Solton-Leslie passiv befeuern

andi85
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Morgen Kollegen,

heute ist mir was sehr schönes passiert: Mir ist die Endstufe in meinem Solton Dopplertone 150 derartig durchgebrannt, dass sogar der FI im Proberaum ausgelöst hat. Die Motoren tun aber noch - und das ist wohl am wichtigsten. Übrigens ist das bei "gehobener Jazzlautstärke" passiert...

Nun war meine Idee, das Ding passiv mit einer PA- oder Gitarrenendstufe befeuern - selbstverständlich nach einem Sicherheitscheck durch einen Fachmann. Ein Topteil ginge auch, allerdings habe ich schon einen HK Crunchmaster, so dass eine Endstufe reicht.
Habt ihr irgendwelche Empfehlungen? Original hatte der Kübel so um die 100 Watt; etwas überdimensioniert darf die neue Stufe wohl sein, allerdings möchte ich natürlich nicht als nächstes die Weiche oder die Treiber durchbrennen.

Gebrauchtkauf ist natürlich erwünscht, eigentlich sogar Pflicht, sonst wirds finanziell schnell eng.

Danke für jede Idee!
 
Eigenschaft
 
Moin Andi,

du weißt ja, was ich dir anbieten kann. CF 100 :)
Aber da geb ich zu bedenken, dass man Endstufen nie ganz aufreißen sollte. Solch eine Endstufe produziert Leistungsspitzen und wenn du sie ganz aufdrehst, kann es sein, dass sie dir dadurch um die Ohren fliegt. Bei geringen Lautstärken macht das gar nix!
 
Jo. CF-100 - Interesse war ja schon angemeldet. Die verbaute Endstufe ist eine FG mit 120W (steht auf der Platine), vielleicht wäre ein bisschen Luft nach oben noch ganz nett.

Zum Thema Vollgasfestigkeit von Amps:
1. Wie gesagt - das war gehobener Jazzpegel, nicht Tinnitus und kotzende Treiber.
2. Wenn im Amp die Sicherung fliegt, dann wars eben zuviel. Ok. Wenn ich die Lautsprecher durchbrenne, dann hätte ich besser hinhören müssen. Auch ok, das macht man dann nächstes Mal besser. Aber wenn einfach zack der FI auslöst, das kann nicht normal sein. Einfach "um die Ohren fliegen" sollte einem sowas nicht.
 
Hallo,

ich halte es für eine gute Idee, das Leslie passiv zu befeuern. Ich hatte in den 70ern auch schon mal ein Solton, erinnere mich aber nicht mehr daran, ob Solton zwei Endstufen (Tiefton und Hochton) verbaut hat. Aber ein Freund von mir hat schon mehrere Soltonleslies auf passiv umgebaut und auch sonst noch etwas modifiziert, sodass sie letztlich sehr nahe an die Original-Leslies herankamen.
Was dabei auf jeden Fall geändert wurde ist die Freqenzweiche. Hier wurde eine passive Weiche mit einer Übernahmefrequenz von ca. 800 Hz eingesetzt (Schaltplan habe ich, Material kostet ca. € 30-40). Unter Umständen benötigst Du dann einen neuen Hochtöner (kostet ca. 130 €). Ausserdem wurde die Motordrehzahl auf 420 U/min hochgesetzt.
Als preisgünstige Endstufe bekommst Du in der Bucht alte Dynacord Amps, z.B. Eminent I mit 40 W oder den Eminent II mit 80 W oder Echolette M40 mit 40 W, M120 mit 60 W und M150 mit 80 W. Die älteren Verstärker bis auf den M150 gibt es als Vollröhrenamps. Aber auch der M150 oder der neuere Eminent II, die in der Vorstufe bereits Transistoren verwenden, klingen für meine Begriffe trotzdem sehr gut, auch bei Übersteuerung.

Alle genannten Endstufen werden zwischen € 100 und 200 gehandelt und sind aus meiner Sicht interessante Kandidaten.

Gruss Helmut
 
Hallo Helmut,
auf so einen Beitrag habe ich gehofft - Vielen Dank! :)
Deine Idee ist ideal für mich - so könnte ich weiter mit meinem kleinen Echolette giggen :)D) und nebenher das Solton wieder in Schuss bringen.

Die Frequenzweiche würde ich mir in jedem Fall gerne bauen. Könntest du mir den Schaltplan vielleicht mal schicken? Ich weiß leider nicht, welche Chassis in meinem Exemplar verbaut sind (Aufkleber fehlen), aber am Hochtöner soll es dann nicht scheitern.
Ebenso die Modifikation der Geschwindigkeit - davon träumen wir ja alle :) Was muss man den dafür tun?

Deine Vorschläge für die Endstufen habe ich mir bei eBay mal angesehen. Damit könnte ich mich anfreunden!

Ach ja: Mein Solton hat eine einzige Endstufe (FG, 120W) und eine passive Frequenzweiche.
 
So, da bin ich nochmal. Mir ist gerade wieder eingefallen, dass Carsten Meyer von Keyboardpartner / Tonewheel Tubeworks für Leslieklone den Monacor KU-516 empfiehlt. Einen Link zu Monacor gibts hier:
http://www.monacor.de/typo3/index.p...rkennung=&spr=DE&L=0&versuche=10&suche=KU-516
Dank seiner Herkunft aus dem ELA-Sektor klingt er - wie der Jensen V25 - angeblich nicht so schrill, mit deutlichem Abfall ab 8kHz.
Für einen (Laden-)Preis von gut 40€ werde ich mir den wohl einfach mal testweise zu Weihnachten schenken. Dennoch, sollte jemand Erfahrungen mit dem 516 haben, würden sie mich natürlich sehr interessieren.

Eine weitere Idee noch: Man hört ja öfters von abgeschossenen Hochtönern an Leslies, und auch der Vorbesitzer meines Solton hat dem verbauten Treiber wohl einiges mitgegeben. Da könnte ich doch, wenn die Kiste eh schon offen ist, noch eine Sofitte davorbauen, oder? Ich bin nun wirklich kein Zerstörer, aber ein paar Euro und ein kleines bisschen Löterei wäre mir das schon wert.

Heute Abend hab ich erst einmal einen Gig mit meinem Echolette MEIIs. Das sieht neben dem Solton zwar ziemlich winzig aus, klingt aber gar nicht schlecht :)
 
Die Frequenzweiche würde ich mir in jedem Fall gerne bauen. Könntest du mir den Schaltplan vielleicht mal schicken?
der Schaltplan hängt bezgl. der Bauelementwerte von den Impedanzen der verwendeten Lautsprecher ab. Schick mir mal via PN Deine email Adresse dann schick ich Dir den Schaltplan mit Angaben der Bauelementwerte für verschiedene Impedanzen - quasi universal für die gängigen Kombinationen.
Ich weiß leider nicht, welche Chassis in meinem Exemplar verbaut sind (Aufkleber fehlen), aber am Hochtöner soll es dann nicht scheitern.
Habe heute morgen mit meinem Bekannten telefoniert und kann deswegen etwas mit dessen Wissen hier angeben:D :
Allsound hat in der Regel Tieftöner von RCF genommen, da allerdings zwei unterschiedliche auch was die Leistung anbelangt, aber alle beide mit 8 Ohm Impedanz.
Bei den Höchtönern, die für diese Anwendung zu empfehlen sind, lassen entweder der Electro Voice 1824-M oder der Monacor KU-516 nennen. Der EV ist der bessere, allerdings nur noch selten gebraucht in ebay meist so um € 100 - 150 zu bekommen. Der Monacor ist auch ok und kostet so um € 50 - 70.
Ebenso die Modifikation der Geschwindigkeit - davon träumen wir ja alle :) Was muss man den dafür tun?
Die einfachste Art die Geschwindigkeit der Rotoren zu erhöhen, ist den Umfang der Riemenscheiben um ca. 10% zu vergrössern. Dazu brauchst Du jemanden, der diese Scheibe dreht. Sollte der alte Antriebsriemen nicht mehr lang genug sein, so bekommst Du in Läden, die mit (Bergsteiger-)Seilen aus Kunststoff handeln entsprechende geeignete Meterware zu kleinem Preis. Die Enden dann mit offener Flamme ohne Wulst verbinden und fertig. Alle anderen Modifikationen z.B. mit anderen Motoren ist aufwändiger und da habe ich jetzt auch keine Links oder Motorentypen, die ich auf die Schnelle als geeignet nennen könnte.

So jetzt seh ich gerade der Andy hat auch noch etwas geschrieben. Bei den Hochtönern sind wir schon mal zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Zur Sofitte, sehr gute Ideen da kannst Du eine Halogenbirne mit 12V und 35W nehmen. Die ist im Schaltplan übrigens auch drin.

Gruss Helmut
 
Na dann werd ich mir gleich zwei von den KU-516 bestellen. Klein-Echolettchen hat seinen ersten Gig tapfer und (für 80W) brüllend laut überstanden, krankt aber massiv an Abstimmungsproblemen. Man muss in ziemlich hohe Lagen, um den Hochtöner überhaupt anzusprechen und Squabbling kann man komplett vergessen. Dafür sägt die Percussion los, dass der Tinnitus direkt daneben steht. Also da werden auf jeden Fall noch eine neue Frequenzweiche und ein neuer Hochtöner (mit Sofitte) kommen. Die Tieftöner kamen mir bei beiden immer ganz ok vor - die werde ich wohl erst mal so lassen.

Die Vergrößerung der Riemenscheiben ist eine interessante Idee. Ich schau mich mal um, wer so etwas machen könnte.
 
So, nun möchte ich euch mal erzählen, was daraus geworden ist:

Als Antrieb habe ich nun meinen HK Crunchmaster, sowie eine HK CF-100, eine 100W-Transistorendstufe. Ich hoffe, der Dampf reicht für den Bass, bin allerdings auch mit der Abstimmung noch am rumprobieren.
Die alte Verstärkerschaltung habe ich komplett ausgebaut, nachdem sich meine Verwirrung über die Verkabelung gelegt hatte. Sobald man einmal sieht, was wohin gehört, ist das Zeug in 10min. draußen. Selbiges gilt für die alte Frequenzweiche, die trotz Stromdurchschleifung für die unteren Motoren leicht auszubauen war. Was wohin gehört, war gut ersichtlich - also Lötkolben an, an passender Stelle draufhalten, siehe da: funktioniert . Yee ha :)
Die Originalweiche habe ich nun ersetzt durch eine bei 800Hz trennende Weiche nach dem Plan, den ich von Helmut habe, außerdem habe ich anstatt des zerschossenen RCF jetzt den Monacor Ku-516 als Hochtöner drin.

Den oberen Motor (der aus einem geschlachteten Hochtönerkabinett kommt) muss ich noch einstellen, die Anschlussplatte fertig machen (eine 24mm-Lochsäge für die Speakon-Buchse hatte ich natürlich nicht da) und eventuell noch massive Schalengriffe an die Seiten bauen. Irgendwie hat das Solton was mit dem Rhodes gemeinsam: Die Griffe sind an total bescheuerten Stellen, als ob sie einen absichtlich ärgern wollten.

Vielen Dank an Helmut und Mike!
 

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