Intonationsproblem mit alten Saiten auch bei Floyd Rose ?

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Ex-The Maniac
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Moin zusammen,

Ich habe das seltene Problem, dass durch meine ständige Dudelei auf
dem Griffbrett, ein neuer Satz Saiten bereits nach spätestens einer Woche
eine mieserable Intonation aufweist. Das heißt hier und da, je nach Bund
ist die Gitarre mal in der richtigen Tonhöhe meistens aber völlig daneben, bis zu einem
Halbton. Es hängt eindeutig mit den Saiten zusammen, sobald wieder ein frischer Satz drauf
ist ist die Intonation 1A, überall auf dem Griffbrett.
Da ich immer nur Fender Strats gespielt habe, ist meine Frage nun, ob dieses Problem
auch bei Floyd Rose Gitarren auftritt, mit denen habe ich nämlich leider keine Erfahrung.
Ist nach dem technischen Prinzip des Floyd Rose Systems davon auszugehen, dass sich die
Saiten intonationsmäßig nicht verändern ? Ich meine in sich nicht verändern, also Bund-abhängig.
 
Eigenschaft
 
Das hat mit FloydRose nichts zu tun, das tritt überall auf. Ich vermute Du hast die Intonation eingestellt (oder einstellen lassen?) sofort nach dem Aufziehen eines neuen Satzes noch bevor sich die Saiten gedehnt/gesetzt haben, das würde es erklären. Abhilfe: erst mal mit dem neuen Satz ein paar Stunden spielen mit Schmackes, Bendings usw. und dann erst die Intonation einstellen.

Es sei denn Dein Handschweiß ist so aggressiv dass die Saiten nach einer Woche tatsächlich schon rosten und kleben, da hilft nichts ausser evtl. auf beschichtete Saiten umsteigen oder ständig putzen und mit FastFret behandeln.

Generell wird die Intonation einmal eingestellt und sofern mal gleiche Saitenmarke/Stärke benutzt muss man es so ziemlich nie wieder machen. Gilt für etliche Bauarten, ob mit Floyd oder fester Brücke oder sonstwas.
 
Deine Saiten/Vibratoabstimmung ist vielleicht problematisch, vielleicht kann ich Dir ja mit ein paar Tips weiterhelfen.

Du sagst, mit neuen Saiten klappts am Anfang immer gut, daher die Frage, wie Du die Saiten beim Aufziehen vordehnst. Ich mach das immer ziemlich extrem, ich ziehe die Saiten auf und stimme einmal durch, dann ziehe ich jede Saite fast bis zum reißen weg vom Griffbrett, stimme erneut, wiederhole das Spiel mit allen Saiten, bis sich keine zu deutlich hörbare Veränderung beim normalen Spieltest ergibt, wenn ich Bendings mache. Danach benutze ich das Vibrato zum Tonhöhe erniedrigen, damit sich die Wicklungen um die Mechaniken daran gewöhnen, lockerer und wieder fest zu werden beim Loslassen. Denk daran, die Länge der Saiten beim aufziehen so zu bemessen, das die Anzahl der Windungen um die Mechanikschäfte einen vernünftigen Kompromiss bei jeder Saite darstellt, bei den umsponnenen Saiten 3 bis 4 Windungen, die noch im Bereich des konkaven Profils der Mechanik liegen. Bei den blanken Saiten können es auch gerne ein paar mehr sein, da die Saiten ja dünner sind. Eine saubere Wicklung ist Pflicht. Soll meiner Meinung nach eine saubere Spulenwicklung zur Kopfplatte hin sein.

Reibungswiderstände kann man an den neuralgischen Punkten mit wenig Aufwand reduzieren. Ich verwende auf der Fender Strat nix besonderes, ein wenig Silikonspray von Zeit zu Zeit auf den Saitenniederhaltern der Kopfplatte, dazu ein wenig Graphitpulver, das ich mir von einem extrem weichen Bleistift (6B) abschabe und sparsam in die Sattelkerben gebe. Dazu Silikonspray (kein Öl!) auf die Brückenreiterchen.

So erreiche ich eine extrem gute Stimmstabilität bei meinem Vibrato, das übrigens das Standardteil mit den zwei Lagerbolzen ist. Bei den Vintage-Ausführungen mit 6 Schräubchen im Korpus ist es mit der Reibung etwas kniffliger, sollte sich aber mit Graphit und Silikon hinkriegen lassen.

Nochwas, die Bodenplatte des Vibratos sollte nicht mit der Vorderkante beim Hebeln Kontakt mit dem Korpus bekommen, eventuell kontrollieren, ob die Bolzen oder Schräubchen zu tief reingedreht sind. das würde das Vibrato unnötigerweise immer leicht verklemmen, die Kontaktpunkte des Vibratos belasten und das Holz des Korpus stressen, die Schraubenlöcher werden dann schneller ausgeleiert und es drückt sich möglicherweise auch die Kante der Grundplatte ein. Kann man gut von der Seite checken, wenn man den Hebel Richtung Korpus drückt oder zieht. Feiner Abstand tut gut, das bewegt sich im Zehntelmillimeterbereich.
Bei einem sauber eingestellten Vibrato dagegen passiert da jahrelang nichts.

Wenn bei mir die Gitarre slightly "Out of tune" geht, kann ich das mit einem leichten Zug des Vibratos in Richtung Tonerhöhung immer gut korrigieren. Nach zwei bis drei Wochen sind meine Saiten allerdings auch meist durchgespielt, will sagen, die Saiten bekommen ja leichte Dellen und klingen dann viel weniger brilliant und schwingen weniger sauber, aber die Tonhöhe stimmt trotzdem immer noch. Ich verwende immer dieselbe Saitenstärke, das ist für ein lebendes System wie ein schwebend eingestelltes Vibrato enorm wichtig.

Die Floyds und Kahlers in Verbindung mit Klemmsattel oder anderen Klemmern sind sauber eingestellt zwar eine sehr gute Alternative, aber es kommt natürlich auch drauf an, wie stark Du das Vibrato einsetzt, Dive-Bombs mit einem Fender-Vibrato ohne den technischen Aufwand funktionieren selten ohne grobe Verstimmungen. Bei moderatem Einsatz sollte aber ein Halbton nicht passieren müssen.

Die Spannung der Federn im Fach ist Geschmackssache, kommt auch darauf an, ob Du das Vibrato schwebend haben willst oder es hinten aufliegen soll, ich glaub die meisten Leute haben 3 Federn drin, bei schwebender Einstellung mag ich ich den eingeschränkten Weg beim Ziehen am Vibrato so maximal um anderthalb Töne höher, aber da ziehe ich lieber mit der linken Hand auf dem Griffbrett, und benutze das Vibrato mehr für volle Akkorde zum vibrieren lassen, was sich mit der linken Hand allein weniger dezent erreichen lässt. Ich mag die Federspannung auch nicht zu lasch haben, damit ich schon von vornherein keine Schwirigkeiten mit der definierten Einstellung des Vibratos bekomme, wenn ich auch nur den Saitenhersteller wechsele.

Vielleicht hilfts Dir ja bei Deinem Problem.
 

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