Egnater Tweaker 15W Tube

Wer sich Egnater als Designvorbild wählt, braucht sich meiner Meinung nach nicht dafür zu schämen...

Danke. :)


...Wäre aber mal nett zu wissen, ob er aufgedreht (also nix mehr clean) trotzdem noch mit kommt - was ich auch irgendwie ein wenig bezweifle.

Naja, das ist immer eine sehr spannende Frage bei diesen Kleinleistungskisten. Erfahrungsgemäss - vielleicht hatte ich da aber bislang auch nie ein glückliches Händchen - werden solche Amps zumindest auf der Bühne (in kleineren Clubs mag das ganz anders aussehen, das kenne ich aber nicht) schnell immer irgendwie - ich nenne das immer - furzig.

Krasses Negativbeispiel war selbst abgemikt (!) der Laney Cub 10. Der Laney VC-15, den ich auch mal hatte, ging leider ebenfalls in diese Richtung, auch wenn das sonst ein toller Amp war. Blues Junior - ja, nee, irgendwie auch ned so... Egal, ob ampeigene Zerre oder sogar weichspülende Zerremulation davor - ist nicht mein Ding und ich sage vorsichtig, dass hier die Amps an Grenzen kommen, die man denn eben hört.

Ich nutzte zum Beispiel mal, als wir Monitore vergessen hatten, in einem Kneipengig eben (dazumals noch m)einen Blues Junior als Monitor als Notlösung. So clean wie es irgend ging, stellte ich ihn ein - trotzdem hiess es nach dem Gig: "Du, sage mal, irgendwi klangst Du heute kratzig". Das sagte mir ein treuer Fan unserer Band und er hörte den BJ raus.

Kenner meinen, man solle den Tweaker mit vollaufgedrehtem Master fiedeln und mit nur wenig Gain. So steht es auch in der Bedienungsanleitung (unten angehängt). Dann klänge er besonders cremig oder sahnig, wie auch immer man das titulieren möchte. Das mag alles angehen, ich werd's testen. Aber ich wage stark zu bezweifeln - kann es dennoch selbstverständlich testen - dass der Amp hier nicht auch dann letztendlich anfäng, nicht zu furzen.

Unter'm Strich halte ich es wie dazumals die Bauern zu Röhrenradiozeiten: Wenn die dereinst ihre Radios kauften, dann wurde nur nach dem Gewicht geschaut: Je schwerer, desto besser. :D

Will sagen, große Trafos in den Kisten, dann no Furzen. Und wenn ich mir z.B. die Übertrager im Marshall anschaue oder in den V55 von Bugera - schwer und fett.

CU MM
 
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Was die Band-Tauglichkeit angeht:

Im Übungsraum benutze ich den 40er Tweaker und mein Gitarristenkumpel den Renegade.

Live benutzen wir beide fast ausschließlich die 15er Tweaker. Ich einen Combo, er Top mit Box.
Für die Kneipengigs auf kleinen Bühnen, die wir machen, sind die voll und ganz ausreichend. Gegen ein normales Rockschlagzeug kommen die locker an - Master und gain auf 14h. Allerdings ist das nicht clean, dafür muß man dann den Gitarrenregler bemühen.

Für'n Soloboost per OD-Pedal ist dann immer noch genug Headroom. Über 14h hab ich ihn noch nicht benutzt. Meistens darf ich gar nicht so weit aufdrehen. :( In Clubs, bzw. Übungsraum: zu laut.

Wenn wir schon dabei sind, meine einstellungen:
vintage / USA / clean, bright, tight. Alle Potis auf 14h. ( ggf. nehm ich den Master etwas zurück )
Für zuhause: Master auf 9h max, Gain 12h max , "deep" statt " tight" ( Crunch kommt da aus dem Zerrer )
Für die Telecaster: "Brit" statt "USA"

Da gibt's kein Furzen: bei Bandlautstärke sind die stabil - aber halt nicht clean, sondern im soliden Classic-Rock-Crunch. Wenn die 6V6 heiss werden, komprimieren sie allerdings etwas mehr.
Das kann man teilweise durch Tausch gegen 6L6 oder EL34 kurieren. Dann hat der Amp einen Hauch mehr Headroom.

Was übrigens nicht im Handbuch steht: Man kann tatsächlich ohne Einstellarbeiten jede gängige Endstufenröhre einstöpseln - der Bias-Abgleich ist automatisch! Der einzige Haken ist, daß manche Röhren etwas zu groß sind. Aber wenn man das obere Lüftungsgitter ausbaut, schaut die EL 34 oben halt raus....Cabrio-Amp ;) In meinem Combo hatte ich zeitweise 6L6 shortbottles - die berühren gerade mal nicht den Speaker. Nur EL84 passen nicht wegen des anderen Sockels.

Wermutstropfen: Das übliche " Du bist zu laut" - Gequengel bleibt einem auch mit einem 15er Tweaker nicht erspart.


P.S.: Den Laney Cub 10 habe ich auch mal ausprobiert. Das Grauen! "Furzen" ist da genau der richtige Begriff. Nicht mal ansatzweise vergleichbar mit dem Tweaker.
 
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Bestens - danke! :great:

Und über ein testweises Einstöpseln von 6L6 habe ich auch schon nachgedacht... Allerdings steht hier wieder die allseits bekannte Frage: 2x 0.45A bei 6V6 gegen 2x 1.1A Heizstrom bei 6L6. Das muss der Netztrafo abkönnen!

Ansonsten Kathodenbias ist chlor, da muss man nix einstellen. Und wenn auch noch die Anpassung des OT primärseitig hinhaut, dann sollte das mehr oder weniger problemlos gehen.

Möönsch, ich glaube, ich habe es wohl doch richtig gemacht, das Tweakerle zu nehmen, auch wenn es mir finanziell grad' ned im Geringsten in den Kram passte... :gruebel:
 
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Der ehrwürdige Bruce Egnater himself hat in einem englischsprachigem Forum (???RigTalk???) bestätigt, dass der 15er Tweakerle und sein Netzteil die Röhren und ihre Heizströme abkann. Wohl gemerkt, auschließlich der 15er. Was für eine Wundertüte! :D

Wenn du mal wieder Finanzen für elektrische Glasflaschen über hast, kannst du ja mal gaaaanz vorsichtig auf diesen Link klicken: http://www.mylespaul.com/forums/squ...-egnater-tweaker-15-tube-swapping-thread.html
 
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...Wenn du mal wieder Finanzen für elektrische Glasflaschen über hast, kannst du ja mal gaaaanz vorsichtig auf diesen Link klicken...

Suuuper... Mit allerbestem Dank!

Du lieber Himmel... Da kann man sich ja wirklich darinnen verlieren... :gruebel:
 
Jungs, schreibt mal bitte nicht allzuviel Gutes über die Kiste. Das treibt nur unnötig die Ebay-Preise hoch... ;)

Man weiss ja nie, ob man nicht noch mal einen Zweiten braucht. :D
 
Also gut, dann soll dieser Fred hier eben ruhen. ;)

Tipp: meinen habe ich aus den Elektrobucht-Kleinanzeigen (konnte ihn sogar hier direkt in S abholen), Preis war noch verhandelbar...

Und so werde ich mich mit ihm in meine Gemächer verziehen, ihm mal spassenshalber ein Paar Sovtek 6L6 verpassen und dann hingebungsvoll meine Strat fiedeln und lauschen, was da denn so aus dem an das Tweakerle angeschlossenen WGS Invader kömmen wird.

Vorstellen könnte ich mir jedenfalls bereits jetzt schon, dass er tonal mit seinen beiden (Egnater-gelabelten Stock-) Ruby 6V6 nicht die schlechteste Figur macht. ;)

Und in Abwandlung eines bekannten Zitates:

Wbg_Egnater.jpg

:D
 
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Ausgesprochen schick zum Foto drapiert :great:.
 
Verneigt und Bedankt. ;)
 
Vorstellen könnte ich mir jedenfalls bereits jetzt schon, dass er tonal mit seinen beiden (Egnater-gelabelten Stock-) Ruby 6V6 nicht die schlechteste Figur macht. ;)

Ich mag die Rubys ;)

mit dem Tweaker habe ich laaange geliebäugelt, aber wegen fehlendem Vertrieb und fehlendem Reverb (jaaaaaaa) dann doch die Finger von gelassen.
Hoffe er taugt Dir länger als so manch anderer in letzter Zeit
chic ist er ja :)
 
...Hoffe er taugt Dir länger als so manch anderer in letzter Zeit...

Die Kiste IST in der Tat n' Geheimtipp, würde ich mal sagen. Nicht zuletzt auch wegen der nicht kopfstehenden Röhren / Wärmeabfuhr. ;)

Reverb ist kein Thema, der beppt huckepack hinten dran (s.o.)

Aber das alles sollen wir ja hier ned schreiben wegen der Preise und so... ;)
 
Ausgesprochen schick zum Foto drapiert :great:.

...und mal eben mit zwei Sovtek 6L6 versehen. Nomen est omen. :D

Strat angestöpselt, Brit-Modus, also der mit etwas mehr Mitten (somit etwas fetter im Ton).

Himmel, klingt die Kiste clean gut. Das gibt es ja gar nicht. :gruebel:

Auch (ist durch die diversen Schalter sämtliche Flexibilität vorhanden) durch den Wechsel auf die 6L6 geht die Flexibilität nicht verloren.

Da muss ich auch mal meine JAN 5751 als V1 bemühen...
 
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Hallo zusammen, wie könnte man den Unterschied zum rebel 20 oder 30 beschreiben. Den Rebel habe ich schon testen können und war sehr angetan , den Tweaker kenn ich leider nicht
 
...und mal eben mit zwei Sovtek 6L6 versehen. Nomen est omen. :D
Strat angestöpselt, Brit-Modus, also der mit etwas mehr Mitten (somit etwas fetter im Ton).
Himmel, klingt die Kiste clean gut. Das gibt es ja gar nicht. :gruebel:

Freut mich zu hören
smiley_emoticons_2thumbs.gif
.
Ich warte dann noch sehnsüchtigst auf die Feuerprobe im Bandkontext.
 
Sooo, ich habe mich jetzt mal zeit- und höraufwändig durch ein paar Endröhren, die gerade herumlagen, im Wohnzimmer bei gemäßigtem Volume clean durchgeswappt.

Die originalen Egnater-gelabelten 6V6 Ruby vs. 6V6 EH vs. 6V6 JJ vs. Sovtek 6L6.

Am meisten Bottom End oder auch Growl kriegt das Tweakerle mit den beiden 6L6. Er wird auch gefühlt lauter, klingt kraftvoll - klasse. Aber es lassen sich nun die Endröhren weniger aus ihrer Ruhe bringen, wil sagen, das Ganze klingt luftiger, aber man kriegt die beiden 6L6 nicht wirklich in die Sättigung. Schön für Wohnzimmerlautstärke, aber hier eigentlich gar nicht nötig. Die 6L6 verschieben den Amp irgendwie in Richtung eines Clean-Amps und nehmen ihm gewissermaßen seine Flexibilität trotz sehr angenehmen Clean-Klanges. Geht man im Wohnzimmer in den Zerrbereich, so wirkt das wenig überzeugend, der Ton wirkt irgendwie matschig.

Erstaunlich ähnlich kommen clean zumindest die beiden JJ 6V6, die ich drin hatte. Ebenso luftig, laut wirkend und glasklar in der Wiedergabe; sie machten das Cabinet fast zu bassig. Mir zu glasklar, fast schon steril im Ton.

EH 6V6: etwas bedeckt und leblos wirkend im Klang, nicht soo mein Fall. So als wollten sie, könnten aber nicht richtig.

Ruby 6V6 - komischerweise kommen die unterm Strich am besten. Sie habe nicht dieses Bottom End der 6L6 und man muss hier die Regler mehr bemühen. Aber dadurch bekommt das Cabinet diesen etwas schmierig wirkenden, typischen Ton, man kann eher in den Crunch gehen (bei weniger Master und mehr Gain) und insgesamt spielt dadurch das Tweakerle eben mehr "nach Lehrbuch", sprich Bedienungsanleitung. Durch die beiden Ruby 6V6 finde ich, ist der Amp flexibler und macht eben all das, was er auch soll.

Psychoakustik in Reinkultur, aber wir lieben ja all das Unlogische an unserem Hobby. :D

Edit:

Ich will doch mal bei PCL nachfragen: irgendwie habe ich so den Eindruck, das Tweakerle könnte einen anderen Bespannstoff (und ggf. ein Logo wie unten auf dem Cabinet stehend) vertragen... :D
 
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Erstaunlich ähnlich kommen clean zumindest die beiden JJ 6V6, die ich drin hatte. Ebenso luftig, laut wirkend und glasklar in der Wiedergabe; sie machten das Cabinet fast zu bassig. Mir zu glasklar, fast schon steril im Ton.

EH 6V6: etwas bedeckt und leblos wirkend im Klang, nicht soo mein Fall. So als wollten sie, könnten aber nicht richtig.

Ruby 6V6 - komischerweise kommen die unterm Strich am besten. Sie habe nicht dieses Bottom End der 6L6 und man muss hier die Regler mehr bemühen. Aber dadurch bekommt das Cabinet diesen etwas schmierig wirkenden, typischen Ton, man kann eher in den Crunch gehen (bei weniger Master und mehr Gain) und insgesamt spielt dadurch das Tweakerle eben mehr "nach Lehrbuch", sprich Bedienungsanleitung. Durch die beiden Ruby 6V6 finde ich, ist der Amp flexibler und macht eben all das, was er auch soll.

Ha! Wusst ich's doch :)
Die Ruby sind gefällig. Wer macht die eigentlich noch mal?

Sind die JJs die 6V6s? Mit dockerem Kolben? Das würde erklären warum die so nah an den 6L6 sind. Ich mag die aber auch gerade deswegen. Das frddzelbriddzel der kleinen Röhren ist dann weg ohne das man das ganz schwere 6L6 Pfund hat
Ich mag Endtsufen zerre eh nicht, Sättigung schon ;-)

BTW: Muss nicht erst Dein Marshall gepimpt werden? :evil:
 
Moin,

ja, der gute Bruce Egnater hat sich offenbar etwas dabei gedacht, die Rubys zu verwenden oder zumindest den Tweaker darauf einzustellen. Wobei man allerdings auch dazu schreiben muss, das das Beschriebene a) sehr subjektiv ist und b) sind es Nuancen, die man wirklich erst dann zu hören glaubt, wenn man sich wirklich auf die Röhren einlässt. Das fängt schon bei sich selbst beeinflussenden Grundsatzentscheidungen an: Will man die Kiste eher nur clean und mag man das Bottom End der 6L6 oder will man grundsätzlich die Kiste "nach Lehrbuch", also auch mit Crunch.

Die Zerre übrigens, zumindest mit dem Invader, ist nicht soo dolle, bei allen der Endröhren nicht. Zumindest daheim. Im Proberaum bzw. bei bandpegel mag das ganz anders aussehen, weil die Kiste erst dann wesentlich satter klingt.

Habe übrigens bei Egnaters nochmal angefragt, ob das denn auch wirklich stimmt, dass man gefahrlos die 6V6 gegen 6L6 swappen kann.

...Sind die JJs die 6V6s? Mit dockerem Kolben?...

Japp, sindse.


...Muss nicht erst Dein Marshall gepimpt werden? :evil:

Japp, der auch. Ich pimpe alles, was nicht schnell genug auf'm Baum ist. :D
 
Ich habe grad spasseshalber das Paar TAD 6L6 short bottles eingeschraubt, das bei mir einige Zeit untätig rumliegt, um mal wieder zu vergleichen.
Daß der Sound "größer" und "luftiger" wird, wie du es beschreibst, höre ich ähnlich. Die 6L6 sind detailreicher (besonders mit Verzerrern), aber auch nüchterner. Mit den 6V6 fehlt dagegen der Headroom, er wirkt schmutziger, kompakter - aber hat irgendwie mehr Charakter, imo. Das ist echt Geschmackssache. Für mich klingen die 6V6 "richtig" und die 6L6 "fremd". Gefühlt.....

Und EH-Röhren :rolleyes:....keine von denen hat mir jemals gefallen.
 
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