Druckgußkorb / Stahlkorb

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Siegfried Zynzek
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Hallo,
bei hochpreisigen Herstellern (z.B. EV) kommt oftmals ein Druckgußkorb zum Einsatz. Bei preiswerteren Speakern sieht man hingegen Stahlkörbe.

Argumentiert wird oftmals mit Verwindungssteifheit.

Meine Frage: ist dieser Faktor wirklich hörbar bzw. meßtechnisch relevant?
Oder geht es eher um die Langzeitstabilität?

Viele Grüße
Siggi
 
Eigenschaft
 
Argumentiert wird oftmals mit Verwindungssteifheit.
Da ist auch was dran, ein Druckgußkorb läßt auf Grund seiner höheren Stabilität kleinere Spaltmasse an der Schwingspule zu, dadurch erhöht sich die Effizienz des Lautsprechers ohne die Befürchtung haben zu müssen, das die Schwingspule bei hohen Belastungen und daraus evt. thermisch bedingtem Verzug (bei Stahlkörben) am Magneten schrabelt und beschädigt wird.
 
@Witchcraft.

Witchcraft schrieb:
Da ist auch was dran, ein Druckgußkorb läßt auf Grund seiner höheren Stabilität kleinere Spaltmasse an der Schwingspule zu, dadurch erhöht sich die Effizienz des Lautsprechers ohne die Befürchtung haben zu müssen, das die Schwingspule bei hohen Belastungen und daraus evt. thermisch bedingtem Verzug (bei Stahlkörben) am Magneten schrabelt und beschädigt wird.
Wovon redest Du eigentlich?

Ich kann Dir nicht folgen.

Und was soll das mit dem thermisch bedingten Verzug?
 
Hi Siggi,
ich kann mich dem Jürgen nur anschließen, die Hauptkriterien hat er schon genannt, hinzu kommt noch das ein Alukorb die an der Schwingspule entstehende Wärme (bis zu 300°C) besser ableiten kann als ein Stahlkorb.
 
Machiko schrieb:
Und was soll das mit dem thermisch bedingten Verzug?
Hauptschule -->8te Klasse -->Physikunterricht, Thema Materialausdehnung unter Wärmeeinwirkung !
Hast du da etwa nicht aufgepaßt ? :rolleyes:
Oder bist du noch nicht so weit ?
 
Ein weiterer, noch nicht genannter wesentlicher Vorteil von Druckgusskörben liegt im Amagnetismus von Aluminium. Stahlkörbe sind ferromagnetisch, verursachen mithin eine Schwächung des Permanentmagnetfeldes im Bereich der VC.

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe


... und bevor jemand fragt: "Wieso Schwächung?"

Der Blechkorb ist ferromagnetisch, wird also durch den Permanentmagneten magnetisiert und erweitert/verzerrt damit das Magnetfeld in einem nicht zu unterschätzenden Ausmaß. Ob dies von einzelnen Herstellern bei der Dimensionierung des Magneten berücksichtigt wird, ist zumindest im Bullig-Sektor... äh, Billig-Sektor :D nicht zu erwarten.
 
Machiko schrieb:
@Witchcraft.


Wovon redest Du eigentlich?

Ich kann Dir nicht folgen.

Und was soll das mit dem thermisch bedingten Verzug?


postings die die welt nicht braucht!

zum thema:
gerade bei hörnern mit kleiner rückkammer ist die bessere wärmeableitung nicht zu unterschätzen! ist echt erstaunlich
 
@LSV Hamburg.

LSV Hamburg schrieb:
Hauptschule -->8te Klasse -->Physikunterricht, Thema Materialausdehnung unter Wärmeeinwirkung !
Hast du da etwa nicht aufgepaßt ? :rolleyes:
Oder bist du noch nicht so weit ?
Ich würde vermuten, das ich da noch ein bischen weiter bin.

Aber wenn Du das so genau erklären kannst, dann erkläre mir mal bitte welchen Längeneinfluß die Temperaturen auf die beiden genannten Materialien hat.

Stahl = 0,0000115 /K

Gibt also nich so viel her wie hier bereitwillig postuliert wird, vor allem wenn man dann berücksichtig, dass das gesammte System dieser thermischen Beanspruchung ausgesetzt ist (der gesammte Lautsprecher wird unter Temperaturzunahme größer).

Also kann dies wohl nicht der Grund dafür sein, das man einmal kaltverfestigtes Stahlblech nimmt und an anderer Stelle irgend einen Metallguß.

Komm und erkläre mir bitte den Grund.

@EDE-WOLF.

EDE-WOLF schrieb:
postings die die welt nicht braucht!
Ich danke Dir für diese Stilblüte. :cool:

EDE-WOLF schrieb:
zum thema:
gerade bei hörnern mit kleiner rückkammer ist die bessere wärmeableitung nicht zu unterschätzen! ist echt erstaunlich
Welche Auswirkungen hat die Betriebstemperatur auf das System?

Glaubst Du allen ernstes das den Entwicklungsingenieuren die Betriebstemperatur nicht bekannt wäre?
Und das die Betriebstemperatur nicht in der Konstruktion berücksichtigt würde?

Was mich noch interessieren würde, von welchen Temperaturen redest Du (Temperaturdifferenz zur Umgebung)?

Liebe Grüße,

Machiko

@Uwe 1.

Verschicke doch mal Dein Erklärungsmodell an die Elektromotorenbauern. Die dürften an eine Steigerung des Wirkungsgrades ihrer Motoren stets interessiert sein.

Wie sieht eigentlich das Magnetfeld im "Arbeitsraum" eines Lautsprechers aus?

Die paar Feldlinien die draußen herumstreunen sind nicht damit gemeint.

Auf eine qualifizierte Antwort von Witchcraft zur Lautsprechergeometrie im Bezug auf die verwendeten Materialien warte ich immer noch geduldigst.
 
Machiko schrieb:
Welche Auswirkungen hat die Betriebstemperatur auf das System?
Sie erzeugt eine thermische Dynamikkompression (Powerkompression).
Machiko schrieb:
Glaubst Du allen ernstes das den Entwicklungsingenieuren die Betriebstemperatur nicht bekannt wäre?
Und das die Betriebstemperatur nicht in der Konstruktion berücksichtigt würde?
"Glaube" hilft hier nicht weiter. Und wie immer entscheidet nicht zu letzt der Preis, welchen Aufwand zur Entwicklung eines Chassis erbracht wurde.
Machiko schrieb:
Was mich noch interessieren würde, von welchen Temperaturen redest Du (Temperaturdifferenz zur Umgebung)?
Die in der VC enstehende Wärme kann, bei schlechter Ableitung, schnell einen dreistelligen Betrag annehmen. Regelmäßig riecht man das dann auch, weil der Kleber anfängt zu bruzeln :D

Zur Powerkompression: Diese kann sich gravierend auswirken weil der elektrodynamische Schallwandler einen hundsmieserablen Wirkungsgrad hat (um die 1%) und der Rest der zugeführten Energie in Wärme verwandelt wird. Dise Erwärmung der VC hat ein Ansteigen des Widerstandes zur Folge. Demnach steigt der Schalldruckpegel nicht mehr proportional zur zugeführten Leistung und man läuft Gefahr dem Chassis mit erhöhter zugeführter Leistung den erwünschten Anstieg des Schalldruckpegels aufzuzwingen. Dies hat letztlich auch nur eine zunehmende Erwärmung des Systems und ggf. Rauchzeichen zur Folge.

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe
 
@Uwe 1.

Uwe 1 schrieb:
Sie erzeugt eine thermische Dynamikkompression (Powerkompression).
Ich habe zwar Thermodynamikvorlesungen besucht und bestanden, aber von einer thermischen Dynamikkompression habe ich noch nie etwas gehört.

Uwe 1 schrieb:
"Glaube" hilft hier nicht weiter. Und wie immer entscheidet nicht zu letzt der Preis, welchen Aufwand zur Entwicklung eines Chassis erbracht wurde.
Ich sprach von Deinem Glauben!

Nur in schlechten Systemen entscheidet der Preis. Verhältnismäßigkeit ist das Zauberwort.

Uwe 1 schrieb:
Die in der VC enstehende Wärme kann, bei schlechter Ableitung, schnell einen dreistelligen Betrag annehmen. Regelmäßig riecht man das dann auch, weil der Kleber anfängt zu bruzeln :D
Was wäre für eine schlechte Wärmeableitung verantwortlich?

Hast Du die Betriebstemperaturen gemessen? Wenn ja womit?

Uwe 1 schrieb:
Zur Powerkompression: Diese kann sich gravierend auswirken weil der elektrodynamische Schallwandler einen hundsmieserablen Wirkungsgrad hat (um die 1%) und der Rest der zugeführten Energie in Wärme verwandelt wird. Dise Erwärmung der VC hat ein Ansteigen des Widerstandes zur Folge. Demnach steigt der Schalldruckpegel nicht mehr proportional zur zugeführten Leistung und man läuft Gefahr dem Chassis mit erhöhter zugeführter Leistung den erwünschten Anstieg des Schalldruckpegels aufzuzwingen. Dies hat letztlich auch nur eine zunehmende Erwärmung des Systems und ggf. Rauchzeichen zur Folge.
Kann es sein das hier Jemand das System jenseits der Spezifikationen betreibt?
 
@ Machiko: Könntest du bitte zukünftig deine Fragen/Meinungen/Antworten in einem Post zusammenfassen. So wie du das hier handhabst macht es einen Thread unnötig lang und unübersichtlich. Danke.
Auf eine qualifizierte Antwort von Witchcraft zur Lautsprechergeometrie im Bezug auf die verwendeten Materialien warte ich immer noch geduldigst.
Ich geh' mal davon aus, das du schon mal beide Konstruktionen von LS in den Händen hattest. Was hast du denn für einen Eindruck wenn du mal hinten auf dem Korb rumdrückst ? Der Stahlblechkorb gibt eher nach, der Gußkorb garnicht.
Unter Betriebstemperaturen bei Vollast verzieht sich ein Blechkorb eher als ein Gußkorb und das auch nicht unbedingt gleichmäßig.
Folge: Die Schwingspule läuft unsauber/verkantet im Luftspalt des Magneten und kann beschädigt werden.
Nur in schlechten Systemen entscheidet der Preis.
Wovon träumst du denn ?
 
Machiko schrieb:
@Uwe 1.

Verschicke doch mal Dein Erklärungsmodell an die Elektromotorenbauern. Die dürften an eine Steigerung des Wirkungsgrades ihrer Motoren stets interessiert sein.

Wie sieht eigentlich das Magnetfeld im "Arbeitsraum" eines Lautsprechers aus?

Die paar Feldlinien die draußen herumstreunen sind nicht damit gemeint.

Das geht ja früh morgens gleich richtig gut los :twisted:
Pass mal auf mein Freund, bevor Du anfängst reihenweise hier die Leute nass zu machen, solltest Du eventuell mal in Dich gehen und ein bißchen nachdenken. Was soll das denn?

Zur Verstärkung oder Schwächung eines Magnetfeldes möchte ich hier nicht weiter eingehen, da es das Thema verfehlen würde. Nur soviel: Ferromagnetische Materialien, wie Stahl haben einen permanenten Magnetismus in ihren polarisierten Atomen, welche sich jedoch nach statistischer Anordnung gegenseitig aufhebt. Durch Einbringen eines Magnetfeldes von Außen wird diese "Unordnung" aufgehoben, mithin die Atome entsprechend ihrer Polung angeordnet. Das hat eine Magnetisierung zur Folge (kennt jeder von der Schraubendreherspitze). Entlang dieses nunmehr ebenso permanent gewordenen Magneten richten sich die Feldlinien beider zusammengeführter Magneten neu aus, was regelmäßig eine Verstärkung in Bereich der höchsten Flussdichte zur Folge hat (im Stahl des neuen Magneten). Diese Verstärkung ist ursächlich zum einen dem zuzuaddierenden neuen Magnetismus des Stahls und zum anderen der entsprechenden Ausrichtung des Magnetfeldes geschuldet. Deswegen werden für Trafos und Motorenwicklungen ferromagnetische Kerne verwendet. Und wenn Du mal einen LS auseinander reißt, wirst Du sehen, dass der Polkern ebenso massiv ist.

Machiko schrieb:
Die paar Feldlinien die draußen herumstreunen sind nicht damit gemeint.

Nun "da Draußen" streunen genausoviel Feldlinien rum, wie im inneren des Magneten, halt nur nicht in der entsprechenden Flussdichte.

Grüße aus Oberfranken

Uwe
 
@Witchcraft.

Witchcraft schrieb:
@ Machiko: Könntest du bitte zukünftig deine Fragen/Meinungen/Antworten in einem Post zusammenfassen. So wie du das hier handhabst macht es einen Thread unnötig lang und unübersichtlich. Danke.
Nein, das werde ich nicht tun, weil das dann schlechter Stil wäre.

Wenn ich persönlich angesprochen werde, dann werde ich auch den betreffenden Personen persönlich antworten.

Anders vorzugehen ist Murks und Pfusch und unhöflich meinen Mitpostern gegenüber.

Witchcraft schrieb:
Ich geh' mal davon aus, das du schon mal beide Konstruktionen von LS in den Händen hattest. Was hast du denn für einen Eindruck wenn du mal hinten auf dem Korb rumdrückst ? Der Stahlblechkorb gibt eher nach, der Gußkorb garnicht.
Unter Betriebstemperaturen bei Vollast verzieht sich ein Blechkorb eher als ein Gußkorb und das auch nicht unbedingt gleichmäßig.
Folge: Die Schwingspule läuft unsauber/verkantet im Luftspalt des Magneten und kann beschädigt werden.
Die Frage der Stabilität wird von der Geometrie und den Materialien bestimmt (Kräfte kann eine Konstruktion nur da übertragen wo "Fleisch" (Material) vorhanden ist).

Wenn sich irgendwo etwas verkantet, dann wurde falsch dimensioniert (und man sollte dann den Konstrukteur seinen Schrott um die Ohren schlagen), es liegt hier nicht an den verwendeten Materialien sondern an deren Dimensionierung.

Ich stimme Dir dahingehend zu, das Gußwerkstoffe meistens "spröder" sind (oftmals die Auswirkung von Legierungselementen die die Schmelze flüssig genug machen für feinere abbildung von geometrischen Strukturen in Gußformen), dennoch sollte man sich hüten das als Vorteil bei mechanischer Beanspruchung zu sehen.

Egal ob sich ein Guß oder eim Blechkorb verzieht, das stellt einen technischen Mangel dar den man nicht hinnehmen muß.
Genausowenig wie das Versagen der Bremsen bei einem Neuwagen.

Was mich eigentlich bei Deiner Aussage störte war der pauschale Vergleich ...

... nach Deiner Logik müßte man z.B. verwindungssteife Fahrräder aus Guß bauen.


Liebe Grüße,

Machiko

@Witchcraft.

Witchcraft schrieb:
Wovon träumst du denn ?
Machiko schrieb:
Verhältnismäßigkeit ist das Zauberwort.
Noch fragen zur Produktentwicklung Witchcraft?

Oder glaubst Du allen ernstes das sich Firmen wie Schoeps und Neumman nur halten können weil sie Halbzeuge und Materialien billigst einkaufen?

Schon mal in einer Wareneinganskontrolle in einer Firma gearbeitet?

Hierzu ein altes lippisches Sprichwort:

Wer billig baut hat Geld für Reparaturen.

In diesem Sinne war "Verhältnismäßigkeit" gemeint.

:cool:

Übrigens danke noch mal für das bezaubernde Zitat und fürs bei der Sache bleiben. :great:
 
Nein, das werde ich nicht tun, weil das dann schlechter Stil wäre.
Wenn du meinst.....dann gibt es das nächste Mal eine Verwarung :D

Und auf deine Klugscheisserei hier werd' ich nicht mehr antworten, du lebst wohl in einer Welt, in der man den Ist-Zustand scheinbar nicht akzeptieren kann.
 
@Uwe 1.

Uwe 1 schrieb:
Das geht ja früh morgens gleich richtig gut los :twisted:
Pass mal auf mein Freund, bevor Du anfängst reihenweise hier die Leute nass zu machen, solltest Du eventuell mal in Dich gehen und ein bißchen nachdenken. Was soll das denn?
Nun reg Dich mal nicht so hysterisch auf mein herzallerliebstes Fräulein.

Uwe 1 schrieb:
Zur Verstärkung oder Schwächung eines Magnetfeldes möchte ich hier nicht weiter eingehen, da es das Thema verfehlen würde. Nur soviel: Ferromagnetische Materialien, wie Stahl haben einen permanenten Magnetismus in ihren polarisierten Atomen, welche sich jedoch nach statistischer Anordnung gegenseitig aufhebt. Durch Einbringen eines Magnetfeldes von Außen wird diese "Unordnung" aufgehoben, mithin die Atome entsprechend ihrer Polung angeordnet. Das hat eine Magnetisierung zur Folge (kennt jeder von der Schraubendreherspitze). Entlang dieses nunmehr ebenso permanent gewordenen Magneten richten sich die Feldlinien beider zusammengeführter Magneten neu aus, was regelmäßig eine Verstärkung in Bereich der höchsten Flussdichte zur Folge hat (im Stahl des neuen Magneten). Diese Verstärkung ist ursächlich zum einen dem zuzuaddierenden neuen Magnetismus des Stahls und zum anderen der entsprechenden Ausrichtung des Magnetfeldes geschuldet. Deswegen werden für Trafos und Motorenwicklungen ferromagnetische Kerne verwendet. Und wenn Du mal einen LS auseinander reißt, wirst Du sehen, dass der Polkern ebenso massiv ist.
Du vergißt die mechanische Kraft, die durch die Wechselwirkungen der Magnetfelder untereinander hervorgerufen wird, denn erst sie sorgen z.B. beim Mittelspannungstransformator für Verluste (Transformatorenbrummen).

Ansonnsten ist die Kraft auf das Stahlblech so gering, das sie nicht berücksichtig werden muß.

Uwe 1 schrieb:
Nun "da Draußen" streunen genausoviel Feldlinien rum, wie im inneren des Magneten, halt nur nicht in der entsprechenden Flussdichte.
Gut beobachtet ...

... und jetzt die Preisfrage:

Wo brauche ich denn den Definierten Zustand zum arbeiten?
 
@Witchcraft.

Witchcraft schrieb:
Wenn du meinst.....dann gibt es das nächste Mal eine Verwarung :D
Bitte dann unter der Angabe, wo ich mich gegen Moderatorenwillkür wehren kann.

Witchcraft schrieb:
Und auf deine Klugscheisserei hier werd' ich nicht mehr antworten, du lebst wohl in einer Welt, in der man den Ist-Zustand scheinbar nicht akzepieren kann.
Nein, ich lebe in einer Welt in der ich die besagten Materialien von Hand und mit Maschinen bearbeitet habe.

Ich weis wovon ich spreche (Praxis und Theorie). Weshalb ich mich ja auch ein bischen über Deine "qualifizierte" Aussage geärgert habe.

Das gilt selbstverständlich auch für Forenmoderation sowie Forenadministration.

Mit vorzüglicher Hochachtung,

Rebecca E.
 
Nanana... Also zunächst mal möchte ich alle Beteiligten bitten, ihren Puls mal wieder zur Ruhe kommen zu lassen und persönliche Anfeindungen zu unterlassen.

Weiter kann ich die Anwesenden bezüglich der fachlichen Qualifikation beruhigen: Wir reden hier m.E. schon auf Augenhöhe, und nicht mit jemandem, der in der 8.Klasse nicht aufgepasst hat. Machiko ist, wenn ich das aus dem TT-Forum richtig im Kopf habe, Maschinenbau-Ingenieurin, also durchaus qualifiziert...

Das war mein Statement als Mod; zum Thema s. unten.

Jens
 
Machiko schrieb:
Gibt also nich so viel her wie hier bereitwillig postuliert wird, vor allem wenn man dann berücksichtig, dass das gesammte System dieser thermischen Beanspruchung ausgesetzt ist (der gesammte Lautsprecher wird unter Temperaturzunahme größer).
In der Tat. Ich glaube auch, die bisher genannten Effekte sind zwar alle vorhanden, aber oft nicht praktisch relevant. Die Wärmeausdehnung allein ist es sicher genausowenig wie der Einfluss im Außenfeld bei ferromagnetischen Materialien.
Die Wärmeableitung dagegen, bzw. die größere Wärmekapazität eines massiven Gußkorbs schon eher (denken wir mal an die ungleichmäßige Wärmeentwicklung über die Zeit bei einer "Maschine", die Musik verarbeitet).

Der Hauptgrund ist aber in meinen Augen schlicht und ergreifend die mechanische Stabilität. Und zwar im Hinblick auf Vibrationen u.ä.

Der Korb hat die Aufgabe, den recht schweren Magneten zu halten, und dies mit einer Maßhaltigkeit von Zehntel-mm oder weniger - auch bei starken Vibrationen. Dass ein Druckgußkorb mit etlichen mm Materialstärke an jeder Stelle das besser gewährleistet als sechs oder acht sternförmig angeordnete Stahlblechstreifen von unter 1mm Dicke, dürfte einleuchten.

Also kann dies wohl nicht der Grund dafür sein, das man einmal kaltverfestigtes Stahlblech nimmt und an anderer Stelle irgend einen Metallguß.

Zwei Gründe für Stahlblech:
a) Preis
b) Gewicht

Ich habe zwar Thermodynamikvorlesungen besucht und bestanden, aber von einer thermischen Dynamikkompression habe ich noch nie etwas gehört.
Das ist auch nicht der Thermodynamik entsprungen, sondern das ist ein Begriff aus der PA-Technik, der aber einen handfesten physikalischen Hintergrund hat: Der Widerstand der Spule steigt mit der Temperatur, der Wirkungsgrad nimmt ab. Bei in der Praxis erreichten Temperaturen (und da muss ich BTW Jürgen recht geben: 100°C sind da schnell drin!) sind das gut und gerne 3-5dB Wirkungsgradverlust.
Ein Grund mehr für einen großen Wärmepuffer/Kühlkörper, um die Temperatur auch unter wechselnder Last halbwegs konstant und doch so niedrig wie möglich zu halten...

Wenn sich irgendwo etwas verkantet, dann wurde falsch dimensioniert (und man sollte dann den Konstrukteur seinen Schrott um die Ohren schlagen), es liegt hier nicht an den verwendeten Materialien sondern an deren Dimensionierung.
Es verkantet ja nichts. Nur muss ich eben bei einem weniger stabilen Korb, der mehr "arbeitet", die Spaltmaße erhöhen, damit eben nichts verkanten kann - und das geht leider auf den Wirkungsgrad.
Sprich: Die Dimensionierung ist abhängig vom Material. Und wenn ich kleine Spaltmaße will, dann muss ich viel "Fleisch" (wie du so schön sagst) einplanen. Auf Kosten von Gewicht und Preis.

Ich stimme Dir dahingehend zu, das Gußwerkstoffe meistens "spröder" sind (oftmals die Auswirkung von Legierungselementen die die Schmelze flüssig genug machen für feinere abbildung von geometrischen Strukturen in Gußformen), dennoch sollte man sich hüten das als Vorteil bei mechanischer Beanspruchung zu sehen.
Es ist kein Vorteil im Sinne von Haltbarkeit oder maximaler Belastung. Aber solange ich die Bruchlast des spröden Materials nicht erreiche, bleibt der Magnet "genauer" am Ort als bei zwar hoch belastbarem, aber (in diesem Falle: leider) flexiblem Stahlblech...

... nach Deiner Logik müßte man z.B. verwindungssteife Fahrräder aus Guß bauen.
Nein, denn
a) müssen Fahhräder nicht in erster Linie Verwindungssteif sein (nicht in diesem Maße), sondern stabil. Dabei kann man elastische Verformungen zugunsten höherer Bruchlast tolerieren.
b) sollten Fahrräder möglichst leicht sein. Das wird mit Guß sehr schwierig. Bei einem LS ist das Gewicht aber zweitrangig...

Oder glaubst Du allen ernstes das sich Firmen wie Schoeps und Neumman nur halten können weil sie Halbzeuge und Materialien billigst einkaufen?
Nun bauen weder Schoeps noch Neumann Lautsprecher... Aber wenn sie es täten, wären GERADE diese beiden sicherlich welche, die eher auf Druckguß setzen würden. Die Stahblechkörbe findet man ja nun doch eher im Bereich entweder niedrigen Preises oder geringer Leistung.

Bei einem (auch hochwertigen) Studiomonitor z.B. wird man keinen Druckguß benötigen, weil
a) die Vibrationen und die thermische Last viel geringer sind
b) es nicht auf das letzte bißchen Wirkungsgrad ankommt
c) die Membranen und damit auch die Körbe wesentlich geringere Abmessungen haben und somit auch Stahlblech noch "funktioniert".

Diese ganze Diskussion ist demnach erstmal nur für den PA-Bereich zu führen...

Jens
 
Hallo,

Zu dem Thema faellt mir ein Bekannter ein, der sich in China Prototypen fertigen liess. Blechkorb mit extra starken Magneten. Binnen kuerzester Zeit kratzte die VC im Spalt. Vibration und Gewicht wie schon gesagt wurde. Blechkoerbe in PA Chassis kommen letzten Endes nur im Consumerbereich vor.

Machiko, die Hersteller vernachlässigen durchaus mitunter Betriebstemperatur und Auslenkung. Das heisst - sie wissen es natuerlich schon. Nur publizieren sie die Werte nicht. Brauchbare Speakerdaten bekommst du wenn überhaupt nur auf Nachfrage. Ansonsten bloss die 1W T/S Parameter. Wenn du die entsprechenden Kurven ueber die Auslenkung dann hast, bzw auch die Daten in Abhaengigkeit von der Temperatur, dann tun sich da auch bei Markenherstellern mitunter Abgruende auf :)

Und natuerlich ist der Preis ein Argument. Und wenn du meinst, das sei er nur in schlechten Systemen, dann sind Blechkorb Chassis halt schlechte Systeme. Hat aus meiner Sicht, ausser dem Preis nur Nachteile gegenueber einem ausreichend dimensionierten Druckgusskorb.

cu
martin
 
Ich möchte hier nochmal auf die ursprünglichen Fragen/Aussagen zurückkommen:
Siegfried Zynzek schrieb:
... bei hochpreisigen Herstellern (z.B. EV) kommt oftmals ein Druckgußkorb zum Einsatz. Bei preiswerteren Speakern sieht man hingegen Stahlkörbe. ...
Ist ein Gußkorb teurer als ein Stahlblechkorb?
Siegfried Zynzek schrieb:
... Argumentiert wird oftmals mit Verwindungssteifheit.
Meine Frage: ist dieser Faktor wirklich hörbar bzw. meßtechnisch relevant?
Oder geht es eher um die Langzeitstabilität? ...
Neulich habe ich von einem PA-Menschen ungefähr folgende These gehört: "In der Musiktechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten wenig wirkliche Innovation ergeben. Bei der Entwicklung neuer Produkte wird auf Erfahrungswerten aus der Praxis aufgebaut und/oder nach dem try-and-error-Prinzip vorgegangen. Grundlagenforschung findet in diesem Bereich nicht statt." - Ist dem so? Dann wäre die Verwendung von Gußmaterial für Lautsprecherkörbe damit zu erklären, dass es sich in verschiedener Hinsicht bewährt hat (günstige Eigenschaften unter mechanischer und thermischer Belastung) und nicht mit der Tatsache, dass die Materialieneigenschaften unter dem Aspekt der Verwendung für Lautsprecher wirklich erforscht worden wären.
 

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