Zu viel Trompete üben?

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Trompeten Till
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Hi,

Hab mal ne Frage :
Kann man einen schchten Ansatz bekommen, wenn man zu viel spielt?
Zurzeit spiele ich täglich 2-3 Stunden und ich merke nicht, dass ich besser werde...

Freue mich über viele Antworten
 
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Es kommt darauf an.
Man kann üben und üben.
Wenn du richtig übst, also nach den pädagogischen Leitlinien deines Lehrers oder eines Lehrwerkes, dann sollte es dich weiterbringen.
Einfach nur ein wenig "bratzen" bringt aber selten etwas.
Nimmst du noch Unterricht oder nutzt ein Lehrwerk?
LG
Dan
 
Hi,
ich lerne mit der Arban Schule und proffesionellem Trompeten Unterricht jede Woche.
Komme allerdings nicht so schnell voran.
Habe vor einer Woche noch auf einem C7 gespielt. Liegt es daran?

LG

Till
 
Hallo Till,

Wenn ich Deine beiden Threads zusammen setze, bekomme ich den Eindruck, dass Du schon längere Zeit in Deiem Fortschritt stagnierst und vielleicht gerade auch deshalb das Mundstück gewechselt hast. Ist das richtig? Bei so etwas wäre ich doch eher vorsichtig, mit dem Mundstückwechsel bringst Du nur eine weitere Komponente ins Spiel, die die Fehlersuche weiter erschwert.

Nichts desto trotz kann die Suche nach einem anderen Mundstück natürlich auch zielführend sein, wenn das Mundstück wirklich der Problemverursacher ist. In dem Fall solltest Du aber bereits beim Testen des neuen Mundstücks eine deutliche Verbesserung der Klangqualität und in Grenzen auch des Tonumfangs spüren. War das so bei Deinem Umstieg? Wenn ja, ist eine Woche vielleicht nicht genug, um sich an das neue, bessere Mundstück zu gewöhnen und das darin steckende Potential abzurufen. Wenn nein, dann stellt sich Frage, ob der Umstieg überhaupt sinnvoll war. Wie bist Du denn auf das Mundstück gekommen?

Was das Übungspensum angeht, so erscheint mir das für einen Amateurtrompeter doch recht viel zu sein. Man müsste dazu aber auch wissen, wie Du übst. Bei der Trompete gilt sicherlich nicht das Motto "Viel hilft viel", ganz im Gegenteil. Vergiss bitte nicht, dass Du im Endeffekt Muskeln trainierst, die natürlich auch Zeit zur Regeneneration benötigen. Das ist wie beim Sport, wo Erholungspausen für den Muskelaufbau genau so wichtig sind wie das eigentliche Training. Was die Regeneration fördert, ist z.B. konsequentes Spiel in der bei vielen Trompetern unbeliebten Tiefe sowie das "Schnauben wie ein Pferd" zwischen für den Ansatz anstrengenden Übungen. Beides dient der Lockerung des Ansatzes und zur Förderung der Durchblutung, gleichzeitig trainiert man beim Spiel in der Tiefe auch einen schönen runden, vollen Klang. Nicht ganz unsinnig wäre aber sicherlich, sich gezielt nach einer langen Übungseinheit z.B. einfach mal einen Tag Ruhe zu gönnen.

Besprich das Thema aber bitte auch mit Deinem Lehrer. Der kennt Dich besser als wir alle hier. Spätestens, wenn Du ihm Dein Übungspensum nennst und er Dein Gefühl der Stagnation in Deiner Entwicklung mit Dir teilt, müsste aber auch er stutzig werden.

Viele Grüße
Marco
 
Kann man einen schlechten Ansatz bekommen, wenn man zu viel spielt?
Ja.
So kann.B. 3 Stunden üben durchaus gut eine Stunde Pausen enthalten, man sollte sich keinesfalls platt spielen.
Pausen können teilweise sehr kurz sein, also ca. 30 Sek bis 1 Minute nach einer kleinen Übung, weil man gerade Noten sucht oder auch "normale" 5-10 Minuten für eine Tasse Kaffe.
an kann solche kleinen Pausen ebenso gut für Lockerungsgymnastik, Atem- und Zungeübungen oder (sehr empfehlenswert) das Blattsingen von Etüden mit Konzentration auf korrekte Tonhöhen nutzen.

Verschlechterung beim Üben kommt durch eine Summe von zunächst kleinen Ausführungsfehlern zustande, die sich einschleichen und schließlich mitgeübt werden.
Aus diesem Grund ist man oft nach ein paar Tagen Spielpause vom Ansatzgefühl her wieder besser und frischer als zuletzt ("vergessene" Fehlerkonditionierung).

Üben bedeutet kein Stoff abhaken, sondern gerade im technischen Teil ein aufmerksames Arbeiten am Detail. Statt kompletter Übungen ist es da oft besser, anhand von Teilübungen systematisch alle Parameter zu überprüfen und durch korrekte Ausfühung zu verbessern (Ansatzmakse, Mundstückdruck, Atemführung, Klang, Dynamik, Intonation...).
Das wirkt zunächst sehr aufwenig und "versessen", aber es automatisiert sich genauso wie das "schlampige" Spielen und mit der peniblen Ausführung wirst Du durch Üben spürbar schnell besser.
Als ich mich selbst vor 3 Jahren gegen die Wand gefahren hatte, bin ich teilweise mit Einheiten von 2-54 Takten vorgegangen:
mit korrekter Ansatzmaske (Spiegelkontrolle) die Takte sauber auf dem Mundstück buzzen, dann spielen.
Nicht nur einmal, sondern als Standardvorgehen.
So wurde das Üben recht bald effektiv (besser in Ansatz, Klang & Intonation) und löste Hochstimmung aus anstatt Frustgefühlen.
Bis der Erfolg auch neutralen Zuhörern (z.B. Lehrer) auffällt, kann es natürlich noch etwas länger dauern, da sollte man realstisch bleiben.

Es geht immer darum, mehr richtig als falsch zu machen und falls das nicht "automatisch" passiert, hilft ein geplantes Vorgehen ganz sicher

Gruß Claus
 
Hi,
als meine Lehrerin vor kurzem gemerkt hat,dass ich auf einem C7 spiele, hat sie mir sehr empfohlen zu wechseln, da ich eine bessere Spielkontrolle haben könnte.
Sprich:
-Ich würde dann besser im unteren Register zurecht kommen ( Früher hatte ich da auch Probleme -> sind aber jetzt gelöst. Es war auch so.
-Es würde auch ein besserer Klang entstehen. Fand ich anschließent auch so.

Ich übe allerdings auch nicht jeden Tag so lange. Mache Immer ein Tag in der Woche Pause.
So kommen die 1-2 stunden zu stande ( natürlich mit ein paar kleinen Pausen):

-ca.15 min. Einspielen
-Koprasch (auch eine Schule )
-Arban
-eine längere Pause ( ca. 45 min. )
-und anschließend noch andere und Big Band Noten

Für die Big Band spiele auf einer Pump-Ventiel-Trompete auf einem Schilke 14 und sonst auf einer deutschen mit einem Schilke 17. Am Wochenende übe ich allerdings nur ne halbe Stunde ;-)

Habe vor einem halben Jahr erst angefangen, jeden Tag zu üben.

LG

Till
 
Sind sich Du und deine Lehrerin eigentlich einig, dass dein ganz konkretes "C7" Mundstück einen individuellen Baufehler hat?
Dann muss natürlich ausgewechselt werden und bei dieser Gelegenheit: es ist genauso wie bei den Trompeten - selbst bei Top-Marken-Fabrikaten gibt es ab und zu Einzelstücke, die nichts taugen...

Grundsätzliches:
Guter Klang ist eine zwingende Folge von guter Koordination der beteiligten Kräfte von Luft und Lippe. Ist der Ansatz korrekt eingerichtet, übt und verbessert man dies durch Mundstück Buzzing von den traditionell sonst nur auf dem Instrument gespielten Übungen. Diese Methode stammt von den Blechbläsern des Chicago Symphony Orchestra, wurde dort seit den 1950er Jahren praktiziert und wird aktuell z.B. auch durch den weltberühmten Solisten Prof. Reinhold Friedrich gelehrt.
Was hält deine Lehrerin von so einem Vorschlag?


Den Erfolg erntet man übrigens auf jedem handelsüblichen Mundstück, auch auf einem ordentlich gefertigten "extrem preiswert Mundstück" wie z.B. Stölzl 7C.
https://www.thomann.de/de/stoelzel_mouth_piece_582030.htm
Größere Mundstücke als das (Bach) 3C erzeugen bei mangelhafter Technik nur einen scheinbar besseren Ton, denn es fehlt dann immer noch an Obertönen und Projektion. Die kommt durch Üben möglicherweise noch mit der Zeit, aber sicher nicht aufgrund des Mundstückwechsels.
Die Entwicklung eines gut fokussierten Ansatzes wird damit eigentlich eher behindert als erleichtert.

Generell sollte man sich gerade bei Etüden/Spielstücken immer wieder an guten Vorbild-Aufnahmen orientieren und da besonders an der Nachahmung des Trompeten-Klanges versuchen. So entwickelt sich eine Klangvorstellung deutlich leichter und mit Unterstützung der oben genannten "Buzzing"-Methode findet der Körper dann erstaunlich zügig seinen Weg für die richtige Steuerung der beteiligten Vorgänge.

Gruß Claus
 

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