üben oder das Stück eben nicht spielen. Das bleibt ganz allein Dir überlassen.

Wie würdest Du z.B. sowas gleichmäßig fließend - 16tel - spielen? (jeweils 1 x wiederholen und dann 1 Bund tiefer, 2x, 1 Bund tiefer usw....)

---------------------------------0--------0---------------------------
-----------------------12-----------12------------12-----------------------
------------10-------------10----------------10------------10-----------------
---12-----------12-------------------------------------12------------12---------
-------11--------------------------------------------------------11-------
0-------------------------------------------------------------------------



Zu "5 Finger" ist noch zu sagen, dass sich das Anschlagen mit dem kleinen Finger als gleichbrechtigter Finger in Jahrhunderten aus gutem Grund nicht durchgesetzt hat. Er ist meist deutlich kürzer als die anderen Finger (ergibt ungünstige gekippte Handhaltung), muskulär schwach, sehnenmäßig abhängig vom Ringfinger und somit äußerst schwer unabhängig zu beherrschen. Ich rate deshalb dringend davon ab, sich von der 5-Finger-Technik etwas zu versprechen.
 
hm, also die frage wie ich das spielen würde, verstehe ich nicht ganz, jeder finger hat doch seine zugehörige saite, der daumen zwei, und immer wenn die entsprechende saite dran ist zupft sie der finger, wie sollte ich es sonst spielen?

das mit der beweglichkeit usw wäre ein gutes argument, aber das wäre auch eigentlich das einzigste, denke ich, und ließe sich vielleicht durch übung beheben

aber darum gehts ja eigentlich nicht, dann mache ich es halt mit 4 fingern, wenn 5 ungünstig sind, das eigentliche ist das ich nicht verstehe warum man verschiedene techniken nutzt, da doch, so blöd es auch klingt, die saiten immer die selben sind

das wichtige ist doch, das zur richtigen zeit die richtige saite angeschlagen wird, und welche technik ich dafür nehme ist doch prinzipiell schnuppe oder? :confused:
 
guitar_anfaenger schrieb:
hm, also die frage wie ich das spielen würde, verstehe ich nicht ganz, jeder finger hat doch seine zugehörige saite,

Eben nicht. Das geht ja schon rein rechnerisch nicht auf, weil es 6 Saiten gibt und 5(4)Finger.

Die erste 12 (D-Saite) wird in meinem Beispiel z.B. mit dem Zeigefinger angeschlagen, der anschließend auf die G-Saite zur 10 wechselt. Gesetz Finger X auf Saite Y funktioniert hier also net.

Wie schon mehrfach gesagt, eine starre Fingerzuordnung "pro Saite" gibt es nicht generell, das kann in jedem Song anders aussehen.

Hier...

----------------------------
-----------------------------
-------------------------------
----2-------2-------2-------2--------
--2------2-------2-------2-------------
0-----0-------0-------0------------------

bewegen sich Zeige- und Mittelfinger z.B. auf der A- und D-Saite.


Und bei diesem Flamenco-Schema

---0-0-0----0-0-0-----0-0-0-----0-0-0------------
---------------------0----------------
----------0-----------------------------
2------------------------------2----------
--------------------------------------
----------------------------------------

hast Du den Daumen sogar auf den D, G- und H-Saiten und Z M R im Tremolo-Wechselschlag auf der hohen E.
 
moment, rein theoretish gesehen könnte ich das hier

---0-0-0----0-0-0-----0-0-0-----0-0-0------------
---------------------0----------------
----------0-----------------------------
2------------------------------2----------
--------------------------------------
----------------------------------------

doch auch, wenn ich es wollte, mit der, sagen wir 4 finger technik spielen, es wäre halt nur umständlicher oder?

ist es jetzt so das jedes gezupfte stück für eine bestimmte zupftechnik optimiert ist?

bisher dachte ich immer diese töne die da gezupft werden sind eine frei erfundene melodie, und die töne und saiten werden so genommen wie es einem gerade gefällt, ist das also nicht der fall?

wenn es so wäre, dann macht das mit den techniken natürlich sinn
 
Es ist doch auch ein Klangunterschied ob man zb ne Saite mit Zeigefinger oder Daumen anspielt. - Oder Appegios sind doch mit 3 Fingern anders spielbar als mit Daumen und 2 Fingern. Sowohl was Geschwindigkeit als auch was den Klang angeht.
Ich persönlich finde das man mit dem Daumen mehr Druck machen kann weshalb er gut zum betonten Spielen der Bassaiten geeignet ist. Ich spiele meist die Variante: Daumen spielt drei Bassaiten, ZMR sind GHE zugeordnet.

Beim Folkpicking wird aber oft die G-Saite als Bass behandelt. Da gibt es viele Zupfmuster die in meinen Augen besser klingen wenn man die D-Saite mit dem Daumen anspielt (es ist auch oft leichter).

Den kleinen Finger einzusetzen kenne ich eigentlich nur vom Hybridpicking - da hält man mit Daumen und Zeigefinger ein Plektrum und benutzt für GHE dann MRK.
Letztlich ist es aber jedem selbst überlassen. Es ist ja auch ne Gefühlssache. Ich versuche im Zweifel halt verschiedene Methoden und wähle dann aus was ich am besten kann oder mir am leichtesten fällt (ausser ich bin am lernen - dann soll man ja immer das nehmen was man noch nicht so gut kann ;) )
 
guitar_anfaenger schrieb:
moment, rein theoretish gesehen könnte ich das hier

---0-0-0----0-0-0-----0-0-0-----0-0-0------------
---------------------0----------------
----------0-----------------------------
2------------------------------2----------
--------------------------------------
----------------------------------------

doch auch, wenn ich es wollte, mit der, sagen wir 4 finger technik spielen, es wäre halt nur umständlicher oder?

Du spielst aber nicht theoretisch Gitarre sondern praktisch (zumindest wenn du auch was dabei hören willst). :evil:

Also hör auf zu diskutieren und probier die Sachen, die Hans hier als Bsp. bringt doch einfach mal aus. Dann solltest du schnell merken, dass es besser und weniger gut geeignete Picking-Schemata gibt, wobei sich "gut" daran bemisst, dass man möglichst flüssig und gleichmäßig zupfen kann und möglichst kein Finger zweimal direkt nacheinander kommt. Und das ist tatsächlich stückabhängig.

Das heißt allerdings nicht, dass es DAS Schema für ein Stück gibt. Hier spielen persönlich Präferenzen schon eine Rolle. Es gibt aber sehr wohl pro Stück Schemata, die wohl keiner nehmen würde.
 
Fun Tom schrieb:
wobei sich "gut" daran bemisst, dass man möglichst flüssig und gleichmäßig zupfen kann und möglichst kein Finger zweimal direkt nacheinander kommt. Und das ist tatsächlich stückabhängig.

Schön zusammengefasst. Dazu gleich noch ein Bespiel: Hier muss der Daumen sogar bis zur H-Saite(!) hochwandern, damit es flüssig spielbar ist:

------------------------------------------------3M--1Z---0D--------
-------------------------------------3M--2Z---0D--------0D-----------
-------------------------3M---2Z---0D-------------------0D-------------
--------------3M--2Z---0D-------------------------------2D-------------
3 M---2 Z---0D------------------------------------------3D--------------
0 D-------------------------------------------------------3D--------
..........................................................................arp.

Das wirkt im ersten Moment ungewohnt ist aber bei näherem Hinsehen super ergonomisch. Mann kannes auch ohne Daumen mit 2 der 3 Fingern versuchen. In beiden Fällen ist das mit dem Schema "Daumen für Saiten XY und andere Finger für Saiten..." nur völlig unökonomisch spielbar - damit kommt man hier in Teufels Küche, aber nicht zum Ziel..
 
guitar_anfaenger schrieb:
bisher dachte ich immer diese töne die da gezupft werden sind eine frei erfundene melodie, und die töne und saiten werden so genommen wie es einem gerade gefällt, ist das also nicht der fall?

Guitar Anfänger,
mal in aller Kürze und Prägnanz:
1. Keiner schreibt Dir vor, wie Du etwas spielen sollst. Du wirst nicht geköpft und nicht gehenkt, wenn Du es auf Deine Art spielst.
2. Das Ergebnis zählt. Wie Du dahin kommst, ist prinzipiell egal.
3. Im Laufe von mindestens ein paar hundert Jahren haben sich unterschiedliche Spielweisen entwickelt, die alle ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. Je nach Stilrichtung und Stück und Spieler ist also ein spezifische Spielweise vorteilhafter - sei es ergonomisch, vom Fluß her oder der Dynamik oder was auch immer.
4. Du kannst hingehen und dies komplett ignorieren.
5. Du kannst da aber auch mit Neugier rangehen, unterschiedliche Stücke mit unterschiedlichen Spielweisen umsetzen, Dir ein Repertoir aus unterschiedlichen Spielweisen aneignen und Dir dann aus diesem Repertoir Deine eigene Spielweise entwickeln.
6. Ich und viele hier raten Dir aus eigener Erfahrung zu Punkt 5.
7. Das wird Dir immer wieder begegnen - deshalb solltest Du es gerade am Anfang mal mit Punkt 5 ausprobieren. Beispiele: Wieso soll ich Wechselschlag üben - mit Downstrokes bin ich schnell genug. Wieso soll ich mit dünneren Saiten experimentieren - wenn ich benden will, dann trainiere ich meine Finger eben so, dass die das auch mit den stärksten Saiten packen. Wieso soll ich mehrere Möglichkeiten, Chords zu greifen lernen - wenn ich schnell genug werde,ist das doch kein Problem.
8. Manche Sachen muß man einfach ausprobieren, um deren Vorteile und Möglichkeiten erfahren zu können.

Wie auch immer Du Dich entscheidest,
ich wünsche Dir ein beständiges und nachhaltiges Weiterkommen auf der Gitarre.

x-Riff
 
Du spielst aber nicht theoretisch Gitarre sondern praktisch (zumindest wenn du auch was dabei hören willst).

Also hör auf zu diskutieren und probier die Sachen, die Hans hier als Bsp. bringt doch einfach mal aus.
schon gut schon gut, ich frage ja nur weil ich es verstehen will, für einen absoluten anfänger ist das immer nicht so einfach zu verstehen was man wann machen soll, bei den vielfältigen möglichkeiten

also im grunde sollte ich mir einige techniken lernen, und mir dann ein stück anschauen und die beste methode für mich auswählen

danke für eure hilfe
 
Solche Fragen haben schon ihre Berechtigung. Ich habe am Anfang ausschließlich mit Daumen und Zeigefinger gespielt:screwy:. Hab mir da auch keine Großen Gedanken drüber gemacht. Also ist schon wichtig, dass man sich eingehend mit den verschiedenen Techniken vertraut macht und auch fragt wann was am besten passt.
 

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