Sammelreview: Budget-Archtops

jpsmil
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Hallo liebes Gitarrenvolk,

Nachdem ich hier gelegentlich immer mal ein bißchen mitgelesen habe, schreib ich auch mal einen Beitrag.

Es geht um Budget-Archtops für Jazz-Zwecke. Nicht jeder kann oder will sich einen großen Namen leisten. Dazu kann ich ein paar Erfahrungen weitergeben, vielleicht nützt es ja dem ein oder anderen. Ich hoffe es kommt nicht so blasiert rüber, als wäre ich der Super-Experte, ich hab halt ein paar wirklich über längere Zeit ausprobiert, anstatt nur darüber zu lesen. Da das ein recht langer Beitrag wird, werde ich ihn wohl besser auf mehrere Postings verteilen...

Zunächst mal: Muss es eigentlich eine Archtop-Gitarre sein für Jazz? Klare Antwort: Nee, überhaupt nicht. Viele meiner Lieblingsgitarristen (Ed Bickert, Ted Greene, Jody Fisher...) spielen ausgerechnet keine Archtops und gerade Ed Bickert hat wirklich einen wunderschönen Jazz-Ton auf seiner clean gespielten Humbucker-Tele. Ich hab auch Gitarristen auf einer Strat prima swingen und boppen hören und auf einer Paula sowieso. Eigentlich geht so ziemlich jedes Modell, das einen Halspickup hat. Richtige Saiten, Picks, Verstärker und was man halt selbst drauf hat, dann klappt es auch mit dem Jazz-Ton. Man braucht die Archtop nicht zwingend, aber ich mag diese Art von Gitarren total gern. Sonst würde ich auch Jazz auf einer Tele spielen und gut wär's.

Aria ES200
Meine erste Quasi-Archtop war eine schlanke Aria ES200 noch aus den 80er Jahren made in Japan, formal eine ES335-Kopie aber von der Korpus-Form her den Ibanez-Semis ähnlicher und ohne Sustainblock. Damals hat man das nur als Billigschrott belächelt (650 DM, 1982), und ehrlich gesagt nicht ganz zu unrecht. Der Hals war perfekt (leider nur geschraubt), aber schon die Pickups waren eine Frechheit: Single-Coils billigster Machart in einem Humbucker-Gehäuse versteckt, das noch nicht mal Standardmaße hatte. Falsch gekerbte Reiter in der Brücke, Mechaniken zum Wegrennen. Dank des wunderbaren Griffbretts und mit nachbearbeiteter Brücke ein super bespielbares Instrument. Verarbeitungstechnisch würde man aber heute so etwas auch aus Korea oder China kaum zu verkaufen wagen (hoffentlich). Da alle Teile irgendwie komische Maße hatten und ein Hardware-Upgrade erschwerten, hab ich das Ding nach über 20 Jahren endlich abgegeben und mich auf die Suche nach was anderem gemacht. Nicht alles, was in den 80er Jahren aus Japan kam, war so toll, dass man es ein Leben lang behalten muss. Ich wollte immer gerne eine von den älteren Ibanez Artstars AF120 oder gar AF200 haben, aber die sind schwer zu finden und erzielen zumindest in Deutschland happige Preise. Also hab ich mich auf die Suche nach weniger prestige-behafteten Modellen gemacht...

[Fortsetzung folgt]
 
Eigenschaft
 
[Fortsetzung Teil II]

Ibanez AK86
Erster Kandidat ist eine der viel beachteten Ibanez Artcores, und zwar eine schokoladenfarbene AK86. Perfekt verarbeitet, da gibt es nichts zu mäkeln. Akustisch klingt die Gitarre sehr dünn und leise verglichen mit anderen laminierten Archtops gleicher Größe. Sie hat ein verdächtig langes Sustain und ist erwartungsgemäß wenig feedback-empfindlich und träger in der Ansprache. Intoniert auffällig gut trotz des einfachen Palisander-Stegs. Elektrisch war sie mir erst mal zu steril, im Solospiel geht sie dynamisch nicht gut mit (Wechsel zwischen laut und leise), so sehr man sich auch bemüht, aus ihr verschiedene Farben herauszukitzeln. Dafür ist sie sehr homogen und transparent im Klangbild. Mit fortschreitender Einspielzeit scheint sich der Ton mehr und mehr aufzuwärmen und natürlicher zu werden. Das ist ja sonst bei laminierten Archtops nicht sehr ausgeprägt und vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Auch hab ich immer das Gefühl, dass sie nach längerem Nichtspielen erst mal eine Stunde lang durch Spielen regelrecht aufgetaut werden muss. Schon eigenartig. Sie ist von der Bauweise rein äußerlich einer ES-175 ähnlich - etwas kleiner und flacher zwar, aber auch mit spitzem Cutaway und kurzer Mensur. Sie klingt aber ganz anders. Also zumindest soweit ich das beurteilen kann, ich habe leider keine ES-175 und kenne die nur von Aufnahmen. Inzwischen finde ich den Sound ganz gut, vor allem für Akkordarbeit und Fingerstyle (Stichwort Transparenz). Ich würde aber behaupten, dass die meisten den Sound der AK86 blind nicht von dem einer einer Solidbody-Gitarre unterscheiden könnten und man da mit einer Ibanez ARC300 zu ähnlichen Ergebnissen kommen könnte. Der Sound vom Bridge-Pickup ist übrigens indiskutabel, aber den brauch ich eh nicht. Für den Preis von ca. 400 € macht man nichts verkehrt und von dem, was ich so höre und lese, ist die Verarbeitungsqualität der China-Artcores sehr konsistent, meine ist da mehr Regel als rühmenswerte Ausnahme. Auch die Musikhändler vor Ort haben da ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hätte mir einen etwas weniger hoch über dem Korpus verlaufenden Hals gewünscht, um das Spiel in höheren Lagen weniger akrobatisch zu gestalten (Daumen nach vorn). Ein dickerer Hals würde dem Klang dieser Gitarre sicher klanglich zu Gute kommen, aber das schätzt man bei Ibanez ja nicht.

Samick HJ650
Als nächstes fiel mir eine orange-rote Samick HJ650 in die Hände, von der Form her eine L5, 17"-Korpus, lange Mensur, runder Cutaway. Vielen gilt sie als preiswerter Geheimtipp, die klanglich mit großen Namen mithalten kann. Tja, sie wird leider nicht mehr hergestellt. Und tatsächlich, der Klang ist sehr farbig, facettenreich, glockig, und reagiert gut auf die Art des Anschlags. Ideal fürs Single Line Solospiel. So hatte ich mir das bei einer Archtop vorgestellt. Der Bridge-Pickup hingegen ist gut für Country- oder Rockabilly-artige Sounds, die sich live freilich kaum nutzen lassen (feedback). Leider hat sie einige Mängel. Eine überaus tote Stelle auf dem Griffbrett, eine beschädigte Zarge, gut klingende aber extrem mikrophonische Pickups, ziemlich basslastig, und sie musste erstmal an verschiedenen Stellen ent-rappelt werden. Kann man mit leben, zumal sie ansonsten sehr schön verarbeitet ist (Griffbrett mit Gibson-Nase am unteren Ende!). Sie ist jedoch recht monströs und ich bekomme beim Spiel im Sitzen Verspannungen in der rechten Schulter. Trotzdem ist das grundsätzlich eine prima Gitarre, die klanglich alle anderen in meinem bescheidenen Testfeld schlägt und gewiss den alten Ibanez-Artstar-Modellen ebenbürtig ist.
 
[Fortsetzung Teil III]

D'Aspiranta New Yorker
In einer Kleinanzeige begegnete mir eine blonde D'Aspiranta New Yorker (17", 1 x floating pickup), von der man sich im Netz wahre Wunderdinge erzählte. Näheres Nachforschen ergibt, dass es ein Standardmodell von Peerless in Korea ist, das man sich als Händler dort mit allen möglichen Labels auf dem Headstock bestellen kann. D'Aspirantas wurden dann von einem kalifornischem Importeur mit viel Bohai per Ebay verkauft als die Sensation schlechthin. Naja. Hier in Deutschland ist sie schon seit längerem als Johnson JAT12 zu haben und viele große Musikversandhäuser haben sie auch unter anderen Namen und zu sehr unterschiedlichen Preisen im Programm. Nichts gegen Peerless, diese Gitarre ist wirklich tadellos verarbeitet und hat einen sehr recht mittenbetonten, lauten und durchsetzungsfähigen akustischen Ton. Für einen Neupreis zwischen 500 und 600 Euro ist sonst keine Archtop mit massiver Decke zu bekommen. Peerless verkauft sie auch unter eigenem Label mit einer edleren Lackierung. Kurze Mensur, schlanker Hals, feines Griffbrett mit bildschönen Inlays, eine komfortable Box. Allein der elektrische Klang sagte mir nicht sehr zu - sehr hell, sehr homogen, aber auch wieder so etwas dünnes, steriles, plastikhaftes wie bei der Ibanez und auch ebenso undynamisch. Das obwohl sie schon einige Jahre eingespielt war. Sagen wir so, der Vorzug einer massiven Decke drängte sich mir bei dieser Gitarre nicht auf. Übrigens hat sie auch keinen Tone-Regler, sondern nur ein einzelnes Volume-Poti auf dem Pickguard, was angesichts des sehr hellen Klangs etwas ärgerlich ist. Viele fahren auf das D'Angelico-Design mit der goldenen Schraube im Headstock ab (schlechter Geschmack auf höchstem Niveau :)), so dass sie so ein Ding einfach in der Sammlung haben müssen. Ein Freund hat sie mir dann auch in kürzester Zeit wieder abgeschwatzt, obwohl ich sie eigentlich behalten wollte.

Epiphone Emperor II Joe Pass
Dann habe ich mir im Laden mal eine blonde Epiphone Joe Pass angeschaut, die mir zunächst wegen der Optik ins Auge stach. Okay, manche mögen auch dieses Design für arg aufgebretzelt halten, aber ich find es ganz liebenswert. Der kleine 16"-Korpus einer ES-175 mit dem rundem Cutaway einer L5 macht sich ganz gut, und natürlich die entzückende kleine Nase, in der das Griffbrett endet. Als ich die kleine Epi erst mal trocken angespielt habe, wusste ich sofort: das ist was für mich. Der kräftige Hals und das schön eingefasste Griffbrett liegen mir gut in der Hand; das mag ich dann doch lieber als die magersüchtigen Artcore-Hälse. Es gibt einem das Gefühl, eher eine akustische Gitarre zu spielen. Der unverstärkte Ton ist gerade laut genug zum Üben und erstaunlich schmeichelhaft - gar nicht so hell und blechern, wie man es erwarten würde. Elektrisch ebenso: sehr weich, sehr dunkel, Schmuseton, aber weniger nuanciert als die Samick. Auf den höheren Saiten ein bißchen wie kullernde Paula-Töne mit weniger Sustain, auf den tieferen Saiten kurze trockene Bässe. Den Tone-Regler will man in der Regel nicht noch zusätzlich zudrehen, sonst wird es echt zu stumpf. Der Sound aus dem Bridge-Pickup der JP ist meiner Meinung nach zu gar nichts zu gebrauchen, den hätten sie besser mal weggelassen. Der taugt auch für Rockabilly nicht. Verarbeitungstechnisch hat das Ding so seine Mängel (diese ist von Un-Sung/Korea). Der Sattel war sehr schlampig gefeilt, den Steg hab ich durch ein Ebenholz-Exemplar aus meinem Fundus ausgetauscht, weil der aus irgendeinem Grunde besser klang (liegt aber sicher nicht am Holz) und die Bundstäbchen sind nicht so akribisch gemacht wie bei den Ibanez Artcores. Verarbeitung ist also ein wenig grenzwertig, wenn man sich vor Augen hält, dass dieses Instrument ein gutes Stück teurer ist als vergleichbare Ibanez-Modelle. Weil sie so gut klang und sich gut spielte, hab ich sie aber trotzdem genommen. Insgesamt ist das eine erfreuliche Gitarre, mit der man eine Weile leben kann. Angenehm im Handling, brauchbar im Ton. Sicher gibt es auch noch welche, die sauberer produziert sind als mein Unsung-Exemplar.
 
[Fortsetzung Teil IV]

Epiphone Sheraton II
Nach der insgesamt positiven Erfahrung mit der Emperor II JP haben es nachfolgend noch weitere Epis zu mir nach Hause geschafft. Einmal wäre da eine schwarze Sheraton II (diese ist eine der letzten von Samick/Korea), an der es verarbeitungstechnisch überhaupt keine Beanstandungen gibt. Sprich ein sehr leicht spielbares Instrument mit niedrigster Saitenlage. Das einzige, was ich nicht begreife, ist warum die Inlays am 15. Bund aufhören, das sieht etwas blöd aus und strapaziert meinen Orientierungssinn. Da hat man mal die Möglichkeit sich bequem bis in die höchsten Bünde vorzuarbeiten und dann lassen einen die liebgewonnenen Inlays im Stich. :) Klang? Für Jazz gut, aber auch für fast alles andere, denn brauchbare Sounds kommen auch aus dem Bridge-Pickup und in der Mittenstellung. Die Gitarre klingt insgesamt sehr hell und der Tone-Regler ist hier mal ein richtig sinnvolles Feature, mit dem sich der Sound sehr schön zwischen warm und twangy dosieren lässt. Ob sie wie eine ES-335 klingt? Ich würde sagen nein. Wie welche ES-335? Wessen ES-335? Von wem gespielt? Warum sollte sie? Muss sie das?

Epiphone Dot Studio
Interessanter ist vielleicht der Vergleich mit einer viel billigeren Epi Dot Studio (aus dem Epiphone Werk in China). Sie ist keinesfalls so übel, wie vermutet und oft einfach nur behauptet. Alle nicht überlebenswichtigen Features wurden wegrationalisiert: keine Bindings, keine Inlays, unprätentiöses Logo auf der Kopfplatte, nur je ein gemeinsames Tone/Volume Poti für die beiden Humbucker, schlichte einfarbige Tauchlackierung. Dafür hat sie gute Tonabnehmer, die markiger klingen als die der Sheraton, und sie hat statt des schlanken Ahornhalses der Sheraton einen sehr kräftigen Mahagoni-Hals (wer kleine Hände hat, muss sich da erstmal dran gewöhnen). Der Hals ist gerade, die Bünde sauber abgerichtet und poliert. Keine rauen Kanten. Tuner kann ich auch nicht wirklich beanstanden. Optisch hat die Axt den Charme einer Gummiente, aber im Blindvergleich werden nicht wenige behaupten, sie klänge prägnanter und charaktervoller als die Sheraton. Dann gehen die Augen wieder auf, und tut mir leid, ihr habt die Gummiente gewählt. Und alle schauen beschämt drein, äh... Wieso eigentlich? Nur weil die Dot Studio aus China kommt und billig ist? Sie ist knackiger, hat mehr Sustain, mehr Twang auf dem Bridge-Pickup. So ist das eben, wenn man die Ohren statt der Augen aufsperrt. Auch aus der Dot Studio kriegt man einen jazzigen Sound raus (Hals-Pickup ein gutes Stück nach unten drehen). Auf beiden Gitarren habe ich übrigens die gleichen Saiten drauf (Thomastik-Infeld 0.11 Bebop Halfrounds), denn ohne gleiches Setup und gleiche Saiten kann ich sie nicht gut vergleichen. Leider hab bei beiden mit diesen Saiten auch leichte Intonationsprobleme mit der G-Saite. Eine Zeit lang lagen die simplen Dinger für ca. 300€ wie Blei in den Läden und gingen dann in Aufräumaktionen der Händler oftmals für Preise zwischen 150 und 200 € weg. Inzwischen hat sich die Qualität aber wohl auch in Deutschland herumgesprochen und *schwupp* kosten sie wieder wesentlich mehr.
 
[Fortsetzung Teil V]

Epiphone Emperor Regent
Dann wäre da noch eine Emperor Regent in dunklem Sunburst (gebaut von Peerless/Korea), die ich gebraucht bekommen habe und die erst saniert werden musste. Korpus und Hals waren zwar frei von jeglichen Macken, aber alles war total verstellt, verdreckt, korrodiert, lose. Unter dem Schmutz kam dann eine optisch sehr hübsch und klassisch anmutende Jazz-Gitarre zum Vorschein, mit Floating Pickup und Tone/Volume-Poti auf dem Pickguard und den gleichen Hals-Inlays wie die Sheraton II. Trotz des "Emperor" im Namen hat sie mit der Emperor Joe Pass wenig gemein, sie ist eine Epiphone Broadway mit durchgehender Decke/Holzsteg und Floating Pickup anstatt zwei eingesetzen Humbuckern. Sie hat 17"-Korpus, eine lange Mensur und die Saitenspannung ist auch wegen der Art des Frequensator-Tailpieces höher als sonst. Spielt sich also nicht ganz so easy wie die ebenfalls lang-mensurierte Samick. Verstärkt ist sie schwerfälliger in der Ansprache als die Samick und mittiger/nasaler im Klang. Das hat klanglichen Wiedererkennungswert, was ich sehr schätze. Erfreulich ist, wie sie dynamisch mit der Art des Anschlags mitgeht. Klingt schon recht deutlich nach "echter" Archtop mit spürbar akustischem Einschlag. Aber genau wie die Samick ist sie eine wahre Feedback-Maschine. Auch ist der Pickup dieses 1996er Modells nicht gewachst und daher höllisch mikrophonisch. Das ist meines Wissens bei den neueren Exemplaren anders. Akustisch produziert sie schon eine beachtliche Lautstärke und ist trotz gleicher Korpusgröße, gleicher Saiten (Thomastik-Infeld 0.12 Swing Flatwounds) und nur laminierter Decke im Ton voluminöser als die D'Apiranta/Peerless New Yorker. Hatte neulich noch mal bei meinem Freund beide direkt nebeneinander verglichen. Das verstehe, wer will. Wieder der dickere Hals, der den Unterschied macht oder doch die längere Mensur? Die Verarbeitung der Regent wirkte sicher noch tadellos, als sie dereinst neu im Laden stand. Nach 11 Jahren zeigen sich da schon Mängel: Bindings, die sich an einer Stelle zu lösen drohen, die Mechaniken sind leicht ausgeleiert, minimale Hochwölbung des Griffbretts am 1. Bund. Die Potis funktionierten gar nicht mehr, der Austausch ist aber wegen der Montage unterm Pickguard sehr einfach und auch von Laien schnell erledigt. Von diesen Regents sind ja einige im Umlauf, und ich könnte mir vorstellen, dass da ein paar echte Dornröschen drunter sind, die darauf warten, endlich mal wachgeküsst zu werden.

Welche ist jetzt die, die ich persönlich am besten finde, also die ich dann quasi mit auf die Insel nehmen würde? Ich spiele die Emperor Joe Pass am liebsten, auch wenn die größere Regent und die Samick differenzierter klingen. Da ich offenbar gut mit Epiphone-Gitarren kann, werde ich vielleicht auch auch noch mal die Zephyr ausprobieren, die ebenfalls von der kleineren 16"-Sorte ist und nicht den für mich überflüssigen Bridge-Pickup hat. Meinetwegen darf die dann auch China kommen, vielleicht hat die chinesische Produktion ja auch den langfristigen Effekt, dass die Qualitätskontrolle bei Epiphone besser wird statt schlechter.

Jemand meinte mal zu mir "statt der ganzen Billig-Archtops, hättest du dir auch eine vernünftige Gitarre kaufen können". Tja, genau. Eine. Ich hätte ständig Angst um die Eine und müsste ständig rechtfertigen, dass sie das viele Geld auch wirklich wert ist. Musik machen kann man auf den anderen auch sehr gut.

Es grüßt
Smil
 
Super Idee - Super Thread! :great:

Jeden Tag kommen neue Anfragen für günstige Archtops.
Das ganze in einem Thread zu sammeln, halte ich für sehr sinnvoll!

Zu deinen Ausführungen:

In gewisser Weise hast du schon Recht, wenn du sagst, dass man keine High End Archtop braucht, um gute Musik zu machen.
Auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren - wie du - viele Archtops ausprobiert und war selten so zufrieden, dass ich sagen konnte: "Die ist es!"

2 deiner angeführten Beispiele habe ich selbst gespielt:

Ibanez AK86:

Die Artcore Serie erfreut sich derzeit großer Beliebtheit. Imho nicht zu unrecht! Die Gitarren sind sehr ordentlich verarbeitet und man kann mehr aus ihnen rausholen, als der Preis vermuten lässt.
Genau das trifft auch auf die AK86 zu. Sie ist sehr gut verarbeitet, klingt besser als vergleichbare Instrumente in ihrer Preis- und Modellklasse - aber das letzte Fünkchen wollte bei mir nicht überspringen.
Es kursierte eine Weile lang ein Bild eines Halsbruches einer Artcore. Dort war zu sehen, dass der Hals stellenweise wenige Milimeter dick und darüberhinaus aus billigem Mahagoni-Ersatz gefertigt war - sie ist also in gewisser Weise auch Opfer ihrer Preisklasse.

Eine richtig gute Archtop ist dann sicher in der Artcore Custom Serie zu finden. Diese Instrumente sind mit den "Low Budget" Archtops nicht zu vergleichen und genügen problemlos auch höheren Ansprüchen. Die Ausstatung der Customs ist sehr sehr gut - ebenso die Verarbeitung. Serienmäßig sind übrigens Ibanez Super 58s verbaut - aber Hallo!!!
Der User 7-ender hat eine wunderschöne Ibanez AF105-NT. Vielleicht kann er ja mal ein paar Bilder posten...;)

Epiphone Dot (Studio):

Hier kann ich nur was zur "normalen" Dot sagen - und zwar zur alten, noch aus Korea.
Trotz der koreansichen Herkunft, hat mich die Epiphone auf der ganzen Linie enttäuscht. Die Bindings waren nicht sauber eingefasst, die Bünde waren nicht sauber abgerichtet, die Mechaniken nicht stimmstabil...sie klang auch so, wie ihre Verarbeitung das schon vermuten ließ.

Ich habe meine Archtop mit der Tokai ES120 gefunden. Sie ist natürlich Made in Japan, makellos verarbeitet und sie klingt, wie ich mir das von einer Gitarre dieser Bauweise wünsche. Sie ist sogar Nitro-lackiert, falls jemand Wert darauf legen sollte.
Sie ist das Ende einer langen Test-Kauf-und Verkaufs-Phase. :)
Ich besitze die Gitarre jetzt seit 2 Jahren und mag sie wie am ersten Tag.
Was man vielleicht dazu sagen muss: Der 3-Wege Schalter hat bei Ankunft ein wenig gekratzt. Den musste ich auswechseln.

Jeden Vergleich zum amerikanischen Original spare ich mir an dieser Stelle. Ich kenne aber mittlerweile viele, die eine ES120 spielen.
Auch für sie ist die Gitarre inzwischen mehr, als nur eine Alternative!
 
Hi,

ah, da gibt es ja immerhin schon einen, den es interessiert. :)

Super Idee - Super Thread! :great:
Eine richtig gute Archtop ist dann sicher in der Artcore Custom Serie zu finden. Diese Instrumente sind mit den "Low Budget" Archtops nicht zu vergleichen und genügen problemlos auch höheren Ansprüchen. Die Ausstatung der Customs ist sehr sehr gut - ebenso die Verarbeitung. Serienmäßig sind übrigens Ibanez Super 58s verbaut - aber Hallo!!!

Die AF-105NT hab ich mir auch angeguckt. Sieht super aus, vor allem die Bundierung mit den verrundeten Enden. In den Super58-Pickups seh ich nicht zwangsläufig einen klanglichen Mehrwert, ich hab hier noch einen Super58-Neck-PU in der Grabbelkiste. Ein bißchen parametrischer EQ und man kommt meiner Meinung nach auch dahin, wo man hin will. Dafür krieg ich hier bestimmt Dresche, aber die Pickup-Gläubigkeit ist bei mir sehr unterentwickelt. :)

Beste Grüße
jpsmil
 
Eine richtig gute Archtop ist dann sicher in der Artcore Custom Serie zu finden. Diese Instrumente sind mit den "Low Budget" Archtops nicht zu vergleichen und genügen problemlos auch höheren Ansprüchen. Die Ausstatung der Customs ist sehr sehr gut - ebenso die Verarbeitung. Serienmäßig sind übrigens Ibanez Super 58s verbaut - aber Hallo!!!
Der User 7-ender hat eine wunderschöne Ibanez AF105-NT. Vielleicht kann er ja mal ein paar Bilder posten...;)

Klar, mach ich doch...

Für mich liegen die wichtigsten Unterschiede zur normalen Artcore zum einen im fünfstreifigen Ahorn-/Bubingahals und in den PUs. Der Unterschied zu den ART-PUs ist schon sehr sehr deutlich. Es sei aber angemerkt, dass die hier verbauten Super58 Custum nicht identisch mit den alten Super58 sind und keine Alnicomagnete verwendet wurden. Auch sind Steg und Halstonabnehmer von den Werten her nicht identisch. Wie man auf den Bildern sieht, habe ich auch die Tune-o-maticstylebrücke ersetzt. Der hier verwendete Palisandersteg liegt dem Instrument (idR.) bei und bedarf nur einer geringen Nacharbeit.
 
KLASSE thread!!!!

Ich hab an anderer Stelle schon eine Review geschrieben, aber fand nicht viel Beachtung...
Ich denke hier ist der Text dazu besser aufgehoben.



Hallo ihr Saitenbegeisterten!

Was an anderer Stelle (7ender Squier 2003 Standard Strat Ltd. wh matching headstock)
ganz anders begann und sich dann letztendlich in eine ganz andere Richtung entwickelt hat, bekommt nun seine Fortsetzung - hier.

Und zwar in Form eines Testberichts, diese Gitarre hat einen eigenen thread verdient und sie bekommt ihn!
Die SuFu hat leider nichts ergeben, über diese Modell konnte ich nichts weiteres hier finden. Wenn man als Suchbegriff artcore eingibt, gibts was, was aber nicht passend ist... nach Ibanez zu suchen fruchtet zwar, aber zu fruchtbar...

Es scheint als ob dieses Modell unterrepräsentiert ist!

Auch auf den Seiten von Ibanez habe ich dieses Modell nicht mehr entdecken können.
Ein identisches Modell aka 95 ist gelistet, selbes Outfit - nur Goldhardware.

IBANEZ AK86 - DVS (Artcore Serie)

...und da wären wir schon bei der optischen Erscheinung.

Optik:

Diese Gitarre besitzt eine opulente Optik, da kann Goldhardware schon fast des guten zu viel sein, das vorgestellte Modell besitzt jedoch schlichte Chromparts.
Dies ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, so eine Gitarre muß man lieben, oder man mag sie vll. überhaupt nicht.
Mir jedenfalls hat sie auf den ersten Blick fantastisch gefallen.
Die Farbe nennt sich Dark Violin Sunburst (deswegen also DVS).... und so erscheint sie auch, wie eine edle Stradivari - eine sehr schöne Kleidung fürs Holz, passend zum fretboard.
Gut, zugegeben Abalone muss man mögen, dem einem mags schon zuviel sein - dem anderen gefällt es.
Die Hölzer haben ansprechende Zeichnung und sehen sehr adrett aus.
Ich finde es sehr geschmackvoll, die Gitarre vermittelt einen weit höheren Preis, als sie in Wirklichkeit kostet.

Preis / Zubehör:

Im internet habe ich sie am günstigsten für 399€ gesehen, ansonsten schwankt das Preisniveau so zwischen 400-460€.
Zum Lieferumfang gehören ein gutes und stabiles Gigbag (Auftrittsbeutel) mit vielen praktischen Taschen und ein einfacher Nylongurt.
Bei meiner AK ist ein Gurthalter montiert, ein weiterer lag nicht bei, oder ich habe ihn nicht erhalten.
Des weiteren lagen eine Bedienungsanleitung in Englisch und Deutsch bei, ein Inbusschlüssel zur Halsjustage und eine Anleitung in englisch zur Einstellung der Saitenlage.

Technische Daten:

Ibanez AK86-DVS

E-Gitarre Artcore-Serie
Hals: 3-teilig eingeleimt Mahagoni "ARTCORE"
Korpus: Sycamore, Fichtendecke
Buende: 22 Medium
Griffbrett: gebundenes Palisander
Einlagen: Pearl/Abalone Block
Bruecke: ART-W Holzsteg, VT-100DX Tailpiece
Zargentiefe: 70 mm
Hardwarefarbe: Chrom
Tonabnehmer:
IBZ Humbucker Halsposition IBZ ACH1 (H)
IBZ Humbucker Halsposition IBZ ACH2 (H)
Farbe: DVS
Pickguard: Holz eingefasst
Mechaniken: Grover style
Regler: 2 x Vol, 2 x Tone, 3 way switch
Anschluss: Klinkenbuchse an der Zarge

Herstellungsort:

Eigentlich nicht anders zu erwarten.... Ratet
Klar, Made in China
So eine Gitarre lässt sich nur zu diesen wirklich günstigem Preis dort bauen, durchaus positiv, über den Produktionsstandort China gibt es sehr viel Gesprächsstoff - auch hier.
Das soll nicht Thema sein!

Verarbeitung:

Die Verarbeitung ist Ibanez typisch auf gesundem Level, passgenaue Verarbeitung, sehr gut abgerichtete Bundstäbchen, schöne Lackierung.... Alles im grünen Bereich.

Was jedoch negativ auffällt sind bei meinem Modell ein paar weisse Pünktchen die an der Flanke oben an der Kopfplatte einlackiert wurden. Auch ist die Mechanik der D-Saite bedenklich nah am Rand der Kopfplatte, so dass diese beinahe streift.
Es geht tadellos, auf der gegenüberliegenden Saite ist es besser, aber auch sehr knapp.
Das ist wahrscheinlich durch die ausladende Kopfplattenform so und kann beim Saitenwechsel mit der Kurbel dann schon einmal nervig werden.
Diese kommen sich in den Weg. Wenn man es weiß, kein Problem.
Wenn wir schon bei Kritik sind.... die Pickuprähmchen könnten einen Tick kleiner sein, der Spalt zwischen der PU-Kappe und dem Cremerähmchen ist etwas wohldimensioniert.

Innerlich gibt es einen "Zettel" der Modell und Seriennummer aufweist, die Verarbeitung ist sehr sauber, die Kehrwoche hat sie also bestanden.
Die Werkseinstellung war etwas hoch, den Steg kann man ja einfach tieferlegen.

Vom Gesamteindruck eine schöne Gitarre mit sehr ordentlicher Verarbeitungsqualität.
Zum sehr gut reicht es nicht, ein wohlverdientes Gut kann man aber attestieren.

Hölzer:

Die Decke besteht aus relativ dicht gemaserter Fichte, der Lack scheint nicht übermäßig dick zu sein, da er leicht in die Maserung eingesunken ist. Das ist beim seitlichen Blick gut erkennbar und gilt allgemein als gutes Zeichen - ist also dem guten Klang eher förderlich!
Zargen und Boden (sh. Daten) sind lt. Recherche aus einer Ahornart, so sieht es auch aus - wunderschönes flamed maple, der Boden ist bookmatched aus 2 Teilen geleimt.
Selbst das pickguard ist aus Holz - macht was her.
Die Hölzer werden sicher nicht massiv sein, denke die Decke ist es auch nicht - spielt jetzt auch nicht so wesentlich eine Rolle beim verstärkten Klang, und für den Preis wäre das sicherlich auch nicht machbar.
Der Hals hat ein sehr angenehmes Profil, das nicht überproportioniert ist. Er besteht aus 3 verleimten Teilen, dies soll der Steifigkeit dienen und kommt Verdrehungen wie Verkrümmungen positiv entgegen.
Holzmäßig gibts kein Mecker Mecker.....

Hardware:

Von oben beginnend bei den Tunern, die ihren Dienst wirklich butterweich und sahnig tun (Grover und deren Kopien sind halt einfach gut) bis zum Fussende - haben wir es mit absolut solider Hardware zu tun. Die PUs machen einen guten Job, die Regler laufen sahnig und bieten gewohnte Regelbarkeit.
Wie sich diese Teile im Langzeittest bewähren steht aus, jedoch erscheinen sie nicht von mindere Qualität.
Zur Hardware gehört auch der typische archtop Sattel, der höhenverstellbar ist und hier auch aus Holz ist und somit wesentlich zum hölzernen Klang beiträgt.

Klang:

Die Gitarre ist vielseitig einsetzbar, sie nur als Dicke Jazzmama zu bezeichnen würde ihr sicher nicht gerecht.
Sie hat weit mehr drauf! Man kann sie sich durchaus auch für Punk, Grunge, etc. vorstellen. Ted Nugent hat lange Zeit auch erdigen Rock mit seine Gibson gemacht.
Nicht immer sind Jazz und Blues das Metier einer solchen Bauart.

Klar sie hat auch Nachteile, feedback ist ein Problem - das man aber auch gezielt handeln kann.
Die Huperei geht bei lauten Pegeln schon früh los, da muss man auf der Bühne schon einen geigneten Standpunkt finden.
Die Humbucker haben einen gemäßigten output, aber trotzdem kann sie böse fett klingen. Ich würde ihr auch eher ein dunkleres Timbre bescheinigen, strahlende Höhen sind vll. besser mit einer Strat zu erhalten.
Bestückt ist sie mit Dáddarios 10-46, welche einen Kompromoss darstellen denkt man sich doch zu ner Archtop Flatwounds in dickeren Stärken.
Aber es passt schon mal ganz gut - 009er wären aber in der Tat nun sehr dünne....

Unverstärkt klingt sie schon sehr laut, man kann sie also auch so einsetzen. Dieses sustain hätte ich eigentlich nicht erwartet, der Ton steht wirklich fest, ohne zu pulsieren - Klasse!
Der Stegabnehmer hat für Zerre genug Biss, man muss nur am amp aufpassen nicht zu viel Bässe zu servieren, das kann dann zu viel werden und klingt dann matschig und undifferenziert. Selbst clean kann er gut eingesetzt werden - er klingt absolut nicht harsch.

Die erzielbaren (3 Stück die bekannt sein dürften, diese Schaltung gibts tausendfach..) Kombinationen klingen wirklich harmonisch und warm.... das lässt einen den warmen Ohrschmalz aus den Ohren tropfen. Wie ein warmes Messer in die Butter...
Geil, oder wie ein geölter Blitz..... (sh. inlay Kopfplatte)

Wertigkeit:

Diese Ibanez kommt wertiger daher als es der Preis vermuten lässt. Eine Fabrikation in USA würde bei gleichem Ergebnis sicher ein Vielfaches kosten.
Uns kann das freuen.

Fazit:

Bildhübsche Ibanez in gewohnt guter Verarbeitung mit überraschend vielseitigem Klang, dabei eigentlich wirklich preiswert - Erstaunlich!
Und eine coole Optik hat sie allemal!
Von der Bespielbarkeit wirklich hervorragend, nicht unbedingt in allerhöchste Lagen, aber schnarrfreie sounds bei flacher Lage mit guten Klangeigenschaften sind problemlos möglich!
Danke Ibanez!

Plus:
- Optik
- Klangeigenschaften
- Verarbeitung
- Sustain
- Zubehör
- Preis

Minus:
- minimale Einschlüsse im Lack
- PU-Rähmchen etwas groß geraten
- Pickguard attraktiv aber sehr empfindlich

Hier gibt es mal ein ganz wages Sounddemo: (da mach ich noch bessere)



Und hier gibt es eine ganze Reihe netter Fotos der "Dicken" (14 Stück)

http://mdalu.md.ohost.de/IbanezAK86/IbanezAK86.html

Anhang anzeigen 64775 Anhang anzeigen 64776

Anhang anzeigen 64777 Anhang anzeigen 64778

Anhang anzeigen 64779 Anhang anzeigen 64780

Anhang anzeigen 64781 Anhang anzeigen 64782
 
So, als nächstes die vielgescholtene Epiphone Dot Studio:

http://www.file-upload.net/download-467624/dot_studio_sample2.mp3.html

(Sorry, das sind alles so Quickie-Aufnahmen, ich spiel mir da zum Teil einen ziemlichen Mist zusammen, aber Hauptsache man erahnt ungefähr, wie die Gitarren sich so anhören im Clean-Zustand.)

Beste Grüße
jpsmil

Edit: Vielleicht hätte ich noch dazu sagen sollen: Neck-PU -> Microcube -> Soundkarte -> Adobe Audition -> bisschen EQ, Compressor und Hall
 
Klar, mach ich doch...

Für mich liegen die wichtigsten Unterschiede zur normalen Artcore zum einen im fünfstreifigen Ahorn-/Bubingahals und in den PUs. Der Unterschied zu den ART-PUs ist schon sehr sehr deutlich. Es sei aber angemerkt, dass die hier verbauten Super58 Custum nicht identisch mit den alten Super58 sind und keine Alnicomagnete verwendet wurden. Auch sind Steg und Halstonabnehmer von den Werten her nicht identisch. Wie man auf den Bildern sieht, habe ich auch die Tune-o-maticstylebrücke ersetzt. Der hier verwendete Palisandersteg liegt dem Instrument (idR.) bei und bedarf nur einer geringen Nacharbeit.

Tolle Gitarre! Sehr schön!
 
@jpsmil
Danke für die nette Bewertung, in der Tat schöne Fotos.. ohne mich loben zu wollen. Es liegt schlicht und ergreifend an dem schönem Fotomodell :D

Die sounddemos hör ich mir auch noch an :)

@alle anderen
..wie gesagt fantastischer thraed, hervorragend beschrieben - sticht echt erfreulich herraus.

Ich könnte auch noch einen Bericht verfassen über meine delrey ES335 Kopie, jedoch denke ich, dass das nicht unbedingt eine archtop ist - oder doch???
 
Ich könnte auch noch einen Bericht verfassen über meine delrey ES335 Kopie, jedoch denke ich, dass das nicht unbedingt eine archtop ist - oder doch???

Nicht unbedingt, aber bedingt schon. :) Sie hat eine gewölbte Decke, f-Löcher und ist wenigstens teilweise hohl. Ich hab die Dot(less) und die Sheraton ja auch mit reingepackt.

Beste Grüße
jpsmil
 
@jpsmil

hey coole sounds!!!

Ich kann sowas ja nich, so mit walking bass...
Hört sich doch amtlich an und für meine Ohren allemal gut!!
Lob!
Denke das ist doch mal ein geiler thread, gute informative und ausführliche Texte, gut bebildert und dazu noch geniale demos (ausser dem meinigem, er fällt aus der Rolle... ich kanns halt nich)...
.... aber das macht echt Freude hier, ist ne Wonne - hebt sich echt positiv ab!

Vll. jetzt nicht sooo publikumswirksam, aber die Gitten haben viel viel mehr drauf an Stilen als man denkt...
Damit lässts sich auch rocken, punken....
Reine Jazzmamas sind sie sicherlich nicht, sie wollen gerne "misbraucht" werden :D

...nur für den guten Zweck - um Mucke zu machen................
 
@schlagzeuger

Hey, das freut mich, dass es gefällt. Ich wollte von den anderen Gitarren auch noch ein paar Samples einstellen, aber komm nicht immer dazu und heut ist wieder so ein Tag, wo es nicht will.

Soundmäßig sind auch die fetten Archtops vielseitig, aber das Rückkopplungsproblem lässt viele Stilrichtungen dann im Live-Einsatz nicht so gut zu. Viele nehmen für ein leicht angecrunchtes Blues-Solo im Studio gerne eine Jazzmama, weil es einfach genial klingt. Und was für Blues und Jazz gut ist, ist natürlich auch für einen richtig altmodischen 50er Jahre Rock'n'Roll/Rockabilly-Sound super. Oder auch das Doppeln einer normalen akustischen Gitarre mit dem akustischen Sound einer Archtop ist eine gute Idee. Wie eine dicke Epi Regent akustisch klingt, siehe unten - das ist nämlich gar nicht uninteressant. So waren die Gitarren ja auch ursprünglich gedacht. Das waren laute durchsetzungsfähige Gitarren mit entsprechend perkussiven Ton und kurzem Sustain. Logisch: die Energie der schwingenden Saite wird schneller aufgebraucht, der Ton ist zwar kürzer, aber dafür um so lauter und durchdringender. Deshalb wundert es mich immer wenn in Archtop-Reviews ein langes Sustain positiv hervorgehoben wird, da soll ja eigentlich eher nicht so sein bei den dicken Dingern. Gut, um gegen die Bigbands anzustinken, kamen nachträglich noch die Pickups dazu. Erst Floating Pickups, dann fest eingesetzte. Dann, weil eh elektrisch verstärkt, statt massiver geschnitzter Decken nur noch billige laminierte, die den ursprünglichen akustischen Lautstärkevorteil nicht mehr so rüberbringen.

Ganz anders natürlich die Halbakustischen im Stil der ES335, meiner Meinung nach eine echte Eine-für-Alles-Gitarre. Die Beliebtheit des Modells spricht ja eine deutliche Sprache. Es ist faszinierend, wie total unterschiedlich die in den drei verschiedenen Schalterpositionen klingen, und jedesmal so gut. In vielen Funk/Soul-Aufnahmen aus den 70ern sind auch ES335-artige zu hören, obwohl viele erstmal denken, es sei eine Tele oder Strat verwendet worden.

Epiphone Emperor Regent akustisch mit Mikro abgenommen, und ordentlich Hall drauf natürlich). Herr Monk würde hierzu sagen "man, that's not how it's played." I know, sorry. :)

http://www.file-upload.net/download-470103/epi_regent_akustisch.mp3.html

Best Grüße
jpsmil
 

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